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Veröffentlicht am 30.11.2019

Aufwühlend

Poppy
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In dem Roman „Poppy“ von Astrid Korten geht es um das Mädchen Poppy. Die Geschichte beruht auf einer wahren Begebenheit.

Poppy und ihre Mutter sind arm und leben in einer kleinen Wohnung in einem schäbigen ...

In dem Roman „Poppy“ von Astrid Korten geht es um das Mädchen Poppy. Die Geschichte beruht auf einer wahren Begebenheit.

Poppy und ihre Mutter sind arm und leben in einer kleinen Wohnung in einem schäbigen Vorort. Eines Tages lernt Poppys Mutter Patricia, einen viel Älteren und reichen Mann kennen und die beiden ziehen zu ihm. Sie sehen sich am Ziel ihrer Träume. Sie wohnen jetzt in einer Villa und er überschüttet beide mit Geschenken. Patricia ist glücklich, endlich hat sie genug Geld.

Doch „Onkelmann“, wie Poppy ihn nennt, ist nicht der nette Mann, für den er sich ausgibt – er missbraucht Poppy jahrelang.

Die Geschichte wird aus der Sicht von Poppy in der Ich-Perspektive geschrieben und sehr ruhig erzählt.

Die Autorin schafft es wunderbar, mit diesem schwierigen Thema behutsam umzugehen. Die sexuellen Handlungen werden nicht im Detail beschrieben und trotzdem weiß der Leser, was passiert und ist schockiert und fassungslos.

Der Missbrauch beginnt mit 6 Jahren und Astrid Korten hat die kindliche Sprache gut umgesetzt. Poppy ist so unschuldig und sie fragt sich, ob diese Dinge normal sind.

Durch diese einfache, kindliche Sprache bin ich Poppy emotional viel näher und leide mit ihr.

Die Sprache wird komplexer, umso älter Poppy wird, auch der Missbrauch findet immer häufiger statt. Sie ist in späteren Jahren extrem erwachsen für ihr Alter und muss nicht nur die Gewalt die ihr angetan wird verarbeiten, sondern sich auch um ihre Mutter kümmern.

Neben „Onkelmann“ war Poppys Mutter für mich nur schwer zu verkraften. Man möchte sie nur schütteln und schreien: Mach endlich die Augen auf! Sie sieht bewusst weg aus Angst das bequeme Leben zu verlieren, suhlt sich in Selbstmitleid und lebt in ihrer eigenen Welt. Die Realität wird ignoriert, genauso wie Poppys leise Hilferufe.

Besonders das Ende hat mich wirklich schockiert und fassungslos zurückgelassen.

Fazit: Ein einfühlsamer Roman über ein missbrauchtes Mädchen, das mich schwer bewegt hat. Trotz, dass ihr so viel Leid widerfahren ist, beweist sie unglaubliche Stärke.

Vielen Dank an Astrid Korten für das Rezensionsexemplar.

Veröffentlicht am 17.11.2019

Was wäre Weihnachten nur ohne die Familie

Schiefer die Socken nie hingen
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Der Roman „Schiefer die Socken nie hingen“ von Ulrike Herwig ist eine wunderschöne Geschichte rund um das Weihnachtsfest mit der Familie Bachmann

Familie Bachmann feiert eigentlich immer Weihnachten zusammen ...

Der Roman „Schiefer die Socken nie hingen“ von Ulrike Herwig ist eine wunderschöne Geschichte rund um das Weihnachtsfest mit der Familie Bachmann

Familie Bachmann feiert eigentlich immer Weihnachten zusammen mit ihren drei Töchtern Charlotte, Anne und Emily. Doch dieses Jahr ist alles anders. Charlotte wohnt mit ihrem Mann in Seattle und hat gerade ihr erstes Kind bekommen, Anne, die in London lebt, möchte das erste Weihnachten zusammen mit ihrem Freund feiern und Emily möchte den Konsum nicht unterstützen und lieber eine Anti-Weihnachtsfeier mit ihren WG-Mitbewohnern in Berlin feiern. Mutter Julia ist schon ganz traurig, allein mit ihrem Mann Frank und ihrer Schwiegermutter Elisabeth zu feiern, aber dann kommt alles anders als erwartet und die drei machen sich auf nach Berlin, London und Seattle um an Weihnachten bei ihren drei Mädchen zu sein.

Der Roman wird aus unterschiedlichen Perspektiven in der 3. Person erzählt. Der Schreibstil ist locker und flüssig und man kann schnell in die Geschichte eintauchen.

Das Buch hat mir unglaublich gut gefallen und ich habe mich bei Familie Bachmann direkt wohlgefühlt. Ich mochte den Humor von Julia und besonders Oma Elisabeth. Das ein oder andere Mal musste ich wirklich laut lachen.

Die Geschichte erzählt auf wunderbare Weise was wirklich zählt an Weihnachten, nämlich die Familie. Wie glücklich man sich schätzen kann, wenn man eine liebende Familie um sich hat. Eine Familie, die dich sicherlich auch mal nervt oder an den Rand der Verzweiflung bringt, aber die du trotzdem liebst und sie dich. Man sollte das nicht für selbstverständlich nehmen. Nicht alle haben so viel Glück. Einige haben kein gutes Verhältnis zu ihren Eltern und fahren nicht an den Feiertagen heim. Andere haben zwar Kinder, werden aber nicht mal an Weihnachten von diesen besucht oder abgeholt. Und wieder andere sind an Weihnachten allein, weil ihre Liebsten bereits verstorben sind und besonders zu Weihnachten schmerzlich vermisst werden.

Ich habe Tränen geweint, weil mich das Buch so berührt hat, aber auch laut gelacht, da Familie Bachmann einige Abenteuer erlebt auf dem Weg zu ihren Töchtern.

Besonders haben mir auch die Beschreibungen der unterschiedlichen Weihnachtsbräuche in Deutschland, England und den USA gefallen. Die bunten und voller Lichter geschmückten Häuser in den USA, die Christmas Cracker – Knallbonbons – in London oder die Weihnachtsgans und der Stollen in Deutschland, nur um kleine Beispiele zu nennen.

Fazit: Ich kann dieses Buch nur jedem ans Herz legen. Ich habe mich bei Familie Bachmann pudelwohl gefühlt. Das Buch war voller Humor und Liebe für die Familie.

Veröffentlicht am 07.11.2019

Die liebe Familie und Weihnachten

Das Glück liegt unterm Weihnachtsbaum
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In dem Roman „Das Glück liegt unterm Weihnachtsbaum“ von Mina Teichert geht es um die junge Frau Elin.

Elin besucht ihre ältere Schwester Mieke zur Weihnachtszeit. Mieke lebt mit ihrer Familie und der ...

In dem Roman „Das Glück liegt unterm Weihnachtsbaum“ von Mina Teichert geht es um die junge Frau Elin.

Elin besucht ihre ältere Schwester Mieke zur Weihnachtszeit. Mieke lebt mit ihrer Familie und der Oma zusammen im alten Haus der Großmutter.
Von ihrem Onkel Heinz bekommt sie kurz vor Weihnachten einen Basset Welpen geschenkt, da seine Hündin Nachwuchs bekommen hat. Auch der
Nachbar Oliver bekommt einen von diesen Welpen geschenkt.

Die Geschichte wird aus Elins Perspektive in der 3. Person erzählt.
Manchmal gibt es kleine Rückblick in die Jugend von Elin und Mieke, die haben mir sehr gefallen.

Elin ist ein toller Charakter. Sie liebt den Winter und besonders die Weihnachtszeit. Sie verdient ihr Geld damit Weihnachts- und Schneekugeln zu verkaufen. Sie liebt es alles weihnachtlich zu schmücken und ihr Auto heißt Rudolph. Sie ist ein ganz positiver Mensch und hat ein sehr inniges Verhältnis zu ihrer Schwester.
Hin und wieder gerät Elin in peinliche Situationen, die mich köstlich unterhalten haben. Die Erziehung ihres Welpen George klappt auch nicht unbedingt so, wie sie es gerne hätte.

