Cover-Bild Someone New
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14,00
inkl. MwSt
  • Verlag: LYX
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 544
  • Ersterscheinung: 28.01.2019
  • ISBN: 9783736308299
  • Empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Laura Kneidl

Someone New

Ich mache mir ständig Gedanken darum, was andere Menschen von mir denken. Wen sie in mir sehen. Aber nicht bei dir. Bei dir kann ich ganz ich selbst sein.

Als Micah auf ihren neuen Nachbarn trifft, kann sie es nicht glauben: Es ist ausgerechnet Julian, der wenige Wochen zuvor ihretwegen seinen Job verloren hat. Micah fühlt sich schrecklich, vor allem, weil Julian kühl und abweisend zu ihr ist und ihr nicht mal die Gelegenheit gibt, sich zu entschuldigen. Doch gleichzeitig fasziniert Micah seine undurchdringliche Art, und sie will ihn unbedingt näher kennenlernen. Dabei findet sie heraus, dass Julian nicht nur sie, sondern alle Menschen auf Abstand hält. Denn er hat ein Geheimnis, das die Art, wie sie ihn sieht, für immer verändern könnte ...

"Ein absolutes Must-Read, das ich am liebsten in jedes Regal der Welt stellen möchte. Someone New ist romantisch, ehrlich, authentisch - und so wichtig!" Leselurch

Nach "Berühre mich. Nicht" und "Verliere mich. Nicht." - der neue Roman von Platz-1-Spiegel-Bestseller-Autorin Laura Kneidl

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.11.2019

überaus empfehlenswert, allerdings nichts für ignorante oder engstirnige Leute

1

Someone New ist ein ungewöhnlicher New Adult Roman, den man beim noch Lesen großartig findet, der einen im Nachhinein dann jedoch etwas zwiegespalten zurücklässt, je länger man über verschiedene Aspekte ...

Someone New ist ein ungewöhnlicher New Adult Roman, den man beim noch Lesen großartig findet, der einen im Nachhinein dann jedoch etwas zwiegespalten zurücklässt, je länger man über verschiedene Aspekte der Geschichte nachdenkt.
Das Buch beschäftigt sich zweifellos mit einer sehr wichtigen Thematik und man bewundert Laura Kneidl dafür, dass sie sich diesem schwierigen Thema angenommen hat. Insgesamt kommt es am Ende aber leider viel zu kurz und wird auf einigen wenigen Seiten abgehandelt, obwohl es viel mehr Raum benötigt und verdient hätte. Unglücklicherweise wäre bereits die bloße Benennung ein massiver Spoiler, sodass man an dieser Stelle verschweigen muss, worum es eigentlich geht, was überaus schade ist. Doch man kann wohl zumindest verraten, dass die Autorin damit für mehr Vielfalt und Toleranz wirbt.

Die selbstbewusste, Graphic Novel liebende Protagonistin Micah löst beim Leser ebenfalls zwiespältige Gefühle aus, wodurch man so seine Probleme mit ihr hat. Dank der Ich-Perspektive kann man Micahs Gedanken und Gefühle in der Regel zwar nachvollziehen und ihre Reaktionen verstehen, auch wenn man selbst vielleicht völlig anders mit bestimmten Situationen umgehen würde, das führt aber nicht zwingend dazu, dass man ihr Verhalten gutheißt oder für gerechtfertigt hält.

Einerseits ist sie durchaus sympathisch, obschon sie in gewisser Weise eine verwöhnte, reiche Prinzessin ist, die sich bis zum Verschwinden ihres Bruders nie über irgendetwas ernsthaft Sorgen machen musste, vor allem nicht in finanzieller Hinsicht. Doch in Wahrheit verabscheut sie diese oberflächliche High Society Welt und nimmt nur ihren Eltern zuliebe notgedrungen an einigen Veranstaltungen teil. In ihrer Freizeit trägt sie lieber Jeans und Shirts mit Comic-Aufdrucken statt teurer Designer-Kleider und studiert trotz ihrer Yale-Zusage gern am örtlichen College, um in der Nähe von Adrian zu bleiben, den sie weiterhin in ihrer Heimatstadt vermutet. Sie erhält nie eine Antwort, dennoch schreibt sie ihrem Bruder jeden Tag Nachrichten und hält an seinen Lieblingsplätzen immer wieder Ausschau nach ihm.

