Eine junge Frau findet ihren Weg - sehr berührende und stimmige Geschichte
Die Villa an der ElbchausseeDie junge Frieda, Tochter des Kaufmanns Hannemann, interessiert nichts mehr, als im Betrieb ihres Vaters - vor allem in der Schokoladenfabrik - mitarbeiten zu dürfen. Doch zu Beginn des letzten Jahrhunderts ...
Die junge Frieda, Tochter des Kaufmanns Hannemann, interessiert nichts mehr, als im Betrieb ihres Vaters - vor allem in der Schokoladenfabrik - mitarbeiten zu dürfen. Doch zu Beginn des letzten Jahrhunderts bleibt dies für Frauen noch ein Traum - ihre Aufgabe ist zu repräsentieren und Kinder in die Welt zu setzen. Zumal es geplant ihrem älterer Bruder zufällt, die Geschäfte weiterzuführen. Die Folgen des ersten Weltkrieges sind überall zu spüren und um das Geschäft zu retten, würden die Eltern Frieda am liebsten reich verheiraten. Doch sie ist stark und kann sich gegen ihre Eltern durchsetzen, ein wie ich finde für damalige Verhältnisse sehr mutiger Zug.
Als der geliebte Bruder aus der Gefangenschaft zurückkommt ist er ein gebrochener Mann. Sein Selbstmitleid zerstört fast die Familie und das Geschäft - nur Frieda ist fühlt sich dem Kontor verbunden und verpflichtet, ihre Familie zu retten. Dafür gibt sie ihre große Liebe auf...
Dieses Buch besticht durch die einfühlsamen Schilderungen der Gefühle und Überlegungen des jungen unbedarften Mädchens hin zu einer selbstbewussten und engagierten Geschäftsfrau. Sie besitzt dabei das Verständnis für Verantwortungsbewusstsein sowohl für die Firma, als auch für ihren Bruder, den sie vergeblich zu retten versucht.
Bemerkenswert ist die offene und unvorhereingenommene Art, in dem sie die Menschen nicht aufgrund ihres Standes beurteilt, sondern auch Freundschaften in sogenannte "niedere Schichten" pflegt.
Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen und ich kann es nur weiter empfehlen.