Profilbild von Raeubertochter

Raeubertochter

Lesejury Star
offline

Raeubertochter ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Raeubertochter über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.10.2019

Viele überraschende Wendungen

Rotkäppchens Traum
0

Inhalt: Eine junge Frau wacht, versteckt unter Laub, in einem ihr unbekannten Waldstück auf. Sie ist mit einem roten Mantel bekleidet und es kleben Blut und Knochensplitter an ihr. Sie kann sich an nichts ...

Inhalt: Eine junge Frau wacht, versteckt unter Laub, in einem ihr unbekannten Waldstück auf. Sie ist mit einem roten Mantel bekleidet und es kleben Blut und Knochensplitter an ihr. Sie kann sich an nichts erinnern, nur ihr Name und ihr Alter sind ihr bekannt: Annie Friedmann, 30 Jahre. Langsam kehren Bruchstücke ihres Gedächtnisses zurück, doch von den letzten zwei Wochen fehlt ihr jede Erinnerung. Was ist in dieser Zeit passiert…? Meine Meinung: Der Schreibstil von Max Bentow ist wie gewohnt leicht und sehr flüssig zu lesen und durch die häufigen Perspektivwechsel und relativ kurzen Kapitel kam ich schnell voran. Die Idee der Geschichte finde ich eigentlich sehr vielversprechend, aber trotz vieler Überraschungen, unvorhergesehenen Wendungen und auch einiger spannender Passagen gegen Ende, konnte ich mich nicht so richtig mit dem Buch anfreunden. Die Handlung wurde außerdem immer absurder und der ständige Bezug auf Rotkäppchen und den Wolf wurde mir auch irgendwann zu viel. Dazu kommt, dass ich alle Charaktere sehr unsympathisch fand und deshalb auch mit keinem richtig mitfiebern konnte.

Fazit: Ich habe bisher alle Bücher von Max Bentow gelesen und meiner Meinung nach ist „Rotkäppchens Traum“ sein schwächstes. Schade - trotzdem freue ich mich schon auf sein nächstes Buch.

Veröffentlicht am 14.08.2019

Das Haus am Wald

Nadelherz
0

Inhalt: Zwei junge Frauen, Tessa und Jasmin, werden bei einer gemeinsamen Wanderung entführt und unter schlimmsten Bedingungen gefangen gehalten. Nur durch einen Zufall können sie ein Jahr später befreit ...

Inhalt: Zwei junge Frauen, Tessa und Jasmin, werden bei einer gemeinsamen Wanderung entführt und unter schlimmsten Bedingungen gefangen gehalten. Nur durch einen Zufall können sie ein Jahr später befreit werden, doch nur Tessa gelingt die Flucht. Jasmin stirbt.
Wenige Monate später bekommt Tessa ein Paket, in dem ein mit Nadeln gespicktes Herz liegt. Ist ihr Albtraum noch nicht vorbei?

Meine Meinung: „Nadelherz“ ist nach „Die Bestimmung des Bösen“ und das „Gift der Wahrheit“ bereits der dritte Fall für die Polizistin Alexis Hall und die Kriminalbiologin Karen Hellstern, aber durchaus auch ohne Vorkenntnisse zu lesen. Auf den ersten Buchseiten gibt es eine Übersicht über die Mitarbeiter der Mannheimer Kripo, was sehr hilfreich ist.
Das Buch fängt sofort sehr spannend an, doch nach einer Weile verliert sich die Spannung etwas, setzt dann aber etwa in der zweiten Hälfte der Geschichte deutlich wieder ein. Die fesselndsten Passagen sind die Rückblicke auf Tessas und Jasmins Gefangenschaft. Diese Zeit wird nur aus Tessas Sicht erzählt und was der Entführer ihr antut, ist unfassbar grausam. Auch die späteren Morde sind wirklich sehr sadistisch. Das ist nicht so mein Geschmack.
Alexis, Karen und Oliver finde ich ganz sympathisch, aber die ständige Erwähnung von Alexis Eltern hat mich zunehmend genervt. Karens biologische Erklärungen fand ich teilweise sehr interessant, manchmal allerdings auch etwas zu lang.
Obwohl ich schon schnell einen (richtigen) Verdacht hatte, konnte ich die Zusammenhänge nicht erkennen und war bis zum Schluss ziemlich ratlos. Die Aufklärung fand ich dann allerdings etwas unglaubwürdig und enttäuschend.