Manchmal denkt Micah mehr an andere als an sich selbst und versucht deshalb es Menschen recht zu machen, die gar nicht merken, was für ein Opfer sie damit bringt. Sie hängt sehr an ihrem Bruder und macht sich große Sorgen um ihn, gleichzeitig ist sie allerdings auch wütend auf ihn, weil er sich ihr nicht anvertraut und zu ihr ebenfalls den Kontakt abgebrochen hat. Sie ist hin und her gerissen zwischen der Liebe zu ihren Eltern, deren Verhalten sie natürlich ablehnt, die sie aber trotzdem liebt, und der Liebe zu Adrian und hat ein schlechtes Gewissen, weil sie das Geld ihrer Eltern nach wie vor annimmt. Sie versucht ihre Eltern zum Umdenken zu bewegen und die Familie wieder zu vereinen, so hoffnungslos dieses Unterfangen dem Leser erscheinen mag. Sie steht sogar zu ihren finstersten Gedanken bzw. scheut sie sich nicht davor diese offen zuzugeben, wenngleich sie sich dafür schämt.

Die gleiche, schonungslose Offenheit verlangt sie mitunter jedoch von den Menschen, die ihr etwas bedeuten. Da sie selbst keine Geheimnisse vor ihnen haben will, gesteht sie ihnen nicht zu welche vor ihr zu haben. Diese Einstellung ist überaus problematisch. Auch in einer Beziehung sollte man noch Geheimnisse haben dürfen, insbesondere wenn man sich erst seit ein paar Wochen kennt.

Andererseits ist Micah dadurch also gelegentlich sehr aufdringlich und kann es in bestimmten Situationen einfach nicht gut sein lassen. Sie meint es zwar nur gut, ist aber zu verbissen, bohrt zu viel nach und versteift sich viel zu sehr auf eine Theorie, für die es allenfalls vage Anhaltspunkte gibt. Ihre Ungeduld ist irgendwo verständlich, führt jedoch zu völlig überzogenen Reaktionen und Schlussfolgerungen. Sie setzt Julian mehrfach stark unter Druck und gibt ihm nicht die Zeit, die er ganz offenkundig braucht. Dass sie Gefühle für einander haben, ist unverkennbar, doch darüber sollte man nicht vergessen, dass sie sich im Grunde noch gar nicht so lange kennen und echtes Vertrauen nun einmal nicht von heute auf morgen entsteht.

Jeder hat sein eigenes Tempo, aber Micah respektiert Julians weniger rasantes Tempo nicht und verkennt, dass Vertrauen nicht mit hundertprozentiger Ehrlichkeit gleichzusetzen ist. Außerdem unterstellt sie Julian, dass seine Angst davor sein Geheimnis zu enthüllen größer sei als seine Gefühle für sie, dabei hat das eine nicht zwingend etwas mit dem anderen zu tun. Seine Befürchtungen sind zudem mehr als nachvollziehbar, schließlich hat er diesbezüglich in der Vergangenheit nur schlechte Erfahrungen gemacht. Seine Gefühle für Micah sind deshalb jedoch nicht weniger aufrichtig.

Julian ist zu Beginn sehr verschlossen. Man weiß anfangs nur, dass er viel arbeitet, für sein Architektur-Studium brennt und irgendein Geheimnis hat bzw. etwas aus seiner Vergangenheit ihn stark belastet. Er hat viele, hohe Mauern um sich herum errichtet, die Micah mit der Zeit langsam zum Einsturz bringt, wodurch man ihn letztlich besser kennen lernt und lieb gewinnt. Er ist kein Mann der vielen Worte, macht aber mit sehr liebenswerten Gesten deutlich, wie viel er trotz seiner Geheimnisse für Micah empfindet.

