Profilbild von PMelittaM

PMelittaM

Lesejury Star
online

PMelittaM ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit PMelittaM über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.12.2019

Perfekter Abschluss der Trilogie

Das Imperium aus Asche
0

Der weiße Drache ist auf seinem Vernichtungsfeldzug, seine Armee von Verderbten wird immer größer, denn besiegte Gegner, die umgewandelt werden können, gibt es reichlich.

Auf der Gegenseite gibt es aber ...

Der weiße Drache ist auf seinem Vernichtungsfeldzug, seine Armee von Verderbten wird immer größer, denn besiegte Gegner, die umgewandelt werden können, gibt es reichlich.

Auf der Gegenseite gibt es aber so manchen, der sich wehrt, es werden neue Erfindungen gemacht, neue Waffen gebaut, Verbündete gefunden und Schwachstellen gesucht. Leider gibt es aber auch reichlich Rückschläge, die Lage wird immer ernster.

Im letzten Band der Trilogie wird es noch blutiger und grausamer, aber auch wieder sehr spannend. Auch hier wird, wie schon im zweiten Band, aus den Perspektiven Lizannes, Clays, Hilemores und Sirus' erzählt, aber nicht jeder der Vier wird am Ende noch dabei sein. Denn dieses Mal gibt es reichlich Verluste auf Seiten der Verteidiger und auch von liebgewonnenen Charakteren muss man sich verabschieden. Ein neuer Nebencharakter, von dem im zweiten Band nur am Rande die Rede ist, nimmt eine wichtige Stellung auf Seiten des Weißen ein: Catheline Dewsmine, sehr grausam, aber auch interessant. Und auch zwei Drachen bekommen wichtige Auftritte: Jack Letzter Anblicks Part ist überraschend; dass Lutharon wieder auftaucht hat mich gefreut.

Über das Ende werde ich nichts verraten, nur so viel: Es ist gut gelungen.

Mich konnte der Autor wieder abholen, ich fand es schön, die Protagonisten wieder zu treffen und habe mit ihnen gehofft und gebangt, sogar Sirus hat ja seine Momente. Anthony Ryan hat seine Trilogie perfekt zu Ende gebracht – ich bin zufrieden, aber auch ein Stück weit traurig, dass ich die Charaktere jetzt verlassen muss. 5 Sterne und eine Leseempfehlung für Fantasyfans, die die Trilogie aber unbedingt der Reihenfolge nach lesen sollten!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.12.2019

Douglas Adams und der Doctor - das passt!

Doctor Who und die Krikkit-Krieger
0

Eigentlich sollte es die Krikkitmen seit vielen Jahren nicht mehr geben, doch da sind sie nun, gerade, als der vierte Doctor, K9 und Romana ein Cricketspiel besuchen. Offenbar sind sie auf der Suche nach ...

Eigentlich sollte es die Krikkitmen seit vielen Jahren nicht mehr geben, doch da sind sie nun, gerade, als der vierte Doctor, K9 und Romana ein Cricketspiel besuchen. Offenbar sind sie auf der Suche nach etwas Bestimmten, und wollen zudem alle töten …

Als großer Fan sowohl von Douglas Adams als auch von Doctor Who war ich sehr gespannt auf die Kombination der beiden – und, das kann ich schon sagen, sie ist perfekt, Adams und der Doctor passen wunderbar zusammen.

Thema des Romans ist Xenophobie, ein leider durchaus wieder aktuelles Thema, das für den Doctor natürlich absolut inakzeptabel ist. Seine Bemühungen sind wunderbar beschrieben, (britischer )Humor blitzt immer wieder auf, herrlich skurril auch die verschiedenen Planeten und ihre Bewohner. Da kommt das Kopfkino wunderbar in Schwung. Schade, dass der Film nicht verwirklicht wurde.

Leider habe ich bisher noch keine Folge mit dem vierten Doctor und Romana gesehen (liegen aber schon bereit), so dass ich nicht beurteilen kann, wie gut die beiden getroffen sind. Mir gefallen beide Charaktere aber sehr gut. Mit Freude habe ich festgestellt, dass es weitere Romane in dieser Autoren-Protagonisten-Kombination gibt – perfekter Lesestoff für mich.

Douglas Adams starb, leider viel zu früh, bereits 2001. James Goss schrieb diesen Roman anhand eines hinterlassenen Manuskriptes, aus dem eigentlich ein Doctor-Who-Movie entstehen sollte (mehr dazu im Nachwort, auch der Text des Manuskriptes ist im Anhang veröffentlicht. Douglas selbst hat die Krikkitmen in seiner „Anhalter durch die Galaxis“ Reihe verwendet.

