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Veröffentlicht am 06.09.2019

Eberhofer und die Geldeintreiber

Guglhupfgeschwader
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„Guglhupf – Geschwader“ von Rita Falk erschien am 12. August 2019 im Verlag: Der Audio Verlag.
Sprecher Christian Tramitz
Das Cover passt hervorragend zu den Vorgängerbänden und wie immer steht etwas Essbares ...

„Guglhupf – Geschwader“ von Rita Falk erschien am 12. August 2019 im Verlag: Der Audio Verlag.
Sprecher Christian Tramitz
Das Cover passt hervorragend zu den Vorgängerbänden und wie immer steht etwas Essbares im Mittelpunkt.

Eigentlich wollte der Franz Eberhofer die Einweihung, des neuen Niederkaltenkircher Verkehrskreisel, mit allen Bürgern feiern . Der ihm zu Ehren „Franz – Eberhofer Kreisel“ getauft werden sollte, statt dessen hat er es mit brutalen Geldeintreibern zu tun, die es auf den Lotto – Otto abgesehen haben. Bevor er so richtig mit den Ermittlungen begonnen hat, brennt der Lottoladen ab – und nun gibt es auch noch einen Mord aufzuklären.......

Die Autorin setzt die Provinzkrimi – Reihe nun mehr zum 10. mal, mit dem Hauptprotagonisten Franz Eberhofer, fort. Dieses mal rückt die eigentliche Nebenhandlung , das Dorfleben in Niederkaltenkirchen und die Zickereien zwischen Franz und Rudi in den mittelpunkt. Der Kriminalfall verschwindet in den Hintergrund und wird nur sehr oberflächlich und stiefmütterlich behandelt. Das Dorfleben, der kleine Sohn von Franz Paul und ein verlassener Ehemann drängen die Aufklärung des Kriminalfalles auf die Seite, es wirkt als hätte die Autorin den Faden verloren.
Die Geschichte wirkt dadurch etwas zäh und spannungslos, der Eberhofer hat nur Augen für Omas Guglhupf von dem er nichts abbekommt.
Die Charaktere bestechen mit ihrem bajuwarischen Charme und Wortwitz, einzig der Eberhofer zickt etwas zu viel.
Der Sprecher Christian Tramitz ist eine hervorragende Besetzung. Er versteht es jedem Charakter seine eigene Stimme zu geben, nur der kleine Paul gelingt ihm nicht so gut. Die Eigenart und Atmosphäre des bayrischen Dialektes verkörpert er meisterhaft.

Fazit: Die Kriminalgeschichte weißt einige Längen auf und deshalb büßt sie einiges an Charme ein. Von Ermittlungen ist nicht viel zu spüren, von Spannung auch nicht. Rita Falk bleibt ihrem Schreibstil treu und der Wortwitz kommt auch nicht zu kurz, denn einige lustige Szenen gibt es. Besonders hervorheben möchte ich die Leistung des Sprechers, für mich ein Hörgenuss. Sehr gut eignet sich die Geschichte für Fans der „Eberhofer – Krimi – Reihe“.

Veröffentlicht am 04.09.2019

wo ist Ewa?

Die kalten Sekunden
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„Die kalten Sekunden“ von Remigiusz Mróz erschien am 24.05.2019 bei Der Audio Verlag
Sprecher Vera Teltz und Matthias Koeberlin
Das Cover ist sehr einfach gehalten, doch die Signalfarbe Rot fällt sofort ...

„Die kalten Sekunden“ von Remigiusz Mróz erschien am 24.05.2019 bei Der Audio Verlag
Sprecher Vera Teltz und Matthias Koeberlin
Das Cover ist sehr einfach gehalten, doch die Signalfarbe Rot fällt sofort ins Auge.

Damian und Ewa kennen sich seit der Schulzeit, gerade hat Damian Ewa einen Heiratsantrag gemacht, als sie kurz darauf überfallen werden. Damian wacht Stunden später aus der Bewusstlosigkeit wieder auf, von Ewa fehlt jede Spur. 10 Jahre später wird Damian, von einem Freund, auf ein Bild von Ewa aufmerksam gemacht, das auf „Facebook“ bei einem Rockkonzert aufgenommen wurde. Da die Polizei nichts unternimmt, schaltet Damian ein Privatdetektivbüro ein, der Spur im Netz nach zu gehen. Auf einmal spitzen sich die Ereignisse zu, sein bester Freund wird ermordet und Damian gerät unter Verdacht......

