Cover-Bild Eine Familie in Deutschland
Band 2 der Reihe "Eine Familie in Deutschland"
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24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: FISCHER Scherz
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Generationenroman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 816
  • Ersterscheinung: 25.09.2019
  • ISBN: 9783651025028
Peter Prange

Eine Familie in Deutschland

Am Ende die Hoffnung
Die Fortsetzung der großen deutschen Familiengeschichte "Eine Familie in Deutschland" von Bestseller-Autor Peter Prange - historisch genau, wahrhaftig, bewegend.
Groß war die Hoffnung im Wolfsburger Land, als auf Hitlers Befehl das Volkswagenwerk aus dem Boden gestampft wurde. War dies der Anfang einer neuen Zeit? Aufbruch in eine wunderbare Zukunft? Während die Welt der Familie Ising sich von Grund auf verwandelt, geht die Saat der falschen Verheißungen auf. Der Krieg bricht aus, und nun muss ein jeder sich zu erkennen geben, im Guten wie im Bösen ...
Während Horst in der Partei Karriere macht, begleitet Edda mit dem Sonderfilmtrupp Riefenstahl den Polen-Feldzug der Wehrmacht. Georg bricht mit seinem VW zu einer Testfahrt auf, die ihn kreuz und quer durch das umkämpfte Europa bis nach Afghanistan führt. Zu Hause bangen die Eltern um ihr Sorgenkind, den kleinen Willy. Und Charly wartet auf Nachricht von Benny, der Liebe ihres Lebens. Doch er scheint in den Wirren von Krieg und Zerstörung verschollen.
Was wird für sie alle in den Zeiten der Bewährung am Ende übrig bleiben - von ihren Träumen, von ihrer Hoffnung?
Peter Prange bringt uns mit "Am Ende die Hoffnung", der Fortsetzung seines Bestsellers “Eine Familie in Deutschland. Zeit zu hoffen, Zeit zu leben”, unsere Geschichte nah - in den Zeiten des Zweiten Weltkriegs 1939-1945.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.10.2019

Eine bewegende Familiengeschichte

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Kurzmeinung: Ein Facettenreicher Roman vor großem Historischen Hintergrund, mitreißend, spannend voller überraschender Wendungen.
Eine bewegende Familiengeschichte

Inhaltsangabe: Quelle Fischer-Verlag

Die ...

Kurzmeinung: Ein Facettenreicher Roman vor großem Historischen Hintergrund, mitreißend, spannend voller überraschender Wendungen.
Eine bewegende Familiengeschichte

Inhaltsangabe: Quelle Fischer-Verlag

Die Fortsetzung der großen deutschen Familiengeschichte "Eine Familie in Deutschland" von Bestseller-Autor Peter Prange - historisch genau, wahrhaftig, bewegend.
Groß war die Hoffnung im Wolfsburger Land, als auf Hitlers Befehl das Volkswagenwerk aus dem Boden gestampft wurde. War dies der Anfang einer neuen Zeit? Aufbruch in eine wunderbare Zukunft? Während die Welt der Familie Ising sich von Grund auf verwandelt, geht die Saat der falschen Verheißungen auf. Der Krieg bricht aus, und nun muss ein jeder sich zu erkennen geben, im Guten wie im Bösen ...
Während Horst in der Partei Karriere macht, begleitet Edda mit dem Sonderfilmtrupp Riefenstahl den Polen-Feldzug der Wehrmacht. Georg bricht mit seinem VW zu einer Testfahrt auf, die ihn kreuz und quer durch das umkämpfte Europa bis nach Afghanistan führt. Zu Hause bangen die Eltern um ihr Sorgenkind, den kleinen Willy. Und Charly wartet auf Nachricht von Benny, der Liebe ihres Lebens. Doch er scheint in den Wirren von Krieg und Zerstörung verschollen.
Was wird für sie alle in den Zeiten der Bewährung am Ende übrig bleiben - von ihren Träumen, von ihrer Hoffnung?
Peter Prange bringt uns mit "Am Ende die Hoffnung", der Fortsetzung seines Bestsellers “Eine Familie in Deutschland. Zeit zu hoffen, Zeit zu leben”, unsere Geschichte nah - in den Zeiten des Zweiten Weltkriegs 1939-1945.


