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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.09.2019

Ein eher unkonventioneller Start in die Hexenausbildung

Green Witch
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Green Witch ist im Kern ein klassisches Abenteuer für moderne Mädchen. Lizzy, die Heldin des Romans soll die Ausbildung zur Kräuterhexe antreten und darf ihre beste Freundin Stina mit zu ihrer Tante, die ...

Green Witch ist im Kern ein klassisches Abenteuer für moderne Mädchen. Lizzy, die Heldin des Romans soll die Ausbildung zur Kräuterhexe antreten und darf ihre beste Freundin Stina mit zu ihrer Tante, die sie ausbilden soll mitnehmen. Doch wie das heutzutage so ist, darf Stina als normaler Mensch nicht mitbekommen, dass es kein normaler Ferienaufenthalt ist. Aber das Geheimnis vor ihrer besten Freundin zu hüten, die noch dazu richtig aufgeweckt ist und im Gegensatz zu Lizzy einen hundertprozentigen grünen Daumen hat, kann ja doch nicht so richtig funktionieren. Und zu allem Überfluss verkompliziert sich die ganze Angelegenheit, da sich auch eine Meerhexe um die Ausbildung bemüht hat und Lizzy sich eindeutig selber eher als solche, denn als Kräuterhexe sieht. Aber das Hexenbuch hatte ja entschieden. Oder gibt es da noch einen Ausweg?

Mir hat die sprachliche Gestaltung der Dialoge zwischen den Jugendlichen ziemlich gut gefallen. Ich fühlte mich auf so manchen Schulhof in den Unterrichtspausen versetzt. Da reden die Jugendlichen ziemlich ähnlich. Das machte gerade die beiden jungen Heldinnen als Charaktere glaubwürdig. Zudem geht die Autorin in der Geschichte darauf ein, ob man bisweilen nicht doch mit konventionell alten Traditionen brechen und neue Wege beschreiten sollte, wenn das Leben es erfordert. Und natürlich steht die Freundschaft als Thema über allem. Die gelungene Mischung der Themen macht die Geschichte zu einem schönem Abenteuerbuch für Kinder und Jugendliche. Auf einen Nachfolgeband bin ich gespannt.

Ich empfehle das Buch gerne, auch wenn es in erster Linie überwiegend nur Mädchen ansprechen wird. Aber es gehört definitiv in ein gutes Kinder- und Jugendbuchregal.

Veröffentlicht am 15.09.2019

Freundschaft und Chaos

Luna Wunderwald, Band 3: Ein Waschbär in Wohnungsnot (magisches Waldabenteuer mit sprechenden Tieren für Kinder ab 8 Jahren)
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Noch drei Wochen Ferien und Lunas beste Freundin Melody darf zu ihr ins Forsthaus ziehen. Worüber sich Luna am Anfang so sehr freut, entwickelt sich bald zu einer harten Bewährungsprobe für ihre Freundschaft. ...

Noch drei Wochen Ferien und Lunas beste Freundin Melody darf zu ihr ins Forsthaus ziehen. Worüber sich Luna am Anfang so sehr freut, entwickelt sich bald zu einer harten Bewährungsprobe für ihre Freundschaft. Melody weiß um die magische Zauberflöte und ist total neugierig, wie sie funktioniert. Als eine Waschbärenfamilie auf ihre typische Art und Weise für Unruhe im Wald sorgt und Luna wieder für Ruhe und Frieden sorgen will, mischt Melody sich überall ein. Zudem mag Lunas Freund Jonas Melody nicht und die beiden Dackel Drago und Daisy misstrauen dieser auch. Und schließlich verschwindet Lunas Zauberflöte.

Ich fand das Buch angenehm jung und schwungvoll, zum Teil auch sehr witzig geschrieben. Kindern im Schulalter wird es sicherlich gefallen, auch wenn Bücher in denen es um Freundschaften zu sprechenden Tieren geht mittlerweile sehr zahlreich erschienen sind. Doch ich finde, das die Beziehung zwischen Luna und den Waldtieren nur den großen Rahmen bildet. Denn in dieser Geschichte geht es eher um die Freundschaft von Luna und Melody und wie die Freundschaft der beiden Mädchen durch deren gänzlich unterschiedliche Persönlichkeiten auf die Probe gestellt wird.

Ich fand diesen Band, denn es ist anscheinend schon der Dritte sehr lesenswert und auch ohne Vorbände total verständlich und denke, dass er vor allem Mädchen im Grundschulalter sehr begeistern wird.

Veröffentlicht am 14.09.2019

Ferien – Elfen- Abenteuer

Leonie Looping, Band 1: Das Geheimnis auf dem Balkon
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So können langweilige Ferien zu aufregenden Abenteuern werden. Leonie wird mit Unterstützung von Mückes Schrumpferbsen zeitweilig selber zu einer Schmetterlingselfe. Dabei lernt sie schnell, dass es auch ...

So können langweilige Ferien zu aufregenden Abenteuern werden. Leonie wird mit Unterstützung von Mückes Schrumpferbsen zeitweilig selber zu einer Schmetterlingselfe. Dabei lernt sie schnell, dass es auch ganz schön kompliziert ist, die Welt aus der Sicht kleiner Lebewesen zu betrachten – da kann selbst der süßeste Hauskater zu einer reißenden Bestie werden. Doch Leonie mag ihre beiden neuen Freundinnen und begibt sich mit der Elfe Mücke auf die Suche nach Luna, als diese einfach verschwindet.