„Die kalten Sekunden“ ist der erste Roman, des in Polen sehr bekannten Juristen und Schriftsteller Remigiusz Mróz, der ins deutsche übersetzt wurde.
Im Prolog der Geschichte beschreibt der Autor den schrecklichen Überfall, auf Damian und Ewa, bis ins kleinste Detail. Der Einstieg in doe eigentliche Geschichte ist anfangs sehr spannend gehalten, doch die Handlungen werden im Laufe der Geschichte immer unwirklicher und wirken extrem konstruiert. Der Entwicklung der Geschichte wird immer verstrickter, obwohl der autor versucht plausible Erklärungen zu liefern. Neben der suche nach Ewa rückt Remigiusz Mróz die Lebensgeschichte von Cassandra Reimann, der Ehefrau des Privatermittlers Reimann, mehr und mehr in den Mittelpunkt. Der Leser bekommt einen tiefen Einblick in die Gewaltspirale von häuslicher Gewalt. Mit schonungsloser Genauigkeit beschreibt der Autor die Szenen, in denen Cassandra den Gewaltausbrüchen ihres Ehemannes ausgeliefert ist. Sehr plausibel erklärt er warum sie ihrem Ehemann nicht verlässt.

Remigiusz Mróz hat einen emotional mitreißenden Schreibstil der fesselt und den Leser in seinen Bann zieht. Er versteht die Kunst mit Wörtern zu „spielen“, in diesem Fall wirken, durch die Detailgenauigkeit, die Gewaltausbrüche erschreckend realistisch.
Die Charaktere wirken anfangs sehr real, besonders Damian Werner kommt einem sehr nahe, das liegt auch an dem Sprecher, Man spürt seine Einsamkeit, wie er am Verschwinden seiner Verlobten zerbrochen ist, gezeichnet von jahrelangem Alkoholmissbrauch. Verzweifelt klammert er sich an den Strohhalm, Ewa doch noch lebend zu finden. Im Laufe der Geschichte, während der Jagd quer durch Polen verflog die Nähe zu Damian sehr schnell.
Die Sprecher haben eine herausragende Arbeit abgelegt. Besonders hervorheben muss man Matthias Koeberlin, er gibt dem Hörbuch Tiefe. Er transportiert die verschiedenen Stimmungen vortrefflich, von verzweifelt bis hoffnungsvoll, stellt er sehr realistisch dar.

Fazit: Der Anfang des Thrillers ist sehr brutal und schonungslos bechreibt der Autor den Überfall an Ewa und Damian, das gleiche gilt für die häusliche Gewalt. Trotz einiger konstruiert wirkender Szenen habe ich fasziniert dem Verlauf der Geschichte und der Stimmen der Sprecher gelauscht. Authentisch waren die Entwicklungen der Handlung, das Ende und die Auflösung wie alles mit einander zusammen hängt, für mich leider nicht. Ich gebe meine Lese / Hörempfehlung trotzdem, zum einen weil der Thriller so verstrickt ist und zum zweiten wegen Matthias Koebelin und seiner herausragenden Leistung als Sprecher. Gut eignet sich der Thriller für Leser / Hörer, die es gerne einmal härter mögen.

Veröffentlicht am 25.06.2019

Viktoria und ihr Mut zur Lust!

Mut
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„Mut Theater der Lust“ von Ines Witka erschien am 25.01.2019 im Gatzanis Verlag und ist der Auftakt einer dreiteiligen Reihe.
Das Cover fällt ins Auge, die Frau mit Hut den verdeckten Augen die unter der ...

„Mut Theater der Lust“ von Ines Witka erschien am 25.01.2019 im Gatzanis Verlag und ist der Auftakt einer dreiteiligen Reihe.
Das Cover fällt ins Auge, die Frau mit Hut den verdeckten Augen die unter der Hutkrempe verborgen sind machen neugierig, was verbirgt die Frau?

Viktoria frisch geschieden sucht nach Bestätigung und einer Möglichkeit ihre Lust auszuleben. Eine Zeitungsannonce macht sie auf das Lilith Secrets Theater neugierig, sie ruft an und schon geht sie los, ihre erotische Reise. Sie lotet ihre Grenzen aus und lässt auch die dunkle Seite in sich zu, die bislang nur in ihrer Vorstellung existierte. Von den Betreibern des Theaters fasziniert gibt sie sich ihrer Lust hin....

