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Veröffentlicht am 18.06.2020

Schöner langsamer Liebesroman

It was always you
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Um ehrlich zu sein, war ich mir super unsicher ob ich das Buch überhaupt lesen möchte, da mich die Stiefbruder-Liebesgeschichten-Thematik eher abgeschreckt hat. Ich hab dem Buch dann aber trotzdem eine ...

Um ehrlich zu sein, war ich mir super unsicher ob ich das Buch überhaupt lesen möchte, da mich die Stiefbruder-Liebesgeschichten-Thematik eher abgeschreckt hat. Ich hab dem Buch dann aber trotzdem eine Chance gegeben und bin echt überrascht, wie gut es mir dann doch gefallen hat.

Ivy hat die letzten 4 Jahre auf einem Internat und anschließend an der Uni in New York verbracht und ist seit ihr Stiefvater sie Halsüberkopf von Zuhause weggebracht hat nicht mehr auf der Privatinsel der Familie gewesen. Wütend darüber, einfach so aus der Familie verstoßen worden zu sein hat sie sich mittlerweile ein eigenes Leben aufgebaut und arbeitet neben dem Studium um nicht auf Kosten ihres Stiefvaters zu leben. Als sie dann unerwartet gebeten wird wegen einer wichtigen Angelegenheit nach Hause zurückzukehren weiß sie nicht wie sie damit umgehen soll. Man merkt, wie sehr sie unter all dem gelitten hat und wie unsicher sie bei ihrer Rückkehr ist, gleichzeitig spürt man aber auch ihren großen Wunsch nach einer Familie.

Asher wirkte zwar auf den ersten „Blick“ eher unsympathisch, konnte mich dann aber im Laufe der Geschichte doch immer mehr von sich überzeugen, da auch er seine Gründe für sein Verhalten hat.

Bereits auf den ersten Seiten hat mir der Humor unheimlich gut gefallen. Ihr erstes Wiedersehen mit ihrem Stiefbruder Asher hat mich direkt zum Lachen gebracht und auch die anderen Nebencharaktere Sam und Harper konnten mich schon beim ersten Treffen durch ihre so unterschiedliche aber gleichzeitig auch super niedliche Art und Weise überzeugen.

Besonders gut hat mir die Liebesgeschichte gefallen, die sich sehr langsam entwickelt hat, wodurch man die Chance hat die Protagonisten erst in Ruhe kennenzulernen, bevor es zur Sache geht. Dadurch wirkte die Anziehung der beiden auch passend und ich wurde nicht direkt von Kitsch und Pseudoerotischen Sätzen vergrault. Die Gefühle konnten sich langsam entwickeln und ich konnte mich wirklich gut in die Protagonistin hineinversetzen und habe das Buch an einem Nachmittag verschlungen.

Zu der Liebesgeschichte kam durch das Familiendrama, das sich im Laufe des Buches immer mehr lichtet auch noch etwas Spannung auf, sodass man nicht nur darauf hinfiebert, dass die beiden endlich zueinander finden, sondern auch unbedingt erfahren möchte was damals alles passiert ist.

Die Idee Ivys Hobby Handlettering mit Illustrationen einzubringen hat mir äußerst gut gefallen, viele der Seiten waren auch wirklich hübsch gestaltet, mir hätte aber etwas mehr Abwechslung noch besser gefallen.

It was always you ist in sich abgeschlossen, man lernt jedoch bereits die beiden Protagonisten von Band 2, Ivys zweiten Stiefbruder Noah und ihre beste Freundin Aubree kennen, sodass ich nur empfehlen kann Teil 1 zuerst zu lesen. Mit Noah bin ich anfangs nicht so warm geworden, es hat sich aber im Laufe des Bandes gebessert und ich bin gespannt, wie es mit ihm dann in Teil 2 weitergeht.

Insgesamt gibt es von mir daher verdiente 4.5 Sterne.

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Veröffentlicht am 12.06.2020

Spannender zweiter Band

Cyber Trips
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Band 1 war Anfang des Jahres schon ein absolutes Highlight für mich und hat mit einem miesen Cliffhanger geendet, sodass ich die Fortsetzung kaum erwarten konnte.
Schon auf den ersten Seiten des Buches ...

