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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.06.2021

Snyper

Snyper
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Payton lebt in einer Welt, in der Gleichberechtigung nur bedingt existiert. Nachdem sie ihren Freund mit ihrer Mutter erwischt hat, lässt sie sich volllaufen und landet ausgerechnet im El Paso, das dem ...

Payton lebt in einer Welt, in der Gleichberechtigung nur bedingt existiert. Nachdem sie ihren Freund mit ihrer Mutter erwischt hat, lässt sie sich volllaufen und landet ausgerechnet im El Paso, das dem berüchtigten Vaughn Adler gehört.
Als wäre das alles nicht schon schlimm genug, weckt sie das Interesse von Snyper, einem von Adlers Schatten und dessen rechte Hand. Können Payton und Snyper existieren, ohne einander zu zerstören oder wird einer von beiden unweigerlich vernichtet werden?



Zu Beginn wird man quasi ins kalte Wasser geworfen und es dauert ein wenig, bis man sich in New Juarez, einer freien Stadt, die von Adler und seinem Kartell regiert wird, zurechtfindet. Dabei ist Paytons betrunkener Zustand nicht gerade hilfreich. Dafür ist es sehr amüsant, wie sie sich mit Snyper anlegt, nachdem der Alkohol ihre Zunge gelockert hat.
Es dauert eine ganze Weile, bis man mit den Figuren warm wird und ein wenig ihre Beweggründe zu verstehen beginnt. Leider bleibt hier aber einiges im Dunkeln, sodass einem die plötzliche und auf Gegenseitigkeit beruhende Faszination und Besessenheit unbegreiflich bleibt. Vor allem scheint es auch wenig zu den beiden Figuren zu passen, was dazu führt, das man sich nicht in die Geschichte fallen lassen kann, da immer wieder Zweifel laut werden.
Generell bleibt eine gewisse Distanz zu den Figuren, weil sie eben oftmals unrealistisch reagieren. Man hat stets das Gefühl, sie nicht wirklich zu kennen, ist aber auch nicht allzu neugierig. Das ist merkwürdig, da die Geschichte aus beiden Sichten erzählt wird und man Einblicke in die Gedankenwelt der beiden Protagonisten bekommt. Gerade dadurch hätte sich eigentlich eine gewisse Nähe entwickeln müssen. Stattdessen wird gerade die zweite Hälfte uninteressant, da sich die Figuren gefühlt im Kreis drehen und man eigentlich längst weiß, wie es ausgehen wird - oder es zumindest ahnt. Dadurch zieht sich die Geschichte ganz schön in die Länge und man verliert die Lust an Paytons und Snypers Geschichte.
Zudem fehlt einem ein echter Einblick in die Welt der beiden. Größtenteils werden jene Stellen erzählt, in denen sie zusammen sind und keiner von beiden scheint ein allzu erfülltes eigenes Leben zu haben. Auch dadurch sind sie kaum greifbar, weil sie zu wenig zu existieren scheinen.
Am Ende geht die Autorin auf all die Fragen ein, die sich dem Leser im Verlauf der Geschichte aufdrängen. Es ist verständlich, das sie nicht alle beantwortet und auf ihre weiteren Werke verweist. Gleichzeitig lässt es den Leser aber auch unbefriedigt zurück, da es ein paar Fragen gibt, die man gerade für dieses Buch beantwortet wissen will. Wie beispielsweise die Gründe für die scheinbar willkürlichen Zeitsprünge, die einen immer wieder aus der Geschichte hinauswerfen.
Hier und da werden Actionszenen eingestreut, die aber eher der Tatsache dienen sollen, Snyper als bösen Jungen darzustellen. Einen allzu großen Effekt haben sie nicht auf die Geschichte, was vor allem dem Punkt geschuldet ist, das es anschließend mehrwöchige Zeitsprünge gibt. Dadurch scheint sich die Geschichte nicht natürlich zu entwickeln und man fiebert schlussendlich auch nicht wirklich mit. Etwas, das man zu Beginn nicht vermutet hätte, denn das Kennenlernen der Protagonisten ist wirklich amüsant und macht Lust auf mehr. Leider hält diese Beziehungskonstellation nicht wirklich an.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.10.2019

No Plastic!

No Plastic!
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Wo finden wir alles Plastik in unserem Alltag und wie lässt es sich vermeiden? Diesen Fragen geht der Ratgeber nach und bietet 101 Anregungen, wie man umweltverträglicher Leben kann. Passend zum heutigen ...

Wo finden wir alles Plastik in unserem Alltag und wie lässt es sich vermeiden? Diesen Fragen geht der Ratgeber nach und bietet 101 Anregungen, wie man umweltverträglicher Leben kann. Passend zum heutigen Zeitgeist.

