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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.11.2019

Ein super Auftakt einer Reihe, die ich weiterverfolgen werde!

Mydworth - Bei Ankunft Mord
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Buchinfo
England, 1929: Mydworth - ein kleiner verschlafener Ort im ländlichen Sussex. Hier geschieht selten etwas Aufregendes ... Aber das ändert sich, als der junge Adlige Sir Harry Mortimer zusammen ...

Buchinfo
England, 1929: Mydworth - ein kleiner verschlafener Ort im ländlichen Sussex. Hier geschieht selten etwas Aufregendes ... Aber das ändert sich, als der junge Adlige Sir Harry Mortimer zusammen mit seiner amerikanischen Frau Kat in seinen Heimatort zurückkehrt. Kaum sind die beiden in Mydworth angekommen, werden bei einer Party im Herrenhaus Mydworth Manor kostbare Juwelen gestohlen. Die beiden Täter kann man auf frischer Tat ertappen: einer wird erschossen, aber der andere kann fliehen. Lady Lavinia - die Hausherrin und Harrys Tante - will einen Skandal vermeiden und bittet ihren Neffen um Hilfe. Auch die örtliche Polizei ist mit dem Verbrechen überfordert, daher beginnen Kat und Harry auf eigene Faust zu ermitteln ...(Quelle: Lesejury)

Anfang
Lady Lavinia Fitzhenry blätterte um. Sie las den neuesten Roman des Amerikaners - Hemingway.
Immer wieder witzig, ein Buch von jemandem zu lesen, den man persönlich kennt - und mit dem man sogar den ein oder anderen Drink genommen hat.

Meine Meinung
Ich liebe Serien wie Downton Abbey oder Grand Hotel und so war mir klar, dass mir diese Geschichte sicherlich auch gut gefallen würde.

Von Beginn an war ich gefesselt und fühlte mich durch die tollen Beschreibungen und die sehr charmante Schreibweise direkt willkommen auf Mydworth Manor.

Mydworth, ein verschlafenes Städtchen, in dem eigentlich nichts passiert. Doch kaum kehrt Sir Harry Mortimer mit seiner frisch angetrauten Frau Kat Reilly heim, geschieht ein Mord. So muss Kat nicht nur den argwöhnischen Blicken der anderen standhalten und beweisen, dass sie als Amerikanerin auch ein guter Mensch ist, sondern auch noch zusammen mit ihrem Gatten einen Mord aufklären.

Ich mochte das Ehepaar Mortimer direkt von Beginn an. Beide waren mir ab ihrem ersten Auftritt sofort sympathisch. Witzig und stellenweise frech, aber niemals unverschämt und einfach irgendwie "echt".

Doch Harry war Nahostexperte. Das Einzige, was er über Kautschuk oder Gummi wusste, war, dass sein geliebter Alvis mit Michelin-Reifen fuhr.
(Position 336-337)

Der Schreibstil ist sehr angenehm und herrlich leicht zu lesen, was ein flüssiges Vorankommen ermöglicht. Es ging mir schon fast ein bisschen zu schnell und so kam die Geschichte zu einem (gefühlt) frühen Ende. Damit meine ich nicht, dass es unpassend oder überstürzt war - ich hätte nur einfach gerne mehr und länger von den beiden gelesen. Glücklicherweise handelt es sich ja um eine Reihe, so dass ich auch weiterhin das Vergnügen haben werde ein paar Stunden mit dem Ehepaar Mortimer zu verbringen.

Am Anfang "fehlt" die Spannung etwas. Allerdings müssen die Charaktere ja auch erst vorgestellt und das Setting aufgebaut werden. Ich empfand es nicht als langweilig oder langatmig, aber auch nicht als wahnsinnig spannend bis zum Mord. Dann geht es allerdings recht rasant weiter und man fliegt nur so durch die Geschichte. Auch wenn die Autoren mit der ein oder anderen Wendung aufwarten können und versuchen den Leser auf manch falsche Fährte zu locken, waren gewisse Dinge doch vorhersehbar. Das tat meinem Lesevergnügen aber absolut keinen Abbruch.

