Das Lied der Seiltänzerin
Das Lied der SeiltänzerinDas Buch ist der erste Teil einer wunderbaren Reihe um das Königreich Preußen in der Zeit ab 1788. Leila ist ein Findelkind und wächst im Haushalt des Stadtphysikus Brendel auf . Sie hat das Aussehen einer ...
Das Buch ist der erste Teil einer wunderbaren Reihe um das Königreich Preußen in der Zeit ab 1788. Leila ist ein Findelkind und wächst im Haushalt des Stadtphysikus Brendel auf . Sie hat das Aussehen einer Zigeunerin und hat einige seltsame Talente, die sie sich selbst nicht erklären kann. Als sie alt genug ist, muß sie den Haushalt führen, kochen und putzen. Als sich ihre Herrin porträtieren läßt, lernt sie den Maler Nepumuk kennen. Heimlich verläßt sie nachts das Haus und trifft sich mit Nepumuk, der sie in die Welt der Bohemie einführt. Dort lernt sie den Kronprinzen Friedrich Wilhelm kennen. Sie hat eine kurze Liason mit diesem, Doch dann wird sie aus dem Haus des Stadtpysikus vertrieben und sie findet bei Nepumuk vorübergehend eine Bleibe. Doch dann schlägt das Schicksal über Leila erneut zu und sie fällt so tief, dass es fast kein Zurück mehr gibt. Die Autorin entführt uns in eine Welt des damaligen Berlins, das mitunter noch dörflichen Charakter hat. Einsteils lebt der Adel in Prunk und Protz, andernteils das einfache Volk in großer Armut. Wortgewandt und sehr bildhaft wird die Zerrissenheit der jungen Leila beschrieben, die weiß, dass sie anders ist, sich ihre Herkunft aber nicht erklären kann. Einmal angefangen, kann man das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Wie gewohnt, ist auch dieser Roman von Anne Stern eine Hommage an die damaligen Zeit. Der dunkle Einband läßt das Buch edel erscheinen. Und die Tänzerin auf dem Blütenstängel nimmt auf den Titel Bezug. Wieder ein großartiger Roman der Autorin, dessen Fortsetzung man kaum abwarten kann.