Das Buch hat mir sehr gefallen. Auf jeder Seite gibt es farbige Bilder, die die Geschichte toll unterstützen. Die Schrift hat eine hinreichende Größe und der Schreibstil ist für Erstleser klar und einfach gehalten. Zudem sind bisweilen einige Wörter orange abgesetzt, so dass Kinder gegen Ende der ersten Klassenstufe keine größeren Probleme beim Lesen des Buches haben sollten. Ein wirklich schönes Buch und es gibt noch mehr Bände aus der Reihe.

Leonie Looping bekommt eine klare Leseempfehlung von mir.

Veröffentlicht am 13.09.2019

Jeder sollte seine Familie kennen

Der magische Blumenladen, Band 10: Ein Brief voller Geheimnisse
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Violet macht sich mit ihren beiden Freunden Zack und Jack auf die Suche nach dem unbekannten Vater und muss leider am Ende ihrer Reise lernen auch mit Enttäuschungen und schmerzlichen Erfahrungen umzugehen.

Gina ...

Violet macht sich mit ihren beiden Freunden Zack und Jack auf die Suche nach dem unbekannten Vater und muss leider am Ende ihrer Reise lernen auch mit Enttäuschungen und schmerzlichen Erfahrungen umzugehen.

Gina Meyer hat sich in diesem Band einem sehr ernsten Thema gewidmet. Jeder möchte früher oder später seine Wurzeln ergründen. Doch wie geht man damit um, wenn sich herausstellt, dass sich eine lang gehegte Hoffnung nicht erfüllen lässt?
Violett wird am Ende ihrer Reise feststellen müssen, dass sie ihren Vater niemals persönlich kennen lernen wird. Aber sie findet in ihren neuen Großeltern zum einen selber Trost und kann zum anderen den beiden auch Trost spenden. Denn nun hat sich ihr familiärer Kreis erweitert.

Für mich hat die Autorin dieses ernste Thema mit der von ihr gewohnten leichten Schreibart altersgerecht aufgearbeitet. Und deshalb erhält auch dieser Band gerne meine Leseempfehlung. Auf Grund der kurzen Leseprobe am Buchende freue ich mich bereits auf den nächsten Band.

Veröffentlicht am 05.08.2019

Der Originaltitel ist aussagekräftiger

Die Frauen von Troja
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Die Geschichte von Atalante hatte mich recht schnell in ihren Bann gezogen.

Emily Hauser hat aus den unterschiedlichsten griechischen und römischen Quellen, in denen die Sage von Atalante erzählt wird ...

Die Geschichte von Atalante hatte mich recht schnell in ihren Bann gezogen.

Emily Hauser hat aus den unterschiedlichsten griechischen und römischen Quellen, in denen die Sage von Atalante erzählt wird eine wunderschöne Geschichte entwickelt, in der Atalante selbst ihre Lebensgeschichte von ihrer Geburt bis zur Thronbesteigung von Pagasä beschreibt.

Dabei begegnet dem Leser eine junge, selbstbewusste Frau, die in der archaisch männlich dominierten Gesellschaft ihren rechtmäßigen Platz als ebenbürtiger Mensch einfordert.
Als Säugling aufgrund einer Weissagung zum Sterben in den Bergen ausgesetzt, beginnt ihr Leben in ein – wie in den meisten griechischen Mythen- Spiel der Götter verwoben zu werden. Hier rettet die Göttin Iris ihr das Leben, indem sie einen Holzfäller die kleine Atalante finden und bei diesem frei aufwachsen lässt. Und so kann die junge Frau am Beginn des Romans sich auch in ansonsten männlichen Domänen behaupten, körperlich geschult, als geschickte Jägerin.
Nachdem sie von ihrer Herkunft erfahren hat, beschließt Atalante ihren Anspruch in der Thronfolge Pagasäs zu erringen und muss sie sich als Mann verkleidet mit auf die Suche nach dem Goldenen Vlies machen, denn als Frau ist das schließlich nicht möglich. Und so nimmt sie an der Fahrt der Argonauten teil.

Die Geschichte, die die Autorin so modern und gleichzeitig über weite Strecken inhaltlich gekonnt traditionell den Fragmenten des Altertums folgend erzählt ist fesselnd und temporeich erzählt.
Mir gefiel vor allem die überraschende Wahl der Autorin, Jason auf der Basis der Beschreibung in Apollonios‘ Argonautika darzustellen; recht kalt und brutal im Vergleich zu den klassischen Darstellungen bei Homer. Aber gerade dadurch eignete er sich zum menschlichen Antagonisten Atalantes. Hervorragende Idee, hat mir sehr gut gefallen.
Zum Buch kann ich also zusammenfassend nur sagen, wirklich tolle Geschichte. Es ist auf jeden Fall ein Buch, dass alle mitnimmt, die sich für die griechische Mythologie begeistern und auch gerne einmal bekannte Dichtungen etwas anders erzählt erleben möchten.

Was mich jedoch wirklich irritierte ist die Namensgebung des Titels. Der Originaltitel lautet im Übrigen For the Winner. Wie man erkennen kann, nichts in Richtung Frauen von Troja und in Bezug auf die Geschichte Atalantes aussagekräftiger, denn auch der Untertitel der deutschen Ausgabe Tochter des Meeres, löst in mir keinen Bezug zur Geschichte Atalantes aus. Die beiden anderen Bände lauten im Original auch anders und lediglich der erste Band gibt im Untertitel einen Bezug zu den Frauen von Troja. Und so frage ich mich, ab es nicht eine aussagekräftigere Titelwahl in Bezug auf die Geschichte hätte geben können?