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Veröffentlicht am 03.10.2019

Jahreshighlight!

Offline - Du wolltest nicht erreichbar sein. Jetzt sitzt du in der Falle.
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Digital Detox – eine Kur für die Sinne oder doch eher ein Horrortrip?

>> Fünf Tage ohne Handy. Ohne Internet. Nicht erreichbar. - OFFLINE! Die Perfekte Auszeit!

Digital Detox – eine Kur für die Sinne oder doch eher ein Horrortrip?

>> Fünf Tage ohne Handy. Ohne Internet. Nicht erreichbar. - OFFLINE! Die Perfekte Auszeit! <<

Als ich dieses Buch das erste Mal gesehen hatte, dazu den Inhalt kannte, dachte ich zuerst, okay, die Geschichte ist jetzt nicht neu erfunden, aber irgendwie hat mich diese Story gereizt. Zumal ich schon immer einen Arno Strobel lesen wollte. Somit habe ich die Chance ergriffen und bin einfach mal für ein paar Tage abgetaucht.

Abgetaucht, wie eine Gruppe von 8 Leuten, die sich auf einen Digital-Detox-Trip begeben. Zusammen mit 3 Betreuer des Reiseveranstalters, brechen sie zu einem verlassenen Bergsteigerhotel auf, um der digitalen Welt ein wenig zu entfliehen.

In der ersten Nacht verschwindet ein Mitglied der Gruppe. Da inzwischen, starker Schneefall eingesetzt hat, kann er das Hotel eigentlich nicht verlassen haben. Kurz darauf wird er dann auch gefunden. Schwer misshandelt und seiner Sinne beraubt. Er kann nicht sprechen, nichts fühlen, nichts sehen und nichts hören. - Mehr tot als lebendig!

Völlig von der Außenwelt abgeschnitten, müssen die anderen mit der Angst leben, dass der Täter evtl. unter ihnen ist und so beginnt der Horrortrip.


Kaum begonnen, habe ich schon festgestellt, mit welch einer Wucht dieses Buch beginnt. Selten löst ein Prolog schon solch eine Sogwirkung aus. Und ich kann auch nur sagen, dass es so weiter geht. Nach den ersten Kapiteln passiert zwar noch nicht viel, man lernt lediglich die Protagonisten kennen, dennoch ist dieses beklemmende Gefühl einfach die ganze Zeit präsent.

Angekommen im Hotel ist man einfach so gefangen in der Geschichte, dass man das Gefühl hat, man wäre dort. Eingesperrt mit dieser Bestie, die lange keinen Namen hat. Vertrauen gleich Null! Das Rätselraten beginnt und hört erst auf, wenn man dieses Buch beendet hat.

Der Schreibstil ist leicht, aber auch sehr einnehmend, sodass man gebannt weiterlesen muss. Psychothriller steht somit zurecht auf dem Buch.

Nicht nur die Angst, dass das Monster erneut zuschlagen könnte, verdient das Wort „Psycho“ sondern auch, dass der Autor einige Aussagen am Kapitelende gekonnt einfädelt. Damit hat er meine Theorien häufig wieder zerstört und mich in den Wahnsinn getrieben. Ich wollte doch einfach nur wissen, wer und warum?

Fazit:

„OFFLINE“ gehört ab sofort zu meinen Lieblingsthrillern und hat es geschafft ein Jahreshighlight zu werden. Digital Detox, ganz klar ein Horrortrip und ohne Handy gehe ich jetzt nirgends mehr hin.

Ein kleiner Tipp:

Lest das Buch mit anderen gemeinsam. Dieser Austausch darüber macht einfach riesigen Spaß und man kann schauen, welch Theorien die anderen entwickeln. Vielleicht ist ein kleiner Psycho auch unter ihnen?

Veröffentlicht am 19.09.2019

Jahreshighlight!

Für immer die Deine
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Stille Helden

Im Nachwort erzählt die Autorin, wie vielen Menschen es gelang, sich der Verfolgung durch die Nazis zu entziehen. Möglich war dies nur durch die Unterstützung sogenannter „Stiller Helden“, ...


Stille Helden

Im Nachwort erzählt die Autorin, wie vielen Menschen es gelang, sich der Verfolgung durch die Nazis zu entziehen. Möglich war dies nur durch die Unterstützung sogenannter „Stiller Helden“, worum es unter anderem auch in diesem Buch geht.

Wir haben hier eine Geschichte über zwei Zeitebenen, die vorwiegend im Alten Land spielt.