Zu Beginn bekommt man kleinere Fakten geliefert, die gut zu verstehen sind und einem erneut vor Augen führen, warum Plastik ein echtes Problem darstellt. Dadurch ist man schon in der richtigen Stimmung und deutlich offener für die Vorschläge.
Diese sind kurz und knapp gehalten, wodurch man ihnen nicht überdrüssig wird und sie gut versteht. Vor allem hat der Ratgeber dadurch keinen mahnenden Charakter. Es ist außerdem sehr praktisch, dass man am Ende auch "Do-it-yourself"-Anleitungen hat, wodurch es einem leichter fällt, die Ratschläge wahrzunehmen. Auch wenn es dann doch recht wenige sind, wenn man sie mit all den Ideen vorher vergleicht, was schade ist, weil man sich dann Anleitungen online heraussuchen muss. Der Ratgeber bringt in manchen Bereichen auch keine wirklichen Innovationen, da es eher für den Einstieg in das Thema gedacht ist, was aber keineswegs schlecht ist. Zumal man auch etwas neues lernt, wenn man sich schon mal damit beschäftigt hat.

Veröffentlicht am 07.10.2019

Der kleine Nachhaltigkeitsguide

Der kleine Nachhaltigkeits-Guide
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Wie kommt es, dass sich die Erde zum Negativen entwickelt? Und was tragen wir dazu bei? Dieser Ratgeber schildert nicht nur den menschlichen Einfluss auf die Negativentwicklung der Erde, sondern gibt auch ...

Wie kommt es, dass sich die Erde zum Negativen entwickelt? Und was tragen wir dazu bei? Dieser Ratgeber schildert nicht nur den menschlichen Einfluss auf die Negativentwicklung der Erde, sondern gibt auch Tipps, wie man etwas gutes für die Umwelt tun kann.

Dieser Ratgeber von Harriet Dyer ist deutlich umfangreicher und dadurch auch faktenlastiger. Das fällt vor allem dann auf, wenn ziemlich genau erklärt wird, wie sich unser Lebensstil auf die Umwelt auswirkt. Dabei betrachtet die Autorin nicht nur unsere heutige Zeit, sondern die Entwicklung seit der Industriellen Revolution. Dadurch bekommt man ein Gespür dafür, ab wann wir uns von einem verträglichen Leben abgewandt haben.

Gegen Ende gibt es Seiten, auf denen man seine Ideen formulieren kann. Das rundet den Ratgeber gut ab, da man nicht nur informiert wird, sondern aktiv etwas tun soll. Außerdem gibt es immer wieder inspirierende Zitate, die zu den jeweiligen Kapiteln passen. Dadurch wird man von den doch recht anstrengend zu lesenden Teile abgelenkt und kann den Ratgeber umso besser am Stück lesen.

Veröffentlicht am 19.06.2023

Das Robinson-Projekt

Das Robinson-Projekt
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Ein TV-Experiment voller Social Media-Stars, die auf einer tropischen Insel ohne Außenkommunikation auskommen müssen. Und mittendrin Mia, die so gar nichts mit den anderen Kandidaten zu verbinden scheint. ...

Ein TV-Experiment voller Social Media-Stars, die auf einer tropischen Insel ohne Außenkommunikation auskommen müssen. Und mittendrin Mia, die so gar nichts mit den anderen Kandidaten zu verbinden scheint. Mia, die unter neuer Identität lebt, um ihre Vergangenheit hinter sich zu lassen.
Als dann plötzlich die Produzentin ermordet wird, beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, denn einer der Kandidaten ist der Mörder. Und sie sitzen noch eine Weile auf der Insel fest ...



Die Idee klingt total fesselnd und man kann den Nervenkitzel schon beim Klappentext spüren. Daher habe ich nicht lange überlegt und mir das eBook zugelegt.
Gleich zu Beginn werden viele Fragen aufgeworfen und man kommt erst nach und nach hinter die Ereignisse, die Mia so sehr verändert haben. Das sorgt zwar dafür, dass man sie immer besser kennenlernt, da sie aber auch die Erzählperspektive innehat, ist es merkwürdig. Zumal man auch einzelne ihrer Handlungen in der Gegenwart nicht miterlebt. Diese künstliche Distanz sorgt für Irritationen und nimmt der Geschichte die Spannung und Emotionalität.
Stilistisch hat sich die Autorin dazu entschieden, gegen Ende eines Kapitels vergangenes aufzuarbeiten und hier dann auch unterschiedliche Sichtweisen zu verwenden. Es ist ein wenig gewöhnungsbedürftig und kann leider nicht wirklich fesseln, da es irgendwie künstlich erscheint. Und auch hier wird zu viel weggelassen, um echt zu wirken, auch wenn dies teilweise für den Spannungsbogen relevant ist.
Die Auflösung hat mir leider so gar nicht gefallen. Alles wirkte insgesamt zu konstruiert und wenig glaubwürdig. Und auch die Wege bis zur Auflösung sind stellenweise zäh, sodass man irgendwann das Ende herbeisehnt - obwohl das Buch recht kurz ist. Der Autorin gelingt es nicht, einen ansprechenden Spannungsbogen über die gesamte Handlung hinweg zu erschaffen, weswegen man irgendwann gar nicht mehr so erpicht darauf ist, den Mörder zu enttarnen.
Die Figuren sind allesamt recht oberflächlich und wenig nahbar. Das liegt zum einen an der Ausnahmesituation, in der sie sich befinden, aber auch daran, dass sich die Autorin vorrangig mit den wichtigsten Figuren Mühe gegeben zu haben scheint. Bei anderen wirkt es eher, als sei ihnen in letzter Minute eine Backgroundstory angedichtet worden, um das große Ganze zu komplettieren. Das ist schade, da es der Glaubwürdigkeit der gesamten Geschichte schadet und bei manchen Figuren auch ein wenig unpassend zu den übrigen Erzählungen über sie scheint.

