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Veröffentlicht am 28.10.2016

Eigenlob stinkt.

1 Frau, 4 Kinder, 0 Euro (fast)
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Petra van Laak wohnt mit Mann und den vier Kindern in der Villa am See. Als jedoch die Firmen des Mannes insolvent sind, geht es dort drunter und drüber, die Villa wird schließlich zwangsversteigert, vorher ...

Petra van Laak wohnt mit Mann und den vier Kindern in der Villa am See. Als jedoch die Firmen des Mannes insolvent sind, geht es dort drunter und drüber, die Villa wird schließlich zwangsversteigert, vorher werden diverse Gegenstände (Bilder, Auto, etc.) gepfändet. Schließlich trennt sie sich von ihrem Mann und zieht in eine kleine Wohnung mit ihren vier Kindern. Nun muss sie selbst sehen, wie sie finanziell (bzw. überhaupt) zurecht kommt, begibt sich auf Job-Suche etc.

Wie schon geschrieben, die Geschichte des Buches klang interessant, weshalb ich das Buch ja unbedingt lesen wollte. Ich war auch recht positiv überrascht, denn die Geschichte lässt sich sehr gut lesen, ist sehr flüssig geschrieben, so dass ich das Buch fast in einem Stück durchgelesen habe, was ich ja immer schon mal machen wollte... einer langen Zugfahrt sei Dank. ;)

Generell hat diese Lebensgeschichte (bei der manches wohl doch noch ein bißchen ausgeschmückt ist, wie man ganz hinten im Buch lesen kann: "nichts hat sich genau so zugetragen, alle Namen von Personen geändert, vieles war schlimmer als dargestellt, manches langweiliger, nichts davon lustiger." ) Respekt verdient. Mit vier Kindern eine Wohnung zu finden, die Kinder "durch zu bringen", einen Job zu finden, sicherlich nicht einfach, jedoch hat man beim Lesen oft auch das Gefühl, die Autorin sitzt auf ihrem hohen Ross und kommt nicht runter.

Sicher kostet es einen Überwindung irgendwelche Sozialleistungen zu beantragen - gerade wenn man sonst in höheren Kreisen "lebte", bekannt war. Aber dennoch kostet es einen nichts, danach zu fragen. (Meiner Ansicht nach wird heute doch einiges angeboten, wenn man eher mittellos ist: in vielen Orten gibts die Tafel, Tausch- oder gar Kostenlos-Läden und ähnliche Organisationen, außerdem natürlich staatliche Beihilfen).

Einfallsreich ist die Autorin dennoch, so gibts für die Kinder einen "Urlaub im Garten", es wird unter kaputten Sonnenschirmen sowie Sonnensegel (darüber gespannt) gezeltet, ein alter auf dem Sperrmüll gefundener Grill wird geputzt und wieder nutzbar gemacht, ... ich denke, dass hier auch die Kinder gemerkt haben, wie wichtig manche Kleinigkeiten sind. Sicher mussten sich die Kinder auch ziemlich einschränken, gerade wenn man sieht, wie diese junge Generation auf Nintendo und Co. aus ist - die Kinder hier waren in der Bücherei, sparten sich so einen Haufen Geld (statt Buch anschaffen) und waren dennoch gut unterhalten.

Manchmal jedoch kommt es mir im Buch sehr übertrieben vor, wie die Autorin hier ihre Kinder lobt. Natürlich verdienen Kinder Lob und sicher sind die eigenen Kinder das Tollste und Beste was es gibt, ich finde dass hier jedoch (ein bißchen) zuviel Lob geschildert wird... genauso ergeht es mir bei der Autorin - und kommt alles noch so schlimm, sie schafft es wieder - quasi eine Art Superheldin... und ja, ich bin da ehrlich - Eigenlob stinkt.

Man liest im ganzen Buch nichts mehr vom Vater der drei jüngeren Kinder, für den ältesten Sohn erhält sie von dessen Vater Unterhalt. Ich fand dies recht schade, dass man vom Mann nichts mehr gelesen hat, denn er ist ja immerhin noch und bleibt es auch - der Vater der Kinder. Insofern hat mich das Buch menschlich enttäuscht.

Ich bin hier wirklich hin und her gerissen. Man kann das Buch lesen, muss es aber nicht, würde ich mal sagen... Ich bleibeunentschlossen und vergebe hier lediglich 3 von 5 Sternen. Ich wurde zwar gut unterhalten, es lies sich gut lesen, jedoch passt mir manche Einstellung etc. nicht so gut...