Fazit
Eine Reihe über ein (unfreiwilliges) Ermittlerduo, die ich definitiv und unter allen Umständen weiterverfolgen werde! Genau das Richtige für Fans von Serien wie Downton Abbey oder Grand Hotel, die es sich um diese Jahreszeit auf dem Sofa gemütlich machen wollen.

Veröffentlicht am 06.10.2019

Acht lustvolle Geschichten, bei denen sicherlich jeder auf seine Kosten kommt :-)

SexGier | Erotische Geschichten
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Buchinfo
Die Hauptfiguren in diesen acht Geschichten könnten unterschiedlicher kaum sein …
Da ist zum einen die verklemmte Verkäuferin Hannah, dort die sexgierige Tessa oder die männerfeindliche Penelope, ...

Buchinfo
Die Hauptfiguren in diesen acht Geschichten könnten unterschiedlicher kaum sein …
Da ist zum einen die verklemmte Verkäuferin Hannah, dort die sexgierige Tessa oder die männerfeindliche Penelope, auch die unbefriedigte Königin und zu guter Letzt die unscheinbare Rachel, die einer bizarren Leidenschaft frönt. Doch eins haben alle Frauen gemeinsam: Sie wollen ihre SexGier stillen, ihr Verlangen nach Lust, Liebe und Sex. Die Geschichten sind detailliert und einfühlsam erzählt. Mal stecken sie voller Sinnlichkeit, mal sind sie angefüllt von animalischem Sex – auf jeden Fall sind die Geschichten ein lustvoller Fantasieanreger. (Quelle: Lesejury)

Anfang
Das Sexhandy klingelte. Tessa schmunzelte. Der Typ hatte nicht lange gebraucht, um sich zu entscheiden. Tessa kramte ihr Zweithandy aus der Tasche.

Positiv
Nachdem mir das letzte gelesene Buch mit Kurzgeschichten aus dem Verlag gar nicht gefallen hat, bin ich mit nicht ganz so hohen Erwartungen an dieses Buch heran gegangen. Meine Vorsicht hätte ich aber gar nicht gebraucht, da mir diese Kurzgeschichten wirklich sehr gut gefallen haben!
In den acht Geschichten knistert und kribbelt es ganz gewaltig zwischen den Seiten. Die Szenen sind angenehm geschrieben und die Geschichten punkten bei mir auch mit ihren jeweiligen Enden.
Die Geschichten eignen sich hervorragend als Abendlektüre oder als kleiner "Lückenfüller" für zwischendurch. Manchmal braucht man in einem Buch auch mal eine kurze Lesepause und dafür kann man diese Geschichtensammlung wunderbar zur Hand nehmen. Allerdings kann ich nicht garantieren, dass man dann nicht doch mehr als eine Geschichte lesen möchte.

Negativ
Ich habe keinen Kritikpunkt feststellen können, den ich hier bemängeln wollen würde.

Schreibstil
Der Schreibstil ist sehr angenehm und zieht den Leser nur so durch die Geschichten. Das hat zur Folge, dass man eventuell schneller durch ist, als man dachte oder wollte.

Fazit
Ich kann dieses Buch jedem empfehlen, der zwischendurch gerne mal die ein oder andere schlüpfrige Geschichte lesen möchte. Egal ob als anregende Abendlektüre im Bett oder als "Lückenfüller" zwischendurch - hier wird sicher jeder fündig.

Veröffentlicht am 06.10.2019

Ein wunderbares Buch, an dem ich nichts zu kritisieren habe!

Stranded - Im Bann des Sees
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Buchinfo
Regel Nummer 1: Bleibe nie nach Sonnenuntergang an Land zurück.

Mellie kennt diese Regel gut, denn sie ist eine Wandlerin. An Land kann sie menschliche Gestalt annehmen, doch wenn sie es vor ...