Meine Meinung zum Autor und Buch:

Peter Prange ist es auch in seiner Fortsetzung, seiner Familiengeschichte gelungen, einem deutlich zu machen was es damals bedeutete während der Zeit des Nationalismus zu leben, unter dem Regime von Hitler. Seine Akribische Recherche ist Historisch sehr gut und Authentisch erzählt. Die Hoffnung im Wolfsburger Land, als man das Volkswagenwerk dort baute. Der zweite Weltkrieg mit all seinen Folgen und Verlusten, die Schlacht mit Stalingrad, die Verfolgung der Juden und den Plan um deren Endlösung. Da lief es einem schon Eiskalt den Rücken herunter. Ich habe mit den Figuren mitgelitten, gehofft und gebangt.

Sein Schreibstil ist sehr Bildhaft, kraftvoll, klar und mitreißend. Es ist ihm gelungen mich auf seine Reise mitzunehmen und eintauchen zulassen in die Geschichte der Familie Ising. Manche der Familienmitglieder, habe ich geliebt, andere gehasst. Jedenfalls hat mich das ganze sehr bewegt und auch stellenweise sehr mitgenommen. Eine Geschichte die unter die Haut ging.


Ja, es war schön vielen der Figuren wieder zu begegnen, besonders Charly, ihr jüdischer Ehemann Benny, und Edda ihre Schwester, die Assistentin von Leni Riefenstahl. Ein Wehmutstropfen war Horst dieser eingefleischte Nazi für mich und seine Frau Ilse, oder Ilsebillchen, sie war für mich der Drahtzieher, das Horst so ein schlimmer Mensch wurde. Vielleicht hätte sich Horst anders entwickelt ohne diese schreckliche Frau, die Hitler so verehrte und auch ihre Kinder zu Führerfans trimmte, das der kleine Adolf so ein eingefleischter Fan wurde stimmte mich traurig. Benny, der in Holland in einem Lager lebt, wo es noch ziemlich glimpflich abging, bis die deutschen in Holland einmarschierten, und auch dort Angst und schrecken verbreiteten. Benny der plötzlich spurlos verschwindet. Die Jüdin Gilla, hat mich schockiert, aber was hätte ich an ihrer Stelle getan um das Leben meiner Lieben zu retten, ich weiß es nicht. Jedenfalls hat jeder der Figuren der wir begegnen ihr Päckchen zutragen, das einem oft sehr betroffen machte. Was unser Testfahrer Georg der mit dem Kübelwagen bis ins entfernte Afghanistan unterwegs ist alles erlebte war schon spannend. Besonders der Russlandfeldzug , und die Einkesslung der Soldaten in Stalingrad, rief bei mir viele Erinnerungen wach, der Sohn meiner Patentante gerade mal 16 fiel dort, da kamen mir wieder die tränen. Ich habe mit den Figuren gelitten, gebetet und gehofft, das dieser sinnlose Krieg, das morden und vernichten der Juden bald ein Ende findet, und meine Lieblinge die wirren dieses Krieges lebend überstehen.

Das Dorothee und Wilhelm, ihren kleinen Willy ihr Sorgenkind wieder in die Arme schließen können. Ob alle Träume, Wünsche und Hoffnungen vielleicht in Erfüllung gehen ? Wer weiß, jedenfalls werden sie als andere Menschen aus der Geschichte gehen.

Veröffentlicht am 03.10.2019

Lesevergnügen pur – absolute Leseempfehlung

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Den ersten Teil, dass möchte ich voranstellen, habe ich auch gelesen und ich denke, dass das auch für andere Leser auch so zu empfehlen ist. Trotzdem hatte ich anfangs so meine Schwierigkeiten die ganze ...

