Cover-Bild Ein halbes Herz
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Goldmann
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 416
  • Ersterscheinung: 02.03.2020
  • ISBN: 9783442314942
Sofia Lundberg

Ein halbes Herz

Roman
Kerstin Schöps (Übersetzer)

Der Nr.1-Bestseller aus Schweden: Kann man mit einem Herzen voller Geheimnisse wirklich lieben?

Ihre Kamera ist ihr Schutzwall gegen die Welt – denn obwohl die schwedische Fotografin Elin Boals eine glänzende Karriere in New York absolviert, hat sie sich zurückgezogen in ihren ganz eigenen Kosmos. Niemandem gewährt sie Zugang zu ihrem Inneren, nicht einmal ihrer Familie. Als sie völlig unerwartet einen Brief aus ihrer Heimat Gotland erhält, brechen die Erinnerungen mit Macht über sie herein. Denn Elin hütet ein tragisches Geheimnis – eine tiefe Schuld, die sie damals dazu trieb, die Insel für immer zu verlassen. Und nun spürt sie, dass sie an den Ort ihrer Kindheit zurückkehren muss, wenn sie jemals wirklich glücklich werden will …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.03.2020

Reise in die Vergangenheit und Rückkehr zu den Wurzeln, um eine Schuld zu verarbeiten und ein halbes Herz zu heilen

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Elin Boals ist verheiratet, Mutter einer knapp siebzehnjährigen Tochter und arbeitet sehr erfolgreich als Fotografin in New York. Sie stürzt sich regelrecht in die Arbeit, verbringt Stunden bei Shootings ...

Elin Boals ist verheiratet, Mutter einer knapp siebzehnjährigen Tochter und arbeitet sehr erfolgreich als Fotografin in New York. Sie stürzt sich regelrecht in die Arbeit, verbringt Stunden bei Shootings und vernachlässigt dabei vor allem ihren Ehemann Sam.
Als sie einen Brief aus ihrer Heimat, der schwedischen Insel Gotland, erhält, kommen quälende Erinnerungen aus ihrer Kindheit hoch, die sie verdrängt, indem sie sich weiter hinter ihrer Kamera versteckt. Doch der Leidensdruck nimmt zu und Elin kann sich nicht einmal mehr auf ihre Arbeit konzentrieren. Als Sam auszieht und ihre Tochter Alice sie daraufhin drängt, sich zu öffnen und Fragen über ihre Kindheit stellt, muss sich Elin ihrer Vergangenheit stellen. Zusammen mit Alice fliegt sie nach Schweden, um ihr Gewissen endlich zu erleichtern.

Der Roman handelt in der Gegenwart in New York im Jahr 2017 und erzählt in der Vergangenheit Elins Kindheit in den Jahren 1979 und 1982, die von einer wütenden Mutter und einem abwesenden Vater geprägt ist. Die Familie Eriksson ist arm, das Geld reicht kaum für Lebensmittel für Elin und ihre zwei jüngeren Brüder, was für Mutter Marianne beschämend ist und die Beziehung zu ihren Kindern belastet. Die Schilderungen aus Elins Kindheit sind bewegend, so dass man peu à peu nachvollziehen kann, weshalb sie sich in der Gegenwart so abwesend verhält.
Der Roman ist melancholisch und eher ruhig erzählt bis man von Elins Geheimnis erfährt - eine Schuld, die so lange verdrängt hat und nun nicht mehr mit sich selbst ausmachen kann. Die Offenbarung ist schockierend und führt dazu, dass Elin zurück zu ihren Wurzeln nach Schweden gelangt.
Die Rückkehr nach Schweden sorgte zwar erneut für eine interessante Wendung, dennoch hätte ich mir von der Wiederbegegnung mit Freund und Familienangehörigen eine tiefere Auseinandersetzung mit den Dämonen der Vergangenheit erwartet.

Das Buch ist empathisch geschrieben, auch wenn es fast zu lange dauert, bis man eine Erklärung für Elins Verhalten in der Gegenwart erhält. Der stetige Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart erzeugt Spannung und sorgt für ein umfassendes Bild von Elin, die sich nach ihrer Flucht aus Schweden ein ganz neues Leben aufgebaut hat und nie wieder zurückblicken wollte.
"Ein halbes Herz" ist eine dramatische Familiengeschichte. Elin ist ein Charakter, die eine Schutzmauer um sich gebaut hat, die zu wanken beginnt, als sie von den Erinnerungen an ihre Kindheit und den damit verbundenen Schuldgefühlen überrollt wird. Erst die Rückkehr zu ihren Wurzeln verhindert, dass sie ihre Familie in New York verliert und ihr halbes Herz heilen und wieder ganz werden kann.

