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Veröffentlicht am 11.10.2020

Brockenbefreiung

Der Teufel vom Brocken
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Ein interessanter, brutaler Kriminalfall auf dem Brocken - dies ist ein Berg im Harz (über 100 Meter - und damit die höchste Erhebung in Norddeutschland) an der Grenze zwischen West- und Ostdeutschland. ...

Ein interessanter, brutaler Kriminalfall auf dem Brocken - dies ist ein Berg im Harz (über 100 Meter - und damit die höchste Erhebung in Norddeutschland) an der Grenze zwischen West- und Ostdeutschland. Auf dem Gipfelplateu sind die ostdeutschen Grenzsoldaten, der russische Geheimdienst und eine Wetterwarte stationiert. Dies sind erst einmal die Fakten, die ich im Internet nachgeschaut habe, denn als ö. Alpenländler hat mir der Begriff "Brocken " nichts bedeutet.
Am ersten Adventwochenende 1989 fand dort ein großes offenesTreffen zwischen Ost und West statt. Sehr gut wurde die Aufbruchstimmung von fast allen Bevölkerungsgruppen eingefangen, die Ängste vor der ungewohnten Freiheit, aber genauso die Ablehnung, die Sorgen anderer Menschengruppen, die mit der Öffnung der Grenze zusammenhängen. Das Zusammenarbeiten der Ermittler aus Ost und West, gegenseitige Akzeptieren, Verstehen von sehr verschiedenen, gewohnten Reaktionen und Standpunkten, Wertungen haben mir viele Probleme der Grenzöffnung und Wiedervereinigung näher gebracht.

Der Kriminalfall wurde sehr bestialisisch dargestellt, er basiert auf dem tatsächlichen Unglück am Djatlow-Pass 1959, in Russland. Immer wieder wurden die Toten beschrieben. So unbegreiflich für Ermittler waren die Reaktionen der fitten, gesunden Studenten ohne Schuhe, kaum bekleidet das Zelt zu velassen und in den kalten Schnee hinauszugehen. Beim Lesen wurde einem immer wieder wirklich kalt! So passt auch das eisblaue Cover sehr gut zum Buch.
Der Stil ist einfach und rasch zu lesen, die Spannung gut aufgebaut, sodass ich diesen Thriller kaum aus der Hand legen konnte.
Die verschiedenen Charaktäre der Ermittler haben mir gut gefallen, mit vielen Stärken und Schwächen wurden sie lebendig und sympathisch dargestellt. Eine abewchslungsreiche Mischung zwischen der eiskalten Realität und logischen, auch empathischen Gesprächen des Teams wurde gefunden.
Ein guter, stimmungvoller historischer Roman über die ersten Monate nach der Grenzöffnung - lesenswert.

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Veröffentlicht am 11.08.2020

spannender Papeturner

Die Puppenmacherin
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Ein gruseliger Psychothriller aus Berlin, Menschen werden im getrockneten Polyurethanschaum " konserviert".
Max Bentow schrieb einen rasant zu lesenden Thriller, die Seiten fliegen nur so dahin, man kann ...

Ein gruseliger Psychothriller aus Berlin, Menschen werden im getrockneten Polyurethanschaum " konserviert".
Max Bentow schrieb einen rasant zu lesenden Thriller, die Seiten fliegen nur so dahin, man kann das Buch gar nicht schließen, atemlos will man diesem Treiben ein Ende setzen.
Die Protagonisten sind gut gezeichnet, sodass der Überblick auch beim schnellen Lesen nicht verliert.
Trojan mit seiner Verletzlichkeit gefällt mir sehr gut.
Das Cover gefällt mir als Näherin sehr, obwohl die Stecknadeln doch ein bisserl zu dicht im Nadelkissen sitzen - aber die Nadeln haben nicht mit der Brutalität des Mörders zu tun - deshalb ist das Cover
eigentlich irreführend.
Auf alle Fälle - ein toller Pageturner für eine lange Lesenacht!

