Cover-Bild Meine Schwester, die Serienmörderin
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Blumenbar
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller / Spannung
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 240
  • Ersterscheinung: 10.03.2020
  • ISBN: 9783351050740
Oyinkan Braithwaite

Meine Schwester, die Serienmörderin

Der #1 Sunday Times Bestseller
Yasemin Dinçer (Übersetzer)

»Ein Granatenbuch: scharf, explosiv, wahnsinnig komisch« (New York Times Book Review) - und ein Nummer-1-Sunday-Times-Bestseller

»Fiebrig heiß!« Paula Hawkins, Autorin von »Girl on the Train«

Nominiert für den Man Booker Prize 2019

Zwei Schwestern, die unterschiedlicher nicht sein könnten: Ayoola ist das Lieblingskind, unglaublich schön -- und sie hat die Angewohnheit, ihre Männer umzubringen. Korede ist eher praktisch veranlagt und dafür zuständig hinter ihrer Schwester aufzuräumen: die Krankenschwester kennt die besten Tricks, um Blut zu entfernen, und ihr Kofferraum ist groß genug für eine Leiche. Dann verknallt sich natürlich auch Tade, der hübsche Arzt aus dem Krankenhaus, in Ayoola, der doch eigentlich für Korede bestimmt ist. Jetzt muss die sich fragen, wie gefährlich ihr Schwester wirklich ist -- und wen sie hier eigentlich vor wem beschützt. Dieser euphorisch gefeierte Roman aus Nigeria ist so beiläufig feministisch wie abgründig, er ist "fiebrig heiß" (Paula Hawkins) und verdammt cool zugleich.

»Schnell und witzig, ironisch und böse funkelnd. Dieser Thriller hat einen Skorpionstachel, und seinen Stich vergisst man nicht.« New York Times

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.03.2020

Grandios makaber!

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Auf meinem Blog habe ich bereits berichtet, wieso damals bereits zwei Nominierte des Women`s Prize für Fiction 2019 bei mir eingezogen sind und sich mein Lesegeschmack deutlich verändert hat. Ein weiteres ...

Auf meinem Blog habe ich bereits berichtet, wieso damals bereits zwei Nominierte des Women`s Prize für Fiction 2019 bei mir eingezogen sind und sich mein Lesegeschmack deutlich verändert hat. Ein weiteres Buch der damaligen Nominierten ist seitdem auf meinem Leseradar geblieben und wurde nun endlich durch Blumenbar (Aufbau Verlag) ins Deutsche übersetzt! Die Rede ist natürlich von „Meine Schwester, die Serienmörderin“, welches auch für den Booker Prize nominiert war.

Und Freunde, was soll ich sagen? Ich liebe dieses Buch! Ich konnte es nicht aus der Hand legen und habe es in einem Rutsch durchgelesen, was bei mir die letzte Zeit wirklich äußerst selten ist.

Das lag zum einen an dem unglaublich witzigen Schreibstil und den kurzen, dymanischen Kapiteln, wodurch man als Leser sehr schnell in die Geschichte findet. Die Autorin schreibt voller Ironie und Biss sowie voller Witz und Charme. Zum anderen lag das auch an den schrägen aber authentischen Charakteren. Man wird sofort warm mit der Protagonistin Korede, die bereits ihr Leben lang im Schatten ihrer schönen, perfekten Schwester Ayoola gestanden hat. Korede, die sich und ihre eigenen Wünsche immer hintenan stellt und sich selbst auch nicht wirklich aus dem Schatten ihrer Schwester heraustraut.

Demgegemüber steht Ayoola, ein engelsgleiches Wesen, das die Angewohnheit hat, ihre Liebhaber umzubringen und sich dann hilflos an Korede wendet, die die Spuren beseitigt und ihre Schwester deckt. Die Dynamik zwischen den beiden Schwestern ist beinahe greifbar beschrieben und eine der großen Stärken des Buches. Man versteht den Background der beiden Schwestern von Kapitel zu Kapitel mehr, nicht zuletzt durch geschickt gesetzte Rückblenden.

Das Setting ist mit Nigeria ein perfektes Beispiel für ein Own Voices Buch und dadurch auch einfach mal etwas ganz anderes auf dem hiesigen Buchmarkt, wo es afrikanische Autorinnen und Autoren eher schwer haben. Das Setting ist wirklich authentisch und bietet dem Leser einen frischen Einblick in den afrikanischen Alltag und die nigerianische Kultur, was den Gesamteindruck des Buches wundervoll abgerundet hat.