Veröffentlicht am 28.10.2016

60 ways to leave your lover, but only six way to leave this plane

»Sorry, wir haben die Landebahn verfehlt«
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das Buch enthält hunderte von Anekdoten, die Passagiere an Spiegel Online geschickt haben. Diese sind in verschiedene Kapitel wie: "Vor dem Start: Den Rest der Strecke fliegen wir", "Turbulenzen: Willkommen ...

das Buch enthält hunderte von Anekdoten, die Passagiere an Spiegel Online geschickt haben. Diese sind in verschiedene Kapitel wie: "Vor dem Start: Den Rest der Strecke fliegen wir", "Turbulenzen: Willkommen in der Achterbahn" sowie "Flüge in ferne Länder: Im Cockpit können kaufen Wodka". Zum jeweiligen Kapitel gibt es abschließend auch immer noch eine Infobox (grau hinterlegte Informationen) - hier wird beispielsweise über Geräusche beim Fliegen aufgeklärt, es gibt Tipps gegen Flugangst, es wird erklärt wie sicher fliegen ist.

Irgendwann hatte ich schon mal von diesem Buch gehört, so wirklich großartig dafür interessiert hatte ich mich bisher dafür allerdings nicht... entsprechend interessiert war ich in der Bücherei, so konnte ich ja mal unverbindlich reinlesen. Gesagt, getan, ausgeliehen. Gleich mal vorweg: Dies ist meiner Ansicht nach kein Buch, welches man am Stück lesen kann bzw. sollte. Zumindest war das bei mir nicht machbar, denn dann war es mit der Zeit einfach langweilig, ich habe das Buch also immer mal wieder zur Seite gelegt.

Manche Anekdoten sind wirklich sehr lustig, bei manchen ist manchmal nur ein müdes Gähnen drin. Bei manchen Namen (es sind ja immer die Namen der Passagiere, die es eingesendet haben, angegeben) wundert man sich schon sehr bzw. liest diese öfter, Vielflieger also. Genau verglichen habe ich hier allerdings die einzelnen Erlebnisse nicht. ;) Diese Statistik (ob diese Menschen dann besseres zu erzählen haben) überlasse ich der restlichen Menschheit.

Im Grunde hat mich dieses Buch gut unterhalten - es war äußerst nett um die Wartezeit beim Zahnart zu Überbrücken, immer mal wieder gut unterwegs in der Straßenbahn zu lesen. Man darf jedoch wie gesagt nicht zulange im Buch lesen, denn dann wirds einfach langweilig. Kaufen muss man sich das Buch jetzt nicht unbedingt, Ausleihen um es zu Lesen reicht völlig aus.

Entsprechend vergebe ich hier 3 von 5 Sternen und spreche eine Empfehlung aus.

Veröffentlicht am 27.10.2016

Wann ist ein Mann ein Mann?

100 Dinge, die MANN einmal im Leben getan haben sollte
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Ich schaue ja hin und wieder auch gerne über den Tellerrand hinaus... so durfte ich nun mal ein Büchlein lesen, das dem Titel entsprechend 100 Dinge Die Mann einmal im Leben getan haben sollte wohl weniger ...

Ich schaue ja hin und wieder auch gerne über den Tellerrand hinaus... so durfte ich nun mal ein Büchlein lesen, das dem Titel entsprechend 100 Dinge Die Mann einmal im Leben getan haben sollte wohl weniger für mich als Frau geschrieben wurde... dennoch war ich interessiert und hab mich nun mal fortgebildet, was Mann einmal im Leben getan haben sollte...

Bücher von Groh mag ich ja generell gerne - sie sind eigentlich immer schön von der Optik her, beeinhalten interessante, amüsante und kreative Ideen, haben ein tolles Format und sind preislich erschwinglich.

Die Thematik dieses Büchleins finde ich ganz lustig, der Groh Verlag sieht sich ja auch als Geschenke-Verlag, entsprechend gut passt es hier rein - ich finde nämlich auch, dass es sich wunderbar zum Verschenken eignet. Natürlich sollte man den Empfänger doch ganz gut kennen, sonst kann das ggf. blöd ankommen... ;) (Ist zumindest so meine Einschätzung...)

Das Buch beginnt mit der ersten Idee - die da wäre - "Brau dein eigenes Bier", was aktuell durchaus ein Trend ist, wie ich finde. Weiter gehts mit dem Auszug aus dem "Hotel Mama", weitere Vorschläge sind "Geh Eisbaden, "Lass dir einen Bart stehen", "verzichte eine Woche aufs Handy" oder auch "Gib deiner Schwiegermutter recht".
(Die einzelnen Ideen sind jeweils bebildert und dann noch kurz etwas ausführlicher erläutert.)

Manche dieser Vorschläge sind ja durchaus machbar bzw. eher mal schnell erledigt, die Vorraussetzungen für andere Ideen (ich sag nur "Schwiegermutter") müssen aber auch erstmal gegeben sein...

Meist wird pro Seite eine Idee vorgestellt, später dann sind es auch mal direkt zwei Ideen auf einer Seite. Unter jeder Idee findet man einen Kreis, daneben steht "erledigt" - so dass man hier also sein Häkchen oder Kreuz setzen kann, wenn die Aufgabe erfüllt ist.

Gelegentlich sind auch Aufgaben im Buch, die meiner Ansicht nach eher übertrieben sind - so zum Beispiel "Bewirb dich als Stuntman". oder "Sei ein Held". (Ist "Held-sein" nicht sowieso Definitionssache?)
Manchmal werden auch Sachen absolut überbewertet - "Geh auf die Reeperbahn". uuuuah. Ja? Für mich gehört es zu jedem Hamburg-Besuch automatisch dazu, mal über die Reeperbahn zu laufen, einfach weil der Kiez einen gewissen Flair ausstrahlt. Nix da von "verrucht" oder "böse"...
Ebenso verhält es sich mit "Probier's mal mit Yoga". Wenn Mann das möchte, kann er das doch heutzutage auch so machen - finde ich genauso überflüssig wie "Geh zu einer Kosmetikerin".

Generell finde ich die Idee eines solchen Büchleins mal ganz amüsant, es sind da aber auch Vorschläge, die wirklich albern und eher sehr simpel wirken... Von daher bin ich hier ein wenig zwiegespalten mit meiner Bewertung - die als Frau vielleicht auch nochmal anders ausfällt als als Mann?

Hinsichtlich einer Empfehlung bin ich unentschlossen und vergebe hier 3 von 5 Sternen für ein amüsantes Büchlein mit durchaus interessanten Ideen, das aber auch gelegentlich auch eher simpel und albern wirkt.

Veröffentlicht am 27.10.2016

Hm. Muss nich sein...

Ist der Herd wirklich aus?
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Es könnte alles so einfach sein... ist es aber nicht... das Leben spielt uns so manchen Streich - und Mark Spörrle führt hier viele Beispiele auf, wie es einem schwer gemacht wird. Wenn man zum Beispiel ...

Es könnte alles so einfach sein... ist es aber nicht... das Leben spielt uns so manchen Streich - und Mark Spörrle führt hier viele Beispiele auf, wie es einem schwer gemacht wird. Wenn man zum Beispiel extra Urlaub nimmt, damit man den Paketzusteller erreicht, der einem ein Paket mit Gegenständen, die man noch bei der Ex-Freundin hatte, zustellen soll. Paketzusteller sind jedoch äußerst gewieft - und so ist ein Paket dann schneller beim Absender, als man es auf der Post etc. abholen kann... Außerdem sind kurze Geschichten unter anderem über alte Hemden, die man einfach nicht wegwerfen mag, verschwundene Sakkos, einen Teamleiter, der telefonisch unerreichbar scheint sowie einen Urlaub, in dem wohl alles kaputt geht. Unabsichtlich, versteht sich.

Ein nettes Buch, welches man schnell durchgelesen hat. Manche Geschichten sind ganz nett und witzig, bei anderen ist man selbst mit der Zeit einfach genervt, weil es einen selbst so stresst bzw. übertrieben dargestellt ist.

Die Länge der einzelnen Geschichten ist absolut in Ordnung, so kann man schnell mal eine Geschichte lesen ohne mittendrin aufhören zu müssen. Viele der Geschichten sind wirklich aus dem Leben gegriffen, so auch das Warteschleifen-Beispiel, wer kennt solche Szenen nicht...?

Dennoch ist es mir generell etwas zu übertrieben, das hätte ich mir noch lustiger und nicht so dermaßen übertrieben gewünscht. Einfach ein bißel realistischer und dennoch witzig. Aber gut, das Leben ist schließlich kein Wunschkonzert.

Entsprechend vergebe ich 3 von 5 Sternen und kann mich lediglich zu einem unentschlossen hinreißen lassen.