Ines Witka hat ein besonderes Setting mit dem Theater der Lust erfunden, sehr bildlich und explizit wurden die Handlungen auf und vor der Bühne geschildert. Die Autorin nimmt sich einiger Tabuthemen an, von der Stellung der Frau und ihrer Sexualität. Viktoria zeigte sehr viel Mut, zum einen sich ihrem geschiedenen Ehemann entgegen zu stellen, der sie jahrelang erniedrigt und klein gemacht hat. Zum anderen ihre sexuellen Vorlieben auszuloten und auszuleben, die sie bis dato nur in ihrer Vorstellung zugelassen hatte.
Ines Witkas flüssiger Schreibstil lässt sich angenehm lesen und die Ich – Erzählperspektive lädt den Leser ein an Viktorias Gedanken und Gefühlen hautnah teilzuhaben. Bei einigen Handlungen Viktorias, nutzt die Autorin das komplette Spektrum an zu beschreibender Gefühle nicht aus. Sie beschreibt explizite sexuelle Handlungen, doch der Funke springt nicht immer über, manchmal fehlt das gewisse Knistern.
Viktoria macht eine Entwicklung durch, die in Teil 1 noch nicht abgeschlossen ist, die anfangs introvertierte Frau wird durch das Theater mutiger. Die beiden Betreiber des Theaters, Gil und Ralf, bleiben etwas im Dunklen, da erwartet man in den beiden nächsten Teilen etwas mehr Tiefgang.

Fazit: Ines Witka hat mit „Mut Theater der Lust“ ein besonderes Setting erfunden und mich gut unterhalten. Insgesamt ist es ein Erotikroman der etwas anders ist, mit ausführlich beschriebenen Handlungen. Romantik sollte nicht erwartet werden, es gibt keine Liebesbeziehung, auch kein verliebt sein. Die weiteren Teile bieten genügend Potential nach oben. Gut eignet sich die Geschichte für Leser die gerne Erotik lesen und offen sind für Neues.

Veröffentlicht am 13.06.2019

ein happy end für Sawyer & Finn

Wild Souls - Mit dir für immer
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„Wild Souls – Mit Dir für immer“ von T. M. Frazier erschien am 31. 05.19 im LYX Veralg.
Das Cover passt vom Design sehr gut zu Band 1, es sind wieder Gewitterwolken zu sehen in grüntönen.

Sawyer hat sich ...

„Wild Souls – Mit Dir für immer“ von T. M. Frazier erschien am 31. 05.19 im LYX Veralg.
Das Cover passt vom Design sehr gut zu Band 1, es sind wieder Gewitterwolken zu sehen in grüntönen.

Sawyer hat sich in Outskirt eingelebt und erfährt, in Gesprächen mit ihrer Mutter, viel über ihre
Mutter und Critter. Doch es ziehen Gewitterwolken auf, denn die „Church of Light“ trifft für ihr alljähriges Sommerlager in Outskirt ein und da ist Richard bestimmt nicht weit.........

Der Einstieg in Band 2 fällt sehr leicht, denn die Handlung setzt unmittelbar an den ersten Band an. Im Gegensatz zu Band 1 wurde ich mit den Hauptprotagonisten, Sawyer und Finn nicht richtig warm. Man hatte das Gefühl sie hätten ihre Persönlichkeit verändert. Sawyers Stärke und innere Kraft war nicht mehr spürbar und Finn fehlte seine empathische Seite. Er wirkte nur noch von dem Gedanken getrieben mit Sawyer, an allen möglichen und unmöglichen Orten, Sex zu haben. Deshalb fiel es im Gegensatz zu Band 1 schwereine Verbindung zu den Protagonisten aufzubauen. Die Nebencharaktere von Band 1 treten kaum noch in Erscheinung, da fehlten Josh und Miller ihre lustigen Sprüche und Frotzeleien.
Die Autorin hat einige spannende Szenen eingebaut, doch die wurden zu schnell abgehandelt. Der Handlung fehlen deshalb plausible und logische Erklärungen des Geschehens. Vielen Szenen geht dadurch die emotionale Tiefe abhanden, sie wirken blass und künstlich. Es gibt sehr viele Ereignisse doch wie im Zeitraffer werden sie nur angerissen, deshalb entstehen große Sprünge und die Logik bleibt auf der Strecke. Positiv waren die Gespräche zwischen Sawyer und ihrer Mutter, da wurden sehr viele Dinge erklärt und reflektiert.
Der Schreibstil von T. M. Frazier ist weiterhin flüssig zu lesen, locker und modern. Erzählt wird in wechselnder Ich – Erzählperspektive aus Sicht von Sawyer und Finn.

Fazit: Der zweite und finale Band setzt direkt an das Ende vom ersten Teil an, die Fortsetzung lässt sich ohne Probleme lesen. Es fehlt der Geschichte im Gegensatz zu Band 1 die emotionale Tiefe. Die Handlung ist spannend aufgebaut, doch die Ereignisse werden zu schnell abgehandelt. Die Umsetzung hat mich enttäuscht T.M. Frazier hat das Potential der Geschichte verschenkt, denn der Plot und die Idee sind gut. Ich hatte das Gefühl T.M. Frazier ist die Zeit davon gelaufen. Gut eignet sich die Geschichte für Leser die wissen möchten wie die Story endet.

  • Einzelne Kategorien
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  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
  • Gefühl
Veröffentlicht am 12.06.2019

Maxim und seine Putzfrau

The Mister
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„The MISTER“ von E.L. James erschien am 29.05.2019 bei Der Hörverlag. Sprecher Matthias Scherwenias und Regina Gisbertz.
Das Cover ist sehr schön gestaltet, die Farben harmonieren sehr gut miteinander.

Maxim ...

„The MISTER“ von E.L. James erschien am 29.05.2019 bei Der Hörverlag. Sprecher Matthias Scherwenias und Regina Gisbertz.
Das Cover ist sehr schön gestaltet, die Farben harmonieren sehr gut miteinander.

Maxim Trevelyan ist eine Lebemann, bis dato musste er noch nicht arbeiten für seinen Lebensunterhalt. Doch das ändert sich schlagartig als sein Bruder einen tödlichen Unfall erleidet, er erbt jetzt den Adelstitel und hat Verantwortung für das Familienerbe. Das tritt alles in den Hintergrund, als er auf seine neue Putzfrau aufmerksam wird, die sich allein in der Wohnung wähnt und auf Maxims Klavier spielt. Sie spielt so virtuos und perfekt, dass Maxim in Leidenschaft entbrennt. Er beschäftigt sich mit Allessia und schnell kommen sie sich näher. Allessia hat eine Vergangenheit, Maxim kann sie aus einer schwierigen Lage retten, doch er verschweigt ihr seine Herkunft.......

Ich muss voraus schicken ich liebe die „Shades of Grey“ Reihe. Mit „The Mister“ bleibt E.L. James ihrem Schreib – und Erzählstil treu, junges sexuell unerfahrenes Mädchen trifft auf steinreichen sexuell sehr erfahrenen Mann. Wie im Märchen bei Aschenputtel, hier ist die Protagonistin Putzfrau. Sie musste aus ihrer Heimat fliehen, zuhause war sie auf der Universität, lernte mit 4 Jahren Klavier und Schach spielen . Sie wuchs sehr traditionell auf, Frauen haben in ihrem Heimatland kaum Rechte, in der Ehe. Das klingt alles etwas dick aufgetragen und wirkt unglaubwürdig, denn Allessia wird von der Autorin weltfremd beschrieben. Auf der anderen Seite erzählt sie von Satellitenfernsehen, HBO und Netflix und einem Studium an der Universität. E.L. James bedient sich in „The Mister“ aller möglichen Klischees.
Die Story ist am Anfang sehr zäh, denn Maxim erzählt nur von seinen Bettgeschichten, seinen Parties, den oberflächlichen Bekanntschaften, selbst vor seiner trauernden Schwägerin macht er nicht halt. Maxim ist ganz und gar unsympathisch zu oberflächlich. Sein Verhalten ändert sich erst durch Allessia, sie spült seine empathische Seite an die Oberfläche. Erträglich wird das nur durch die angenehme Stimme von Matthias Scherwenikas. Er gibt Maxim eine Persönlichkeit er macht ihn lebendig. Wohingegen Die Sprecherin Regina Gisbertz speziell in den erotischen Stellen diese zu kindlich intoniert, die Erzählstränge klingen hingegen sehr gut und passend.

Fazit: Nach der ersten Stunde, die wirklich zäh war, konnte mich die Geschichte unterhalten. Die Story ist vorhersehbar, denn das junge Glück kann erst nach einigen Hinternissen und etwas Drama genossen werden. Positiv möchte ich bemerken E.L. James liefert einige politische und geschichtliche Hintergründe zu Albanien. Für mich ist „The Mister“ eine schöne Geschichte für zwischendurch, eine fast märchenhafte Romance Geschichte ohne Tiefgang.