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Veröffentlicht am 02.03.2020

Hat mich leider nicht ganz überzeugen können

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Als die erfolgreiche New Yorker Portraitfotografin Elin eine Sternenkarte mit der Widmung „Heute wurde ein Stern auf den Namen Elin getauft“ (S. 11) bekommt, brechen längst verdrängte Erinnerungen auf ...

Als die erfolgreiche New Yorker Portraitfotografin Elin eine Sternenkarte mit der Widmung „Heute wurde ein Stern auf den Namen Elin getauft“ (S. 11) bekommt, brechen längst verdrängte Erinnerungen auf und ihr Leben gerät durcheinander. Sie verpasst berufliche Termine und nimmt ihren Mann Sam noch weniger wahr als zuvor. „Du bist nie hier bei mir, auch wenn du mal da bist, bist du nur physisch anwesend. … Die bist wie eine Fremde.“ (S. 119) Dass sie damit ihre Karriere und ihre High-Society-Bilderbuch-Ehe gefährdet, wird ihr gar nicht klar. Auch ihre Tochter Alice, die gerade von zu Hause ausgezogen ist, kann nicht mehr zu ihr durchdringen. „Du inszenierst immerzu. Alles. Alles muss perfekt sein. Du erschaffst Fiktion, jeden Tag, jede Sekunde. Das ist nicht die Wirklichkeit. Als wäre das alles nur eine Kulisse, und wir … sind die Requisiten Deiner Inszenierung.“ (S. 120)

Doch Elins Gedanken drehen sich nur noch um ihre Kindheit auf Gotland, von der sie noch nie jemandem erzählt hat. Die Insel war rau, ihre Kindheit hart, von Gewalt und Alkohol geprägt, die Mutter lieblos, der Vater im Knast. Sie hatten nie genug zu essen oder Kleidung und Elin musste sich um ihre jüngeren Brüder kümmern, wenn ihre Mutter wieder ihre „dunklen Stunden“ (Depressionen) hatte. Elins einziger Lichtblick war ihr Freund Fredrik, der ihr wie ein älterer Bruder war. Er hat ihr jetzt die Sternenkarte geschickt …

Die Handlung wird abwechselnd auf zwei Zeitebenen erzählt und während man mit Elin in ihrer Kindheit mitleidet und bangt, kommt man an die Erwachsene überhaupt nicht ran.
Als Kind ist sie eine kleine, ängstliche Kämpferin, die stets versucht, ihrer Mutter alles recht zu machen und immer wieder zurücksteckt, wenn es um ihre Brüder geht. Sie ist liebevoll, hilfsbereit und fantasievoll. Zu Beginn träumen Fredrik und sie noch von einer Zukunft zusammen unter Sternen, vielleicht als Astrologen, aber als sie älter wird, will sie nur reich und berühmt werden.
Die erwachsene Elin versteckt sich hinter ihrer Kamera und vergräbt sich in ihrer Arbeit. Nur nichts und niemanden an sich ranlassen. Sie ist perfektionistisch und blendet alles aus: „Wenn sie fotografiert, bleibt die Zeit stehen, und die Gedanken verstummen.“ (S. 53)

Genau so verschieden, wie die junge und die erwachsene Elin sind, empfand ich auch den Erzählstil und die Verteilung der Spannung. Während mich ihr Leben auf Gotland wirklich gepackt hatte, passierte mir in New York einfach viel zu wenig. Entweder sie feilte am nächsten Foto, ignorierte ihren Mann und boykottierte damit systematisch ihre Ehe, oder sie erging sich in Selbstvorwürfen und Zweifeln wegen dem großen Geheimnis, wegen dem sie Schweden damals verlassen hat. Es dreht sich immer alles nur um sie, das ermüdete mit der Zeit.

Meine Erwartungen an das neue Buch von Sofia Lundberg waren nach ihrem Bestseller „Das rote Adressbuch“ natürlich hoch, doch leider hat sie mich mit „Ein halbes Herz“ nicht ganz überzeugen und mitreißen können.

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Veröffentlicht am 23.04.2020

Wie Phoenix aus der Asche

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Da mir Sofia Lundbergs Debütroman „Das rote Adressbuch“ wirklich gut gefallen hat, war ich sehr gespannt auf ihren neuen Roman, der aber, um es gleich von vornherein zu sagen, nicht an ihr erstes Buch ...

