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Veröffentlicht am 12.05.2020

Drei Frauen - mutig und stark

Die Frauen vom Alexanderplatz
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In "Die Frauen vom Alexanderplatz" erzählt die Autorin Elke Schneefuß die Geschichte dreier Frauen, die für ihre Träume und ihre Liebe kämpfen. Erschienen ist das Buch im Verlag Heyne.
Durch das Cover ...

In "Die Frauen vom Alexanderplatz" erzählt die Autorin Elke Schneefuß die Geschichte dreier Frauen, die für ihre Träume und ihre Liebe kämpfen. Erschienen ist das Buch im Verlag Heyne.
Durch das Cover fühle ich mich direkt an den Schauplatz der Geschichte geführt, ins Berlin im Jahr 1918, kurz nach Beendigung des Ersten Weltkrieges. Allerdings bedeutet das Ende des Krieges noch keinen Frieden, denn durch die Novemberrevolution ist das Leben immer noch sehr unruhig und gefährlich. Es herrscht große Armut und für viele Menschen reichen die Mittel kaum zum Überleben.
Eine der drei Frauen ist Vera, die sich in den jungen Soldaten Benno verliebt, den sie in der ehemaligen Schneiderwerkstatt ihres Vaters versteckt hat. Eine weitere Frau ist Fritzi, die einen weiten Weg hinter sich gebracht hat, um hier Benno, den Vater ihres Kindes, zu suchen. Dann ist da noch Hanna, die Tochter eines reichen Fabrikanten. Doch dem Wunsch nach einem Ehemann will sie ihren Eltern nicht nachkommen, denn sie möchte sich ihren Traum vom Medizinstudium erfüllen. Außerdem hat sie ihre große Liebe bereits gefunden, doch davon kann sie ihren Eltern nicht erzählen.
Der Autorin ist es gelungen, mich durch ihre Erzählung mitzunehmen in die Zeit vor etwa hundert Jahren, in eine Stadt, die zum großen Teil in Schutt und Asche liegt. Die Menschen träumen von einem besseren Leben und müssen doch angstvoll zusehen, welche Schrecken immer noch verbreitet werden. Und mittendrin sind es diese drei Frauen, die mutig versuchen, ihren Weg zu finden und für die Rechte der Frauen zu kämpfen – jede auf ihre eigene Weise. Dabei müssen sie allerdings immer wieder mit Schwierigkeiten fertig werden und ständig tauchen neue Probleme auf. Aber die Frauen sind stark!
Mich hat die Geschichte der Frauen berührt und gut unterhalten, auch wenn ich mir das Ende etwas anders gewünscht hätte.

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Veröffentlicht am 25.04.2020

Es gehört zur deutschen Geschichte

Zeus und Goldenberg
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„Zeus und Goldenberg“ Mit diesen zwei unterschiedlichen Menschen, die sich 1936 in Hamm begegnen, ist es dem Autor Franz Josef Brüseke gelungen, ein spannendes Stück deutscher Geschichte lebendig werden ...

„Zeus und Goldenberg“ Mit diesen zwei unterschiedlichen Menschen, die sich 1936 in Hamm begegnen, ist es dem Autor Franz Josef Brüseke gelungen, ein spannendes Stück deutscher Geschichte lebendig werden und erkennen zu lassen, dass so etwas nie wieder passieren darf.

Wer Brüsekes Bücher kennt, weiß, dass er einen ganz eigenen Schreibstil hat, der gut in die damalige Zeit passt. Ohne große Gefühlsduselei, ohne Schnörkel, aber dennoch nicht gefühllos, lässt er Raum zum Mit- und zum Nachdenken. Es liest sich auch nicht wie ein fiktiver Roman, sondern klingt eher realitätsnah.

Der junge Kommunist Zeus und der Jude Goldenberg werden beide vom Pfarrer aufgenommen und in der Gemeinde versteckt. Zeus arbeitet dort als Küster und Goldenberg in der Bibliothek. Das geht so lange gut, bis der Pfarrer von den Nazis verhaftet wird. Damit ist klar, dass Zeus und auch Goldenberg schnell verschwinden und Deutschland verlassen müssen.

Ich bin immer sehr froh, wenn ich anhand von Büchern etwas aus der Vorkriegszeit und auch aus den Kriegsjahren erfahre, weil ich zu der Generation gehöre, in der diese Zeit im Geschichtsunterricht in der Schule einfach fehlte – totgeschwiegen wurde. Darum hat es mir gefallen, die Wege, die Zeus und Goldenberg gegangen sind, mitgehen zu können; die Menschen, die sie getroffen haben zu verstehen, mich mit ihnen zu ängstigen, zu freuen, um ihr Leben zu bangen und zu trauern.

Mich hat der Rückblick in eine unschöne Zeit der deutschen Geschichte bereichert.

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Veröffentlicht am 10.04.2020

Nervenkitzel garantiert

Alexandra
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In ihrem Debütroman „Alexandra“ erzählt Natasha Bell die Geschichte der Titelfigur. Der Thriller ist erschienen im Diana-Verlag.
Alexandra ist eine junge Frau, die ihr Leben der Kunst verschrieben hat. ...

