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Veröffentlicht am 28.03.2020

Ohne Enterprise durchs Weltall

LONELY PLANET Reiseführer Das Universum
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In meiner Kindheit und Jugend konnte man tatsächlich nachts am Himmel noch mit bloßem Auge viel mehr sehen, als heute. Unfassbar, was die Lichtverschmutzung für Ausmaße angenommen hat! Damals kam man nicht ...

In meiner Kindheit und Jugend konnte man tatsächlich nachts am Himmel noch mit bloßem Auge viel mehr sehen, als heute. Unfassbar, was die Lichtverschmutzung für Ausmaße angenommen hat! Damals kam man nicht umhin, sich zu fragen, welcher Stern wohl bewohnt sein könnte, wie die Planeten zusammenhängen und wie sie entstanden sind. Ganz viele Fragen, die sich heute so nicht mehr stellen, finde ich. Aber dennoch interessieren sich immer wieder Menschen für mehr als sich selbst und den Planeten, auf dem wir leben.

Lonely Planet hat mit „Das Universum“ ein wunderbares Buch geschaffen, das nahezu alle Fragen beantwortet, die man beim heutigen Stand der Wissenschaft beantworten kann. Sehr übersichtlich aufgebaut und logisch gegliedert findet man sich leicht darin zurecht. Vorne ist das Inhaltsverzeichnis, wie das auch Sinn macht, hinten ein ausführliches Register, das hilft, gezielt zum Gesuchten zu gelangen.

Die Texte sind verständlich geschrieben und sehr interessant. Kein trockenes Abarbeiten, nein, hier steckt Leidenschaft dahinter! Das Wunder Universum bleibt dennoch weiter faszinierend und nahezu unbegreiflich. Die Fotografien und Grafiken sind zahlreich und sehr aussagekräftig. Auf mehr als 600 Seiten ist zusammengestellt, was unser Universum ausmacht. Das Ganze im Stil eines Reiseführers. Klar, buchen kann man (noch?) keine Reise durch die Galaxie, aber eine virtuelle und Lesereise ist es dennoch. Noch dazu liefert das Buch Einblicke in die Arbeit der Weltraumforschung.

Klar, man liest dieses Buch nicht wirklich an einem Stück – obwohl man das auch könnte. Aber immer wieder darin blättern, nach eigenem Interesse gezielte Informationen darin suchen, oder vor dem Schlafen ein paar Seiten darin lesen, jeden Tag, bis man tatsächlich durch ist, das bietet sich hier an. Wissen erlangen ist selten so spannend und faszinierend, wie hier. Das Buch ist so viel mehr als ein Lexikon, lässt die Gedanken Reisen und den Leser sich ein bisschen besinnen – auf die Natur und die Tatsache, wie winzig wir im Vergleich zum „großen Ganzen“ doch sind.

Ob nun Naseweis oder Nerd, ob einfach nur aus Spaß oder der Anfang einer Leidenschaft, der Start einer Forscherlaufbahn – dieses Buch ist ein Begleiter voller Informationen, mit Sachverstand gemacht und ist ein Quell des Wissens. Deshalb bekommt es von mir die vollen fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 27.03.2020

Martin Klein in den Küchen der Welt – und die Weltköche im Ikarus

Die Weltköche zu Gast im Ikarus
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Auch der sechste Band ist spannend und hochinteressant, wenn man sich für Menschen, Köche, ausgefallene und hoch-edle Küche und Kochkunst interessiert. Die Portraits der Köche und ihrer „Heimatküchen“ ...

Auch der sechste Band ist spannend und hochinteressant, wenn man sich für Menschen, Köche, ausgefallene und hoch-edle Küche und Kochkunst interessiert. Die Portraits der Köche und ihrer „Heimatküchen“ allein sind schon aufregend, aber die vorgestellten Menüs setzen allem noch die Krone auf. Nein, wirklich satt werden würde ich wohl kaum davon. Bezahlen möchte ich es auch nicht. Aber allein das Konzept, dass sich im Ikarus die Weltköche mehr oder weniger treffen, sich und ihre Kunst vorstellen – das ist schon ein tolles Event!

Die Gerichte kann man – so man denn möchte – nachkochen. Wie in einem gewöhnlichen Kochbuch sind die Rezepte nachzuschlagen, mitsamt einer Zutatenliste und den Zubereitungsschritten. Wie es von jedem Koch ein großes Portrait gibt, so gibt es auch zu jeder Speise ein sehr großes Foto (ganze Seite). Das ganze Menü des jeweiligen Kochs oder auch Teams wird dem Leser also zugänglich gemacht. Natürlich werden viele extrem ausgefallene Zutaten und Zubereitungsarten verwendet, sodass man sowieso nicht so leicht eben das Menü hinbekommt. Aber man könnte!

Die Restaurants der Weltköche sind nicht weniger atemberaubend, wie das Ikarus selbst. Sie werden mit vielen Fotos und wunderbaren Beschreibungen und Texten vorgestellt, ganz wie die Köche selbst. Mit jedem Wort kann man die Leidenschaft erkennen, die sie alle verbindet.