Die beiden sind im Grunde ein wirklich tolles Paar und ergänzen sich gut. Micah bringt eine neue Seite an Julian zum Vorschein, was seine Mitbewohner Cassie und Auri sofort bemerken. Man sieht gern dabei zu, wie sie einander näher kommen und die langsame Entwicklung ihrer Beziehung wirkt sehr authentisch. Aus Nachbarn werden erst Freunde, dann Liebende und der dazugehörige Prozess ist stets nachvollziehbar. Zu Problemen kommt es erst als Micah Julian, wie schon beschrieben, zu sehr bedrängt sich ihr zu öffnen, worauf er mit Flucht reagiert.

Dafür, dass sie Julian in einer schweren Zeit ohne zu zögern beisteht sowie für ihre Reaktion auf sein Geständnis, muss man sie wiederum lieben. Etwas enttäuschend ist insofern allerdings die eher unrealistische Umsetzung. Mit dem Ergebnis ist man absolut einverstanden – die große Enthüllung ändert nichts an dem Bild, das man als Leser von Julian hat – Micah gelangt jedoch viel zu schnell zu dieser Erkenntnis und bleibt unwahrscheinlich gelassen. Auch ein toleranter Mensch dürfte wohl mehr als ein paar Minuten und einige wenige Antworten brauchen, um dieses neue Wissen zu verarbeiten.

Ob oder wie schnell man Julians Geheimnis als Leser durchschaut, hängt vermutlich davon ab, wie gut man sich mit gewissen Umständen auskennt. Das Lesevergnügen wird aber selbst dann nicht getrübt, wenn man von Anfang an Bescheid weiß. Viel wichtiger ist nämlich Micahs Reaktion darauf und darüber kann man lediglich Vermutungen anstellen. Unerfreulich ist hingegen, dass der Roman mehr oder weniger mit der Lüftung des Geheimnisses bzw. der Bestätigung des bis dahin gefassten Verdachts endet, danach also nur noch wenige Seiten folgen. An dieser Stelle wurde eindeutig Potenzial verschenkt und nicht genug auf ein ausgewogenes Verhältnis geachtet. Etwas versöhnlich stimmt einen hingegen der schöne Epilog, der knapp ein halbes Jahr später spielt und einen kleinen Ausblick auf die Zukunft der liebgewonnenen Protagonisten und Nebencharaktere gewährt.

Apropos Nebencharaktere: Alle Figuren sind total unterschiedlich und vielseitig – bei Laura Kneidl wird Diversität auf jeden Fall großgeschrieben. Darüber hinaus bleiben sie nicht nur blasses Beiwerk, sondern man lernt sie alle, im Rahmen des Möglichen, etwas besser kennen. Damit zeigt die Autorin auf wunderbare Weise wie facettenreich Menschen eben sind. Da der Roman hauptsächlich von Micah und Julian handelt, geht sie im Hinblick auf die Nebenfiguren natürlich nicht zu sehr auf deren Probleme ein, doch sie sind nicht völlig unwichtig. Im wahren Leben kümmert man sich immerhin auch nicht ständig nur um sich selbst, wenn man Freunde oder Verwandte hat, in deren Leben ebenso wenig alles glatt läuft wie im eigenen.