Kurz vor Ausbruch des zweiten Weltkrieges hält ein Skandal die Gemeinde York in Atem. Die gerade erst 17 jährige Klara erwartet ein Kind vom Pfarrerssohn Fritz, mit dem sie seit Kindheitstagen befreundet ist. Das Paar ist trotz des Geredes aber so glücklich und widersetzt sich dem Tratsch und heiratet. Gemeinsam ziehen sie in eine kleine Wohnung nach Hamburg. Doch leider hält das Glück nicht lange an. Auch Fritz wird in den Krieg gezogen und Klara muss in dieser harten Zeit für sich und den gemeinsamen Sohn alleine sorgen.

Eines Tages macht sie mit einem Nachbarn, aus der Dachgeschosswohnung, Bekanntschaft und stellt schnell fest, dass er nicht der ist, für den er sich ausgibt. Daraufhin trifft Klara eine folgenschwere Entscheidung.


In der Gegenwart, soll die Journalistin Marie, anlässlich des 80 jährigen Gedenktages zum Beginn des ersten Weltkrieges, Zeitzeugen suchen, da bald diese Möglichkeit, hautnah und vor allem bewusst diesen erlebt zu haben, nicht mehr besteht.

So trifft sie auf Klara und Fritz, die ihre Geschichte erzählen...

An dieser Stelle kann ich schon verraten, man braucht Taschentücher. Ich kann kaum in Worte fassen, was das Buch mit mir gemacht hat. Ich hatte richtig Herzschmerz und ich habe mitgelitten. Oftmals habe ich mir die Frage gestellt, was ich selbst gemacht hätte, wäre ich an Klaras Stelle. An einem Punkt angekommen, ob richtig oder falsch, wusste auch ich nicht weiter und so hatte ich keine Wunschvorstellung mehr für das Ende. Ich habe es genommen, wie es kam und ich bin glücklich damit, auch wenn es wirklich traurig war.

Ich möchte jeden dieses Buch ans Herz legen, der, auch wie ich, Geschichten über zwei Zeitebenen mag, denn diese ist wirklich etwas Besonderes.

Fazit:

Dieses Buch ist ein absolutes Jahreshighlight für mich. Die Helden darin sind mutig, stark, sehr gefühlvoll und liebenswert. Noch lange werde ich an diese Geschichte denken und jedem, ob er will oder nicht, sie empfehlen.

Jahreshighlight!

Veröffentlicht am 09.09.2019

Die schönste und traurigste aller Nächte

Die schönste und die traurigste aller Nächte
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Glück – die Erfüllung menschlichen Wünschens und Strebens

Auf der Suche nach Glück ist Jeder von uns. Leider funken oft Schicksale dazwischen und das Glücksgefühl hält nicht lange an.

Auch Victor ist ...

Glück – die Erfüllung menschlichen Wünschens und Strebens

Auf der Suche nach Glück ist Jeder von uns. Leider funken oft Schicksale dazwischen und das Glücksgefühl hält nicht lange an.

Auch Victor ist auf der Suche nach Glück. Genau vor 20 Jahren, als er seine große Liebe Amanda zum ersten Mal küsste, war es wie ein Glücksrausch für ihn. Doch leider ist Victor das Glück nicht gegönnt, denn er hat eine Gabe. Immer dann, wenn er sehr glücklich ist, springt er in der Zeit zurück. Er erlebt diesen wundervollen Augenblick stets nochmal. Wenn er jedoch traurig ist, dann rettet ihn der Zeitsprung in die Zukunft. Manchmal Minuten, manchmal Stunden, aber auch Tage, je nach Intensität. Für Außenstehende ist er in dieser Zeit wie vom Erdboden verschluckt.

Er selbst empfindet seine Gabe deswegen auch eher als Fluch, denn unter diesen Umständen ist es ihm vergönnt lange glücklich zu sein. Er flüchtet sich in die Einsamkeit. Eines Tages jedoch, erkennt er, dass er auch die Macht hat, dadurch Dinge zu verändern.

Diese Geschichte handelt von einer einzigartigen Liebe, zwischen Amanda und Victor, die lange Jahre unerfüllt bleibt. Nicht nur wegen der Gabe, die Victor besitzt, sondern auch, weil das Leben manchmal ein Schicksal bereit hält.