Veröffentlicht am 06.08.2019

Ich hatte mehr erwartet

Die Gärten von Monte Spina
0

Inhalt: Die junge Gärtnerin Toni hat gerade ihren Mann verloren und sucht nach einem neuen Platz in der Welt. Als der reiche Max Bror einen Gärtner für seine kleine Privatinsel Monte Spina, mitten im Atlantik, ...

Inhalt: Die junge Gärtnerin Toni hat gerade ihren Mann verloren und sucht nach einem neuen Platz in der Welt. Als der reiche Max Bror einen Gärtner für seine kleine Privatinsel Monte Spina, mitten im Atlantik, sucht, nimmt sie die Stelle an. Die wenigen Menschen auf der Insel empfangen sie nicht gerade herzlich, doch es gibt genug Arbeit, um sich von der Trauer abzulenken. Der Besitzer kommt nur selten auf die Insel und den anderen Bediensteten scheint das nur recht zu sein. Als Toni ihn dann endlich kennenlernt, weiß sie auch warum…

Meine Meinung: Nachdem ich ein paar Seiten gelesen hatte, war ich davon überzeugt, dass ich das Buch lieben würde. Der Schreibstil ist richtig toll; locker, bildhaft und mitreißend. Auch TIna mochte ich sofort und konnte mich gut in sie hineinversetzen. Und die Beschreibungen der Pflanzen auf der Insel und Tinas Arbeit haben mir gut gefallen. Doch dann lernt sie Max Bror kennen und meine Stimmung kippte. Sofort! Ich glaube, ich habe noch nie ein Buch mit einem so arroganten, bösartigen und unverschämten Charakter gelesen, der mit den empfindlichsten Gefühlen und Schwachstellen anderer Menschen spielt. Sein Freund Peter ist nicht viel besser. Das hat mir leider den Spaß an dem Buch genommen. Die anderen Charaktere, hauptsächlich Bedienstete, mochte ich im Lauf der Handlung zwar immer lieber, aber sie spielen in der Handlung leider nur Nebenrollen. Von ihnen hätte ich gerne noch etwas mehr erfahren.
Der Epilog ist zwar ein großer zeitlicher Sprung, hat mir als Ende aber ganz gut gefallen.

Die Idee der Geschichte finde ich gar nicht schlecht, aber durch das unglaubwürdige Verhalten beider Protagonisten und dem miesen Charakter von Max, wurde das vorhandene Potential meiner Meinung nach nicht ausgeschöpft. Der Schreibstil ist allerdings durchgängig super und langweilig ist das Buch auch nicht, sonst hätte ich es wahrscheinlich gar nicht beendet.

Veröffentlicht am 01.08.2019

Leichen im Keller

Das glühende Grab
0

Inhalt: Sommer 2007 auf den Westmännerinsel in Island. Bei dem Projekt „Pompeji des Nordens“ werden mehrere Häuser ausgegraben, die 1973 bei einem Vulkanausbruch von Asche verschüttet wurden. Im Elternhaus ...

Inhalt: Sommer 2007 auf den Westmännerinsel in Island. Bei dem Projekt „Pompeji des Nordens“ werden mehrere Häuser ausgegraben, die 1973 bei einem Vulkanausbruch von Asche verschüttet wurden. Im Elternhaus von Markús Magnússon werden dabei drei Leichen und ein abgetrennter Kopf gefunden. Da Markús die Ausgrabung verhindern wollte, steht er unter Mordverdacht, obwohl er damals erst 15 Jahre alt war. Seine Rechtsanwältin Dóra Gudmundsdóttir glaubt fest an seine Unschuld. Dann wird die Leiche von Markús Jugendfreundin gefunden…