Leider sind, was erneut der Realität entspricht, nicht alle Menschen so liebenswert und verständnisvoll wie Julians Mitbewohner Auri und Cassie. Micahs und Adrians Eltern sind herablassend, snobistisch, furchtbar starrköpfig und überaus rückständig in ihrem Denken. Das Ansehen ihrer Familie scheint ihnen wichtiger zu sein als das Wohl ihrer Kinder, die sie von einem Tag auf den anderen aus ihrem Leben verbannen, wenn sie sich nicht so verhalten, wie sie es von ihnen erwarten bzw. verlangen. Im Vergleich zu Julians Mutter sind sie aber tatsächlich noch harmlos – traurigerweise. Julians Mutter verhält sich ihrem Sohn gegenüber unfassbar grausam und herzlos. Dafür fehlt einem als Leser jedes Verständnis und man fragt sich ernsthaft, wie man seinem eigenen Kind nur so viel Hass entgegen bringen kann und warum sie sich dann überhaupt die Mühe macht Julian am Telefon über bestimmte Ereignisse in Kenntnis zu setzen.

Der Schreibstil der Autorin lässt sich wie gewohnt angenehm und flüssig lesen. Trotz der vielen Seiten findet man die Geschichte nie langatmig und hat das Buch relativ schnell gelesen, weil man es einfach nicht aus der Hand legen mag, selbst als man der Enthüllung von Julians Geheimnis anfangs noch nicht so entgegen fiebert wie zum Schluss. Die gesamte Handlung wird ausschließlich aus der Sicht von Micah geschildert, sodass es leider keine Szenen aus Julians Perspektive gibt, was vermutlich dazu dienen sollte sein Geheimnis zu wahren. Der Roman enthält zahlreiche, tolle Popkultur-Anspielungen und oftmals zweideutige, um nicht zu sagen anzügliche, Dialoge zwischen Julian und Micah, wenn sie gerade miteinander flirten. Dem Genre entsprechend gibt es zum Ende hin zwei erotische Szenen, von denen eine gut gelungen ist, die andere in genau dem Moment allerdings ein wenig überstürzt wirkt.

Die Geschichte von Julian und Micah ist am Ende abgeschlossen, das Warten auf die Fortsetzung fällt einem daher nicht ganz so schwer. Lesen wird man sie aber auf jeden Fall, denn sowohl Auri als auch Cassie sind unheimlich liebenswert und genau wie Micah ist man als Leser der Meinung, dass sie einfach zusammen gehören.

FAZIT
Someone New ist zwar nicht perfekt und weist hier und da ein paar Schwächen auf, die sich auf die Bewertung auswirken, im Ergebnis überwiegen die positiven Aspekte jedoch die negativen. Die einmalige Liebesgeschichte von Micah und Julian ist daher trotz aller Kritikpunkte überaus empfehlenswert, allerdings nichts für ignorante oder engstirnige Leute.

Veröffentlicht am 18.10.2019

Mein persönliches Highlight 2019!

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Inhalt
Ich mache mir ständig Gedanken darum, was andere Menschen von mir denken. Wen sie in mir sehen. Aber nicht bei dir. Bei dir kann ich ganz ich selbst sein.

Als Micah auf ihren neuen Nachbarn trifft, ...

Inhalt
Ich mache mir ständig Gedanken darum, was andere Menschen von mir denken. Wen sie in mir sehen. Aber nicht bei dir. Bei dir kann ich ganz ich selbst sein.

Als Micah auf ihren neuen Nachbarn trifft, kann sie es nicht glauben: Es ist ausgerechnet Julian, der wenige Wochen zuvor ihretwegen seinen Job verloren hat. Micah fühlt sich schrecklich, vor allem, weil Julian kühl und abweisend zu ihr ist und ihr nicht mal die Gelegenheit gibt, sich zu entschuldigen. Doch gleichzeitig fasziniert Micah seine undurchdringliche Art, und sie will ihn unbedingt näher kennenlernen. Dabei findet sie heraus, dass Julian nicht nur sie, sondern alle Menschen auf Abstand hält. Denn er hat ein Geheimnis, das die Art, wie sie ihn sieht, für immer verändern könnte ...