Als ich dieses Buch begonnen hatte, habe ich schnell gemerkt, das wird eine ganz besonders magische Geschichte. Oft hatte ich dieses ausweglose Gefühl, beim Lesen, was sich anfühlte wie ein schwerer Stein auf meiner Brust. Selbst ein paar Seiten vor Ende hatte ich noch keine Ahnung, ob diese Geschichte gut oder schlecht ausgehen wird. Fakt ist, ich habe die ganze Zeit mit Amanda und Victor gelitten, gebangt und gehofft auf ein Happy End. Werden die Beiden ihr gemeinsames Glück finden? Die Antwort darauf bleibt mein Geheimnis.

Als ich gestern Abend dieses Buch beendet habe, muss ich gestehen, hatte ich noch ein paar Fragen offen und fand manche Dinge auch nicht ganz schlüssig. Umso länger ich aber darüber nachdachte, fand ich diesen Gedankengang, etwas zu kritisieren, nicht mehr fair. Gerade, weil es so eine besondere Geschichte ist. Vielleicht sollte man auch einfach mal die Dinge so nehmen, wie sie sind und nicht alles hinterfragen. Mit diesem Gedankengang habe ich dann diese einzigartige Story beendet und mein Fazit daraus gezogen...

...dieses Buch sollten alle die lesen, die wie ich, immer auf der Suche nach einzigartigen Geschichten sind. Stellenweise erinnerte sie mich an Filme wie Ghost – Nachricht von Sam oder Stadt der Engel, aber auch an frühere Geschichten von Guillaume Musso.

Klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 18.08.2019

Jahreshighlight!

Es wird Zeit
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Die Zeit

Sie rennt, sie ist unaufhaltsam, sie kommt und sie vergeht. Selten bleibt sie stehen. Höchstens, wenn mal etwas Schreckliches passiert ist. Dann hat man für Sekunden das Gefühl, sie würde es, ...

Die Zeit

Sie rennt, sie ist unaufhaltsam, sie kommt und sie vergeht. Selten bleibt sie stehen. Höchstens, wenn mal etwas Schreckliches passiert ist. Dann hat man für Sekunden das Gefühl, sie würde es, aber der Zeiger dreht sich weiter. Genauso wie das Leben immer weiter geht und so werden wir alle älter.
Es ist noch gar nicht lange her, da habe ich als 10jährige meinem Vater erzählt: „Der Opa da, der hat mich ausgeschimpft.“ Der Opa da, war vielleicht mal gerade 30 und unser Nachbar. So ein Griesgram, aber noch so jung! Die Zeiten ändern sich und mit ihnen das Empfinden. Heute bin ich fünfzig und blicke, inspiriert durch das neue Buch von Ildikó von Kürthy auf meine eigene Jugend zurück und musste deswegen auch an diese kleine, lustige Anekdote denken.


Hier geht es um Judith, die bald ihren fünfzigsten Geburtstag feiern wird. Die Kinder sind inzwischen erwachsen. Ihr Mann ist mehr ein guter Freund. Die ersten Wehwehchen, die aufs Älterwerden hindeuten, setzen ein und dann kommt der plötzliche Tod ihrer Mutter, der ihre Vergangenheit aufzurütteln scheint. Denn Judith trägt seit 20 Jahren ein wohlbehütetes Geheimnis mit sich herum.

Wegen der Urnenbeisetzung und des Verkaufs des Elternhauses kommt Judith in ihre alte Heimat zurück. Dort trifft sie auf alte Bekannte. - Auf ihre beste Freundin und auch auf ihre erste große Liebe.

Plötzlich ist nichts mehr wie es war...

Die gerade erst wiedergefundene Freundin ist todkrank, ihre erste große Liebe macht verlockende Zukunftspläne und Judith muss sich endlich der Vergangenheit stellen, die sie scheinbar eher verdrängt, als bewältigt hat.

Wird sie es schaffen, ihren fünfzigsten Geburtstag zu feiern und dabei mit sich selbst im Reinen zu sein?


Dies ist mein erster Roman von Ildikó von Kürthy und wird garantiert nicht mein letzter sein.
Auch wenn ich gestehen muss, dass ich nur auf dieses Buch aufmerksam geworden bin, da die Autorin zufällig meinen Namen für die Hauptprotagonistin gewählt hat. Ich ja selbst gerade fünfzig geworden bin, meine Kinder auch erwachsen sind und meine Mutter ebenfalls verstorben ist, die nebenbei bemerkt auch noch den selben Namen trägt, wie die Mutter aus diesem Buch. - Gänsehaut! So viele Parallelen, da war es für mich klar, dass ich unbedingt diese Geschichte lesen wollte.
Tatsächlich gab es noch viel mehr Ähnlichkeiten, aber all das spielt überhaupt keine Rolle, dass dieses Buch ein Highlight für mich ist. Ein absolutes Herzensbuch. Eine Hommage an alle, die Angst vorm Älterwerden haben. Eine Geschichte, wo es ums Ankommen geht, ums Heimat, mit wem man seine restliche Zeit verbringen möchte, ums Aufräumen, mit dem einen Ziel, glücklich zu sein.

