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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.10.2019

Kalte und distanzierte Darstellung der damaligen Gesellschaft

Die Prinzessinnen von New York - Scandal
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Zum Inhalt:
Der Roman spielt im Jahr 1899. Es geht um die High Society Manhattans. Elizabeth, eine junge Frau, aus einer der angesehensten Familien, stellt sich einer Gesellschaft voller Intrigen, Luxus, ...

Zum Inhalt:
Der Roman spielt im Jahr 1899. Es geht um die High Society Manhattans. Elizabeth, eine junge Frau, aus einer der angesehensten Familien, stellt sich einer Gesellschaft voller Intrigen, Luxus, Vergnügen und Verrat. Die Liebe zu dem mittellosen Will - dem Kutscher der Familie - entspricht allerdings so gar nicht dem Anstand der High Society.

Meine Meinung:
Ich bin mit recht hohen Erwartungen an den Roman herangegangen, da ich historische Romane sehr gerne lese und einen Einblick in die Vergangenheit sehr interessant finde. Leider fand ich den Einstieg in "Scandal" schon sehr mühsam. Den Prolog fand ich äußerst ungünstig gewählt, da er einem schon den Ausgang der Geschichte vorausgesagt hat. Zudem handelten die ersten Kapitel von der Sicht unterschiedlicher Personen, was es mir sehr schwer machte, eine Beziehung zu der eigentlichen Hauptperson - Elizabeth - aufzubauen. An den Schreibstil musste ich mich auch erst gewöhnen. Ich hatte Schwierigkeiten, den Text flüssig zu lesen und habe oft Passagen wiederholen müssen, um alle Zusammenhänge zu verstehen. Die allgemeine Stimmung, was Kulisse und Personen anging, war meiner Meinung nach zu distanziert. Ich weiß, das zu jener Zeit die Etikette ein großes Thema war und der Schein musste immer gewahrt werden, um keinen gesellschaftlichen Untergang zu erleben, doch gerade von Elizabeth hätte ich mir mehr Ehrlichkeit hinsichtlich ihrer Gefühle gewünscht. Oft kam sie mir kaltherzig und unnahbar vor, ein Mädchen, was den Luxus des Geldes gerne um sich trug - doch im letzten Kapitel kommt zum Vorschein, das sie sehr wohl eigenständig und gefühlvoll handeln kann - dies war mir aber definitiv zu spät. Nichts desto trotz, muss ich sagen, dass ich mich bei der Hälfte des Buches an Schriftstil und Protagonisten gewöhnt habe und der Roman recht gut aufgebaut war. Ich werde mir definitiv noch den 2. Band kaufen, da mir trotz des eher tristen ersten Teils, die Handlung gut gefällt.

Fazit:
Gefühlsmäßig konnte mich "Scandal" nicht abholen, aber die Idee und der Aufbau des historischen Romans, ist der Autorin gut gelungen.

Veröffentlicht am 30.10.2019

Viel Potenzial verschenkt

Wild Hearts - Kein Blick zurück
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Zum Inhalt:
Sawyer Dixon wächst in einem sehr konservativen Umfeld auf. Nach dem frühen Tod ihrer Mutter kommt sie mithilfe der Informationen ihrer Mutter nach Outskirts - einem Ort mitten im Nirgendwo. ...

Zum Inhalt:
Sawyer Dixon wächst in einem sehr konservativen Umfeld auf. Nach dem frühen Tod ihrer Mutter kommt sie mithilfe der Informationen ihrer Mutter nach Outskirts - einem Ort mitten im Nirgendwo. Dort auf einem Stück Land lernt sie Finn Hollis kennen, einen eher unfreundlichen und verschrobenen Mann, der sich vor aller Welt zu verschließen scheint. Doch mit der Zeit kommen Geheimnisse ans Licht, die alles verändern...

Meine Meinung:
Zum Beginn des Buches war ich schon etwas verwirrt, da alles so schnell und komprimiert erzählt wurde. Der Schreibstil ist zwar sehr flüssig, aber ich hatte oft das Gefühl, dass mir gewisse Informationen gefehlt haben, um mir ein Gesamtbild zu machen. Dies hat sich leider durch das gesamte Buch gezogen, weshalb ich auch die Sterne abziehen musste. Trotz allem hat mir die Handlung des Buches sehr gefallen, es war mal etwas anderes und ich fand es sehr beeindruckend, wie stark Sawyer während des gesamten Romans bleibt. Die Liebe, die sich sehr schnell zwischen Sawyer und Finn bildet, finde ich zwar etwas zu unrealistisch, da es wirklich zu flott geht, aber trotzdem konnte ich mich in die Charaktere einfühlen und habe an vielen Stellen über deren Vergangenheit schlucken müssen. Ich glaube das "Wild Hearts" sehr viel Potenzial hat, aber es leider nicht vollkommen ausgeschöpft wurde. Die Figuren sind sehr liebenswert und die Probleme, die angesprochen wurden, sind definitiv ernst zu nehmen. Leider musste ich auch hier einen Punkt abziehen. Ich bin mir sicher, das man tiefer in die Materie hätte eindringen können. Verlust, gebrochene Herzen, häusliche Gewalt und traumatische Erlebnisse sind Themen, die man ernst nehmen muss und für die man eine gewisse Sensibilität braucht. Dies hat mir einfach gefehlt.

Fazit:
Die Idee der Handlung hat mich total überzeugt und ich fand auch die Hauptpersonen Sawyer und Finn sehr authentisch. Leider wurde alles sehr komprimiert gehalten und die wichtigen Themen eher in den Hintergrund gerückt.

Veröffentlicht am 28.04.2024

Schwierige Charaktere aber gutes Konzept!

Vienna 1: Blinding Lights
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Zum Inhalt:
Livia ist die Tochter des Bürgermeisters und beinahe schon eine Berühmtheit. Doch wie so oft trügt der Schein und als dann auch noch ihr neuer Stiefbruder einzieht gerät ihre Gefühlswelt aus ...

Zum Inhalt:
Livia ist die Tochter des Bürgermeisters und beinahe schon eine Berühmtheit. Doch wie so oft trügt der Schein und als dann auch noch ihr neuer Stiefbruder einzieht gerät ihre Gefühlswelt aus den Fugen ...

Meine Meinung:
High Society trifft auf Gossip Girl Vibes und einer Haters to Lovers Romance? Wie bestimmt bei vielen anderen Lesern, stand der Roman lange auf meiner Wunschliste und als ich dann endlich in die Geschichte starten konnte habe ich mich sehr in den Schreibstil von Lara Holthaus verliebt. Ich mochte die vielen bildhaften Beschreibungen, ihr Talent mit Worten zu spielen und eine Welt voller Intrigen zu erschaffen. Egal wie sehr ich mich teilweise an den Charakteren gestört habe, ich hatte immer Lust weiterzulesen und mehr zu erfahren. Doch leider waren es nun mal gerade die Protagonisten, die mich nicht von sich überzeugen konnten. Livias Zerrissenheit zwischen ihrer Glamourwelt und ihrem chaotischen Innenleben konnte nur kurz mit Authentizität trumpfen - recht schnell schlug die Figur für mich in eine junge Frau um, die in Selbstmitleid badete und ein sehr Selbstzerstörerisches Bild an den Tag legte. Leider fühlte ich die Problematiken rund um ihre Ausbrüche so garnicht, weshalb ich ein recht großes Unverständnis Livia gegenüber entwickelte, was sich bis zum Ende hin kaum änderte. Und Nicolas? Puh, für ihn habe ich kaum Worte, weil er für mich ein recht blasser Charakter gewesen ist, was ich mit dem finalen Plot Twist zwar teilweise verstand aber auf meiner Gefühlsebene natürlich auch nichts mehr bewegen konnte. Für mich gab es in der Handlung viele positive Ansätze, wie die High Society, die ausfallenden Partys, die Tragik rund um Livias Familie usw. - doch das Potenzial wurde einfach nicht ausgeschöpft.

Fazit:
Es war auf der Gefühlsebene einfach nicht mein Buch, da ich mit den Charakteren nicht klargekommen bin. Insgesamt ist das Konzept rund um die Wiener High Society aber echt spannend und die Autorin bekommt definitiv noch eine Chance von mir!

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.03.2022

Nicht überzeugend...

Can‘t Stop the Feeling
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[2,5/5 Sterne]

Zum Inhalt:
Nach der abgesagten Hochzeit, trifft Hazel am Ort ihrer eigentlichen Flitterwochen Matteo und beide müssen wohl oder übel zusammenarbeiten, wenn sie bei Schneesturm ein Zimmer ...

[2,5/5 Sterne]

Zum Inhalt:
Nach der abgesagten Hochzeit, trifft Hazel am Ort ihrer eigentlichen Flitterwochen Matteo und beide müssen wohl oder übel zusammenarbeiten, wenn sie bei Schneesturm ein Zimmer bekommen wollen ...

Meine Meinung:
Wie sehr habe ich mich auf ein neues Buch meines liebsten Autorinnenduos gefreut. Ich liebe alle der bisher erschienenen Bücher der beiden, weshalb ich auch bei diesem Liebesroman mit recht hohen Erwartungen rangegangen bin. Tja...leider entpuppte es sich für mich als das bisher schwächste Buch des Duos, was allerdings nicht an dem Schreibstil lag, denn der war wie immer sehr flüssig und mitreißend. Man kam wahnsinnig schnell über die Seiten, doch der Schreibstil kann noch so schön sein; wenn der Inhalt nicht überzeugt, wird es schwer ein Buch zu lieben. Die Protagonisten Matteo und Hazel waren im nachhinein gesehen recht blass. Sicherlich hatten sie ihre Besonderheiten, waren beide selbstbewusst und sympathisch, doch es ist nie so gewesen, dass ich mich einem von beiden sehr nahe gefühlt habe. Zudem wurde der Spannungspunkt, bezüglich ihrer Annäherungen sehr oft überreizt. Es kribbelte oft und kaum dachte man "jetzt passiert etwas", wurde die Situation aufgelöst, oder in eine neue Szene hineingesprungen. Apropos neue Szene. Es ist so viel passiert, was natürlich nicht schlecht ist. Es wird einem nie langweilig beim lesen, doch irgendwann löste eine Skurrilität die nächste ab - Matteo und Hazel erleben so viel...doch irgendwann wurde es mir zu unrealistisch, zu abstrakt, als dass sich eine sanfte Liebesgeschichte hätte entwickeln können. Natürlich gab es auch gute Kapitel, die mich zum lachen gebracht haben, die auch romantisch gewesen sind, doch es waren nicht genug, um mich überzeugen zu können.

Fazit:
In diesem Buch passierte so viel, teilweise auch viel äußerst skurriles, das meine Gefühle leider auf der Strecke geblieben sind. Es gab kleine schöne Momente, die den Rest allerdings nicht aufwiegen konnten.

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Veröffentlicht am 04.11.2019

Leseerlebnis welches schockiert und aufwühlt

Der Regisseur
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Zum Inhalt:

Der Regisseur Vittorio Angelotti inszeniert fragwürdige Filme und konstruiert manipulierend auch die Wirklichkeit. Giulia, die Prostituierte und Mia sind drei Frauen, deren Realität von Problemen ...

Zum Inhalt:

Der Regisseur Vittorio Angelotti inszeniert fragwürdige Filme und konstruiert manipulierend auch die Wirklichkeit. Giulia, die Prostituierte und Mia sind drei Frauen, deren Realität von Problemen gespickt ist, deren sie sich entledigen oder entgegenstellen wollen. Als sie auf Vittorio Angelotti treffen, entpuppt sich ein Zusammenspiel aus Leiden, Freuden, Genuss und Schmerz, doch den Regisseur treibt seine Selbstbefriedigung bis zu der Auslöschung eines Menschen...

Meine Meinung:

Der Thriller ist in Kapitel unterteilt, die mittels Filmklappen beschrieben werden. Zu Beginn des Buches wechseln sich die Charaktere (der Regisseur, Giulia, die Prostituierte und Mia) recht häufig nach jedem Kapitel ab. Ich fande es dem Buch entsprechend sehr passend und es bietet mal ein etwas anderes Leseerlebnis. Ich muss auch sagen, das mir die Personen sehr einprägsam waren. In den ersten Kapiteln befindet sich jede Figur noch in ihrer eigenen Welt, doch im Verlaufe des Buches treffen die Protagonisten auf die ein oder andere Weise auf den Regisseur. Damit komme ich zu den Protagonisten: Der Regisseur ist natürlich der Mittelpunkt des Buches und er war mir schon von Beginn an unsymphatisch, unberechenbar und abstoßend. Seine Handlungen, die hauptsächlich aus einem Gefühl der Selbstbefriedigung entspringen, sind kaltherzig, obszön und schamlos. Ich fande viele Szenen sehr abschreckend, gerade Vergewaltigungen, Schmerzen auf Psychischer und Physischer Ebene, haben mich stark aus dem Konzept gebracht, weshalb ich mich auch nicht vollkommen auf das Buch einlassen konnte. Giulia, eine Hausfrau die eine tragende Rolle in dem Thriller spielt, beauftragt einen Killer, der ihren Ehemann, den sie abgrundtief hasst, umbringen soll. Der Regisseur plant aus einem Kick der Selbstbefriedigung heraus den Mord selbst zu begehen und kommt auf diese Weise mit Giulia in Berührung. Das verwirrendste bei den 3 Frauen, aber auch bei anderen Nebenprotagonisten, war die Tatsache, dass sie eine unverständliche Anziehungskraft zu dem Regisseur verspürten. Es kam mir vor, als wollten sie genau das besitzen, was sie nicht besitzen konnten und sie alle hatten eine eigene Vorstellung von dem, was der Regisseur mit ihnen anstellen sollte. Letztendlich waren jedoch alle Personen in Vittorio Angelottis Leben, Spielzeuge seines eigenen Drehbuches, in welchem er die Hauptrolle spielte und manipulativ jedem seine Machtposition demonstriert hat. Negativ ist mir die Willenlosigkeit der Nebenprotagonisten aufgefallen. Es ist als wäre der Regisseur die Sonne und alle wollten sich in seiner Gunst rühmen, deren Konsequenzen allerdings niemand bedachte. Mir fehlte eine Person die sich bis zum Ende gegen das Ego, die Macht und die Obszönitäten des Regisseurs stellte. Mir kam es so vor, als wären alle seiner Anziehungskraft untertan und dies fand ich leider etwas unrealistisch. Es gab auch längere Diskussionen, die ich mir mehrmals durchlesen musste, weil ich die Gedankengänge nicht verstand und dies veranlasste mich zu der Bewertung. Positiv möchte ich auf jedenfall den Schreibstil in den Vordergrund rücken. Olivia Kleinknecht schreibt sehr eindrücklich und ohne Umschweife. Sie bringt Details in das Spiel, welche den Thriller lebendig und tiefgründig machen. Das Ende des Buches ist auch sehr gelungen, da es perfekt zu der Inszenierten Person des Regisseurs passt und äußerst durchdacht war.

Fazit:

Einen Spannungsbogen konnte ich hier leider nicht finden und die Themen die in dem Thriller behandelt werden sind nichts für leichte Gemüter. Der grandiose Schreibstil und die Inszenierung der Personen fand ich allerdings hervorragend.