Den ersten Teil, dass möchte ich voranstellen, habe ich auch gelesen und ich denke, dass das auch für andere Leser auch so zu empfehlen ist. Trotzdem hatte ich anfangs so meine Schwierigkeiten die ganze Familie Ising wieder richtig einzuordnen. Schließlich habe ich den ersten Teil ja schon vor Monaten gelesen. Deshalb fand ich es auch so super, dass auf den Innenseiten des Einbandes noch Bilder, Namen und Erläuterungen zu den Familienmitgliedern zu finden waren. Tolle Idee und super ungesetzt, das hat mir den Einstieg erleichtert. Ja erwartungsgemäß gehen die Probleme der Familie Ising weiter.
Charlotte (Carly) und ihr Ex-Ehemann Benjamin (Benny) Jungblut haben mein vollstes Mitgefühl. Ist doch ihre Liebe so groß und eine gemeinsame Zukunft in so weiter Ferne. Leider! Dabei unternehmen doch beide so viele zum Teil riskante Versuche wieder, wo auch immer, zusammen zu kommen. Wobei Benny als Jude immer damit rechnen muss in ein Lager deportiert zu werden.
Der behinderte, darum aber nicht weniger heiß geliebte jüngste Sohn von Dorothee und Hermann, Willy, ist nun in Brandenburg im Heim. Nach Angaben des dortigen Personals hat er sich gut eingelebt und macht Fortschritte in seiner Entwicklung. Aber besuchen dürfen ihn seine Eltern nicht, obwohl sie alle ihnen zur Verfügung stehenden Mittel und Beziehungen in Bewegung setzen. Wenig später wird er in die Nähe von Bernburg in ein anderes Heim verlegt. Den Eltern wurden Versprechungen auf Heilung gemacht, die durch neue Heilungsmethoden geschafft werden sollen. Dorothee und Hermann schöpfen neue Hoffnung, geben den Ärzten auf deren Drängen die Einwilligung Willy mit Elektroschocks zu therapieren. Ob die Heilung wirklich klappt und Willy in sein Elternhaus zurückkehren kann, muss schon jeder selbst nachlesen.
Auch wenn Georg, der älteste Sohn der Familie Ising, in der Weiterentwicklung des KdF-Wagens seinen Lebensinhalt sieht und er versucht unparteiisch zu sein, so stolpert er doch immer wieder über die Intrigen und Machenschaften sowohl der VW-Zentrale, der Parteimitglieder sowie seines Widersachers Paul Ehrhard. Er verrät sogar seinen besten und einzigen Freund Josef Ganz. Aber war es das wirklich wert? War Georg bisher von der Einberufung befreit, muss er nun doch an die Front, kommt im Hexenkessel von Stalingrad zum Einsatz.
Edda Ising arbeitet als Produktionsleiterin für Leni Riefenstahl. Doch die beiden verbindet nicht nur die Arbeit, sie führen auch eine heimliche, in der Nazi-Zeit sehr riskante, gleichgeschlechtliche Beziehung. Während Edda viel Herzenswärme ausstrahlt, der ruhende Pol in der Beziehung ist, wirkt Leni Riefenstahl arrogant, kalt, berechnend, selbstherrlich. Kurz ausgedrückt einfach total unsympathisch. Ich frage mich immer wieder, wie hält es Edda, die ja so empathisch ist und den Realitätssinn nicht verloren hat, eigentlich mit ihr aus? Da macht Liebe wohl blind. Aber hält das auch auf längere Sicht?
Horst Ising, der die Bequemlichkeit liebt, wird getrieben von seiner Frau Ilse. So steigt Horst auf der Karriereleiter des NS-Systems, manchmal auch auf Umwegen und mit Rückschlägen, immer weiter nach oben.
Zwischen allen diesen Einzelschicksalen springt der Autor in seiner Geschichte immer wieder hin und her. Immer wenn es gerade spannend um das Schicksal des Einzelnen geht, erfolgt der Schwenk zu einem anderen Familienmitglied. Das hat bei mir unheimlich für Spannung gesorgt. Weiterlesen war unabdingbar, so dass so manche Nacht etwas kurz geraten ist. Denn das Buch hat mehr als 800 Seiten und trotzdem war es an keiner Stelle kurzweilig oder langatmig, sondern immer sehr unterhaltsam. Mitunter auch traurig stimmend. Somit gibt es von mir eine 100%ige Lese-Empfehlung und 5 Lese-Sterne.