Rezension
Als ich das Buch in der Buchhandlung entdeckt habe, war ich zunächst schon vom Cover total begeistert! Mir gefallen die Farben unglaublich doll. Zuhause angekommen, fiel mir als erstes das Lesezeichen in die Hände, das genau wie das Cover des Buchs gestaltet ist. Darüber habe ich mich sehr gefreut und es ist mittlerweile auch zu einem meiner liebsten Lesezeichen geworden!

Das Buch hatte ich dann schon innerhalb von ein paar Tagen durchgelesen. Bis zum Schluss habe ich mich gefragt: „Welches Geheimnis könnte Julian haben?“ Die Frage hat mich nicht losgelassen und tatsächlich - Ich habe bis zu dem Punkt, an dem es endlich rauskam, nicht geahnt, um was es geht. Mir geht es sehr oft so, dass Hinweise zu eindeutig sind und ich schon Seiten davor ahne, was Sache ist. Hier war das anders. Das Buch hat meine Liebe zu New Adult - Romanen wieder aufflammen lassen und ich bekomme seitdem nicht mehr genug davon - es musste gleich die nächste Buchreihe „Berühre mich. nicht“ von der Autorin Laura Kneidl mit ins Regal.

Zum Inhalt: Der Schreibstil der Autorin ist flüßig, die Geschichte entwickelt sich langsam. Ein Grund, wieso ich verstehen kann, wieso die Meinungen bei diesem Buch sehr weit auseinander gehen. Mir persönlich hat das - im Gegensatz zu Thrillern und Krimis (dem Genre, dass ich daneben auch sehr gerne lese) - sehr gut gefallen und ich konnte beim Lesen förmlich spüren, wie der Alltagsstress von mir abfiel. Ich konnte mich voll und ganz auf die Protagonistin Micah einlassen, trotz ihres Hobbys, dass wahrscheinlich nicht viele teilen und die Identifaktion deshalb eventuell schwer fällt. Die Geschichte wirkte auf mich dennoch zu keinem Zeitpunkt langatmig. Ich mochte die Liebesgeschichte von Micah und Julian und habe mich selbst in vielen Situationen wieder erkennen können. Das Geheimnis um ihren Bruder und später auch Julian sind (für mich persönlich) sehr wichtige Themen, die die Autorin dem Leser durch ihre Art zu Schreiben behutsam näher bringen konnte. Dennoch teile ich die Meinung vieler, das insbesondere das Geheimnis um Julian noch weiter hätte ausgeführt werden können. Im Epilog wurden diesbezüglich viele wichtige Dinge genannt, die im Buch nicht hätten fehlen dürfen. Ich hätte mir nicht gewünscht, dass das Geheimnis früher zur Sprache kommt; da ich die Liebesgeschichte wie bereits erwähnt wirklich sehr genossen habe (auch wenn dieses Geheimnis der Liebe zwischen den beiden keinen Abbruch tat). Ich hätte mir gewünscht, dass die Autorin noch ein paar weitere Seiten nutzt, um dieses Thema weiter zu beleuchten und auch die Beziehung zu Julian und auch die Seiten, die der Beziehung zwischen Julian und seiner Familie gewidmet waren, erschienen mir zu kurz. Gerne hätte ich noch viel mehr darüber erfahren.

Trotz allem kann ich sagen: Someone New war mein persönliches Highlight im Jahr 2019 und ich freue mich schon sehr, im Januar Someone Else, die Geschichte von Cassie und Maurice lesen zu dürfen!

Veröffentlicht am 23.09.2019

Eine sehr wichtige Liebesgeschichte

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Ich hab mich beim Kauf des Buches von Instagram und dem Hype darum anstecken lassen und mich auch nachdem ich es gekauft habe gefragt ob es das Wert war.
Ich persönlich verstehe warum es so gehyped wurde. ...