Buchinfo
Regel Nummer 1: Bleibe nie nach Sonnenuntergang an Land zurück.

Mellie kennt diese Regel gut, denn sie ist eine Wandlerin. An Land kann sie menschliche Gestalt annehmen, doch wenn sie es vor der Dunkelheit nicht in den schützenden See ihres Volks schafft, bedeutet das ihren sicheren Tod.
Doch dann passiert das, was nicht passieren darf: Mellie strandet. Um an Land zu überleben, muss sie sich ausgerechnet ihrem größten Feind anvertrauen: Caleb ist ein Mensch und darf auf keinen Fall erfahren, wer – oder was – Mellie wirklich ist …(Quelle: Lesejury)

Anfang
Strande niemals auf dem Trockenen, das ist Regel Nummer eins.
"Beweg dich, Scout, wir haben keine Zeit mehr", rief Rynn ihr über die Schulter zu.
Scout. Bei den Göttern, Mellie hasste es, wenn er sie so nannte. Sie waren beide Scouts, es war ihre Berufsbezeichnung, nicht ihr Name.

Positiv
Dies ist eine der Rezensionen, die mir wirklich schwer fallen. Hat mir ein Buch nicht oder nicht so gut gefallen, kann ich mir die Rezis förmlich aus dem Ärmel schütteln. Fand ich das Buch aber gut, wird es dann schon komplizierter, weil ein "Mir hat das Buch gefallen, weil ich es wirklich gut fand" zwar prinzipiell alles aussagt, aber nicht aussreicht.
Ich mochte die Beschreibungen und konnte mir sowohl die Personen, als auch die Umgebung gut vorstellen. In einer Rezension habe ich gelesen, dass eine bessere oder detailliertere Beschreibung der Unterwasserstadt gewünscht worden wäre. Mir persönlich hat sie ausgereicht. Auch wenn man dann weiß, dass der Großteil der Geschichte an Land spielt. Möglicherweise wird es im nächsten Teil dann nasser und entsprechend detailreicher im Wasser.
Ich mochte prinzipiell alle wichtigen Figuren. Allerdings muss ich gestehen, dass ich den Landbewohner Caleb lieber mochte, als den Wandler Rynn - Mellies besten Freund. Bei ihm hatte ich das ein oder andere Gefühl, das sich in Teilen dann auch bestätigte. Und das hat ihn für mich nicht zwingend sympathischer gemacht.
Die Ausarbeitung der Charaktere war nach meinem Geschmack. Ich konnte beim Lesen oftmals richtig mitfühlen und fand die Wandlungen toll, durch die der ein oder andere durch musste. Fast jede Figur hat sich in irgendeiner Form weiterentwickelt, was sie mir näher gebracht hat.
Durch Mellies Unwissen ist sie stellenweise herrlich naiv und unfreiwillig komisch, was es mir leicht gemacht hat sie zu mögen - und das durch die gesamte Geschichte hindurch. Sie hat die ein oder andere Ecke und Kante, wodurch sie nicht perfekt und unrealistisch erscheint.

Negativ
Ich habe keinen Negativpunkt entdecken können - klasse!

Zitat
"Und ich darf zurückkommen?" "Ja, du darfst zurückkommen. Du bekommst Bonuspunkte, wenn du es trocken und in einem Stück schaffst." Sie ging, ohne zu fragen, wofür sie die Bonuspunkte einlösen konnte. (Position 1375-1377)

Lügen waren einfach, man konnte sie ebenso leicht schlucken wie verdauen. Aber die Wahrheit war ein langsam wirkendes Gift. (Position 3420-3421)

Schreibstil
Jugendbuchtypisch ist es recht einfach und nicht zu kompliziert geschrieben, aber auch nicht anspruchslos oder kindlich.
Ich kam zügig voran und konnte die Kapitel flüssig durchlesen.