Da mir Sofia Lundbergs Debütroman „Das rote Adressbuch“ wirklich gut gefallen hat, war ich sehr gespannt auf ihren neuen Roman, der aber, um es gleich von vornherein zu sagen, nicht an ihr erstes Buch herankommt.
Es geht um Elin, eine ziemlich unsympathische New Yorker Starfotografin, die mehr mit ihrem Beruf als mit ihrem Mann Sam verheiratet ist. Ihre Karriere ist ihr Lebensinhalt. Während sie arbeitet, ignoriert sie SMS-Mitteilungen und Anrufe und ist der Meinung, jeder müsse dies verstehen. Was sie selbst allerdings nicht versteht, ist, dass ihr Mann irgendwann genug von diesem Leben hat und sie verlässt. Plötzlich merkt sie, wie wichtig er und die gemeinsame Tochter Alice für sie sind.
In einem zweiten Handlungsstrang erleben wir Elin als junges Mädchen, das in großer Armut auf der schwedischen Insel Gotland aufwächst. Der Vater sitzt im Gefängnis, die Mutter ist verbittert und lässt ihren Frust an den Kindern aus. Zum Glück gibt es wohlmeinende Nachbarn und Freunde, die manches auffangen. Und natürlich Fredrik, ihren besten Freund. Es ist schlimm für Elin, als Fredrik mit seiner Mutter wegzieht und Elins Mutter eine neue Beziehung eingeht. Ihr neuer Mann nützt sie aus und auch Elin muss hart auf seinem Bauernhof arbeiten. Als er sie eines Tages schlägt, rennt Elin davon. An diesem Tag ändert sich ihr Leben von Grund auf...
Das Buch hat spannende Passagen, aber im Großen und Ganzen fand ich es sehr klischeehaft und langatmig. Erst in der zweiten Hälfte kam so etwas wie Spannung auf. Ich konnte mich in die erwachsene Elin überhaupt nicht einfühlen. Sie ist zickig und egoistisch, alle sollen nach ihrer Pfeife tanzen. Ihre Handlungen konnte ich ebenfalls nicht nachvollziehen. Sie nimmt sich beispielsweise mitten in der Nacht ein Taxi, lässt sich von New York aufs Land kutschieren, was ein Vermögen kostet, und irrt dort ziellos durch die Gegend. Die Personen bleiben insgesamt sehr blass. Von Sam erfährt man so gut wie gar nichts. Für mich war die Lektüre eher enttäuschend.

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Veröffentlicht am 22.04.2020

Ein halbes Herz -Sofia Lundberg

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Die gebürtige Schwedin Elin Boals lebt in New York und führt scheinbar das perfekte Leben. Sie ist verheiratet, Mutter einer Tochter, arbeitet als erfolgreiche Fotografin und trotzdem fehlt ihr etwas im ...

Die gebürtige Schwedin Elin Boals lebt in New York und führt scheinbar das perfekte Leben. Sie ist verheiratet, Mutter einer Tochter, arbeitet als erfolgreiche Fotografin und trotzdem fehlt ihr etwas im Leben. Als sie eines Tages einen Brief von einem alten Kindheitsfreund erhält, reißt dieser alte Wunden und Erinnerungen aus der Vergangenheit wieder auf. Elin kehrt zurück nach Gotland, eine Insel vor der schwedischen Küste und stellt sich ihrer Vergangenheit und ihrem alten Leben, welches sie so gerne vergessen würde....



Dies ist mein erster Roman von Sofia Lundberg, die mit ihrem Debütroman; "Das rote Adressbuch" in Schweden einen Bestseller erlangte! Auch dieser Roman hier war in Schweden ein großer Erfolg und so war meine Neugierde geweckt. Leider konnte mich die Geschichte nicht sonderlich in ihren Bann ziehen. Ich finde,die Grundidee des Buches klang wirklich vielversprechend, leider scheiterte es aber an der Umsetzung.

In dem Buch geht es um die Suche nach der Wahrheit und das Abschließen mit der Vergangenheit. Mehr möchte ich dazu auch nicht schreiben,da ich niemandem den Lesespaß nehmen möchte.

Ich kam relativ gut in die Geschichte rein - da auch der Schreibstil flüssig und einfach zu lesen war. Die Geschichte spielt abwechselnd in zwei verschiedenen Zeiten; einmal in der Gegenwart (Stand: 2017) und das andere mal in der Vergangenheit, den späten 1970er bzw. Anfang der 1980er Jahren.