Band 1 war Anfang des Jahres schon ein absolutes Highlight für mich und hat mit einem miesen Cliffhanger geendet, sodass ich die Fortsetzung kaum erwarten konnte.
Schon auf den ersten Seiten des Buches war ich begeistert, denn zum schnell wieder in die Geschichte einfinden waren nicht nur die Charakterzeichnungen aus Band 1 nochmal abgebildet, sondern auch ein „was bisher geschah“ Kapitel enthalten, dass dafür gesorgt hat, dass ich sofort wieder in der Geschichte drin war.
Zunächst startet das Buch etwas ruhiger, was ich aber absolut passend fand, da man in Band 1 unglaublich viele Personen kennengelernt hat und das Buch aus wechselnden Perspektiven geschrieben ist, sodass man in der ersten Hälfte des Buches die Protagonisten nochmal besser kennenlernen konnte und sich auch die Beziehungen zwischen diesen festigen konnten. Dadurch, dass alle Protagonisten so besonders sind und sie mir alle schon im ersten Teil ans Herz gewachsen sind fand ich die Erzählweise aus so vielen Perspektiven wirklich gut, da man dadurch Geschehnisse von verschiedenen Seiten betrachten konnte und ich manches noch besser verstehen konnte.

In Band 1 gab es anfangs recht viele technische Erklärungen, das hat sich in Band 2 weitgehend gelegt und statt Erklärungen gibt es nun viel Handlung, spannende Wendungen und ein Ende, dass es wieder in sich hatte. Auch wenn es diesmal weniger waren als im ersten Teil, haben mir die eingestreuten Ausschnitte aus Personalakten und Militärberichten, sowie die Charakterzeichnungen wieder Hammer gut gefallen, da sie das Leseerlebnis angenehm auflockern und man unterstützend nochmal Bilder von den Protagonisten vor den Augen hat.

Der Schreibstil war einfach wieder der Hammer, sodass ich mich toll in die Atmosphäre des Buches einfinden konnte und mir die Schauplätze vorstellen konnte. Für einen Mittelband einer Trilogie war Cyber Trips wirklich stark, hat einige Wendungen geboten und mich wieder total packen können. Im Vergleich zu Band 1 fand ich ihn minimal schwächer, einfach weil sich die Spannung erst ab der Hälfte richtig aufgebaut hat, der erste Teil des Buches hat aber trotzdem so viele interessante Informationen über die Welt und die Protagonisten geboten und meine Theorien sind nie aufgegangen, sodass ich dem Buch trotzdem 4,75 Sterne gebe.

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Veröffentlicht am 30.04.2020

Völlig abgedreht, aber genial!

Ich bin Gideon
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Habt ihr schonmal ein Buch gelesen, was auf so viele verschiedene Arten verwirrend, seltsam und verrückt war, aber gleichzeitig unheimlich gut, innovativ und spannend, dass ihr es geliebt habt? All diese ...

Habt ihr schonmal ein Buch gelesen, was auf so viele verschiedene Arten verwirrend, seltsam und verrückt war, aber gleichzeitig unheimlich gut, innovativ und spannend, dass ihr es geliebt habt? All diese Dinge treffen definitiv auf Ich bin Gideon zu und ich weiß gar nicht was ich dazu sagen soll.

Fangen wir mal mit der Welt an: So ganz genau versteht man es auch nach diesen 600 Seiten nicht, aber es gibt verschiedene Planeten/Häuser, deren Bewohner einem mysteriösen Totenkult frönen. Die Erben der Planeten sind so genannte Nekromancer und können Knochen und Skelette zum „Leben“ erwecken und kontrollieren, die anderen Bewohner scheinen diese Gabe aber nicht zu besitzen. Ansonsten ist das Leben dort scheinbar ziemlich düster, heruntergekommen und überall liegen Skelette rum. Irgendwie seltsam aber eben auch mal was Anderes.

Die Protagonistinnen wiederum sind derb, unhöflich, sarkastisch, versaut und hassen einander, insgesamt scheint es in dieser Welt wenige nette Menschen zu geben, aber Gideon und Harrow sind definitiv ganz besonders mies drauf. Dadurch habe ich als Leser auch erst recht spät eine wirkliche Bindung zu ihnen aufbauen können, bis dahin konnten mich das innovative Setting und ihre zahlreichen lustigen und sarkastischen Kommentare aber gut unterhalten.