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Veröffentlicht am 08.08.2020

kalter Inselmord

Stürmische Côte d'Azur
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Mein erster Roman mit Léon Duval - und diese Lesereise auf eine Insel vor der Küsten von Cannes hat mir sehr gut gefallen. Die triste, stürmisch herbstliche Athmosphäre auf der Insel hat gut zu einen regnerischen ...

Mein erster Roman mit Léon Duval - und diese Lesereise auf eine Insel vor der Küsten von Cannes hat mir sehr gut gefallen. Die triste, stürmisch herbstliche Athmosphäre auf der Insel hat gut zu einen regnerischen Lesetag gepasst.
Der Fall ist gut aufgebaut, die Ermitllungen gehen nur schleppend voran. Immer wieder fließen Eigenarten der Insel, Probleme der Bewohner, Naturschauspiele, Historisches und nicht zuletzt auch Kulinarisches in den Text, sodass dieser Krimi fast schon zu einem Reiseführer dieser kleinen Mittelmeerinsel Sainte Marguerite mutiert. Eine Karte ist ja auch im Umschlag abgedruckt.
Eine nette Lesereise auf eine wunderbare kleine Insel, die ich leider wahrscheinlich nie besuchen werde.

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Veröffentlicht am 20.05.2020

Giftkapsel

Ich habe ihn getötet
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Unmittelbar vor der Hochzeit bricht der Bräutigam Makoto tot zusammen, er wurde mit einer Kapsel vergiftet - wer hat ihm diese giftige Medikament untergeschoben?

Kommissar Kaga ermittelt drei Verdächtige: ...

Unmittelbar vor der Hochzeit bricht der Bräutigam Makoto tot zusammen, er wurde mit einer Kapsel vergiftet - wer hat ihm diese giftige Medikament untergeschoben?

Kommissar Kaga ermittelt drei Verdächtige: Makotos Manager, seine Lektorin sowie den Bruder der Braut. Und jeder von ihnen behauptet: »Ich habe ihn getötet.« ( laut Rückseite des Buches)

Nun ja, "Ich habe ihn getötet" - das hat kein Protagonist gesagt. Jeder wollte, dass der andere schuldig ist, aber wer hats wirklich getan - das erschließt sich eigentlich nicht! Sehr gut beschrieben wie sich die Tage vor und nach der Hochzeit entwickeln, immer wieder aus der Sicht einer dieser drei Protagonisten. Hat mir gut gefallen.

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Veröffentlicht am 16.04.2020

gut gelungen

Die schönen Mordschwestern
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Eine schreckliche Realität mit einem brutalen Mord wird sehr gut, interessant und spannend in einen Roman verpackt. Das Ineinfühlen in die damalige Zeit, die Probleme der jungen Mädchen, das Leben in der ...

Eine schreckliche Realität mit einem brutalen Mord wird sehr gut, interessant und spannend in einen Roman verpackt. Das Ineinfühlen in die damalige Zeit, die Probleme der jungen Mädchen, das Leben in der Großstadt für ein Bauernmädl ist sehr gut gelungen. Die Sehnsucht nach einem besonderen Mann, nach der Liebe ist so groß, dass alles runderhum vergessen wird. Es gibt nur eine Aufgabe, dem angebetenen Mann zu gefallen und ihm alles zu ermöglichen.So kann man die Gedanken, die Beweggründe und schließlich auch die Tat irgendwie verstehen. Als Leser fragt man sich aber immer wieder, wie kann man so blöd sein und immer wieder auf die wilden Versprechungen des Liebhabers hereinfallen.
So erfährt man über die Tat immer mehr, Rückblenden, Gespräche über das Buchprojekt, neue Begebenheiten der handelnden Personen - sehr abwechslungsreich vom Autor gestaltet. Die Wahrheit des Mordes und seine Umstände kommen immer weiter ans Tageslicht.
Ein doch besonderer Kriminalroman
Mir hat dieser Roman sehr gut gefallen.

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