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Veröffentlicht am 01.04.2020

Ein schwieriges Thema locker und leicht aufgearbeitet

No. 9677 oder Wie mein Vater an fünf Kinder von sechs Frauen kam
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Die 14jährige Hollis Darby-Barnes und der 15jährige Milo Robinson-Clark haben je 2 Mütter und einen gemeinsamen Vater – einen Samenspender, den sie beide nicht kennen. Nun aber will Milo das ändern. Bei ...

Die 14jährige Hollis Darby-Barnes und der 15jährige Milo Robinson-Clark haben je 2 Mütter und einen gemeinsamen Vater – einen Samenspender, den sie beide nicht kennen. Nun aber will Milo das ändern. Bei seinen Recherchen findet er weitere Kinder des Spenders mit der No. 9677, seine Halbgeschwister. Zusammen mit Hollis, Abby und Noah macht er sich auf den Weg, ihren Vater zu finden.


Das Buch „No. 9677 oder wie mein Vater an 5 Kinder von 6 Frauen kam“ behandelt ein sehr sensibles Thema: Samenspende. In dieser Geschichte geht es hauptsächlich darum, wie die entstandenen Kinder mit dem Thema und ihrer Zeugung im Reagenzglas umgehen. Es geht aber auch um das Thema Familie an sich. Sind zwei Frauen oder zwei Männer mit Kindern ebenso eine Familie wie Mann, Frau und Kinder? Werden adoptierte Kinder von ihren neuen Eltern ebenso geliebt wie leibliche? Haben Geschwister eine engere Verbindung wie Halbgeschwister?

Im Fall von Hollis, Milo, Abby, Noah und Milos Freund Jonah „JJ“ tauche ich in ihren Gedanken ganz tief in diese Fragen ein.
Hollis und Milo sind mir sehr schnell ans Herz gewachsen. Ich kann mich sehr gut in sie hinein versetzen, kann ihre Gedanken gut nachvollziehen und ihre Ängste verstehen. Mein absoluter Liebling der Geschichte ist allerdings JJ, der beste Freund von Milo. Er hat eine so erfrischende, ehrliche Art, tritt immer wieder in irgendwelche Fettnäpfchen und offenbart mir erst sehr spät, welche Probleme er mit seiner Adoption hat.
Die Teenies und ihre Familien sind so unterschiedlich, so menschlich und scheinen sehr real. Mit den ihnen eigenen Charaktereigenschaften geben sie für mich ein sehr sympathisches Bild ab. Die Dialoge zwischen allen machen das Bild einfach komplett.

Da die Geschichte immer aus Sicht einerseits von Hollis, andererseits von Milo, erzählt wird, bin ich in ihren Gedanken noch tiefer drin und kann beide Seiten gut verstehen.

Ein wunderbares Jugendbuch, dass auch ich als Ü60 sehr gerne gelesen habe.

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Veröffentlicht am 30.03.2020

Oh wie schrecklich

Flüsternde Wälder
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Bei Baumfällarbeiten im abschüssigen Waldgelände fällt der Baum ausgerechnet auf eine eine Leiche. Da die Frau schon tot war, kommen hier die Kommissarinnen Irmgard „Irmi“ Mangold und Kathi Reindl ins ...

Bei Baumfällarbeiten im abschüssigen Waldgelände fällt der Baum ausgerechnet auf eine eine Leiche. Da die Frau schon tot war, kommen hier die Kommissarinnen Irmgard „Irmi“ Mangold und Kathi Reindl ins Spiel. Zwei Tage vorher kam bei einem der vielen Einbrühe, die derzeit im Werdenfelser Land stattfinden, ein Mann ums Leben. Auch hier sind Irmi und Kathi involviert und merken bald, dass sich die Toten kannten. Hängen die beiden Fälle irgendwie zusammen?

Dies war wieder so ein Krimi, den ich fast in einem Rutsch durchgelesen habe. Spannend ab der ersten Seite, mit viel Privatem, was mir immer sehr gut gefällt und interessanten Debatten von lebensklugen Menschen um z.B. den Untergang der mitteleuropäischen Kultur. Krimihandlung wird hier gekonnt mit Gesellschaftskritik verbunden. So geht es z.B. um den stetig größer werdenden Verkehr im Wald durch Jogger, E-Biker und Waldbadende. Um Helikoptermütter, Altersarmut, um Vandalismus in der Freinacht und um den Ausverkauf der Heimat an unseren wunderschönen bayerischen Seen. Irmi lässt kein gutes Haar an den Münchner Touris, die jedes Wochenende ins Werdenfelser Land rund um Garmisch einfallen. Alles greift wie bei einem Rädchen ineinander und so hat mir das Lesen wieder mal riesigen Spaß gemacht.