Die Geschehnisse scheinen dem Leser genauso vorhersehbar zu sein wie Korede und gemeinsam mit ihr hofft und bangt man, dass Ayoolas Mordlust nicht auch auf den heimlichen Schwarm Koredes – nämlich Tade – überspringt. Es ist keine klassische Finde-den-Mörder-Geschichte, da man von Anfang an weiß, dass Ayoola eine Vorliebe für das Ableben ihrer Männer hat. Gleichzeitig schwankt man – wie auch Korede – zwischen dem Wunsch der Emanzipation von der mordenden Schwester und bedingungsloser Treue zu ihr. Durch dieses makabre Katz und Maus-Spiel kommt – ebenso wie Korede – auch der Leser mit seinem moralischen Kompass in gefährliches Fahrwasser und man muss sich immer wieder hinterfragen, wie man wohl selbst in dieser Situation reagieren würde. Würde man „das Richtige“ tun? Und was ist das Richtige eigentlich? Die eigene Familie zu beschützen oder einer Mörderin das Handwerk zu legen, auch wenn man sich dabei vielleicht selbst belasten müsste?

Und so fiebert man gemeinsam mit den beiden Schwestern dem Finale entgegen und fliegt nur so durch die Seiten. Ob sich Korede dann doch gegen ihre Schwester entscheidet oder sich weiterhin in ihr Schicksal fügt und ob Ayoola Tade umbringt oder nicht, müsst ihr selbst herausfinden! Dieses Buch gehört auf jede Leseliste 2020 und wird sicher nicht nur mir pures Lesevergnügen bereiten.

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Veröffentlicht am 16.03.2020

Ungewöhnliches Plädoyer für die Selbstbestimmung der Frauen in Nigeria

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Der Debütroman „Meine Schwester, die Serienmörderin“ der in Nigeria geborenen Autorin Oyinkan Braithwaite spielt in ihrer Heimat. Die Geschwister Korede und Ayoola sind junge Frauen, die in Lagos leben. ...

Der Debütroman „Meine Schwester, die Serienmörderin“ der in Nigeria geborenen Autorin Oyinkan Braithwaite spielt in ihrer Heimat. Die Geschwister Korede und Ayoola sind junge Frauen, die in Lagos leben. Während die ältere von ihnen, Korede, als Krankenschwester arbeitet, entwirft Ayoola von zu Hause aus eine Modelinie, die sie selber schneidert und in den Sozialen Medien präsentiert. Die beiden sind auch vom Äußeren her sehr unterschiedlich, Korede ist einen Kopf größer als ihre Schwester und ihre Haut ist dunkler. Ayoola fällt allgemein durch ihre Schönheit auf.

Eines Tages erhält Korede einen Anruf ihrer Schwester in dem diese ihr lapidar mitteilt, dass sie ihren derzeitigen Freund umgebracht hat. Nach drei Morden zählt jemand als Serienmörder, wie Korede als Ich-Erzählerin der Geschichte mir als Leserin mitteilt und ich konnte es kaum glauben, aber genau das ist jetzt der Fall. Wer dazu zählt, bleibt zunächst verborgen, doch es ist nicht der erste Freund, den Ayoola umgebracht hat. Korede eilt Ayoola zu Hilfe, denn sie weiß am besten, wie man alle Spuren und die Leiche beseitigt.

Am Anfang wusste ich nicht, wie ich das Verhalten beurteilen sollte, denn immerhin handelt es sich um schwere Straftaten, die die beiden Schwestern vertuschen möchten. Korede erscheint über das neue Verbrechen von Ayoola kaum entsetzt, sondern macht sich eher Gedanken dazu, wie sie weiteren Delikten vorbeugen kann. Brisant wird die Situation, als Ayoola sich in den Arzt Tade auf der Station verliebt, auf der Korede arbeitet. Korede ist eifersüchtig, aber sie fühlt sich auch dem allgemeinen Verständnis verpflichtet, als ältere Schwester für die jüngere verantwortlich zu sein. Die Frage steht im Raum, ob es Korede gelingen wird, die Beziehung zwischen Ayoola und Tade zu beenden.

Die Geschichte ist bitterböse. Zunächst wirkte es auf mich, als ob Korede einfach ihrer beschützenden Rolle nachkommt. Ich glaubte, sie würde aus Solidarität alles für Ayoola tun. Korede schildert die Umstände eher schicksalergebenen und kann der Situation dennoch etwas Aufhellendes abgewinnen. Erst nach und nach, jedoch beständig erfuhr ich die Hintergründe, nicht nur für ihre Stimmungslage, sondern vor allem, warum Ayoola so schnell ihren Partnern gegenüber zu ihrer eigenen Verteidigung mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln bereit ist.