Die Story selbst war wirklich, wirklich verwirrend. Am Anfang habe ich mich kaum in der Welt zurechtfinden können, mit der Ankunft beim Wettkampf wurden dann einige Dinge langsam klarer, doch gab es immer wieder Stellen, die so dermaßen abgedreht waren, dass ich mich gefragt habe was man einnehmen muss um sich solche Dinge auszudenken. Es gab so einige Wendungen die mich total überrascht haben und es sind so merkwürdige Dinge passiert, dass ich gar nicht so recht weiß wie ich das beschreiben soll.

Zusätzlich zu Gideon und Harrow gab es natürlich noch einige andere Charaktere, von denen ich mir nur einen Bruchteil beim Namen merken konnte, was der Handlung aber auch keinen Abbruch getan hat (Man konnte aber vorne im Namensregister nachschauen wer wer ist).

Ich denke „Ich bin Gideon“ ist nicht für jeden etwas, da es definitiv für eine erwachsene Zielgruppe geschrieben ist, ziemlich brutal und verwirrend ist und eine ganze Weile braucht bis die Geschichte Fahrt aufnimmt, doch wird das Buch Fans von High Fantasy oder komplexeren Sci-Fi Geschichten vermutlich genauso begeistern können wie mich. Wer hier aber eine süße Romanze oder nette, ehrenvoll handelnde Protagonisten sucht ist wohl falsch mit dem Buch beraten.

Zuletzt hat mich aber das Ende wirklich fertiggemacht und ich weiß nicht wie ich diese ewige Zeit bis zum 2. Band aushalten soll. Wegen des etwas zähen Starts gibt es von mir einen kleinen Abzug und daher 4.5 Sterne. Trotzdem definitiv ein Highlight, denn das Ende ist das Warten wert gewesen.

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Veröffentlicht am 29.03.2020

Eine spannende Mischung aus Thriller und Fantasy

Sanctuary
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Sanctuary ist eine Mischung aus Thriller und Fantasy, denn es gibt einen Kriminalfall, aber durch die Existenz von Hexen eben auch einen Fantasyanteil. Das Buch wird hauptsächlich aus drei verschiedenen ...


Sanctuary ist eine Mischung aus Thriller und Fantasy, denn es gibt einen Kriminalfall, aber durch die Existenz von Hexen eben auch einen Fantasyanteil. Das Buch wird hauptsächlich aus drei verschiedenen Perspektiven erzählt, sodass man schnell die unterschiedlichen Sichten auf die Ereignisse kennenlernt.

Die Ermittlerin Maggie kehrt erstmals nach vielen Jahren wieder in die Kleinstadt Sanctuary zurück, in der sie bereits zu Beginn ihres Berufslebens einige Zeit gearbeitet hat. Sie möchte nichts mehr als Gerechtigkeit auszuüben, wodurch sie sich immer mehr Feinde in Sanctuary macht.

Die zweite Protagonistin Sarah ist die stadtbekannte Hexe und Mutter von Harper, durch die man die Bräuche der Hexen kennenlernt und die gemeinsam mit ihrer Tochter immer mehr in die Kritik der Öffentlichkeit gerät.

Zuletzt werden viele Kapitel aus der Sicht von Abigail, der Mutter des verstorbenen Daniels, erzählt, die gemeinsam mit zwei weiteren Freundinnen zu Sarahs Hexenzirkel gehört. Durch den Tod ihres Sohnes wird sie jedoch von Trauer verzehrt und ergreift immer drastischere Maßnahmen.

Das Kleinstadtleben in Sanctuary wurde von Beginn an gut dargestellt, es wurde früh klar, dass es sich um eine Stadt in einem alternativen Amerika handelt, in dem Hexen zwar toleriert werden, jedoch bestimmten Regeln folgen müssen und registriert werden müssen. Zudem wurde die Entwicklung der Atmosphäre sehr nachvollziehbar beschrieben, sodass man die Geschehnisse, die zum Ausarten der Situation führen Schritt für Schritt mitverfolgen konnte.

Das Buch regt zum Nachdenken über die Grenzen von Gut und Böse, über Gerechtigkeit, Manipulation und Freundschaft an und setzt viel Wert auf komplexe Charaktere, die sich während der Geschichte weiterentwickeln, sowie auf eine authentische Atmosphäre. Die gelegentlichen Interview-Transkriptionen, Zeitungsartikel u.Ä, haben die Geschichte noch etwas aufgelockert und dem ganzen gemeinsam mit der Ermittlung ein tolles Kriminalroman-Feeling gegeben, dass aber eben nur die Hälfte der Geschichte ausgemacht hat.