In ihrem Debütroman „Alexandra“ erzählt Natasha Bell die Geschichte der Titelfigur. Der Thriller ist erschienen im Diana-Verlag.
Alexandra ist eine junge Frau, die ihr Leben der Kunst verschrieben hat. Doch dann lernt sie Marc kennen. Für ihn verzichtet sie auf das Studium, die Beiden heiraten, bekommen zwei Töchter und Alexandra ist glücklich und zufrieden als Ehefrau und Mutter.
Zwölf Jahre sind sie verheiratet, als Alexandra plötzlich verschwunden ist. Die Polizei findet am Flussufer ihre Kleidung und alles weist darauf hin, dass Alexandra nicht mehr lebt. Aber: Die Geschichte wird in Ich-Form erzählt – von Alexandra! Das ist für mich natürlich ein Hinweis darauf, dass sie nicht tot sein kann. Manchmal finde ich es auch etwas verwirrend, nämlich dann, wenn sie von ihrem Mann erzählt und genau zu wissen scheint, was er denkt, was er sagt und was er gerade macht. Allerdings ist das „Meckern auf hohem Niveau“, denn die Geschichte lässt mich nicht los. Marcs Stimmung und seine Gefühle scheinen sehr glaubwürdig. Er kümmert sich liebevoll um die beiden Töchter und er glaubt, dass seine Frau noch lebt, auch wenn Familie, Freunde und Kollegen das anders sehen.
Der Schreibstil ist recht ungewöhnlich, jedoch spannend und fesselnd. Es sieht so aus, als wäre Alexandra Gefangene eines Psychopathen. Immer wieder gibt es Einblicke, wie es ihr dort gerade geht. Außerdem tauchen zwischendurch Briefe auf. Wer hat sie geschrieben?
Mit diesem Buch hat Natasha Bell den Beweis angetreten dafür, dass ein Thriller nicht im Blut ertränkt werden muss, um für Nervenkitzel zu sorgen.

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Veröffentlicht am 05.03.2020

Lass uns leben

Digger Hamburg
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Wenn ein Segler aus Leidenschaft eben diese Leidenschaft verliert, weil er beruflich nur von einem Ort zum nächsten hetzt, um Reiseführer für Segler zu erstellen oder als Werbefilmer zu arbeiten, ...

Wenn ein Segler aus Leidenschaft eben diese Leidenschaft verliert, weil er beruflich nur von einem Ort zum nächsten hetzt, um Reiseführer für Segler zu erstellen oder als Werbefilmer zu arbeiten, sodass ihm dadurch der Spaß am Segeln vollkommen vergeht, dann ist es ein großes Glück, wenn ein Verkehrsschild und einige zufällige Begebenheiten etwas wieder aufflammen lassen, das für immer verloren schien, denn genau dann kann dieser Mensch, der nicht nur über ein großes Fachwissen verfügt, sondern auch über viel Charme und Witz, ein solches Buch entstehen lassen. Auch wenn ich vom Segeln keine Ahnung habe, habe ich dennoch mit Begeisterung dieses Buch verschlungen. Neben Stephan habe ich natürlich seine Begleiterin Kathleen bewundert, die ohne Vorahnung - was das Segeln betrifft - den Segeltörn gemeistert hat (von Polly einmal ganz zu schweigen). Auch die Blog-Einträge und die hervorragenden Fotos machen das Buch für mich zu einer Besonderheit.



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Veröffentlicht am 01.03.2020

Alles für die Freundschaft

Sieben Lügen
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„Sieben Lügen“ sind es, die Elisabeth Kay zum Thema eines Psychothrillers macht. Erschienen ist das Buch bei Lübbe.
Seit Kindertagen sind Jane und Marnie die besten Freundinnen. Nichts und niemand kann ...

„Sieben Lügen“ sind es, die Elisabeth Kay zum Thema eines Psychothrillers macht. Erschienen ist das Buch bei Lübbe.
Seit Kindertagen sind Jane und Marnie die besten Freundinnen. Nichts und niemand kann diese Freundschaft trennen, dieser Meinung waren sie beide…
Jane erzählt ihre Geschichte. Ich fühle mich persönlich angesprochen, aber spricht sie wirklich mit mir?
Zunächst ist es nur eine kleine Lüge, eher eine Notlüge, mit der die Freundin nicht beunruhigt werden sollte. Aber irgendetwas läuft quer – anders als erwartet. Schon bald scheint es, als hätte Jane große psychische Probleme.
Nach einiger Zeit hatte ich das Gefühl, dass etwas Licht ins Dunkel kommt und dass ich vielleicht einen Hauch von Idee bekomme, wie sich alles entwickelt. Aber die Autorin versteht es, mich immer wieder zu verwirren.
Irgendwann habe ich festgestellt, dass ich bei diesem Buch keine Gänsehaut bekomme. Was aber nichts über die Qualität der Geschichte aussagen soll, denn die gefällt mir wirklich richtig gut und zeigt, dass es nicht wichtig ist, dass in einem Thriller das Blut fließen muss. Spannung geht auch anders!
Es gibt immer wieder auch tolle Zitate, die mit der Geschichte nicht unbedingt zu tun haben. Und Janes Familiengeschichte hat mich richtig berührt und ergriffen.

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