In Nebenhandlungen, durch einige Rückblicke und der Schilderung des Alltags ihrer Protagonistinnen, gewährte Oyinkan Braithwaite mir kulturelle Einblicke. Die Schwestern sind aus gut betuchtem Haus und rebellieren auf ihre eigene Art gegen das patriarchale gesellschaftliche System. Ihre Handlungen wurden für mich dadurch verständlicher, obwohl sie natürlich verwerflich sind. Die Geschichte bleibt durch eine unerwartete Wendung spannend bis zum Schluss.

Oyinkan Braithwaite hat in ihrem Roman „Meine Schwester, die Serienmörderin“ verschiedene Genres ungewöhnlich miteinander gemixt. Während ich als Leser darauf gespannt wartete, ob man der Mörderin auf die Schliche kommt, plädierte die Autorin in geschickt gesetzten Schilderungen von misslichen Handlungen für die Selbstbestimmung der Frauen in ihrer Heimat. Dem Roman kommt ein hoher Lesegenuss zu und darum empfehle ich ihn gerne weiter.

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Veröffentlicht am 15.03.2020

Gänsehaut

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Ayoola und Korede sind Schwester, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Während die eine mordet, beseitigt die andere die Spuren. Sie unterstützen sich quasi gegenseitig bis ein Mann ins der Leben ...

Ayoola und Korede sind Schwester, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Während die eine mordet, beseitigt die andere die Spuren. Sie unterstützen sich quasi gegenseitig bis ein Mann ins der Leben der Schwestern tritt, der für sie bedeutsamer ist. Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Es war spannend und besonders. Gerade die beiden Schwestern bei ihrem perfiden Spiel zu beobachten sorgte für ordentlich Gänsehaut. Langweilig wird einem hier beim Lesen jedenfalls nicht.

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Veröffentlicht am 26.02.2020

meine Schwester wir ist das

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Das Cover und der Titel zogen mich an. Die dunkelhäutige Frau mit ihrer Sonnenbrille strahlt etwas lässiges, an Urlaub erinnerndes aus.Dann der Inhalt der Leseprobe.

Mein Leseerlebnis:
Das Buch besticht ...

Das Cover und der Titel zogen mich an. Die dunkelhäutige Frau mit ihrer Sonnenbrille strahlt etwas lässiges, an Urlaub erinnerndes aus.Dann der Inhalt der Leseprobe.

Mein Leseerlebnis:
Das Buch besticht durch seinen zynischen, aber auch kurzweiligen Stil. Dabei verliert die Autorin die Realität nicht aus den Augen. Ich konnte gut in die Geschichte einsteigen. In eingestreuten Rückblicken erfährt der Leser einiges zur Biografie der Schwestern. Beide litten unter der Präsenz des gewaltätigen, untreuen Vaters
Ayoola, die hübsche aber auch hinterhältige der beiden Schwestern. Meine Sympathie für Korede war schnell zu spüren. Das entworfene Szenario mit Korede als Protagonistin wirkt realistisch und nachvollziehbar. Korede, die sympathische, hilfsbereite Frau hilft ihrer Schwester, Ayoola, die Leiche und die Spuren nach der Tat, der Tötung ihres Freundes, Femi zu beseitigen. Es ist nicht das erste Mal, dass Ayoola bei Korede Unterstützung für eine solche Hilfe sucht.
Im Krankenhaus hatte sich Korede angewöhnt, mit einem Komapatienten über ihre Sorgen mit Ayoola zu reden. Dabei soll sie Ayoola auch noch deren Unschuld bestätigen. Es waren immer Notwehrsituationen.
Als Ayoola Korede im Krankenhaus besucht, begegnet ihr ein junger Arzt. Korede hatte schon länger ein Auge auf ihn geworfen und schwärmte für ihn.
Hinter dem Sofa findet man ein blutiges Taschentuch ..........
Das Buch entwickelt sich zum Pageturner. Ich wollte unbedingt wissen, wie die Geschichte endet.

Mein Fazit:
.Ein Buch, das sich zu lesen gelohnt hat.