Oliver dagegen ist sehr in sich gekehrt, kann mit Weihnachten nicht viel anfangen. Also das totale Gegenteil von Elin. Das führt manchmal zu hitzigen und lustigen Dialogen zwischen den beiden.

Die Liebesgeschichte steht nicht unbedingt im Vordergrund. Besonders im ersten Drittel ist es eher eine Familiengeschichte.
Elins Schwester Mieke hat zwei fünfjährige Zwillingsmädchen, die ihren Spitznamen „Tasmanische Teufel“ wirkliche verdient haben. Die beiden sind zuckersüß, haben aber auch eine menge Unsinn im Kopf und treiben Mieke das ein oder andere Mal in den Wahnsinn.
Dazu kommt die sechzehnjährige Phoebe, die voll in der Pubertät steckt und so langsam die Jungs für sich entdeckt. Da kommt es zu sehr lustigen Momenten, die mich zum Lachen gebracht haben.

Meine Lieblingsfigur ist aber Oma Erna. Sie hat einen sehr bissigen Humor, der nicht immer politisch korrekt ist.
Ich fand sie einfach herrlich.

Fazit: Eine Familien- und Liebesgeschichte rum die Weihnachtszeit. Die mich wunderbar unterhalten hat.
Ich habe mich sehr wohlgefühlt in Elins Familie und hoffe auf eine Fortsetzung.

Veröffentlicht am 05.11.2019

Liebe auf den zweiten Blick

Als ob du mich liebst
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Das Cover lässt direkt auf einen Liebesroman schließen und ist sehr ansprechend mit seiner Roségold-Schrift, dem Glitzer und dem Pärchen auf dem Titelbild.

Wenn man den Klappentext liest, dann passt das ...

Das Cover lässt direkt auf einen Liebesroman schließen und ist sehr ansprechend mit seiner Roségold-Schrift, dem Glitzer und dem Pärchen auf dem Titelbild.

Wenn man den Klappentext liest, dann passt das Cover sogar noch ein bisschen besser. Sie sieht ihn sehr verliebt an und er scheint eher nicht überschwänglich verliebt.

In „Als ob du mich liebst“ begleiten wir Kale und Jass.

Obwohl Jass noch so jung ist, hat sie schwere Jahre hinter sich. Nun möchte sie das Leben geniessen.

Sie hat Kale aus der Patsche geholfen und nutzt die Gelegenheit, ihn um einen Gefallen zu bitten. Er soll so tun, als ob er sie liebt und innerhalb von drei Monaten bestimmte Dinge machen, die sie auf einer Liste festgehalten hat.

Jass ist eine Romantikerin. Sie sieht das Leben positiv, möchte jeden Moment intensiv erleben.

Die Geschichte ist aus Jass Perspektive geschrieben und wir erleben ihre Gefühlswelt. Das schafft direkt eine Verbindung zu Jass und ich mochte sie auf Anhieb. Sie ist herrlich unbedarft, aber im positivem Sinne. Sie scheut sich nicht Dinge zu sagen oder zu tun, auch wenn sie manchmal kitschig sind. Sie steht dazu, dass sie durch und durch Romantikerin ist.

Auf der Liste stehen so Dinge wie „Händchen halten“ oder sich gegenseitig den Kopf kraulen“ Kleine Dinge, die machmal viel mehr bedeuten als grosse Gesten und einem das Herz berühren. Das fand ich sehr sympathisch an ihr.

Sie glaubt fest an die Liebe und stürzt sich voller Eifer ins Abenteuer.

Kale dagegen ist eher pessimistisch und hat nicht viel übrig für Romantik. Er hat klare Regeln wenn es um Frauen geht. Sie sollen sich nicht in ihn verlieben, sie haben Spass zusammen aber mehr nicht.

Er verschliesst seine Gefühle, aus Angst davor wieder verletzt zu werden.

