Ein krasses Verwirrspiel, bei dem ich mich gebannt auf die Suche nach der Wahrheit begab
Klappentext
„Die Jungautorin Lowen Ashleigh bekommt ein Angebot, das sie unmöglich ablehnen kann: Sie soll die gefeierten Psychothriller von Starautorin Verity Crawford zu Ende schreiben. Diese ist seit einem Autounfall, der unmittelbar auf den Tod ihrer beiden Töchter folgte, nicht mehr ansprechbar und ein dauerhafter Pflegefall.
Lowen akzeptiert – auch, weil sie sich zu Veritys Ehemann Jeremy hingezogen fühlt. Während ihrer Recherchen im Haus der Crawfords findet sie Veritys Tagebuch und darin offenbart sich Lowen Schreckliches ...“
Gestaltung
Ich finde das Cover total schön! Mir gefällt die Wolke im Hintergrund richtig gut, weil sie gar nicht aussieht wie eine Wolke, sondern wie eine Welle aus Sand, die unter Wasser ist. Die Farbgebung gefällt mir auch richtig gut mit der Kombination aus rosa und lia, da dies nicht zu mädchenhaft ist und an einen Sonnenauf- bzw. -untergang erinnert. Dazu passt auch der hellblaue Himmel über der Wolke. Besonders hübsch finde ich auch, dass der Titel leicht verschwimmt und mit Kontrasten versehen ist. Auch die Vögel passen zur Himmeloptik. Ein echter Blickfang!
Meine Meinung
Da ich schon einige Bücher von Colleen Hoover gelesen habe und „Verity“ aber nach etwas ganz anderem klang als den bisherigen Werken der Autorin, war meine Neugierde geweckt. In „Verity“ geht es um Lowen, die die Werke der Starautorin Verity Crawford zu Ende schreiben soll. Die Autorin ist nämlich seit einem Unfall ein Pflegefall. Lowen recherchiert im Haus der Crawfords und lernt auch Veritys Ehemann Jeremy kennen, der Gefühle in ihr auslöst. Dann findet sie Veritys Tagebuch und entdeckt ein schreckliches Geheimnis…
Ich hatte beim Lesen eine Gänsehaut! Der Anfang war schon total spektakulär und irgendwie auch beklemmend. Ich fand, dass man hier direkt gemerkt hat, dass Colleen Hoover eine andere Seite von sich zeigt als die, die sie bei ihren bisherigen Büchern gezeigt hat. Die ersten Seiten von „Verity“ beginnen mit einigen Schockmomenten und sorgen dafür, dass der Leser an den Seiten klebt. Mir stand der Mund offen und ich war echt direkt gefesselt.
Mir gefielen auch das Flair und die Atmosphäre des Buches sehr, weil es irgendwie düsterer wirkt als die anderen Werke der Autorin, die ich gelesen habe. Ich hatte beim Lesen immer so ein leichtes Gefühl von Unwohlsein und Angst oder Grusel, weil ich nicht wusste, was als nächstes auf mich zukommen würde. Eigentlich bin ich ein ziemlicher Angsthase, aber ich finde hier, dass dieses Gefühl beim Lesen total anziehend ist und dass Colleen Hoover es schafft, mich dadurch noch neugieriger zu machen!
Etwas irritierend fand ich allerdings die meisten Namen. Es beginnt schon beim Namen der Protagonistin: Lowen. Ich lese immer aus Versehen Löwen und das stört mich doch ein wenig. Jeremy ist bisher der einzige Name, den ich gut lesen und aussprechen kann. Bei Lowen beispielsweise habe ich keine Ahnung, wie ich es in meinem Kopf lesen soll und wie der Name klingen soll, was ich schade finde. Zwar sind außergewöhnliche Namen gerade modern und total in (man denke nur daran, wie manche Stars ihre Kinder nennen), aber ich tat mich einfach schwer mit dem Lesen, wenn ich hier auch so verrückte Namensgebungen entdecken musste.
Den Charakter von Lowen fand ich interessant. Sie ist eher ruhig und introvertiert, was ich gut verstehen kann und womit man sich gut identifizieren kann. Jeremy fand ich etwas schwer einzuschätzen, da er so viel Schlimmes erlebt hat und trotzdem noch so...selbstbewusst und normal war...ich fragte mich bei ihm immer: wäre man an Erlebnissen wie seinen nicht schon längst irgendwie mit Spuren gekennzeichnet? Er sorgte bei mir also für einiges an Rätseln. Allerdings mochte ich beide zusammen nicht so gerne, weil er immer noch ein verheirateter Mann ist und sie sich zum Ende hin ziemlich übertrieben verhalten hat. Sie hat meiner Meinung nach Grenzen überschritten.
Was mir auch gut gefallen hat, war die Unsicherheit bezüglich all der Zusammenhänge und dieses Gefühl, dass noch etwas Großes passieren würde. Dies sorgte richtig dafür, dass man rätselt und überlegt, was passieren könnte und ob Verity beispielsweise wirklich in diesem pflegebedürftigen Zustand ist oder nur so tut. Da ist man als Leser richtig bei der Sache und spekuliert. Sowas liebe ich einfach! Ist Verity hier diejenige, die alle hinters Licht führt und grausame Dinge getan hat oder wird sich uns doch zeigen, dass es Jeremy war? Oder war es eine Figur, die dann aus dem Hut gezaubert wird und von der wir noch nichts ahnen? Ich war so gespannt auf die Auflösung!
Fazit
Insgesamt fand ich „Verity“ nicht einfach nur spannend, sondern vor allem aufregend. Dafür hat das Rätselraten der Geschichte gesorgt und die Unsicherheit, welche Figur der Wahrheit entspricht und welche nicht. So klebte ich an diesem Buch, um zu erfahren, was schlussendlich die Auflösung ist und überlegte stets mit, verwarf aber auch immer wieder meine Theorien. Nicht so gut gefallen hat mir die Beziehung zwischen Lowen und Jeremy, weil mir Lowens Verhalten am Ende extrem erschien und weil er ein verheirateter Mann ist. „Verity“ ist ein krasses Verwirrspiel, das dem Leser schockierende Abgründe zeigt, bei denen er sich nie sicher sein kann, was der Wahrheit entspricht…
Knappe 4 von 5 Sternen!
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