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Nilchen

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.06.2019

Eigensinniger Kater - super!

Immer dieser Kater!
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„Immer dieser Kater!“ der zweite Band von diesem eigensinnigen Kater hat uns überzeugt.
Was für ein Spaß! Wir konnten den Kater Ari, oh Entschuldigung Aristoteles, für uns entdecken.
Der Brummer der bei ...

„Immer dieser Kater!“ der zweite Band von diesem eigensinnigen Kater hat uns überzeugt.
Was für ein Spaß! Wir konnten den Kater Ari, oh Entschuldigung Aristoteles, für uns entdecken.
Der Brummer der bei Anna zu Hause lebt und das Familienleben durchschüttelt, hat immer wieder neue Ideen.
Andere machen diese Ideen und Aktionen wahnsinnig, aber aus seiner Sicht macht das alles Sinn. Ja, und hier ist der Clou, denn die Geschichte ist (so plausibel wie möglich) aus der Sicht des Katers geschrieben.
Annette Herzog hat sich große Mühe gegeben sich in den Kater einzudenken um uns großartige Unterhaltung zu bieten.

In diesem zweiten Band „Immer dieser Kater!“ über Ari, zieht die Oma ins Haus, die nicht gerade ein Fan von Haustieren ist. Ari setzt sich in den Kopf das zu ändern…..ihr könnt euch denken was folgt.
Herrlich!
Das ganze eignet sich sehr gut zum Vorlesen im Vorschulalter und der ersten Klasse. Danach auch gut zum Selbstlesen, da der Zeilenabstand groß ist. Aber es gibt schon viele Seiten, die recht viel Text haben auch ohne Bilder.
Sprachlich sehr angenehm, da die Sätze kurz und der Text komprimiert ist ohne viele Fremdwörter, was das Selbstlesen sicher erleichtert.
An dieser Stelle möchte ich auch mal die hochwertige Gestaltung des Buches selbst loben, dicke Seiten, angenehmes Papier in handlichem Format!

PS: Wer lieber mit dem ersten Band beginnen möchte, dass wäre dann: „Wer fragt schon einen Kater?“

Veröffentlicht am 14.06.2019

Einfach und gut - CLEAN!

No time to eat
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Es gibt in diesem Buch keine bahnbrechende Erkenntnis um es Vorweg zu nehmen und das ist gut so!!! Und trotzdem war es eine sehr bereichernde und sinnvolle Lektüre.
Wie passt das zusammen? Ganz einfach, ...

Es gibt in diesem Buch keine bahnbrechende Erkenntnis um es Vorweg zu nehmen und das ist gut so!!! Und trotzdem war es eine sehr bereichernde und sinnvolle Lektüre.
Wie passt das zusammen? Ganz einfach, denn momentan gibt es wieder mal eine Menge Experten, viele Programme und noch mehr Produkte, die man alle unbedingt kaufen sollte um den eigenen Körper zu optimieren. „No time to eat“ nimmt den Druck raus und bestätigt im Grund, dass was man über Ernährung weiß und festigt in diesem Fall auch meine Einstellung.
So natürlich wie möglich und Essen nicht als Ersatz-Religion zu betreiben. Eine dauerhafte Umstellung ist das Ziel und kein kurzfristiges Zähne zusammen beißen und ja, es ist harte Arbeit!
Auch die zum Teil sehr flapsigen Formulierungen und die sehr ehrlichen Aussagen helfen. Wie der Umstand, dass die Autorin Sarah Tschernigow überhaupt keine Lust hat zu Kochen, aber es dann doch macht und gesunde Varianten wählt.
Fazit: Für alle die vom heutigen Überangebot und von den vielen Ernährungsgurus verwirrt sind, kann die Lektüre den Kopf wieder gerade rücken und in die richtige Richtung weisen.

Veröffentlicht am 14.06.2019

Klare Struktur - anwendbar!

Wenn du mit mir schimpfst, kann ich mich nicht leiden, Mama
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Endlich ein Ratgeber bei dem ich das Gefühl habe, er bringt mich weiter! Vor allem klingt das Gelesene noch lange nach, ich las es vor mehr als 3 Wochen und das Positive ist, dass ich immer noch die Ratschläge ...

Endlich ein Ratgeber bei dem ich das Gefühl habe, er bringt mich weiter! Vor allem klingt das Gelesene noch lange nach, ich las es vor mehr als 3 Wochen und das Positive ist, dass ich immer noch die Ratschläge im Hinterkopf habe und es anwende! Nicht nur bei den eigenen Kindern, auch in anderen Lebensbereichen, sei es private Beziehungen und/oder professioneller Arbeitsumgebung hilft es enorm!
Der Ratgeber der Schwedin Petra Krantz-Lindgren mit dem langen, aber guten Titel: "Wenn du mit mir schimpfst, kann ich mich nicht leiden, Mama: Wie Sie das Selbstwertgefühl Ihres Kindes stärken" ist wirklich eine Perle unter der Eltern-Ratgeberflut.
Nicht nur als Elternteil, sondern als Kommunikator mit der Welt, sprich mit allen Menschen um einen herum, ist diese Lektüre sehr hilfreich. Vor allem, wenn man zu der Mehrheit gehört die folgendes öfters sagt: "aneinander vorbei reden", "nicht verstanden zu werden" oder simple, dass Kind macht nicht was man will... Tja, dann greift zu. Die Hemmschwelle ist auch besonders niedrig, da das Buch sehr dünn ist und klar strukturiert. Man muss es auch nicht am Stück von vorne bis hinten lesen, auch situativ kann man es gut zur Hand nehmen und Kapitel isoliert lesen.
Besonders toll ist, dass Petra Krantz-Lindgren viele Kommunikationsbeispiele einbaut und dadurch das theoretische lebendig macht. Nicht nur das - sie führt dem Leser auch vor Augen wie blöd unsere Kommunikation mit den Kids zum Teil ist, in dem sie es auf die Ebene der Erwachsenen zieht.
Gut gefallen haben mir die Kapitel über die "Kunst des Zuhörens" und "Sprechen - ohne Kränkung, Drohung oder Bestechung" mit der Maßgabe der erklärten Selbstwertgefühl-Matrix (bitte immer auf Augenhöhe).

Fazit: Wer das Gefühl hat keine "echte, tiefe" Kommunikation mit den eigenen Kinder zu haben, sollte wirklich zum Buch greifen. Sehr erhellend.

Veröffentlicht am 12.06.2019

Ein großer und ein kleiner Kurt

Kurt
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Es gibt einen großen und einen kleinen Kurt. Die Protagonistin erzählt aus ihrer Sicht wie sie sich in ihr neues Patchwork-Leben einnistet und wo es Reibungen gibt. Ihren großen Kurt liebt sie mit Haut ...

Es gibt einen großen und einen kleinen Kurt. Die Protagonistin erzählt aus ihrer Sicht wie sie sich in ihr neues Patchwork-Leben einnistet und wo es Reibungen gibt. Ihren großen Kurt liebt sie mit Haut und Haaren und der bringt einem kleinen Kurt mit.
Tja, und dann stirbt der kleine Kurt. Kein Spoiler, da es immer Erwähnung findet, wenn einem dieses Buch begegnet! Und, es ist auch nicht Kern der Geschichte, es geht eigentlich um die Beziehung der Protagonistin zum großen Kurt – eigentlich eine Liebesgeschichte.
Aber keine Sorgen, weder zu emotional, noch klebrig romantisch. Es ist sehr clean.
Über Sarah Kuttner sagt man gerne mal, dass sie einen schnoddrigen Tonfall hat und es stimmt total! Die Sprache ist einfach und unterhaltsam, wie im Plauderton geschrieben mit allen Einsichten in die Protagonistin. Als ob da eine Bekannten erzählt – ehrlich und ohne Blatt vor dem Mund.
Der Tod des Jungen liegt wie eine bleierne Weste über der Geschichte, aber sie erdrückt sie nicht. Selbst in der Traurigkeit hat der Roman auch komische Seiten, wenn beispielsweise Personen auftauchen, die einen herrlichen lokale Brandenburger Akzent haben. Authentisch, wie man so schön sagt.

Fazit: An der einen besagten Stelle fließen Tränen, aber sonst eine gute Analyse wie Paare zueinander finden.

Veröffentlicht am 12.06.2019

Ein kurzes wertvolles Buch über die Erinnerungskultur des Holocaust.

Monster
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Nach der letzten Seite musste ich erstmal tief durchatmen. Dies ist mal ein Buch das das Prädikat “makaber” verdient hat, aber nicht weil es blutig und reißerisch ist. Nein, es ist ein Blick in die Details, ...

Nach der letzten Seite musste ich erstmal tief durchatmen. Dies ist mal ein Buch das das Prädikat “makaber” verdient hat, aber nicht weil es blutig und reißerisch ist. Nein, es ist ein Blick in die Details, in die Seele der Mörder und die der Opfer und vor allem der Nachfahren.
Es ist ein fiktiver Roman; ein sehr nüchterner Monolog eines israelischen Historikers mit dem Spezialgebiet Vernichtungslager der Nationalsozialisten in Polen, gerichtet an den Präsidenten der Yad Vashem. Die kalten Fakten der Vernichtungslager wird gepaart mit hoch emotionalen Einfindungen in alle Perspektiven.
Dieses Buch hinterlässt einen in einem aufgewühlten Zustand, als ob man ertrinkt und zu viel Wasser geschluckt hat und dann doch noch überlebt in letzter Sekunde.
Der Roman verlässt die üblichen mittlerweile standardisierte Pfade auf denen wir uns befinden, wenn wir uns mit dem heikle Thema Holocaust beschäftigen.

Die ausgefeilte Prosa stammt aus der Feder von Yishai Sarid, ein Israeli, Staatsanwalt und vor allem einer bekannten Autoren Israels. Ein Roman über den Holocaust, den nur ein Israeli mit dieser Ehrlichkeit und Wucht schreiben.

Fazit: Ein kurzes wertvolles Buch über die Erinnerungskultur des Holocaust.