Die Geschichte der Beiden hat mich sehr berührt und ich habe die ein oder andere Träne vergossen.

Ich fand die Entwicklung von Kale ganz besonders und hab mich auch ein kleines Stück in ihn verliebt.

Von jemandem der von der Liebe enttäuscht wurde und abweisend ist, zu jemanden der sein Herz ganz und gar verschenkt.

Liebe bedeutet, bei jemanden zu sein besonders an seinen schlechten Tagen, nicht nur an den sonnigen. Das hat Kyle so unglaublich liebenswert gemacht und er hat verstanden worum es in der Liebe wirklich geht. Ja die sonnigen Tage sind schön, aber besonders an deinen schlechten Tagen brauchst du die Liebe und deinen Partner an allermeisten. Jeder hätte gerne so jemanden an seiner Seite und das hat mich tief berührt.

Besonders gefallen haben mir auch die Philosophie der Geschichte: Geniesse jeden Moment, besonders die kleinen Dinge. Sei mutig und warte nicht zu lange, wer weiss was Morgen ist.

Fazit: Ein gefühlvoller Roman mit tollen Charakteren, der einem zeigt was im Leben wichtig ist. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 04.11.2019

Düster, geheimnisvoll und tragisch

Stilles Kind
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„Stilles Kind“ von Martina Bauer ist ein Spin-Off rund um die Kriminaloberkommissarin Kerstin Mohr. Das Buch hat mich von der ersten Seite begeistert und wird daher garantiert nicht das letzte Buch der ...

„Stilles Kind“ von Martina Bauer ist ein Spin-Off rund um die Kriminaloberkommissarin Kerstin Mohr. Das Buch hat mich von der ersten Seite begeistert und wird daher garantiert nicht das letzte Buch der Autorin für mich sein.

Wir erleben die Geschichte aus der Sicht von Kerstin in der Ich-Perspektive. Kerstin wurde eine Zeitlang vom Dienst suspendiert und darf zur Strafe an großen Kriminalfällen nicht mehr mitarbeiten, sondern bekommt die „Jobs“, um die sich die anderen Kollegen nicht unbedingt reißen. Auch hat sie auf ihrer Dienststelle den Ruf als „Geisterjägerin“. Warum das so ist, wird wohl im ersten Teil „Schlechtes Blut“ erklärt, den ich allerdings nicht gelesen habe.

Obwohl es immer wieder kleine Anspielungen auf den ersten Band gibt, zum Beispiel hinsichtlich der Suspendierung, hatte ich nie das Gefühl, dass mir wirklich etwas fehlt.

Ihr Vorgesetzter teilt Kerstin den Fall „Gut Malik“ zu. Dort tyrannisieren Stimmen und Geräusche nachts die Bewohner. Kerstin geht von einem Mader aus oder von Jugendlichen, die sich einen Streich erlauben, aber alles entwickelt sich ganz anders als erwartet.

Ein wirklich sehr gelungener Thriller. Der Schreibstil ist flüssig, manchmal etwas kühl was an der Ich-Perspektive von Kerstin liegt.

Unsere Protagonisten besticht nicht unbedingt durch Sympathie. Sie ist nicht besonders beliebt bei den Kollegen, hat immer einen flotten Spruch auf den Lippen, teilt gerne aus und widerspricht auch mal dem Chef. Trotzdem mochte ich sie, ich hatte das Gefühl, dass sie sich hinter einer Mauer versteckt.

Auf Gut Malik verbeißt sie sich in den Fall und bleibt hartnäckig. Zu Anfang ist es verwirrend, unheimlich und düster. Die Geschichte ist voller Überraschungen und tragischer Verkettungen und bleibt dabei immer spannend. Nach und nach lüftet sie ein Geheimnis, das bereits zwanzig Jahre zurückliegt.

Fazit: Spannender und düsterer Thriller, der bis zur letzten Seite fesselt und überrascht. Unbedingte Leseempfehlung.

Vielen Dank Martina Bauer für das Rezensionsexemplar.