Martin Klein ist ein unbeschreiblich sympathischer Mann, der mit allen Sinnen Koch ist und seine kindliche Neugier, immer Neues zu entdecken, bewahren konnte. Wahrscheinlich ist er deshalb so erfolgreich. Für mich ist er einer der Top 5 der Weltküche! Er hat alle Köche in ihren Küchen besucht und mit ihnen gekocht. Die Bilder sprechen mehr als tausend Worte – für Klein ist das mehr als ein Beruf, sogar mehr als eine Berufung.

Dieses Buch ist ein echtes Schwergewicht – sowohl physisch, als auch vom Inhalt her. Es verbindet Kochbuch mit Weltreise, „Chi-Chi-Küche“ mit Leidenschaft, Kochkunst mit Dekadenz, kurz, es ist reiner Luxus. Aber es ist wunderschön und das Highlight jeder Kochbuchsammlung! Man merkt es schon – ich gebe fünf Sterne!

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Veröffentlicht am 25.03.2020

Wer löst den Fall und vereitelt Professor Moriartys heimtückischen Plan?

Sherlock Holmes - Das Escape Buch
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Passend zum aktuellen Hype um Escape Rooms gibt es auch Bücher. Dieses hier ist schon viel mehr als ein Buch, es ist zugleich ein Spiel. Das benötigte Code-Rad kann man ausschneiden oder rauskopieren und ...

Passend zum aktuellen Hype um Escape Rooms gibt es auch Bücher. Dieses hier ist schon viel mehr als ein Buch, es ist zugleich ein Spiel. Das benötigte Code-Rad kann man ausschneiden oder rauskopieren und dann schneiden oder auch per Download ausdrucken und ausschneiden.

Wie bei Escape Rooms üblich, muss man erst Aufgaben lösen, bevor man erfährt, wo und wie es weitergeht. Die Geschichte ist sozusagen der rote Faden, der Träger. Sie ist nicht besonders anspruchsvoll, aber macht dennoch Spaß. Sie ist ganz im Stil und Ton der beliebten Sherlock-Holmes-Bücher gehalten.

Sehr schön finde ich, dass man sich auch „verlaufen“ kann. Falsche Lösungen führen nicht immer direkt zum Ende des Spiels, man kann dennoch bis ans Ende der Geschichte kommen. Vielleicht verpasst man wichtige Hinweise, aber vielleicht schafft man es auch ohne sie. Hier ist nichts festgelegt, alles kann passieren. Wunderbar!

So ist die Spannung schon allein dadurch gegeben, dass man – ohne zu spicken – nie genau weiß, ob man noch auf der richtigen Fährte ist. Wer wenig Geduld hat, wird vielleicht frustriert aufgeben, aber echte Ratefüchse gehen notfalls auch wieder ein Stück zurück und gehen die Hinweise erneut durch.

Mal sind die Rätsel und Aufgaben schwer, mal leicht. Es ist kunterbunt gemischt, sodass für alle etwas dabei ist, das aufbaut – oder auch ausbremst. Hier zeigt sich, wer ein echter Meisterdetektiv ist!

Das Buch schenkt viele spannende, unterhaltsame Stunden und ob man allein oder mit Freunden spielt, es macht einfach Spaß. Ich finde diese Art Bücher toll und bin von speziell diesem total begeistert. Von mir gibt es fünf Sterne für die Idee und die Umsetzung.

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Veröffentlicht am 19.03.2020

Matschepampe, schnabbeln und was das alles mit Glück zu tun hat

Aufgetaut
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Felix hat eine gescheiterte Ehe hinter sich und zwei Start-Ups in den Sand gesetzt und nun soll er auf einem Kreuzfahrtschiff einen Vortrag ausgerechnet zum Thema „Scheitern führt zum Erfolg“ halten. Um ...

Felix hat eine gescheiterte Ehe hinter sich und zwei Start-Ups in den Sand gesetzt und nun soll er auf einem Kreuzfahrtschiff einen Vortrag ausgerechnet zum Thema „Scheitern führt zum Erfolg“ halten. Um endlich Zeit mit seiner Tochter verbringen zu können, hat er zugesagt. Zum Glück ist die elfjährige Maya ein aufgewecktes Kind, denn Felix ist so sehr mit sich selbst beschäftigt, dass er nicht mitbekommt, dass der Kapitän des Schiffes einen Eisblock an Bord holt. Das wäre ja noch nicht so sehr aufregend, doch im Eisblock befindet sich eine Steinzeitfrau mitsamt Babymammut. Und die Chancen stehen gut, dass beide bei richtiger Behandlung beim Auftauen leben könnten. Felix ruft seine Jugendfreundin an, die bei Cyrogen arbeitet und sich mit dem Thema bestens auskennt. Aber dann kommt alles ganz anders, als gedacht …

Dieses Buch ist der Hit! Man kann ausgelassen lachen, aber es geht auch ans Herz und sogar eine gute Portion Spannung bekommt man geliefert. Gewürzt wird das Ganze dann noch mit jeder Menge Prisen diverser Themen, die nahezu jeden von uns mehr oder weniger betreffen. Ich bin total erstaunt, dass ich hier nicht sagen muss, es wurde zu viel reingesteckt. Safier hat es geschafft, ganz ohne die Story zu überladen quasi das ganze Leben im Buch abzubilden. Das ist genial und war ganz sicher nicht halb so lockerflockig-leicht, wie es sich liest.

