Auf den ersten Blick sprach mich das Buch direkt an: das Cover sah schön aus und auch die Inhaltsangabe klang ganz interessant. Als ich dann aber die ersten paar Seiten gelesen hatte, musste ich schnell feststellen, dass die Grundidee zwar ganz okay war, aber die Umsetzung war leider überhaupt nicht gut.
Beginnen wir einmal bei der Handlung. Ich hatte eigentlich durchweg Verständnisprobleme, weil Ereignisse oder Hintergründe einfach mal überhaupt nicht erklärt wurden. Normalerweise finde ich es positiv, wenn man nicht schon von Anfang an alles über jeden Charakter weiss und sich auch fragt, wieso denn nun gewisse Dinge passieren. Aber diese Geschichte war irgendwie so chaotisch, dass ich zwischendrin manchmal überhaupt nicht mehr wusste, wer jetzt wer ist und warum wer was will. Dazu kommt, dass Logikfehler vorkommen, die es meiner Meinung nach einfach nicht in einem Buch geben darf. Und die Rede ist nicht von etwas Kleinem, Unauffälligen, sondern von einem wichtigen Ereignis, das passiert und bei dem sich der Leser die ganze Zeit fragt, was es denn nun damit auf sich hat. Eigentlich ein prima Geheimnis, das man zum Ende hin als Autor noch aufklären könnte. Aber es wurde einfach komplett vergessen! Nie wieder erwähnt! Und das geht meiner Meinung nach überhaupt nicht. Auch Spannung war selten vorhanden. Ausser vielleicht am Ende, als die Geschichte ihren Höhepunkt fand. Aber nicht einmal dort war die Handlung sauber ausgearbeitet und der Leser bleibt mit offenen Fragen zurück. Dabei wäre das Ende eigentlich echt gut gewesen, wenn es nicht so furchtbar kurz und oberflächlich beschrieben gewesen wäre.
Mit der Hauptperson konnte ich ebenfalls gar nichts anfangen. Es handelt sich dabei um Veronica, eine Lehrerin und Möchtegern-Schriftstellerin mit einem Reinlichkeitszwang. Der verschwindet aber auf wundersame Weise immer mehr, obwohl sich die komplette Zeitspanne der Geschichte nur über wenige Tage erstreckt. Auch mit ihren unendlichen Fragen und ihrer übermässigen Naivität hat sie mich einfach nur genervt. Und komischerweise waren die beste Freundin der Hauptperson und ein anderer wichtiger weiblicher Charakter eigentlich ganz genau gleich aufgebaut. Auch sie hatten diese unschuldige Art und den Drang, ununterbrochen zu reden.
Die Dialoge, die sich zwischen den Charakteren entwickelten, waren mir oft zu übertrieben und manchmal richtig kindisch. Ich hatte manchmal das Gefühl, die Autorin würde sie gewollt witzig schreiben, aber ich fand sie einfach nur zum Fremdschämen. Wenn eine frisch gekürte Drachenjägerin vor einem bevorstehenden Kampf eine zehnminütige Rede schwingt, in der sie die Dämonen freundlich dazu auffordert, doch bitte ihre Opfer gehen zu lassen, weil sie sonst die Polizei ruft, wirkt es für mich einfach wie ein harmonisierter Kinderfilm und nicht wie ein Fantasy-Roman für Erwachsene. Und oft hat die Autorin auch einfach meinen Humor nicht ganz getroffen.
Ich muss leider sagen, dass ich froh war, als ich dieses Buch beendet habe. Und ich würde es auch niemandem weiterempfehlen, zumal ich wirklich zugeben muss, dass es das wohl schlechteste Buch war, das ich bisher gelesen habe.
Es bekommt von mir 1,5/5 Sterne. Den halben Punkt gibt’s noch, weil ich das Cover ganz okay finde und die Story eigentlich auch eine recht solide Grundidee hatte.