Fazit
Ein wunderbarer Reihenauftakt zu einer Meerjungfrauen-Geschichte der etwas anderen Art.
Das Buch besteht nicht aus einem Liebes-Hin-und-Her, sondern befasst sich auch mit den Themen Freundschaft, Familie, Verrat, Vertrauen, Vergebung und den Mut einen neuen Weg zu gehen. Diese Reihe werde ich definitiv weiter verfolgen und freue mich schon auf den nächsten Teil.

Veröffentlicht am 12.09.2019

Max Bentow ist einfach ein Garant für wahnsinnig gute Bücher!

Rotkäppchens Traum
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Inhalt
Als Annie Friedmann wieder zu Bewusstsein gelangt, ist sie zutiefst verstört. Warum liegt sie in einem Wald, unter Laub verborgen? Wie ist sie hierher gekommen, und warum klebt Blut an ihrem roten ...

Inhalt
Als Annie Friedmann wieder zu Bewusstsein gelangt, ist sie zutiefst verstört. Warum liegt sie in einem Wald, unter Laub verborgen? Wie ist sie hierher gekommen, und warum klebt Blut an ihrem roten Mantel? Ihre Erinnerung ist wie ausgelöscht, sie weiß nur, dass sie namenlose Angst hat. Alles wird immer rätselhafter, als sie herausfindet, dass sie sich in einem kleinen Ort in der Nähe von Ulm befindet – eine Gegend, die ihr gänzlich unbekannt ist. Und warum behauptet ein ihr fremder Mann, eine Liebesbeziehung mit ihr zu haben? Annie macht sich auf die verzweifelte Suche nach der Wahrheit. Und was sie entdeckt, droht ihr ganzes Leben zu zertrümmern... (Quelle: Lesejury)

Anfang
Ihr Name ist Annie, und ich bin verrückt nach ihr. Das war, seit ich denken kann, und wird immer so sein. Sie ahnt es nicht, doch ich bin in ihrer Nähe, am Morgen und am Abend, nachts hüte ich ihren Schlaf.

Positiv
Wer meine Rezensionen schon etwas länger verfolgt weiß, dass ich Max Bentow vergöttere ♥ Es war also absolut klar, dass ich seinen neuen Thriller definitiv lesen muss und auch lieben werde - und so kam es dann auch.
Das ganze Buch über fragte ich mich: 'Was bezweckst du damit, Bentow? In welche Richtung soll die Geschichte gehen?'. Das macht seine Geschichten für mich so wahnsinnig gut. Man weiß zu Beginn nie, was da noch so alles auf einen wartet.
Nach etwas mehr als der Hälfte bekommt die Geschichte eine sehr einschneidende Wendung, die nochmal alles ändert und völlig aus der Bahn wirft. Ab diesem Punkt ist die Spannung auf ihrem absoluten Höhepunkt und flacht auch nicht mehr ab. Wie so häufig, wird es dann auch richtig eklig und krank. Die Einteilung Thriller (oftmals auch Psychothriller) passt bei Max Bentow immer wie gespuckt. Ein "Psycho" beehrt den Leser in seinen Geschichten grundsätzlich mit seiner Anwesenheit.

Negativ
Der einzige Negativpunkt für mich war, dass ich mich vor der Wendung fragte, ob das dann jetzt wirklich schon die ganze Geschichte gewesen sein sollte. Da es das aber nicht war, kann man diesen Punkt auch nicht zählen.

Besonderheit
Alle Bücher von Max Bentow sind für mich eine absolute Besonderheit und grundsätzlich dann auch eines meiner Jahreshighlights. Der Name ist für mich ein unumstößlicher Garant für gute Bücher.
Wie in jedem Buch landet der Leser auch hier wieder mitten im Geschehen. Es gibt einfach kein langes Rumgeeier oder lahme Vorgeschichten. Natürlich hat das zur Folge, dass man eventuell erstmal etwas verwirrt wird und nicht so recht weiß, wie man es einsortieren soll, aber das macht es für mich aus. Direkt zu Beginn ist die Spannung dadurch schon so hoch, dass ich unbedingt weiterlesen will, um zu erfahren, was das soll.

