Schatten der Welt
Schatten der WeltThorn 1910 zur Zeit von Preußens Glanz und Gloria sind Carl und Arthur die besten Freunde, obwohl sie unterschiedlicher nicht sein können, während Carl Friedländer der Sohn des örtlichen Schneiders eher ...
Thorn 1910 zur Zeit von Preußens Glanz und Gloria sind Carl und Arthur die besten Freunde, obwohl sie unterschiedlicher nicht sein können, während Carl Friedländer der Sohn des örtlichen Schneiders eher ruhig und sanftmütig ist Arthur Burwitz ein Hallodri, der nur Streiche im Kopf hat und sich kontinuierlich Ärger einhandelt, auch mit einem versoffenen Vater der verlangt das sein Sohn die Wagnerei übernimmt, aber Arthur hat andere Pläne. Als sie die aufmüpfige Isi (Luise) Beese, die Tochter des Lehrers kennenlernen sind die Teenager hingerissen von dem Mädchen. Gemeinsam schmieden sie Pläne für die Zukunft, nicht ahnend das nicht das Auftauchen des Halleyschen Kometen alles verändern wird, sondern der Große Krieg, der auch bald seine Schatten vorauswirft.
Mit dem Krieg endet das unbeschwerte Leben der drei unwiederbringlich, Carl und Anton werden eingezogen Isi bleibt in Thorn zurück.
Wir begleiten die drei über acht Jahre, Jahre voller Glück und Freundschaft aber auch voller Trauer, Leid und Tränen.
Wir erleben wie Isi einen Streik anzettelt und scheitert, Carl dreht Propaganda Filme, die Beschreibung einer Vorführung hat mir die Macht der Bilder in Zusammenhang mit den richtigen Worten, eindrücklich vor Augen geführt und es zeigt sich, das man auch früher schon versuchte die Menschen zu manipulieren. Arthur wird von Oberleutnant Falk Boysen auf ein Himmelfahrtkommando geschickt, der Spross einer Gutsbesitzerfamilie, die in Thorn die Geschicke der Menschen lenken und sich für den Nabel der halten, rächt sich damit an Arthur, für Dinge, die längst vergessen sein sollten im Angesicht des Grauens das die Welt beherrscht.
Ich habe schon einige Bücher von Andreas Izquierdo gelesen, seine humorvollen, tiefsinnigen Werke, wie Der Club der Traumtänzer, das Glücksbüro oder auch Apocalypsia eines der großartigsten Fantasywerke, das ich jemals gelesen habe. Um so gespannter war ich auf seinen, meines Wissens nach, ersten historischen Roman. Durch den gewohnt flüssigen und bildhaften Schreibstil des Autors, war ich von der ersten Seite an, direkt bei Carl, ich sah ihn mit seinem Vater bei einer Beerdigung oder bei den morgendlichen Ritualen, ich spürte die Trauer über das was verloren ging in seinem Vater und die Hoffnung auf das was kommt. Und dieses Gefühl des dabei seins hatte ich während des gesamten Buchs.
Ich wurde also nicht enttäuscht, außer in dem Moment als ich das Buch zum letzten Mal schloss, denn damit musste ich Isi, Carl und Arthur verlassen und darauf warten das ihre Geschichte weitererzählt wird. Wie ich aus zuverlässiger Quelle weiß, wird sie das und darauf freue ich mich schon jetzt sehr.
Ich vergebe für
Schatten der Welt : Das Licht der dunklen Tage eine absolute Leseempfehlung.