Cover-Bild Wie du mich siehst
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16,00
inkl. MwSt
  • Verlag: FISCHER Sauerländer
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 27.11.2019
  • ISBN: 9783737356961
  • Empfohlenes Alter: ab 13 Jahren
Tahereh Mafi

Wie du mich siehst

Roman
Katarina Ganslandt (Übersetzer)

Zum Weinen, zum Verlieben, zum Wütendwerden
Bestsellerautorin Tahereh Mafi erzählt einen bewegenden, kraftvollen, autobiographisch geprägten Roman, der Vorurteile enthüllt und uns daran teilhaben lässt, wie Liebe alles Trennende überwindet.
Eine Kleinstadt in den USA: Shirins Alltag ist zum Albtraum geworden. Sie hat genug von den unverschämten Blicken, den erniedrigenden Kommentaren und den physischen Attacken, die sie ertragen muss, weil sie Muslima ist. Sie flüchtet sich ins Musikhören und in das Breakdance-Training mit ihrem Bruder und dessen Freunden. Shirin hat beschlossen, niemandem mehr zu trauen. Bis sie an ihrer neuen High School den Jungen Ocean trifft. Er ist der erste Mensch seit langem, der Shirin wirklich kennenlernen möchte. Erschrocken weist Shirin ihn harsch zurück. Ocean ist für sie aus einer Welt, aus der ihr bisher nur Hass und Ablehnung entgegenschlugen. Aber dann kommt alles anders ...

»Die allerbesten Bücher bewegen dich dazu, die Welt um dich herum zu überdenken, und das ist eines von ihnen.« Nicola Yoon, Bestsellerautorin von ›Du neben mir und zwischen uns die ganze Welt‹

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.06.2020

Wichtiger Roman über Rassismus nach 9/11

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Vielen Dank an den Fischer-Verlag für das Rezensionsexemplar.

Handlung

Shirin bekommt täglich den Hass der Amerikaner zu spüren. Weil sie Kopftuch trägt und Muslima ist. Seit dem islamistischen Anschlag ...

Vielen Dank an den Fischer-Verlag für das Rezensionsexemplar.

Handlung

Shirin bekommt täglich den Hass der Amerikaner zu spüren. Weil sie Kopftuch trägt und Muslima ist. Seit dem islamistischen Anschlag auf das World Trade Center sind Muslime zum Hassobjekt Nummer 1 geworden. Shirin verschließt sich vor der Welt, indem sie Musik hört und sich dem Breakdance-Club ihres Bruders anschließt. Als sie an ihrer neuen Schule für ein Projekt mit Ocean zusammenarbeitet, spürt sie eine Zuneigung zu ihm, der ihr höflich und ohne Ablehnung begegnet. Sie weist ihn heftig zurück, weil sie noch niemand getroffen hat, der keine Vorurteile hat.

Meinung

Das Buch erzählt eine sehr wichtige Geschichte. Tahereh Mafi beschreibt den Alltagsrassismus, der mich schwer schockiert hat. Ich wusste, dass die Amerikaner nach dem Terroranschlag auf das WTC wütend waren, aber dass sich ihre volle Verachtung gegen alle Muslime richtet und von gemeinen Kommentaren an Fremde bis zur Körperverletzung von Mitschülern reicht, hätte ich nicht gedacht. Deshalb ist es bis zu einem gewissen Punkt nachvollziehbar, dass Shirin sich gegenüber Ocean ablehnend verhält. Ocean ist ein sehr vorbildlicher, ruhiger und geduldiger Junge, der sie zu nichts drängt und sie einfach besser kennenlernen möchte. Irgendwann war sein Interesse an ihrer Persönlichkeit statt an ihrem Aussehen – wie Shirin es bei vielen anderen Jungs erlebt hat – so offensichtlich, dass Shirin bei mir einige Sympathiepunkte verlor, weil sie stur blieb und sich selbst wehtut. Eine wichtige Rolle spielt Breakdance. Ihr Bruder gründet mit seinen Freunden eine AG und Shirin macht mit. Das Hintergrundwissen war für mich nicht interessant, aber wie die Breakdance-Szene so viel verbindet, war beeindruckend.