„Die Schwärmerei für die Natur kommt von der Unbewohnbarkeit der Städte“ Zitat S. 136

Mit Kathi, Irmi und ihrer guten Freundin Luise habe ich mich sofort sehr gut verstanden. Beim Hasen brauchte ich ein paar Seiten um mit ihm warm zu werden. Andere Figuren waren mir nicht sehr sympathisch. Allesamt sind sie menschlich und absolut real dargestellt. Auch ihren Gedankengängen konnte ich sehr gut folgend. Auch wenn sie mir manchmal etwas fremd waren. Halt alles wie im richtigen Leben
Ich habe einiges übers Waldbaden gelernt. Habe hinein geschnuppert in die Gedanken der „Landeier“. Und ich kann sie jetzt sogar ein bisserl besser verstehen.

Im Anschluss an die Geschichte sollte man sich auch unbedingt das Nachwort durchlesen. Sehr interessant und aufschlussreich. Vielen Dank, liebe Nicola Förg, für diese klaren Worte.

Ein spannender, sehr interessanter Krimi mit Landschaftsbeschreibungen, die man einfach lieben muss. Ich jedenfalls bin auch von diesem Buch restlos begeistert.

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Veröffentlicht am 27.03.2020

Einfach wunderschön!

Ich mal mich glücklich: Malbuch für Erwachsene
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Malen ist eines der effektivsten Methoden um sich zu entspannen. Da das freie Zeichnen mir überhaupt nicht liegt, ist dieses Buch super für mich geeignet. Dieses Ausmalbuch für Erwachsene ist mit seinen ...

Malen ist eines der effektivsten Methoden um sich zu entspannen. Da das freie Zeichnen mir überhaupt nicht liegt, ist dieses Buch super für mich geeignet. Dieses Ausmalbuch für Erwachsene ist mit seinen 46 ganz zart vorgemalten Motiven eine absolute Augenweide. Die Autorin und Textilgestalterin Christine Rechl hat wunderschöne verspielte Motive und Muster aus der Natur, Tiere und Pflanzen, kreiert. Da macht schon jetzt das Anschauen riesigen Spaß.

Durch die seitliche Perforation lassen sich die einzelnen Bilder, wenn sie ausgemalt sind, einfach herausnehmen und einrahmen. Ich denke, dass verschiedene Motive an meiner Zimmerwand sehr gut aussehen werden. An einige Ostermotive werde ich mich sofort machen und diese dann verschenken. Andere Seiten werde ich an meine Freundin weitergeben, die im Moment auch etwas Entspannung braucht.

Ein wunderschönes Buch, bei dem ich meiner Kreativität freien Lauf lassen kann. Von dem ich ab der ersten Ausmalseite begeistert bin und das mir, da bin ich mir sicher, einige wundervoll entspannte Stunden schenken wird.

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Veröffentlicht am 27.03.2020

Mein 3. Fall mit Tom Perlinger

Karl Valentin ist tot
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2017 hat sich der 17-jährige Schüler Fabian Brühl umgebracht. War es wirklich Selbstmord? Seine damalige Freundin glaubt bis heute nicht daran. Nun gibt es am Karl-Valentin-Gymnasium einen Brand und eine ...

2017 hat sich der 17-jährige Schüler Fabian Brühl umgebracht. War es wirklich Selbstmord? Seine damalige Freundin glaubt bis heute nicht daran. Nun gibt es am Karl-Valentin-Gymnasium einen Brand und eine tote Lehrerin.
Tom Perlinger und sein Team haben es nicht leicht. Immer mehr Verdächtige und immer mehr Motive kristallisieren sich heraus. Steckt vielleicht sogar Gangsterboss Maslow hinter all den Geschehnissen?


Boah, war das wieder spannend. Ich bin noch ganz gefesselt von den sich am Schluss überschlagenden Ereignissen. Sabine Vöhringer hat wieder einen richtig guten Abschluss der Geschichte hingelegt. Was mir persönlich aber auch sehr gut gefällt: nachdem der Fall gelöst wird, fahren alle ein paar Gänge runter und ich kann zusammen mit den Protagonisten richtig auf- und durchatmen. So schön, dass es außer kriminell noch richtig heile Familie gibt.