Elin war mir zwar keine unsympathische Protagonistin,aber so wirklich anfreunden konnte ich mich mit ihr auch nicht. Sie war oft schon sehr unnahbar. Zudem ist ein totaler Workaholic, sie kümmert sich wenig bis gar nicht um ihre Familie und ja, sie lebt einfach nur für ihren Beruf. Da tat mir ja auch echt ihre Tochter leid!!

Über ihre Vergangenheit bewahrt Elin Stillschweigen - auch gegenüber ihrem Ehemann und ihrer Tochter. Sie entflieht immer in ihre Arbeit und will nicht an die Vergangenheit denken - bis sie schlussendlich dann nach Gotland zurückkehrt. Gotland als Setting war für mich hier ganz klar eines der Highlights in dieser Geschichte! Überhaupt fand ich die ganze Vergangenheit deutlich aufregender und spannender. Das große Geheimnis hat mich dann zwar nicht sonderlich überrascht, aber ich kann mit der großen Auflösung gut leben und wenn ich so darüber nachdenke,finde ich auch,dass es zu Elin und ihrer Geschichte passt.


Mich konnte das Buch leider eher wenig begeistern! Ich will damit nicht sagen,dass dies ein schlechter Roman ist, nur mir fehlte hier einfach die ganzen Gefühle.
Ich habe der Geschichte trotzdem 3 von 5 Sternchen gegeben, weil ich doch besonders eben die Vergangenheit interessanter zu lesen fand, als die Story in der Gegenwart, in New York.

Ich danke Literaturtest für das Rezensionsexemplar!

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Veröffentlicht am 11.03.2020

Ich bin ein wenig enttäuscht von dieser Geschichte.

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Ich war so gespannt auf das neue Buch von Sofia Lundberg. Nachdem mir das letzte Buch von ihr "Das rote Adressbuch" so gut gefallen hatte, waren meine Erwartungen nun recht hoch.

Diesmal geht es um Elin, ...

Ich war so gespannt auf das neue Buch von Sofia Lundberg. Nachdem mir das letzte Buch von ihr "Das rote Adressbuch" so gut gefallen hatte, waren meine Erwartungen nun recht hoch.

Diesmal geht es um Elin, die eine erfolgreiche und überarbeitete Fotografin in New York ist. Sie kennt keine Familie, obwohl sie sie hat. Sie kennt keine Freizeit, keine Vergnügungen ohne Arbeitshintergrund und keine Auszeiten für sich. Sie jagt einem Termin nach dem anderen hinterher und sieht sich stets der Arbeit verpflichtet, aber nicht der Familie. Der verzweifelte Kampf der Familie, um ihre Aufmerksamkeit, um ihre Anwesenheit und ihre Liebe wird immer aussichtsloser. Doch dann bekommt Elin Post und die emotionale Mauer von Elin Boals fängt an Risse zu bekommen.

Der Leser wird nun in die Vergangenheit von Elin zurückversetzt und erlebt das ganze Gegenteil von der New Yorker Starfotografin. Sie lebt in Schweden und wächst unter armen und schweren Umständen auf. Die Kontraste sind groß und man kann erahnen, warum sie so geworden ist. Die erwachsene Elin war mir zu unnahbar, zu hartherzig und egoistisch. Man wollte sie gern mal bei Seite nehmen und ihr die Augen öffnen. Die junge Elin löst eher den Beschützerinstinkt aus. Was sie erlebt hat, macht nachdenklich und traurig. Die Handlungen der erwachsenen Elin sorgten bei mir eher für Kopfschütteln. Ihre teilweise übertriebenen Reaktionen und Ansichten und der Umgang mit ihrer Tochter fand ich befremdlich.

Die Vergangenheit hatte noch ein gewisses Tempo und eine Spannung, die mich etwas fesselte, die Gegenwart konnte mich leider nicht überzeugen. Zu starr, zu wenig Tempo und leider auch recht blasse Charaktere, die sich nur im Schatten von Elin aufhalten durften. Der Schreibstil der Autorin war gut, die Charaktere nur bedingt packend und nahbar. Es wirkte noch nicht so richtig ausgereift, als würde noch etwas fehlen, was die zwei Elins und ihre Geschichten miteinander verbindet.

Ich bin ein wenig enttäuscht von dieser Geschichte.

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