Eine ganze Reihe Figuren bevölkern dieses Buch. Und jede hat der Autor wunderbar hinbekommen und mit wenigen Federstrichen so gezeichnet, dass der Leser mit halbwegs funktionierender Phantasie sie alle lebhaft vor Augen hat. Kinder wie Erwachsene, Alte wie Junge – der ganze Querschnitt der Bevölkerung findet sich im Buch. Mehr noch – die Szenen in der Steinzeit könnten glaubwürdiger kaum sein, auch wenn es ein paar Momente gibt, die so urkomisch sind, dass sie so niemals, wirklich niemals vor dreitausend Jahren stattgefunden haben können. Aber der Gedanke, dass es vielleicht ja doch so hätte sein können, ist einfach schön.

Wie bereits angedeutet, steckt zwar sehr viel Humor im Buch, aber auch ganz viel Weisheit. Safier hält nicht nur dem Leser, sondern der ganzen Menschheit den Spiegel vor das Gesicht. Er legt in ganz viele Wunden treffgenau den Finger, sodass das Lesen auch eine Reise durch alle Gefühle ist. Zumindest mir hat das sehr gut gefallen – denn weder wurde es an irgendeiner Stelle zu albern, noch zu moralisierend. Dennoch kann man ganz viel für sich aus der Geschichte ziehen.

Es ist so wunderbar, wie alle von Urga, der Steinzeitfrau, lernen. Gleichzeitig lernt auch sie – nicht nur die neue Zeit kennen, sondern auch ihre eigenen irrigen Gedanken zu erkennen. Alle zusammen suchen das Glück und wen wundert es, im Buch finden sich ganz viele Arten von Glück. Die ganze Reise ist so viel mehr als eine Glücks-Suche! Man liest es recht schnell weg, merkt aber, dass es dennoch tief im Herzen bleibt und den Leser ein kleines bisschen besser macht. Gefällt mir. Gefällt mir sehr! Ich gebe fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 11.03.2020

Weißt Du, wie viel Sternlein stehen?

LONELY PLANET Bildband Himmelleuchten
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In unserer hektischen, schnelllebigen, lauten und lichtverschmutzten Zeit gibt es keine echte Dunkelheit mehr. Das ist schade, denn dadurch ist uns der Blick nach oben in den Himmel verlorengegangen. Es ...

In unserer hektischen, schnelllebigen, lauten und lichtverschmutzten Zeit gibt es keine echte Dunkelheit mehr. Das ist schade, denn dadurch ist uns der Blick nach oben in den Himmel verlorengegangen. Es gibt nichts mehr zu sehen, weil es bei uns zu hell ist.

Umso wichtiger ist es, dass Schutzgebiete geschaffen wurden, die auch daran gedacht haben – nicht nur die Natur, also Waldgebiete, Berggebiete, Tierschutzgebiete, wird hier gehegt und gepflegt und geschützt. Es wird auch dafür gesorgt, dass keine festen Lichtquellen vorhanden sind und die Sicht damit behindern.

Varlie Stimac hat mit „Himmelleuchten“ einen wunderbaren Travelguide geschaffen, der Reiseführer und Bildband zugleich ist. Sein Schwerpunkt liegt natürlich darin, die schönsten Orte für Himmelsgucker zu präsentieren. Diese nennen sich nun „Dark Sky Places“. Hier kann man wiederfinden, was man in den Städten schon lange verloren hat – den nächtlichen Sternenhimmel mit all seinen faszinierenden „Sehenswürdigkeiten“!

Lichtschutzgebiete sind vermutlich noch immer von vielen unterschätzt. Umso wichtiger ist dieses Buch. Es bietet sehr viele Informationen zum jeweiligen Ort/Gebiet und mindestens ein Foto davon. Auch bei Tag sind diese Gebiete wunderschön und wer gerne campt, kann Camping dort auf ganz neue Art erleben.

Für jeden Geschmack ist etwas dabei. Von der Sternenbeobachtung über Meteorströme und Polarlichter bis zu Sonnenfinsternissen – alles ist aufgeführt Als krönenden Abschluss findet der Leser die Kapitel Weltraumbahnhöfe und Weltraumtourismus. Spannend und fast unglaublich!

Das Buch ist sehr wertig und wie ein Bildband gebunden – das hat es auch verdient! Man kann ewig darin schmökern und in den Bildern versinken. Die Sehnsucht, den Himmel wieder so zu sehen, wie ich das als Kind noch problemlos konnte, hat mich enorm gepackt – ich gebe fünf Sterne!

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