Der Schreibstil war sehr angenehm und gefiel mir sehr gut. Ich bin in wenigen Tagen durch die Seiten geflogen. Mit den Chatverläufen wurde sichtbar, wie sich die beiden langsam annähern und sich oft in gegenseitigen Entschuldigungen verlieren. Am meisten gestört hat mich das Ende. Während anfangs so ausführlich über die Probleme geschrieben wird, endet es abrupt und zu schnell aufgelöst.

Fazit

Neben diesen kleinen Kritikpunkten hat mir das Buch wirklich gut gefallen und ich habe es trotz der ernsten Thematik sehr genossen. Ich konnte den Rassismus spüren, der Shirin und anderen Muslimen besonders nach 9/11 abbekamen. Die Liebesgeschichte wurde sehr authentisch aufgebaut, wo es in anderen Büchern sehr schnell geht, hat es hier lange gedauert, bis die beiden zueinander gefunden haben. Meine Bewertung sind 4,5 von 5 Sternen und ich empfehle es für alle ab 12 Jahren.

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Veröffentlicht am 29.12.2019

Unbedingt lesen!

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"Wie du mich siehst" hat mich schon wegen des Covers angesprochen. Ein sehr interessantes Thema, das leider aktueller ist als je zuvor. Ich fand es toll, mal die Gedanken von jemandem zu "hören", der ein ...

"Wie du mich siehst" hat mich schon wegen des Covers angesprochen. Ein sehr interessantes Thema, das leider aktueller ist als je zuvor. Ich fand es toll, mal die Gedanken von jemandem zu "hören", der ein Kopftuch trägt. Die Gründe dafür und was es demjenigen bedeutet. Ein wirklich schöner Einblick, der zeigt, dass dahinter mehr steckt (stecken kann) als Zwang und veraltete Vorstellungen von Sittsamkeit.
Die Liebesgeschichte ist sehr schön geschrieben und man kann die Zerrissenheit der Protagonistin sehr gut nachvollziehen - man fühlt richtig mit ihr und fragt sich bei jeder ihrer Überlegungen wie man sich selbst in der Situation entschieden hätte. Stark sein und für sein eigenes Glück einstehen? Oder dem überwältigenden Druck der Gesellschaft nachgeben?!
Ich hätte mir gewünscht, mehr von Oceans Gefühlen zu erfahren und herauszufinden, wie es Shirin mit ihren "Guten Vorsätzen" zum Ende des Buches hin ergangen ist. Ansonsten wirklich super! Unbedingte Lese-Empfehlung - auch für Schulen!

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Veröffentlicht am 07.12.2019

Ein absolut wichtiges Werk!

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Es ist bereits gefühlte Ewigkeiten her, dass ich das letzte Buch von Tahereh Mafi in Händen hielt. Aber schon damals hat sie mich mit ihrem ausdrucksstarken Stil an ihre Reihe gefesselt - umso mehr habe ...

Es ist bereits gefühlte Ewigkeiten her, dass ich das letzte Buch von Tahereh Mafi in Händen hielt. Aber schon damals hat sie mich mit ihrem ausdrucksstarken Stil an ihre Reihe gefesselt - umso mehr habe ich mich auf ihr neues Werk gefreut. Zumal die Ernsthaftigkeit des von ihr gewählten Themas mich alleine schon zu diesem Werk hätte greifen lassen.