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.10.2022

Eine gute Idee scheitert an der schwachen Umsetzung

All Lovers Lost
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Sinas Leben ist anstrengend. Als Medizinstudentin verbringt sie die meiste Zeit im Krankenhaus oder mit lernen oder aber bei ihrem Zweitjob, um ihr Leben zu finanzieren. Bis sie Lazar trifft. Lazar, der ...

Sinas Leben ist anstrengend. Als Medizinstudentin verbringt sie die meiste Zeit im Krankenhaus oder mit lernen oder aber bei ihrem Zweitjob, um ihr Leben zu finanzieren. Bis sie Lazar trifft. Lazar, der so anders zu sein scheint, als andere Männer. Lazar, der echtes Interesse an ihr zu haben scheint. Lazar, der ein Vampir ist und sie in tödliche Gefahr bringt. Denn neben den Vampiren gibt es auch die Vampirjäger und schon bald findet sich Sina in einer ihr unbekannten Welt wider und es steht nicht weniger als ihr eigenes Leben auf dem Spiel ...



Der Klappentext des Buches hat mich angesprochen, auch wenn ich mir das Buch im Laden vermutlich nicht gekauft hätte. Da es aber Bestandteil einer Buchbox war, habe ich es nun gelesen und musste feststellen, dass der Klappentext sehr enttäuschend ist. Das liegt vor allem daran, dass er mehr als die Hälfte des Buches erzählt. Man weiß so ziemlich, was alles passieren wird, wodurch die Spannung verloren geht.
Viele Wendungen sind vorhersehbar, was die Geschichte ein wenig langweilig macht. Und dabei handelt es sich nicht bloß um jene Entwicklungen, die bereits vom Klappentext gespoilert wurden. Dadurch verliert man schnell die Lust, weiterzulesen. Das liegt aber auch am Schreibstil der Autorin, der einem oft sehr sachlich und distanziert vorkommt. Dadurch fehlt die Nähe zu den Figuren, was es einem deutlich schwerer macht, sich in die Geschichte hineinzuversetzen. Hinzu kommen kleinere Fehler, wie doppelter Absatz, was gerade bei einem Buch, das in einem Verlag publiziert wurde, merkwürdig wirkt. Es kann aber auch sein, das dies vor allem deswegen als störend empfunden wird, da der gesamte Roman nicht wirklich zu gefallen vermag.
Die Kapitel sind oftmals kurz gehalten und wechseln mitten auf der Seite, was sehr gewöhnungsbedürftig ist und den Lesefluss stört. Dadurch hat man dann auch das Gefühl, einfach nicht voranzukommen, was aber auch an der teils sehr trägen Handlung liegt. Hinzu kommt, dass es gleich zu Beginn zu viele Perspektiven gibt, die einem zwar eine gute Übersicht über die Ereignisse geben, dafür aber die Bindung zu einzelnen Figuren behindern. Das ist umso schlimmer, da es gerade den Hauptfiguren nicht gelingt, das Herz des Lesers für sich zu gewinnen. Es ist einem das gesamte Buch über egal, was mit den Figuren geschieht und selbst in tragischen Momenten empfindet man nur wenig. Es ist schade, weil man aus der Grundidee so viel mehr hätte machen können.
Vor allem die von der Autorin erschaffene Art der Vampire macht neugierig und man würde gerne mehr über ihre Eigenheiten erfahren. Leider bleibt dafür nicht viel Raum im Laufe des Romans, da sich zu stark auf jene Zeit konzentriert wird, die von Beginn an bekannt ist. Gerade weil man die Welt der Vampire kaum kennenlernt, kann man nicht wirklich in den Roman eintauchen und gibt den Versuch irgendwann auf. Aber gerade diese mythologischen Wesen sind es, die den Reiz ausmachen und daher ist es umso trauriger, das dieses Potenzial nicht genutzt wurde.
Das Ende ist umso enttäuschender und auch wenn der Leser die Möglichkeit hat, die Geschichte weiter zu dichten, wirkt es zu kitschig und vorhersehbar. Man hat nicht das Gefühl, dass es ein realistisches Ende ist und auch wenn es eine Geschichte über Vampire ist, sollte sich die Entwicklung real anfühlen. Gleichzeitig lässt es der Autorin die Möglichkeit, eine Fortsetzung zu schreiben, auch wenn man nicht das Gefühl hat, man bräuchte einen weiteren Teil.

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