Meine Meinung: „Das glühende Grab“ ist bereits der dritte Teil einer Krimi- / Thrillerreihe um die Anwältin Dóra Gudmundsdóttir (und eine Neuauflage des Buches von 2008), aber problemlos als Einzelband zu lesen. (Ich kenne die anderen Teile nicht).
Die Geschichte beginnt spannend mit einem Mord im Prolog und anschließend mit dem Leichenfund im Keller. Doch dann passiert leider nicht viel Spannendes mehr. Es geht hauptsächlich um Dóras Ermittlungsarbeiten und die fand ich stellenweise etwas zäh. Deshalb würde ich die Geschichte auch eher als Krimi bezeichnen und nicht als Thriller. Allerdings gibt es einige Wendungen und eine für mich überraschende Aufklärung.
Der Schreibstil hat mir allerdings wieder gut gefallen; flüssig und teiweise auch humorvoll. Dora finde ich ganz sympathisch und ihre etwas schräge Sekretärin Bella sorgt für etwas Auflockerung. Zwischendurch gibt es immer mal wieder kurze Einblicke in Dóras Privatleben, was mir ganz gut gefällt. Die anderen Charaktere sind eher düster und unfreundlich.
Fazit: Insgesamt fand ich „Das glühende Grab“ schwächer als die anderen Bücher die ich vo Yrsa Sigurdardóttir gelesen habe. Trotzdem gefällt mir ihr Schreibstil sehr und ich freue mich auf weitere Bücher der Autorin.

Veröffentlicht am 11.07.2019

Johan Rokka kehrt nach Hudiksvall zurück

Der Schmetterling
0



Inhalt: Heiligabend in Hudiksvall, Nordschweden. Vor den Augen ihrer beiden Kinder wird Henna, die Frau der bekannten Profifußballers Måns Sandin in ihrem Haus erschossen. In Erwartung ihres Mannes, ...



Inhalt: Heiligabend in Hudiksvall, Nordschweden. Vor den Augen ihrer beiden Kinder wird Henna, die Frau der bekannten Profifußballers Måns Sandin in ihrem Haus erschossen. In Erwartung ihres Mannes, der die Kinder überraschen wollte, öffnete sie ihrem Mörder, der ein Weihnachtsmannkostüm trug, selbst die Tür. Kriminalinspektor Johan Rokka, der nach 20 Jahren aus privaten Gründen von Stockholm in seine Heimatstadt Hudiksvall zurückgekehrt ist, übernimmt den Fall. Er kennt Måns, sowie einige andere Personen aus dessen Umfeld noch von früher, was die Ermittlungen für ihn nicht einfacher macht.
Meine Meinung: „Der Schmetterling“ ist der Debütroman der schwedischen Schriftstellerin Gabriella Ullberg Westin, die in Hudiksvall aufgewachsen ist, und der erste Teil einer Reihe. Ich habe bereits den zweiten Teil „Der Läufer“ gelesen, darum waren mir einige Charaktere schon bekannt. Das war sicher auch gut so, denn gerade Rokka ist ein Protagonist, der einige menschliche Schwächen zeigt und mit dem sich sicher nicht jeder Leser so schnell anfreunden kann. Trotzdem ist er ein guter Polizist und ich mag ihn inzwischen gern. Auch die anderen Charaktere sind gut gezeichnet, vor allem Rokkas Kollegen (seine Chefin ausgenommen) haben mir gut gefallen. Ganz besonders Janna Weissmann.
Das Buch beginnt gleich spannend mit dem Mord an Henna, doch schon bald fällt die Spannung ab und die Handlung zieht sich etwas. Doch da der Schreibstil gut und flüssig zu lesen ist, fällt es nicht schwer weiterzulesen. Es gibt verschiedene Handlungsstränge, die scheinbar nichts miteinander zu tun haben und viele Fragen aufwerfen, zum Ende jedoch zusammenlaufen.

Fazit: „Der Schmetterling“ ist ein typischer schwedischer Kriminalroman, komplex, mit düsterer Atmosphäre und vielschichtigen Charakteren. Ich hätte mir etwas mehr Spannung gewünscht und der zweite Teil der Reihe „Der Läufer“ hat mir definitiv besser gefallen.