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Veröffentlicht am 25.05.2020

Ein Buch wie ein Nollywood-Film von Tarrantino

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Oops, she did it again! Kann Krankenschwester Korede nach dem Anruf ihrer kleinen Schwester Ayoola nur denken. Sie hat es schon wieder getan. Denn während manche die Modedesignerin aufgrund ihres Äußeren ...

Oops, she did it again! Kann Krankenschwester Korede nach dem Anruf ihrer kleinen Schwester Ayoola nur denken. Sie hat es schon wieder getan. Denn während manche die Modedesignerin aufgrund ihres Äußeren als männermordendes Traumgeschöpf bezeichnen können, rammt Ayoola Männern in der Tat gerne mal eine 20 Zentimeter lange Klinge zwischen die Rippen. Nun auch ihrem gegenwärtigen beziehungsweise ehemaligen Freund.

Das ist nun bereits der dritte – und damit erfüllt Ayoola ganz offiziell die FBI-Standards für Serienmörder. Doch auch wenn die Schwester eine Serienmörderin ist – Blut ist nun einmal dicker als Wasser. Und so macht sich Korede mit Bleiche und anderem Material als Reinmachen, um Tatspuren zu beseitigen und die Leiche zu entsorgen. Ayoola mag schnell mit der Klinge sein, mit dem gründlichen Aufräumen nach der Tat hat sie es nicht so, da verlässt sie sich lieber auf die große Schwester.

Es ist schon eine ganz besondere Schwesternbeziehung und Familiengeschichte, die die nigerianische Autorin Oyinkan Braithwaite in ihrem Debütroman „Meine Schwester, die Serienmörderin“ beschreibt. Ältere Geschwister kennen das seit ihrer Kindheit: Wenn die Kleinen Mist bauen, bekommen die Älteren Vorwürfe: Warum hast du nicht besser aufgepasst? Wobei die Konsequenzen bei Mord und Beihilfe ein bißchen ernster sind. Schon aus Eigeninteresse muss Korede also aufpassen, dass Ayoola nicht auffliegt. Dabei ist die Familiendynamik schon ohne Serienmorde nicht ohne Probleme.

Denn Korede mag die Ältere sein, diejenige, die nach einem neuen Mord nicht den Kopf verliert und als Oberschwester im Krankenhaus auch beruflich respektabel dasteht. Doch im Leben und in der Liebe wird alles überschattet durch Ayoola, die durch ihre Schönheit allen Männern den Kopf verdreht und dank ihres Äußeren auch sonst im Leben offene Türen findet. Selbst die eigene Mutter zieht die schöne jüngere Tochter eindeutig der unauffälligen Korede vor. Als dann auch noch der Klinikarzt, in den Korede heimlich verliebt ist, sich in Ayoola verliebt, reagiert sie nicht nur eifersüchtig, sondern auch besorgt. Schließlich haben die Männer in Ayoolas Leben eine kurze Verweildauer.

Der einzige Mensch, dem sich Korede in ihren Nöten anvertraut, ist ein Komapatient. Der wacht dann entgegen aller Prognosen nicht nur auf, er kann sich auch an die Monologe der Krankenschwester erinnern. Ein vergleichbare kleines Problem angesichts der sprunghaften Ayoola, die die Aufmerksamkeit der Polizei und der Angehörigen ihrer Opfer auf sich zu ziehen droht. Da ist es fast schon wieder von Vorteil, dass in der Mega-Metropole Lagos Korruption zum Alltag gehört.

Erst nach und nach wird in diesem mit hohem Erzähltempo und bissigem Humor geschriebenen Roman klar, dass Gewalt in der Familie Wurzeln hat: Das Messer, mit dem Ayoola ihre Männer umbringt, gehörte einst dem Vater, einem brutalen und gewalttätigen Patriarchen. Gerade Ayoola musste unter seinen Launen leiden – und wurde als die Schönheit der Familie zugleich Geschäftspartnern regelrecht „angeboten“. Welche Rolle die Schwestern beim Unfalltod des Vaters spielen, bleibt offen – doch ich könnte mir gut vorstellen, dass es sich buchstäblich um einen Befreiungsschlag gehandelt haben könnte.

In manchen Szenen ist „Meine Schwester die Serienmörderin“ so grell und dramatisch wie ein Nollywood-Film, in anderen zeigt dieses Buch das widersprüchliche und doch unzerreißbare Band, das so vielleicht nur zwischen Schwestern besteht – komme, was wolle. Und so manche aberwitzige Situation strapaziert die Lachmuskeln. Dieser Debütroman macht neugierig auf mehr von Oyinkan Braithwaite.

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