Einige der Enthüllungen konnte ich mir schon früh in der Geschichte zusammenreimen, weshalb es auch einen halben Punkt Abzug gibt, doch die Enthüllungen boten trotzdem immer wieder einige Überraschungen für mich, sodass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte.

Insgesamt ist Sanctuary eine spannende Mischung aus Thriller und Fantasyroman, wie ich sie zuvor noch nicht erlebt habe und kann zudem mit Gesellschaftskritik und einem Hauch von unterschwelligen Trump Anspielungen punkten. Ich kann das Buch nur jedem Thriller und Fantasyfan empfehlen, der mal eine etwas andere Geschichte lesen möchte, die sich von den übrigen Büchern der Genres abhebt.

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Veröffentlicht am 05.03.2020

Viel besser als Band 1

VANITAS - Grau wie Asche
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Vanitas – Grau wie Asche ist der neuste Erwachsenenthriller von Poznanski und der zweite Teil der Vanitas Reihe. Die Reihe handelt von der Blumenhändlerin Carolin, die untertauchen musste um vor ihren ...

Vanitas – Grau wie Asche ist der neuste Erwachsenenthriller von Poznanski und der zweite Teil der Vanitas Reihe. Die Reihe handelt von der Blumenhändlerin Carolin, die untertauchen musste um vor ihren Verfolgern aus der Vergangenheit sicher zu sein und dafür von der Polizei Hilfe bekam. Nach den Ereignissen von Band 1 arbeitet sie in Teil 2 nun wieder auf dem Zentralfriedhof in Wien, die Menschen aus ihrer Vergangenheit wissen, dass sie noch lebt und sie ist immer auf der Hut. Als dann mehrere Verbrechen auf dem Friedhof geschehen, bei denen Gräber geöffnet und geschändet wurden rückt sie auf Grund ihrer durch Paranoia bedingten Neugier schnell in den Fokus der Polizei. Als dann auch noch ein Mann immer wieder in ihrer Nähe auftaucht, beunruhigt sie das stark und sie ist zum Handeln gewungen...

Band 1 hatte mich damals etwas enttäuscht, es fehlte die Spannung, die Poznanskis Erwachsenen-Thriller ausmacht und auch Carolins Vergangenheit, die das spannendste daran war, wurde nur hin und wieder angeschnitten, was mich leider eher genervt hat und nicht einfach neugierig gemacht hat. Daher hatte ich große Hoffnung, dass Teil 2 sich nun mehr damit beschäftigen würde und wurde definitiv nicht enttäuscht. Das Buch war von Beginn an spannend, konnte mich packen und hat große Teile von ihrer Vergangenheit offengelegt.

Carolin weiß nie wem sie trauen kann, ob sie schon aufgespürt wurde und kann sich auf niemanden außer sich selbst verlassen. In Teil zwei zeigt sich immer mehr, wie ihr Charakter durch ihre damaligen Taten geprägt wurde, sie ist aggressiver, weniger zurückhaltend und entwickelt sich immer mehr zu einer wirklich interessanten Protagonistin, in die ich mich jetzt auch endlich mehr hineinversetzen konnte, da man ihr Verhalten deutlich besser nachvollziehen kann, wenn man die ganze Geschichte kennt.

Dadurch, dass das Buch nicht nur das Verbrechen auf dem Friedhof, sondern auch Carolins Situation ausgiebig behandelt hat, wurde es nie langweilig, da durchgehend Fragen offen waren und in jedem Kapitel etwas passiert ist. Das Verbrechen rund um die geöffneten Gräber war ein toller Kriminalfall, bei dem das Miträtseln Spaß gemacht hat und dessen Auflösung mich dann noch wirklich überraschen konnte.

Insgesamt war es ein solider Thriller, der endlich wieder zeigt wie gut Ursula Poznanski schreiben kann und das Niveau der Beatrice-Kaspary-Reihe wiederaufleben lässt. Da ich immer noch ein bisschen Probleme habe mich in Carolin reinzuversetzen gebe ich dem Buch 4.5 Sterne und kann es nur weiterempfehlen. Also: Lest Band 2, selbst wenn euch Band 1 möglicherweise auch etwas enttäuscht hat, er ist es wert!

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