Mich hat dieser Roman wunderbar unterhalten. Wer den Doctor und/oder Douglas Adams mag, sollte auf jeden Fall zugreifen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.11.2019

Lesehighlight

Der Untergang der Könige
0

Kihrin erzählt dem Ungeheuer, Klaue genannt, das die Kerkerzelleie, in der sitzt, bewacht, seine Geschichte. Wie ist er hier gelandet? Doch Klaue scheint seine Erzählung nicht ganz ausreichend, und da ...

Kihrin erzählt dem Ungeheuer, Klaue genannt, das die Kerkerzelleie, in der sitzt, bewacht, seine Geschichte. Wie ist er hier gelandet? Doch Klaue scheint seine Erzählung nicht ganz ausreichend, und da sie eine Mimikerin ist, die sich über die Gehirne ihrer Opfer auch deren Erinnerungen einverleibt, kann sie auch etwas zur Geschichte beitragen, nämlich die Geschehnisse, die vor Kihrins eigener Erzählung passiert sind.

750 der insgesamt gut 850 Seiten erzählen Kihrin und Klaue ihre Geschichten, immer abwechselnd, Kihrin in der ersten, Klaue in der dritten Person, bis sie am Ende ineinander übergehen und das danach Geschehene erzählt wird. Schon alleine durch die beiden Perspektiven/Zeitebenen ist die Geschichte sehr komplex und verlangt aufmerksames Lesen, aber immerhin kann man die beiden gut unterscheiden. Im Laufe der Zeit wird das Charakterensemble immer größer, manche Charaktere verschwinden bald wieder, andere bleiben länger, auch hier ist eine gewisse Aufmerksamkeit nötig, im Glossar am Ende kann man aber noch einmal nachlesen, wer wer ist, ohne dass dort gespoilert wird.

Sehr komplex ist auch die Geschichte, die immer wieder für Überraschungen sorgt, und bei der man nie sicher sein kann, was weiter passieren wird. Die Charakterzeichnungen sind gelungen, aber auch hier gilt: Man kann sich nie sicher sein. Erzählt wird ausführlich, ohne jemals langweilig zu sein, und atmosphärisch. Unterhaltsam und/oder interessant sind die Fußnoten, die mich immer wieder an Pratchett erinnert haben.

Die Welt, die sich die Autorin ausgedacht hat, ist überzeugend, Geschichte, Völker, Religion, Politik usw. sind gut durchdacht und machen das Ganze rund. Auch Magie spielt eine Rolle und ist gut integriert. Die Geschichte ist oft brutal und auch recht blutig, nicht wenige liebgewonnene Charaktere werden getötet.

Neben dem bereits erwähnten Glossar gibt es eine Karte, die ich allerdings nicht benötigt habe, sowie Hinweise zur Aussprache der Namen, eine Übersicht über die Adelshäuser und die Herrscherhäuser der Vané (eines der Völker der Welt).

Ich hätte mir diesen Roman durchaus als Einzelband vorstellen können, doch am Ende bleibt doch das eine oder andere offen und ein zweiter Band ist bereits im Original erschienen. Ich bin gespannt, was sich die Autorin dafür hat einfallen lassen.

Ein epischer Fantasyroman, wie er nicht besser sein könnte, voller Überraschungen und gelungenen Charakteren, mit einer gut durchdachten Welt, sowie einer spannenden und komplexen Geschichte. Für mich ein Lesehighlight, das ich gerne weiterempfehle.

Veröffentlicht am 01.11.2019

Spannender historischer Roman

Im Schatten des Turms
0

1787/1788: Der Roman erzählt die Geschichte zweier Personen: Alfred Wagener ist Medizinstudent, muss nebenbei arbeiten und hat Ideale. Helene von Weydrich ist eine junge Adelige, die durch ihren Vater ...

1787/1788: Der Roman erzählt die Geschichte zweier Personen: Alfred Wagener ist Medizinstudent, muss nebenbei arbeiten und hat Ideale. Helene von Weydrich ist eine junge Adelige, die durch ihren Vater viel Freiheit genießt und einen klugen Kopf hat. Beider Leben kreuzen sich, beider Leben werden aber auch auf den Kopf gestellt und nehmen einen unerwarteten Lauf. Ihre Geschichten werden eingebunden in das tatsächliche historische Geschehen und sind verknüpft mit dem Wiener Narrenturm, der ersten psychiatrischen Heilanstalt.