Zitat
Schnipp-schnapp. Schnipp-schnapp.
Einige Sekunden vergehen, nur das Schnappen der Schere ist zu vernehmen.
Schnipp-schnapp. Schnipp-schnapp. Schnipp-schnapp.
Plötzlich herrscht Stille.
Es ist aus, denkt er verzweifelt.Sein Herz pocht.
Dann verspürt er die Stiche der Schere. (Seite 290)

Schreibstil
Ich liebe Bentows Schreibstil. Er ist für mich persönlich etwas ganz Besonderes. Flüssig, einfach, klar. Keine blumigen Umschreibungen und kein unnötiger Tam-Tam, aber trotzdem so, dass mir ganze Filme vor dem inneren Auge ablaufen.

Fazit
Ich bekomme einfach niemals genug von Max Bentow. Egal ob seine Nils Trojan-Reihe oder seine Einzelwerke - sie sind allesamt perfekt.

Veröffentlicht am 14.07.2019

Spannung bis zum Schluss - und darüber hinaus

Closer
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Buchinfo
Jack war ein aufstrebender Künstler – aber seit seine Familie einem brutalen Mord zum Opfer fiel, kennt er nur noch ein Ziel: Gerechtigkeit für alle, denen ein geliebter Mensch genommen wurde! ...

Buchinfo
Jack war ein aufstrebender Künstler – aber seit seine Familie einem brutalen Mord zum Opfer fiel, kennt er nur noch ein Ziel: Gerechtigkeit für alle, denen ein geliebter Mensch genommen wurde! Jack und seine Partnerin Nikki haben sich darauf spezialisiert, Killer aufzuspüren und sie zu einem Geständnis zu zwingen. Nikki übernimmt die Rolle des Lockvogels, Jack führt die Verhöre. Durch eins seiner Opfer erfährt er von einer geheimen Serienmörder-Community im Internet. Jack schleust sich dort ein, um ein Mitglied nach dem anderen auszuschalten. So stößt er auch auf einen Killer, der sich The Patron nennt – und kein anderer ist als der Mörder seiner Familie! Jack versucht, ruhig zu bleiben. Es geht ihm um Gerechtigkeit, nicht um Rache. Doch wer zu lange Bestien jagt, läuft Gefahr, selbst eine zu werden … (Wuelle: Lesejury)

Anfang
Das Geschäft lief nicht besonders, und Susanna grinste unwillkürlich, als der neue Ford Taurus bei ihr anhielt. Ein Mietauto - das sah man schon am Nummernschild.

Meine Meinung
Direkt zu Beginn befindet man sich in einem Gespräch zwischen einer Prostituierten vom Straßenstrich und ihrem potenziellen Freier. Sie verbringen ein paar gemeinsame Stunden miteinander und gehen beide wieder ihrer Wege. Das Einzige was etwas merkwürdig rüberkommt ist die Tatsache, dass er ihr Glas begutachtet und von "mehreren brauchbaren Fingerabdrücken" die Rede ist.

Danach lernt man eine weitere Prostituierte, Nikki, kennen. Auch sie steigt bei einem Freier ins Auto und fährt mit ihm davon. Allerdings wird dieser Wagen von einem weißen Lieferwagen verfolgt.
Auch Nikki und ihr Freier verbringen eine gewisse Zeit miteinander. Als Nikki danach ins Bad geht, schlägt die Tür hinter ihr zu und es gibt kein Entkommen für sie. Das Bad besitzt keine Fenster und auch die Tür wurde von außen verriegelt. An der Tür hängt von innen ein Poster, unter dem sich Bilder von getöteten Frauen befinden und Nikki soll das nächste Opfer dieses Serienkillers werden.

Was der Killer nicht weiß - Nikki ist nicht zufällig bei ihm, sondern er wurde ganz gezielt ausgewählt. Und Nikki hat einen Partner, der den Freier mit einem Elektroschocker zu Fall bringt.