Shirin wächst als Muslima in den USA auf. Als Hidschab-Trägerin zum einen und in der Zeit nach 9/11 zum anderen, interessiert es da niemanden, dass sie selbst aus Californien kommt.
Das Leben, die Reaktionen auf sie und das allgemeine Verhalten ihr gegenüber lässt einen als Leser sprachlos zurück - auch wenn jeder von uns eigentlich sehr genau weiß, oder sich zumindest vorstellen kann, was es für Betroffene bedeutet.
Richtig schlimm wurde es für mich aber erst, als ich selbst dachte, dass das was gerade passiert, doch bestimmt übertrieben sei - sich jedoch kurz darauf das Bewusstsein zurück gemeldet hat, dass dem eben leider nicht so ist da Rassismus heutzutage einfach nach wie vor ein großes Thema ist.
Das ist für mich in diesem Moment traurig und beschämend zugleich. Zumal wir selbst es ja auch nicht leiden können, immer auf unsere Geschichte reduziert zu werden, oder?
Andererseits muss ich leider auch zugeben, dass man, Zeitpunkt und damalige Geschehnisse einbeziehend, leider ein Stück weit auch verstehen kann, dass die Menschen Angst haben. Angst vor Terror, Angst vor Anschlägen und Angst vor Gewalt.
Jedoch ist die Art und Weise wie mit Shirin, stellvertretend für andere in ähnlicher Situation gefangene Menschen, umgegangen wird, definitiv die falsche.
Eine Gesellschaft, geprägt von Vorurteilen, Hass und noch mehr Gewalt ist keine, mit der ich mich identifizieren möchte. Anfeindungen, Angriffe und Demütigungen jeglicher Art, bis hin zu tätlichen Übergriffen sollten und dürfen keine Lösung sein.
Man kann wohl schon erahnen, dass es sich bei „Wie du mich siehst“ um keine leichte Kost handelt. Die Grundkomponente, Gefühle zwischen zwei Menschen, die gefühlt aus unterschiedlichen Galaxien stammen, ist zwar vom Prinzip her eher jugendlich angehaucht, jedoch ist Shirins und Oceans Geschichte zu keinem Zeitpunkt so locker und flockig, wie man sich das gerne wünschen würde.

Das führt mich auch zu meinem einzigen Kritikpunkt an diesem Konstrukt. Was die Charaktere betrifft, war ich ein bisschen hin und her gerissen.
Shirin ist... schwierig. Zwar kann man ihre Herangehens- und Verhaltensweisen sehr wohl nachvollziehen. Ihre antrainierte Gleichgültigkeit, ihr Unwille andere an sich ranzulassen und ihre Distanziertheit sind verständlich und haben mich, abgesehen davon, dass man Mitleid mit ihr hat, nicht gewundert. Zumal sie auch ein absolut schädliches Selbstbild von sich hat.
Dass sie versucht Ocean zu schützen und ihn dafür auf Distanz zu halten ist verständlich und eventuell vielleicht sogar löblich. Ihre Unentschlossenheit, ihr Umentscheiden und die damit verbundene fehlende Rücksichtnahme auf ihn, bzw. das Herumtrampeln auf seinen Gefühlen ist mir jedoch manchmal etwas auf die Nerven gegangen. Ein bisschen weniger hätte ich besser gefunden.
Vor allem weil einem, oder zumindest mir, bei Ocean einfach nur das Herz aufgeht. Sein Charakter ist so wunderbar und herzerwärmend, dass man mit ihm leidet, hofft und sich einfach andauernd fragt, warum er solch eine Ausdauer und ein Durchhaltevermögen an den Tag legt. Er wird vermutlich das Herz so mancher Leserin höher schlagen lassen und für den ein oder anderen emotionalen Ausbruch sorgen ;)
Auf jeden Fall wird vermutlich jeder beim Lesen an die ersten Schmetterlinge und das erste Verliebtsein denken. Alleine schon das weckt viele Emotionen und Sympathien.

Für mich ist „Wie du mich siehst“ ein absolut wichtiges Werk. Tiefgründig, emotional und voller sensibler Gedanken regt es hoffentlich zum Nach- wenn nicht sogar Umdenken an. Ich würde es mir wünschen. Denn auch in Sachen Selbstliebe kann man vielleicht noch das ein oder andere mitnehmen.

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Veröffentlicht am 13.08.2020

super gut

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„Ich schaute niemanden an. Die Leute schauten mich nämlich an, und wenn ich zurückschaute, fassten sie das als Einladung auf, irgendwas zu sagen, und das war dann fast immer etwas Beleidigendes oder Dummes ...