Veröffentlicht am 28.06.2020

Gelungene Dortsetzung

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Dieses Buch habe ich mir ein wenig aufgehoben. Warum? Weil man für Peter Prange den Kopf frei haben muss! Ein geniales Werk, vor dem man sich nur verneigen kann, nicht nur ein Pageturner, sondern auch ...

Dieses Buch habe ich mir ein wenig aufgehoben. Warum? Weil man für Peter Prange den Kopf frei haben muss! Ein geniales Werk, vor dem man sich nur verneigen kann, nicht nur ein Pageturner, sondern auch ein aufrüttelndes und eindringliches Zeugnis. Eigentlich müssten die beiden Bände zur Pflichtlektüre in Schulen werden, doch dafür sind sie wohl leider ein wenig zu dick 😉
Das Cover passt ganz wunderbar zum ersten Band der Reihe, der Wiedererkennungseffekt ist somit sehr hoch. Zudem passt auch der VW Käfer hervorragend zur Familie Ising. All die Figuren, die wir im ersten Band bereits kennengelernt haben, begleiten uns auch im zweiten Band der Saga. Peter Prange hat mit Dorothee und Herrmann Ising, sowie ihren fünf Kindern eine Beispielfamilie in den 30er / 40er Jahren geschaffen, die die Höhen und Tiefen dieser Zeit durchleben. Mit ihren zum Teil unterschiedlichen Ansichten, in verschiedenen Bereichen der Gesellschaft tätig, Parteimitglied oder nicht, wird die Zerrissenheit einer ganzen Gesellschaft abgebildet. Es gibt die, die an Hitler und die NSDAP glauben und ihm bedingungslos folgen, andere gehen Kompromisse ein um ihrer Berufung nachzugehen, andere bekommen das Elend und die Tyrannei am eigenen Leib zu spüren, weil sie sich für Benachteiligte und Juden einsetzen. Mitmachen, Schweigen, Wegschauen oder den eigenen persönlichen Vorteil aus der Sache ziehen, die Menschen gehen ganz unterschiedlich mit der Situation um. Peter Prange ist es gelungen ein aufrüttelndes und eindringliches Zeugnis zu zeichnen, dass zum Nachdenken anregt. Welche Rolle hätte ich wohl eingenommen, wenn ich damals in dieser Zeit gelebt hätte?
Der Roman zeichnet sich vor allen Dingen durch seine sehr kurzen Kapitel aus (wie auch schon im ersten Band). Dadurch kommen innerhalb weniger Seiten verschiedene Sichtweisen zum Tragen und der Autor kann somit auch schnell die Lokalität bzw. die Perspektive wechseln. Die verschiedenen Schauplätze im Reich oder auch an der Ostfront bzw. in Paris oder den Niederlanden erlauben einen umfassenden Einblick in die Lage von Europa. Ich habe dies als sehr angenehm empfunden, da die Seiten nur so dahinfliegen und das Lesetempo sehr hoch ist. Die über 800 Seiten lassen sich sehr gut lesen, da auch die Sprache leicht und flüssig ist, zudem kann Peter Prange einfach erzählen und zieht die Leser innerhalb von kürzester Zeit in seinen Bann. Das Vorwissen aus dem ersten Teil ist sehr, sehr hilfreich, denn es macht vieles einfacher, grundsätzlich ist der Band aber auch einzeln lesbar, aber aufgrund der Chronologie würde ich dringend raten erst den ersten Band zu lesen. Ein Personenregister am Ende des Buches ist zwar hilfreich, ebenso die Zeichnung im Klappeninnentext, dennoch ersetzt dies nicht das Wissen aus dem ersten Band.
Die Dramaturgie ergibt sich natürlich einmal aus den Kriegsgeschehnissen, zum anderen aber auch durch die persönlichen Schicksale, welche mich besonders berührt haben.
Ich kann diesen Roman wirklich nur jedem erzählen, der sich mit unserer Geschichte auseinandersetzen möchte. Es ist für jedes Geschlecht und jedes Alter eine Bereicherung, denn jeder wird etwas finden, was ihn oder sie berührt bzw. was ihm oder ihr so noch nicht klar war.
Für mich ein absolutes Lesehighlight, dass mir sehr viel Freude (trotz des Themas) bereitet hat. Eine absolute Leseempfehlung!
Ich bedanke mich sehr bei den Fischer Verlage bzw. dem Scherz Verlag für die Bereitstellung des Rezensions- und Leseexemplars.

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Veröffentlicht am 13.10.2019

Ein Wiedersehen mit den Isings

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Im Jahre 1939 ist nicht nur die Kluft durch die deutsche Bevölkerung, sondern auch die innerhalb der Familie Ising größer geworden. Während Horst und seine Frau Ilse voll hinter dem Regime der Nationalsozialisten ...

Im Jahre 1939 ist nicht nur die Kluft durch die deutsche Bevölkerung, sondern auch die innerhalb der Familie Ising größer geworden. Während Horst und seine Frau Ilse voll hinter dem Regime der Nationalsozialisten stehen, muss seine Schwester um ihren jüdischen Mann Benny bangen. Auch Nesthäkchen Willy ist in Gefahr, gilt er doch als Reichsausschusskind. Und die Lage spitzt sich immer weiter zu…

Mit diesem zweiten Band erzählt Peter Prange aus dem Leben der Isings bis kurz nach der Kapitulation Deutschlands 1945. Mich hatte schon am ersten Band etwas gestört, dass praktisch alle Feindbilder der Nazis in der Isingfamilie bzw. der engeren Verwandtschaft zu finden sind. Das erscheint mir immer noch unrealistisch und wirkt zu gewollt. Die Charaktere selbst sind gut ausgearbeitet, überraschen können sie den Leser immer wieder. Manche gehen trotz aller Gefahren für meinen Geschmack zu naiv durchs Leben, aber auch das ist sicherlich realistisch, bedenkt man, dass viele die Gräueltaten der Nazis erst geglaubt haben, als es schon viel zu spät für Flucht bzw. Widerstand gewesen ist. Ich mochte Charly besonders, fand aber auch Gilla als ambivalente Figur sehr spannend (wenn auch nicht wirklich sympathisch). Die Stimmung im Land wird gut transportiert, kleine und große historische Ereignisse fließen wie nebenbei in die ganz persönlichen Schicksale ein. Der Erzählstil hat mir sehr gut gefallen, die besonders kurzen Kapitel (manchmal nur eine Seite) empfinde ich immer noch als etwas unglücklich. Kaum ist man bei einer Person angekommen, wird man dort schon wieder weggerissen. Trotzdem hat mir der Roman in der Summe der Dinge gut gefallen, und ich habe die Isings gerne auf ihrem Weg begleitet. Gehofft und gebangt, mich geärgert, manchmal gelacht, aber auf jeden Fall immer mitgefiebert.

Veröffentlicht am 03.10.2019

Wenn nichts bleibt, außer die Hoffnung

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„Eine Familie in Deutschland – Am Ende die Hoffnung“ ist das Finale von Peter Pranges Zweiteiler rund um die Familie Ising im Zweiten Weltkrieg. Kenntnis des ersten Bandes, „Zeit zu hoffen, Zeit zu leben“, ...

„Eine Familie in Deutschland – Am Ende die Hoffnung“ ist das Finale von Peter Pranges Zweiteiler rund um die Familie Ising im Zweiten Weltkrieg. Kenntnis des ersten Bandes, „Zeit zu hoffen, Zeit zu leben“, ist zwingend nötig, denn der Autor knüpft nahtlos an die Geschehnisse in 1939 an und erzählt die Geschichte von hier aus bis zum Kriegsende und einem kurzen Epilog in 1955. Der Verlauf des Krieges und welche Auswirkungen er auf die einzelnen Protagonisten hat, steht hier im Mittelpunkt, doch die im ersten Teil begonnene Geschichte des Volkswagens verliert sich nicht.

Zwischen dem Buchdeckel und der allerersten Seite findet der Leser ein vertrautes Bild: die Familie am Kaffeetisch, sowie kleine Absätze mit dem jeweiligen Namen, dem Alter und einer Kurzbeschreibung der Person. Im Vergleich zum ersten Band wurde diese aktualisiert, was sehr hilfreich ist, um nach fast einem Jahr wieder in die Geschichte einzusteigen. Doch der Wiedereinstieg fiel allgemein nicht schwer, denn Prange lässt die wichtigsten Informationen zu jeder Person subtil in die ersten Kapitel einfließen. Dies wirkt sehr natürlich, sodass der Leser nicht das Gefühl hat, er lese nochmal eine Zusammenfassung. Ein umfangreicheres Personenregister befindet sich zur Hilfestellung erneut am Ende des Romans.

Der Roman ist, abgesehen von drei großen Abschnitten, in viele kleine Kapitel (im Durchschnitt zwei bis vier Seiten) aus wechselnden Perspektiven unterteilt. So weiß der Erzähler immer, was im Leben und in den Köpfen der einzelnen Personen, und später auch an den unterschiedlichen Schauplätzen, vor sich geht. Die kurzen Kapitel sind zudem praktisch, da der Leser immer mal zwischendurch etwas lesen kann. Die Überwindung, so ein dickes Buch in die Hand zu nehmen, ist dadurch sehr viel geringer, sodass man dann doch schnell vorankommt.

Meine positive Meinung zur Gestaltung der Charaktere bleibt auch in Band zwei erhalten. Die einzelnen Figuren sind so unterschiedlich, wie man sie auch in einer echten Familie vorfindet. Gerade mit Beginn des Krieges zeigt sich nochmal deutlich, für wen Moral und Anstand wie viel bedeuten und wer nur auf seinen persönlichen Vorteil hinarbeitet. Dadurch wird eine authentische Ausgangslage für den Roman geschaffen. Die Motive der Charaktere sind nachvollziehbar: sich anzupassen um zu überleben ist leicht, aber auch wichtig - sich aufzulehnen ist risikoreich und schwer. Prange gelingt es hervorragend, dieses Dilemma zu transportieren. Mich hat zudem auch häufig die Leitfrage des Autors beschäftigt „Wie hätte ich mich damals verhalten?“. So viel wir heute wissen und so nobel wir auch denken, wäre nicht jeder damals der Held gewesen, der uns vorschwebt.

Leider gibt es aber einen Charakter, der in der zweiten Hälfte des Buches für mich von jetzt auf gleich seine Nachvollziehbarkeit verliert. Vorher war dies einer der spannendsten Handlungsstränge, aber nach einer kurzen Sequenz kann ich Gedanken, Gefühle und Motive dieser Person leider bis zum Ende nicht mehr nachvollziehen. Wirklich schade!

Wenn auch immer mal wieder angeschnitten, tritt die Entwicklung des Volkswagens etwas weiter in den Hintergrund – verständlich und authentisch, wenn ein Krieg ausbricht. Darüber konnte ich also nicht mehr begeistert neues Wissen aufnehmen. Einige Dinge über den Zweiten Weltkrieg habe ich dennoch gelernt – ein schöner Nebeneffekt bei einem historischen Roman, den allerdings nicht jeder Autor erzielt.

Während ich in Band eins noch das Gefühl hatte, dass den Protagonisten gar nichts Schlimmes passieren kann und die Spannung darunter litt, hat Peter Prange in der Fortsetzung eine andere Seite aufgezogen. Diese münden in teilweise ungeahnte Wendungen. Der Leser leidet mit seinen Charakteren, ist geschockt über deren Erlebnisse, verabscheut die damaligen Ereignisse und schluckt schwer, wenn er bekannte Schlagwörter wie „Stalingrad“ liest. Jede noch so kleine positive Begebenheit ist ein Lichtblick, sowohl für die Personen im Buch, als auch für die davor. Um jeden der bekannten Charaktere hofft und bangt man. Das zeigt auch eine wertvolle Wahrheit des Krieges auf: Niemand wird verschont. Man muss nicht an vorderster Front gewesen sein, um darunter zu leiden. Der Krieg verändert alle Menschen – für immer.

Für dieses Auf und Ab der Gefühle und die hervorragende, authentische Erzählung vergebe ich daher 4 von 5 Sternen.