Der Roman hat mich sehr schnell gepackt, beide Protagonisten gefallen mir gut, sie sind sehr unterschiedlich und man kann wunderbar mit ihnen mitfühlen. Auch die anderen Charaktere sind interessant gestaltet. Die Geschichte ist spannend, auf beiden Seiten, oft mag man den Roman kaum aus der Hand legen. Besonders gefallen hat mir die historische Einbindung. Im Personenverzeichnis kann man überprüfen, welche Charaktere fiktiv und welche historische Persönlichkeiten sind, wobei sich bei letzteren der Autor auch Freiheiten nahm, die er im Nachwort aber auch benennt. Gut recherchiert ist der Roman natürlich trotzdem. Ein Glossar im Anhang erklärt womöglich unbekannte Begriffe.

Ein bisschen schade ist, dass der Narrenturm eine letztlich doch eher untergeordnete Rolle spielt. Ich hatte mehr Medizinhistorie erwartet, aber das ist Jammern auf hohem Niveau, denn der Roman hat mich auch ohne das glänzend unterhalten. Der Autor hat einen bildhaften Erzählstil, der das Kopfkino anspricht. Erzählt wird abwechselnd aus den Perspektiven der beiden Protagonisten, so dass auch immer wieder kleine Cliffhanger möglich sind, die die Spannung noch erhöhen.

Für mich ist dies eines der Bücher, bei denen ich am Ende einerseits froh bin, es ausgelesen und erfahren zu haben, wie es ausgeht, andererseits traurig bin, dass ich mich von liebgewonnenen Charakteren trennen muss – ein Buch also, das ich sehr gerne gelesen habe. So kann ich es vor allem Genrefans uneingeschränkt empfehlen und vergebe gerne volle Punktzahl.

Veröffentlicht am 12.10.2019

Gelungener Abschlussband

Die Bibliothek der flüsternden Schatten - Bücherkrieg
3

Kani muss sich ihrer Berufung stellen, Sam seine Diebeigenschaften wieder einsetzen, und die Rebellion gegen den weißen König nimmt Fahrt auf.

Der Abschlussband setzt direkt an den Geschehnissen des Vorgängerbandes ...

Kani muss sich ihrer Berufung stellen, Sam seine Diebeigenschaften wieder einsetzen, und die Rebellion gegen den weißen König nimmt Fahrt auf.

Der Abschlussband setzt direkt an den Geschehnissen des Vorgängerbandes an. Wesentliches, das bisher geschah, wird gut integriert erzählt, so dass man sich schnell wieder erinnert, auch wenn, wie bei mir, einige Zeit zwischen dem Lesen der einzelnen Bände vergangen ist, sich aber auch nicht langweilt, wenn das nicht der Fall ist.

Die Geschichte geht spannend weiter, man erfährt manches Neue, z. B. über den weißen König, trifft – manchmal unerwartet – Charaktere wieder und muss sich von anderen trennen, geht zurück nach Paramythia, und muss durch eine Reihe von Emotionen, bis man schließlich, mit einem lachenden und einem weinenden Auge das Buch zuklappt. Wieder hat man eine Geschichte zu Ende gelesen, endlich erfahren, wie es ausgeht, muss sich aber auch gleichzeitig von liebgewonnenen Charakteren trennen. Mir haben es besonders Umm und die Wolkenwale angetan, schön, dass diese hier wieder ihren Teil beitragen dürfen.

Dass Akram El-Bahay ein begnadeter Geschichtenerzähler ist, habe ich schon oft geschrieben (und kann es gar nicht oft genug sagen), und auch bei dieser Trilogie hat er es wieder gezeigt. Er erzählt phantasievoll, bildhaft und packend und man merkt, dass er selbst großen Spaß daran hat. Besonders sind immer die Geschichten in der Geschichte, hier komme ich mir oft vor, als säße ich in einem orientalischen Basar und lauschte einem der Geschichtenerzähler. Am Ende sind alle Fäden vereint, die Geschichte ist rund und der Leser zufrieden – perfekt!

Auch der Abschlussband der Trilogie konnte mich, wie bereits die beiden ersten Bände, überzeugen. Fantasyleser können hier bedenkenlos zugreifen, sollten die Trilogie aber von Anfang an lesen. Von mir gibt es wieder verdiente volle Punktzahl.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Fantasie
  • Erzählstil
  • Figuren