Ich hab mich beim Kauf des Buches von Instagram und dem Hype darum anstecken lassen und mich auch nachdem ich es gekauft habe gefragt ob es das Wert war.
Ich persönlich verstehe warum es so gehyped wurde. Die Autorin hat hier mehrere Themen angesprochen die in unserer Gesellschaft immer wichtiger werden und ich finde es klasse dass die Themen in Büchern aufgegriffen werden. Denn wo sonst können wir junge Menschen schon früh erreichen und ihnen mitteilen, dass sie nicht alleine sind - egal mit welchen Problemen und das sie gut sind, so wie sie sind.

Leider, wirklich leider Gottes, habe ich mich selbst gespoilert, indem ich ab der Hälfte des Buches wissen wollte wie viele Seiten - ohne das Nachwort - das Buch hat. Leider habe ich dabei die ersten drei Worte des Nachwortes gesehen und mir somit auch die Spannung der Geschichte versaut.
Ohne das, wäre ich ganz sicher bis zum Ende hin Ahnungslos gewesen. Ich weiß nicht warum ich nicht selber auf die Idee gekommen bin, was das Geheimnis von Julian ist, immerhin ist der Titel schon ein Hinweis. Aber vermutlich liegt es daran, dass ich mit Thema nie persönlichen Kontakt hatte und es deswegen leider nicht so present in meinem Kopf ist.

Ich fand die Geschichte trotzdem spannend, denn ich habe dann daraufhin gefiebert wann Micah die Wahrheit über Julian erfährt und wie sie damit umgeht. Es gab diesbezüglich definitiv potential für mehr Drama, aber ich bin froh das sich die Autorin dagegen entschieden hat.

Julian ist ein super spannender Charakter. Er ist verschlossen, geheimnisvoll und doch liebenswert und authentisch. Er ist kein Arschloch, er ist einfach jemand der ein großes Paket mit sich rumschleppt, er ist gezeichnet von Enttäuschungen, Verlust und Misstrauen. Er denkt sehr negativ von allem und jeden, deshalb war es schön zu sehen, dass Micah das genaue Gegenteil zu ihm ist.
Sie ist so positiv gestimmt, dass ich als Leser auch das Gefühl hatte sie sei naiv. Wie sie um ihre Eltern herumschlich und sich von ihnen ihr Leben vorschreiben lässt hat mich teilweise sehr verstimmt. Ich war froh als sie einsah das es so nicht weitergeht. Die Szene wo sie ihren Eltern die Meinung sagt, fand ich richtig gut! Ich musste auch ein paar mal ziemlich schmunzeln über ihren Ausraster ("Spatzenhirne").

Ich mochte auch die Nebencharaktere im Buch und habe im Epilog tatsächlich ein paar Tränen verdrückt, weil es so schön war. Leider fand ich, dass die Geschichte sich etwas in die Länge gezogen hat. Mit über 500 Seiten ist das Buch ziemlich dick für dieses Genre, aber ich verstehe auch das man den Leser vorsichtig an das Thema heranführen möchte, zusammen mit Micah auf Reise geht und genau wie sie versucht zu verstehen was passiert.

Ich bin jetzt gespannt wie es in Someone Else weitergeht, auch wenn der Fokus da auf Cassie und Auri liegt hoffe ich das wir trotzdem noch erfahren ob Micah ihren Traum leben kann.

Veröffentlicht am 19.09.2019

Gehypt nicht aber definitiv gemocht! :D

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Letzte Woche habe ich »Someone New« von laurakneidl gelesen. Das Cover ist wunderschön, hat mir ein Hinweis auf das Thema gegeben und schlussendlich hab ich mich megagefreut, dass ich richtig lag.

Das ...

Letzte Woche habe ich »Someone New« von laurakneidl gelesen. Das Cover ist wunderschön, hat mir ein Hinweis auf das Thema gegeben und schlussendlich hab ich mich megagefreut, dass ich richtig lag.

Das Buch ist aus Micahs Sicht geschrieben und das passte sehr gut! Der Schreibstil ist schön flüssig und liest sich somit auch wunderbar.
Doch es hat wirklich gedauert, bis mich das Buch gepackt hat, sodass ich es nicht mehr zur Seite legen konnte. Dabei gefällt mir Micah als Protagonistin sehr! Ich mochte ihre Denkweise und wie sie versucht hat, für ihre Freunde da zu sein. Auch ihre Einstellung ihren Eltern gegenüber. Micah kommt aus einer reichen privilegierten Familie, ihre Eltern haben ihren Bruder aufgrund seiner Homosexualität verstoßen und sie sucht ihn. Obwohl Micah sauer auf ihre Eltern ist, sieht sie trotzdem, was ihre Eltern alles für sie getan haben. Ich mochte es, dass sie so reflektiert an die Sache herangegangen ist. Genauso wie die Wut auf ihren Bruder und doch wie sehr sie ihn trotzdem verstehen kann. Irgendwann begann dann ihre Transformation. So das sie sich immer mehr ihren eigenen Wünschen widmete und nicht mehr den ihrer Eltern. Ein großer Teil trug Julian auch dazu bei. Was ich sehr witzig fand war: Micah wollte so gerne unabhängig sein und sie wäre ohne Julian wohl verloren gewesen. Und hätte noch Jahre aus Kartons gelebt! :D Julian fand ich sehr herzerwärmend! Ein sensibler junger Mann der immer offener wurde.
Welcher, ein großes Geheimnis hat.

Ich fand, wie gesagt es nicht schwer zu erraten aber ich fand das Buch sehr süß, gemacht zu dem Thema. Ich mochte auch die Spannung, bis er es ihr ENDLICH erzählt! Genauso wie es gedauert hat, bis es endlich zu einem Kuss kam. Also die Spannungsmomente waren manchmal echt lang gezogen, sodass alle auf dem Campingplatz beinahe einen Schrei vernommen haben, sobald etwas Mal passiert ist. Deshalb hat es wohl auch etwas gedauert, in das Buch hineinzufinden - durch die lange Wartezeit. Ansonsten habe ich nur eine Sache, die mich etwas gestört hat. Als das Thema dann endlich herausgekommen ist, war das Buch auch schon beinahe vorbei. Das fand ich etwas schade. Es hieß zum Beispiel ›sie haben die ganze Nacht darüber geredet‹ ... Die Szene hätte mir durchaus gefallen. Wiederum stand wenigstens einiges zu dem Thema im Nachwort und über diese zwei negativen Aspekte kann man durchaus hinwegsehen.

Veröffentlicht am 28.08.2019

Tiefe rührende Botschaft – ein sehr empfehlendes Buch

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--- Kurzinhalt ---
Auf einer lahmen Veranstaltung ihrer Eltern, trifft Micah auf den Kellner Julian. Die beiden verstehen sich von Anhieb, doch dann wird Julian kurzerhand von Micahs Mutter gefeuert, weil ...

--- Kurzinhalt ---


Auf einer lahmen Veranstaltung ihrer Eltern, trifft Micah auf den Kellner Julian. Die beiden verstehen sich von Anhieb, doch dann wird Julian kurzerhand von Micahs Mutter gefeuert, weil diese denkt, dass die beiden miteinander rumgemacht haben. Zwei Monate später zieht Micah in ihre eigene Wohnung nahe ihrer Universität und Julian ist unerwartet Micahs Nachbar. Doch Julian ist nicht der, den er vorgibt zu sein – ein gewaltiges Geheimnis bringt ihn dazu, Micah vorerst auf Abstand zu halten.

--- Lesefluss ---


Das Buch liest sich sehr flüssig. Wir erleben die Ich-Perspektive von Micah, die sehr erfrischend ist. Ich konnte von Anfang an den Druck, unter dem sie steht, sehr gut nachvollziehen. Ihre Gefühle haben mich direkt erreicht.