„Es wird Zeit“ hat mich in meine eigene Vergangenheit entführt. Mir all die tollen Dinge nochmal gezeigt, womit wir als Jugendliche uns die Zeit vertrieben haben, - ob gut oder schlecht und es hat mir schonungslos gesagt, wer ich jetzt bin, aber auch auf einfühlsamer Art gezeigt, dass wir selbst entscheiden was wird.

Die Autorin selbst sagt über dieses Buch, dass es ihr Lustigstes und gleichzeitig traurigstes Buch ist, was ich ja, aufgrund dass ich ja nur dieses eine hier kenne, nicht beurteilen kann. Ich kann aber sagen, dass es für mich, vor allem wegen dem großartigen Humor und den sehr einfühlsamen, traurigen Momenten, besticht. Man fängt tatsächlich an zu grübeln, ohne dass es deprimierend wirkt.

Ich habe mich auf jeder einzelnen Seite unterhalten gefühlt, habe herzhaft gelacht, hatte stellenweise einen Kloß im Hals und habe dieses Buch mit Tränen beendet. Ich wollte nicht, dass es aufhört. Aber wie habe ich bereits am Anfang geschrieben? Alles ist vergänglich und es geht vor allem immer weiter!

Fazit:

Eine sehr gelungene Geschichte für alle die glauben, selbst schon ein paar Gebrauchsspuren zu haben. Lustig, traurig, klug, berührend, kurzum Jahreshighlight!

Veröffentlicht am 16.07.2019

Gänsehautgefühl!

Die Lieferung
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>> Du glaubst, zu Hause bist du sicher?


>> Du glaubst, zu Hause bist du sicher? <<

Dann öffne nie dem Pizzaboten, sonst wird es dein letztes Ma“h“l sein.



Die Wohnungstür steht offen. Auf dem Tisch: eine Pizza. Niemand hat sie angerührt. Denn die Frau, die sie bestellt hat, ist spurlos verschwunden.

Hier stehen Polizeikommissar Jens Kerner und seine Kollegin Rebecca Oswald wieder vor einem Rätsel. Immer wieder sind in der Vergangenheit junge Frauen auf mysteriöse Weise verschwunden, den Zusammenhang mit dem Pizzaservice „Food to you“ finden sie erst nicht, bis eines Tages auch Viola verschwindet und zuvor ihre Freundin Sabine. Das Letzte, was sie getan haben? Pizza bestellt.

Mit der Lieferung hat Andreas Winkelmann wieder einen erstklassigen Thriller geschrieben, der auch und zu Recht Platz 1 der Spiegelbestsellerliste wurde.

Ich liebe einfach seine Art zu schreiben und wie er alles miteinander verstrickt, sodass man als Leser miträtseln kann.

In diesem Fall hat mir ganz besonders die Atmosphäre gefallen, die richtig gruselig wirkte, ähnlich wie in seinem Buch „Tief im Wald und unter der Erde“. Jeder der dieses Buch kennt, wird für immer ein mulmiges Gefühl haben, wenn er an einem beschrankten Bahnübergang steht. Dieses Mal war der Trigger die Pizza und die Wohnung von Viola. Ich hatte das Gefühl ich wäre auch dort, schutzlos dem Grauen ausgesetzt. Hatte während des Lesens das Gefühl, jemand wäre hinter mir und ich bildete mir schon ein, seinen Atem in meinem Nacken zu spüren. Eine Stimmung die Gänsehaut machte.

Genau das machen die Bücher von Andreas Winkelmann aus, eben dieses Authentische, als wäre man dabei. Zudem geben sie einem das Gefühl man wäre die dritte Person des Ermittlerduos, welches man übrigens auch schon in dem Thriller „Haus der Mädchen“ kennenlernen durfte.

Ich habe diesen Thriller verschlungen, wie eine Pizza und musste jedes Mal daran denken, dass es vielleicht auch mein letztes Ma“h“l sein könnte?

Fazit:
Gruselig gut! Gänsehautgefühl! Absoluter Lesetipp!