"Das ist der Closer, du armseliger Bastard. Und jetzt tust du mir schon fast ein bisschen leid."
Sie trat ihm hart gegen den Kopf.
"Fast", zischte sie.

(Seite 22)

Nachdem Jacks Familie von einem Serienkiller auf bestialische Weise ermordet wurde, befindet er sich auf der Suche nach ihm. Nikki, angetrieben von unzähligen Morden an ihren Kolleginnen vom Straßenstrich, spielt den Lockvogel für ihn. Gemeinsam suchen sie nach Serienkillern, locken sie in eine Falle und Jack verhört sie unter Folter. Diese Verhöre zeichnet er auf einem Tonband auf, tötet seine Opfer (kann man bei solchen Menschen wirklich von Opfern sprechen?) und übergibt sie und die Tonbänder anonym an die Polizei.

Als ich das Buch gekauft hatte, klebte am Cover ein Aufkleber mit den Worten "Nichts für schwache Nerven". Die Foltermethoden werden sehr genau beschrieben und es fließt stellenweise recht viel Blut, aber es kam nie der Punkt an dem ich dachte 'Oh mein Gott ist das widerlich...da kann ich nicht weiterlesen' (vielleicht sollte mir das zu denken geben? ^^).

Das Buch ist ein wahrer Pageturner und ich fand es unglaublich spannend. Die Frage nach dem "Warum?" trieb mich immer weiter forwärts.

-Warum tut ein Mensch sowas?
-Warum kann er nicht damit aufhören?
-Warum wurde ausgerechnet seine Familie getötet?
-Warum werden Menschen zu Serienkillern?

Und dann beschäftigte mich auch noch eine andere Frage.

-Kann ein Mensch solch einen "Job" machen, ohne dabei selbst den Verstand zu verlieren und irgendwann nicht mehr zwischen Gut und Böse unterscheiden?

Diese Frage wird indirekt auch im Buch gestellt.

"Er ist völlig leer, Mädchen. Das ganze Foltern, all das Schreckliche, das er tut, ist nichts weiter als sein verdammter Job. Es kratzt ihn überhaupt nicht. Es ist, als führe er ein Konzentrationslager - hier eine weitere Wagenladung Häftlinge, ab in die Gaskammer, ist schon Zeit für die Kaffeepause? Der Mensch gewöhnt sich an alles - selbst Folter wird nach einer Weile zur Routine. Verdammt, ich schwöre, ich hab ihn sogar einmal gähnen sehen!"
"Nein", flüsterte sie.
"Aber selbst Nazis haben ein Privatleben, nicht wahr? Hobbys, eine Familie. Nur der Closer nicht...dies ist alles, was er hat. Was er tut. Was er ist. [...]"

(Seite 147, f.)

Während des Lesens stellt man sich unweigerlich all diese Fragen. Manche werden beantwortet, manche nicht. Manche Fragen muss man eben einfach für sich selbst klären.

Ob man den Closer nun als Held oder ebenfalls als Serienkiller sieht, bleibt jedem selbst überlassen, doch sollte man sich fragen, ob und wenn ja mit wem man Mitleid empfinden möchte. Mit Serienkillern, die einfach aus Spaß töten und daraufhin selbst zum Opfer werden, oder mit einem Mann, der den Hinterbliebenen der Opfern Antworten auf ihre Fragen liefert.
Über all dem schwebt allerdings die Frage wie weit ein Mensch im eigentlich guten Glauben töten kann, ohne selbst auf die "falsche Bahn" zu geraten.

Den zweiten Teil werde ich mir definitiv auch noch zulegen und hoffe darin noch ein paar Antworten auf ausstehende Fragen zu finden.

Fazit
Ich persönlich fand dieses Buch wirklich gut und unglaublich spannend. Es hat mich oftmals zum Nachdenken gebracht und mich zu Fragen geführt, die ich mir so sonst nicht gestellt hätte.

Zart besaiteten Gemütern würde ich es nicht empfehlen, allen anderen wünsche ich mit diesem Buch viel Spaß!