--- Protagonisten ---


Micah ist die Tochter reicher Anwälte und steht unter besonderer gesellschaftlicher Beobachtung. Ihre Eltern erwarten von ihr, dass sie ebenfalls Jura studiert und das Kanzlei-Erbe eines Tages antritt. Sie hat sich einzufügen, soll in den konservativen Rahmen passen - was sie durch ihre Liebe zu Superhelden, Mangas, Comics und vor allem Graphic Novels allerdings nicht tut.

Julian ist ein Einzelgänger und wirkt in den ersten Begegnungen mit Micah sehr distanziert, gleichgültig, auch ein bisschen herablassend. Er ist 24 und studiert im ersten Semester Architektur. Er hat unglaublich viele Narben und ein dunkles Geheimnis, weshalb sein Charakter am Anfang sehr verschlossen wirkt.

--- Was mir sehr gefallen hat ---


Micah hat eine unglaublich tolle Art. Wenn ich ihr während meines Studiums begegnet wäre, hätte ich sofort mit ihr Freundschaft geschlossen. Mir hat ihr frecher Charakter von Anfang an gefallen, wie sie verbal Grenzen überschreitet und sich immer wieder gegen ihre starren Eltern (humorvoll) auflehnt. Manches Mal machte ich selbst große Augen bei dem was sie so von sich gab. Gleichzeitig liebt sie aber ihre Eltern und das fand ich bewunderswert – andere Teenager an ihrer Stelle hätten ihre Eltern vermutlich gehasst.

Laura Kneidl versteht es, die Neugierde aufrecht zu erhalten. Das ganze Buch über war ich extrem gespannt darauf, was denn nun das besagte Geheimnis um Julian wäre. Ich habe mir wirklich allerhand ausgemalt und dennoch wurde ich dann, als es aufgelöst wurde, sehr überrascht! Das fand ich extrem genial – denn als ich so drüber nachdachte, gab es eigentlich unzählige kleine versteckte Hinweise. Selbst der Titel ist nicht willkürlich. Das ist für mich Talent. Die Botschaft, die dann hinter diesem Geheimnis stand, war für mich sehr berührend. Ganz großes Lob!

--- Was mir weniger gefallen hat ---


Das Buch zog sich sehr hin. Viele Gedankengänge seitens Micah wiederholten sich mehrere Male und obwohl das natürlich menschlich ist, hätte ich das in einem Roman nicht unbedingt gebraucht.

Als das Geheimnis dann (endlich!) gelüftet wurde, ging mir anschließend alles ein bisschen zu schnell, paradoxerweise. Micahs Auseinandersetzung damit war dann extrem harmonisch und verständnisvoll. Das fand ich zwar bewunderswert, aber leicht unrealistisch – zumindest ein kurzer Schock hätte mir persönlich gut getan. Ihre Reaktionen waren so voller Liebe, was natürlich auch die wichtige Botschaft dieses Buches war, aber dennoch nahm ich das nicht ab – es ging mir einfach zu schnell. Ich glaube die realistischere Auseinandersetzung damit hätte mehr Zeit gebraucht. Liebe und Verständnis sind natürlich wichtige Schlüssel dafür, worauf Laura Kneidl auch sehr gut aufmerksam gemacht hat, aber Zeit wäre noch der realistischere (dritte) Schlüssel dazu gewesen.

--- Mein Fazit ---


Das Buch wird vermutlich aus ewig in meinem Herzen bleiben, weil ich die Thematik dann zum Schluss doch sehr berührend und wichtig fand. Einzig und allein die Langatmigkeit der ersten 400 Seiten und dann die schnelle Akzeptanz (die zwar auf der einen Seite meinen Respekt verdient, aber irgendwie auch unrealistisch war) haben mich etwas gestört. Alles in allem aber ein ganz wunderbares Buch, das die Aufmerksamkeit, die es bekommen hat, verdient.