„Ich schaute niemanden an. Die Leute schauten mich nämlich an, und wenn ich zurückschaute, fassten sie das als Einladung auf, irgendwas zu sagen, und das war dann fast immer etwas Beleidigendes oder Dummes oder Beides, weshalb ich schon vor längerer Zeit entschieden hatte, dass es einfacher war, so zu tun, als würden sie gar nicht existieren.“

Inhalt:
Shirins Alltag ist schwer. Unverschämte Blicke, fiese Sprüche, sogar physische Attacken und dass an jeder neuen Schule, nur weil sie Muslima ist und ein Kopftuch trägt. Musik und Breakdance-Training gemeinsam mit ihrem Bruder ist ihre Flucht und ihr Halt. Doch dann ist da plötzlich Ocean, ein Junge der irgendwie anders ist, als die anderen. Shirin fällt es schwer ihn an sich heranzulassen, aber Ocean lässt nicht locker …

Meinung:
Ich mag Tahere Mafi seit ihrer Shatter Me Reihe unheimlich gerne und darum ist ihr neues Buch ziemlich direkt auf meine Wunschliste gewandert. Die Sprache ist leicht und der Einstieg ganz einfach, man findet sich sofort in Shirins Kopf mitten in einer amerikanischen High-School wieder.

Shirin ist wütend. Sie ignoriert die Menschen, blendet alles Mögliche aus und geht mit gesenktem Kopf durch die Welt. Was absolut verständlich ist! Aber sie vergibt auch keine Chancen und verbaut sich damit auch selber welche. Deswegen ist es mit Ocean auch anfangs so schwierig, aber nach und nach lässt sie sich doch auf ihn ein und das was da entsteht ist einfach sehr schön und liebevoll. Ich mochte den Verlauf der Geschichte sehr gerne, auch wenn es Momente gab, wo ich Shirin gerne geschüttelt hätte, weil sie so verbohrt war. Aber ich glaube, das ihr Charakter einfach so schwere, innerliche Verletzungen hat, die wir als privilegierte Weiße nicht verstehen können. Als Christ, bin ich selber oft genug in der Schule ausgelacht worden. Aber ich wurde nie gehasst, wie Shirin, wurde nie als Attentäterin und Mörderin beschimpft.

Shirins familiärer Hintergrund hat mich etwas verwirrt. Ich habe die Beziehung der Eltern zu ihren Kindern, die Erziehung und auch den Glauben nicht so ganz nachvollziehen können. Auch bei Shirin kann ich im Endeffekt nicht genau sagen, warum sie das Kopftuch trägt und was ihr Glaube sonst noch für Auswirkungen auf ihr Leben hat, denn sie wirkt absolut nicht religiös in dieser Geschichte. Sie hat sich aber eben dafür entschieden das Kopftuch zu tragen und kämpft dafür, was ich auch absolut okay finde. Aber mir hat hier doch noch einiges gefehlt, um es ganz verstehen zu können.

Der Sprachstill ist nicht so märchenhaft, wortgewaltig, wie in Shatter Me, sondern etwas nüchterner, was aber total gut zu der Geschichte passt. Ich habe das Buch an einem Tag durchgelesen und konnte es kaum aus der Hand legen. Ich möchte bitte mehr von dieser Autorin (:

Mein Blick auf die Welt ist schon ein bisschen anders geworden, nach diesem Buch. Auf dem Klappentext wird angekündigt, dass es autobiographisch ist und ich fand was Shirin erleben musste wirklich schlimm! Ich denke, man könnte dieses Buch auch ganz gut im Schulunterricht lesen, zur Sensibilisierung (:

Fazit: Ein wirklich richtig gutes Buch mit einer wichtigen Botschaft, wo vielleicht noch ein zwei Erklärungen gutgetan hätten.

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Veröffentlicht am 30.05.2020

Shirin fand ich so lala, aber ihre Geschichte und der männliche Loveinerest waren toll!

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Klappentext
„Zum Weinen, zum Verlieben, zum Wütendwerden
Bestsellerautorin Tahereh Mafi erzählt einen bewegenden, kraftvollen, autobiographisch geprägten Roman, der Vorurteile enthüllt und uns daran teilhaben ...

Klappentext
„Zum Weinen, zum Verlieben, zum Wütendwerden
Bestsellerautorin Tahereh Mafi erzählt einen bewegenden, kraftvollen, autobiographisch geprägten Roman, der Vorurteile enthüllt und uns daran teilhaben lässt, wie Liebe alles Trennende überwindet.
Eine Kleinstadt in den USA: Shirins Alltag ist zum Albtraum geworden. Sie hat genug von den unverschämten Blicken, den erniedrigenden Kommentaren und den physischen Attacken, die sie ertragen muss, weil sie Muslima ist. Sie flüchtet sich ins Musikhören und in das Breakdance-Training mit ihrem Bruder und dessen Freunden. Shirin hat beschlossen, niemandem mehr zu trauen. Bis sie an ihrer neuen High School den Jungen Ocean trifft. Er ist der erste Mensch seit langem, der Shirin wirklich kennenlernen möchte. Erschrocken weist Shirin ihn harsch zurück. Ocean ist für sie aus einer Welt, aus der ihr bisher nur Hass und Ablehnung entgegenschlugen. Aber dann kommt alles anders ...“