Veröffentlicht am 27.10.2016

Nachfolger habens immer schwer...

"Nee, wir haben nur freilaufende Eier!"
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Auf der Homepage www.belauscht.de kann man Gesprächsfetzen und kuriose erlebte Situationen eintragen, die sich eben so im Alltag zugetragen haben. Ich finde die Alltagskomik sehr lustig, zumal manche Menschen ...

Auf der Homepage www.belauscht.de kann man Gesprächsfetzen und kuriose erlebte Situationen eintragen, die sich eben so im Alltag zugetragen haben. Ich finde die Alltagskomik sehr lustig, zumal manche Menschen wohl oft gar nicht merken, wie dumm sie sich darstellen etc. Im Buch sind solche - manchmal kurz, manchmal bißel länger, allerdings nie länger als eine knappe Seite - Situationen aufgeführt und in verschiedene Themen-Kapitel gepackt. Die Kapitel haben Themen wie "Deutschland im Wo-Ton", "Grandiose Gespräche", "Klare Ansagen". Die jeweiligen Kapitel werden mit einem Text über das jeweilige Kapitel und Thema begonnen, so dass man grob schon mal die Richtung (des Kapitels) erahnen kann. Die kurzen Situationen sind jeweils noch mit einer Überschrift versehen, worum es so kurz darin geht. Diese finde ich nicht immer so ganz passend, weil manchmal schon ein bißel was verraten wird bzw. die Überschrift oft - meiner Ansicht nach! - nicht so ganz passt. Außerdem ist jeweils noch der Ort des Geschehens angegeben.

ein Beispiel gefällig?

S. 141

wenn man auf der 46 das xy schief einparkt

Berlin. Im Schloss-Straßen-Center.

Eine ältere Damen steht mit ihrem Auto auf dem Frauenparkplatz und lädt ihre Einkaufstüten in den Kofferraum. Ein älterer Herr parkt neben ihr, auch auf einem Frauenparkplatz. Als er aussteigt, spricht ihn die Dame an:

Sie: "Hallo Sie! Das ist ein Frauenparkplatz."
Er: "Ich habe auch weibliche Gene."
Sie (auf seinen Wagen deutend): "So wie Sie einjeparkt haben, globe ick dat ooch!"S. 233

früh übt sich, wer später mal groß absetzen will

Chemnitz. In einem Edeka.

Ein kleiner Junge (ca. fünf) sammelt draußen Kassenbons vom Boden auf.

Mutter: "Lars, lass die dreckigen Zettel doch bitte liegen!"
Junge: "Aber die kannst du doch bei Papa abrechnen!"



Fazit

Ich finde solche Alltagssituationen oft sehr komisch, vor allem weil manche Menschen gar nicht merken, wie sie sich selbst darstellen, in manche Dinge verrennen oder welche Doppeldeutigkeit in ihren Aussagen liegt.

Ich habe das erste Buch von belauscht.de regelrecht verschlungen, ich hatte es immer und überall dabei, habe immer zwischendurch wieder drin gelesen und hab mich fast kaputt gelacht. (Lustig wenn man in der Straßenbahn sitzt... )
Bei diesem Buch muss ich sagen, dass ich es fast ein Stück weit langweilig finde. Nachfolge-Bücher/Filme etc. haben es oft schwer, und leider ist es auch hier nicht so ganz geglückt, finde ich.

Vielleicht habe ich aber auch einfach zuviel erwartet, weil ich vom ersten Buch so begeistert war. Ich hab jetzt noch geschilderte Szenen im Kopf, an die ich mich erinnere - beim zweiten Buch ist das leider nicht der Fall.

Was ich aber auf alle Fälle toll finde: Man kann immer wieder mal in das Buch reinlesen, man muss es nicht der Reihe nach lesen, wobei sich das dennoch empfiehlt, denn man will ja nicht alles ständig doppelt nachlesen. Aber man kann es eben auch einfach mal so zur Hand nehmen und eine x-beliebige Seite aufklappen um zu lesen.

Für mich ein unterhaltsames Buch, leider nicht so toll wie der Vorgänger - entsprechend ist für mich der Preis auch nicht so gerechtfertigt, 5-6 Euro hätten es durchaus auch getan, finde ich....

Bei der Empfehlung bin ich wirklich "unentschlossen", denn wenn man den Vorgänger kennt, ist das nun schon etwas abgeflacht.

3 von 5 Sternen.