Dieser 3. Fall für Tom Perlinger und sein Team ist wieder so vielschichtig, dass ich erst mal sondieren musste, wie das alles vielleicht zusammenhängt – oder auch nicht. Man kann auch diesen Fall gut lesen, ohne die ersten beiden Bücher von Sabine Vöhringer zu kennen. Aber ich rate jedem, lest sie noch. Zum einen lohnt es sich wirklich und zum anderen lernt man die Figuren, die immer wieder vorkommen, viel besser kennen.

In diesem Fall geht es vor allem um den Leistungsdruck an unseren Schulen, hier im besonderen am Karl-Valentin-Gymnasium, und z.T. unfähige und empathielosen Pädagogen bzw. einem diktatorischen Direktor. Am Beispiel von 2 Familien wird schnell klar, welchem Druck nicht nur die Schüler, sondern auch die Eltern standhalten müssen.

Dass unser Komiker Karl Valentin immer wieder mit seinen humorigen Sprüchen hier vorkommt, gefällt mir auch sehr gut. Die sind wie nebenbei immer wieder in die Geschichte eingeflochten und lockern den Kriminalfall etwas auf. Den Spagat zwischen Humor und Spannung bekommt die Autorin mit ihrem lockeren und leichten Schreibstil sehr gut hin. Das ich recht schnell raus hatte, worum es geht, wer welche Beweggründe für sein Tun hatte, hat meinem mitfiebern und mit ermitteln nicht geschadet. Die Spannung bleibt und es ist aufregend bis zum Schluss.

Sehr gut nicht nur für Neueinsteiger das an die Geschichte anschließende Personenregister und das „Willkommen in der Altstadt“, wo ich mit den wichtigsten Menschen und ihren Zusammenhängen bekannt gemacht werde. Bei München „erleben“ bekomme ich eine Ansicht von Münchens Innenstadt mit den Konditoreien der Firma Rischart. Im vorderen Klappenumschlag finde ich eine Rückansicht auf Karl Valentin auf seinem Brunnen und in der hinteren Klappe eine Innenstadtansicht von München, wo alle Plätze und Orte eingezeichnet sind, die in dieser Geschichte eine Rolle spielen.

Ein paar klitzekleinen Andeutungen entnehme ich, dass es weitergehen wird mit Tom, seinem Team und der Mannschaft im Hackerhaus in der Sendlinger Straße. Darauf freue ich mich jetzt schon.

Ein spannender, vielschichtiger, unterhaltsamer Krimi mit einem guten Schuss Humor, der mich in die Münchner Altstadt bringt und den ich gerne weiter empfehle.

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Veröffentlicht am 25.03.2020

Ein wundervolles Kinderbuch

Heute nicht
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Der Bär, der Löwe, das Krokodil, der Koala, der Lurch, das Lama und der Panda – alle Tiere sind traurig, haben Kummer oder Sorgen. Aber dann kommt der nächste Tag – und alles ist wieder gut.

Julian Meyer ...

Der Bär, der Löwe, das Krokodil, der Koala, der Lurch, das Lama und der Panda – alle Tiere sind traurig, haben Kummer oder Sorgen. Aber dann kommt der nächste Tag – und alles ist wieder gut.

Julian Meyer hat in diesem Buch wundervolle Illustrationen gezaubert, die unserem Kleinen sehr gut gefallen. Die Mimik der Tiere drückt aus, wie sie sich gerade fühlen. Immer wieder holt er das Buch aus seiner Bücherkiste und will es anschauen. Es gibt so vieles auf den farbenfrohen Bildern zu entdecken, immer wieder Neues anzuschauen und dazu kleine eigene Geschichten zu erfinden.
Timon Meyer hat zu den einzelnen Bildern kleine, kindgerechte Texte in Reimform geschrieben.

Die Nachricht des Buches hat unser kleiner Mann auch schon verstanden. Es ist nicht ein Tag wie der andere. Es gibt gute und es gibt nicht so gute Tage. Und man kann sich immer auf morgen freuen.

Ein wunderschönes, liebevoll gestaltetes Kinderbuch mit kleinen Reimen. Nicht nur für kleine Kinder.

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