Gestaltung
Das Cover stellt eine weiße und eine schwarze Seite einander gegenüber, wodurch es sehr schön das schwarz-weiß Denken von Vorurteilen visualisiert. Dass die Gestaltung dabei beim Titelschriftzug mit Negativen arbeitet, finde ich auch sehr gelungen, da es interessant aussieht. Zudem mag ich die Idee, dass die Zeichnungen der beiden Protagonisten zwar nebeneinander, aber anscheinend doch auf verschiedenen Seiten stehen.

Meine Meinung
Von ihrer „Shatter Me“-Reihe, die im deutschen leider nicht weiter übersetzt wird und deren erster Band auf Deutsch „Ich fürchte mich nicht“ heißt, ist Autorin Tahereh Mafi auch hierzulande ziemlich bekannt. Ihr neues Buch hat autobiographische Züge und ein ernstes Thema, denn in „Wie du mich siehst“ geht es um die Vorurteile, denen eine junge Muslima in einer Kleinstadt in den USA kurz nach den Geschehnissen des 11. Septembers ausgesetzt ist.

Ich fand es erschreckend zu lesen, wie der Protagonistin Shirin begegnet wurde. Sie sieht sich beispielsweise erniedrigenden Kommentaren und sogar körperlichen Attacken gegenüber. Dies war für mich schwer vorstellbar und echt schockierend, da ich mir einfach nicht ausmalen konnte, dass Menschen so mit einem anderen Menschen umgehen können, nur weil er einer anderen Religion angehört oder anders aussieht. Die Geschichte transportiert diese Situation sehr einnehmend und authentisch, denn ich fand es gut vorstellbar, dass solche Ereignisse nach dem 11. September tatsächlich passiert sein könnten.

Kombiniert wird diese ernste Thematik mit einer kleinen, aber feinen Liebesgeschichte. An dieser fand ich besonders gelungen, dass Ocean Shirin aufzeigt, dass auch sie dem schwarz-weiß denken verfallen ist, denn Shirin ist der Meinung, dass alle Amerikaner gleich sind. Sie hatte sich abgeschottet und distanziert. Darum war ich wirklich dankbar, dass es Ocean in diesem Buch gab, denn Shirin war mir zu Beginn erst etwas unsympathisch. Dies lag daran, dass sie andere für etwas verurteilte, das sie selber aber auch praktizierte: das Denken in Schubladen.

Gott sei Dank hat Ocean aufgezeigt, dass nicht alle Menschen gleich sind und man sie nicht nur in schwarz oder weiß einteilen kann, sondern dass es eben auch verschiedene Grautöne gibt. Außerdem ist Ocean wirklich ein toller, aufmerksamer Junge, der sofort meine Sympathien weckte. Er hat sich für Shirin interessiert und ehrliche, neugierige Fragen gestellt. Außerdem hat er sie umgarnt und umworben wie es sich wohl jedes Mädchen von einem Jungen wünscht. Er hat mir definitiv am besten am ganzen Buch gefallen!

Fazit
Etwas schade fand ich, dass Protagonistin Shirin selber so in ihrem vorurteilshaften Denken verhaftet ist und deswegen teilweise starre Ansichten hat, die sie zu unsympathische Handlungen oder Aussagen anregen. Doch zum Glück ist da Ocean, der in „Wie du mich siehst“ aufzeigt, dass es mehr als nur offene oder geschlossene Schubladen gibt. Er zeigt ehrliches Interesse für Shirin und ist ein toller Charakter! Außerdem fand ich es gut, dass die Geschichte das ernste Thema der Vorurteile gegenüber Muslima aufgreift. Dies ist eine Thematik von der ich noch nicht so viel gelesen habe und dabei hat mich die Geschichte von Shirin teilweise wirklich schockiert, was das Verhalten mancher Menschen angeht.
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband