Überraschender und packender Thriller
Inhalt:
Die eher unbekannte Jungautorin Lowen bekommt ein Angebot, das sie nicht ausschlagen kann. Sie soll die Thriller Reihe der erfolgreichen Autorin Verity beenden. Diese ist seit einem Autounfall ...
Inhalt:
Die eher unbekannte Jungautorin Lowen bekommt ein Angebot, das sie nicht ausschlagen kann. Sie soll die Thriller Reihe der erfolgreichen Autorin Verity beenden. Diese ist seit einem Autounfall nicht mehr sie selbst. Zwar ist sie bei Bewusstsein, aber sie weder reagiert sie auf jemanden noch kann sie sprechen. Um Hintergrundwissen zu sammeln besucht sie die Familie Crawford in ihrem abgelegenen Haus in Vermont. Das Haus löst schon im ersten Augenblick Beklemmungen und Angst in Lowen aus. Aber im Inneren erwartet sie noch etwas viel schlimmeres. Bei ihrer Recherche entdeckt sie ein Manuskript. Eine Art Tagebuch von Verity geschrieben. Neugierig beginnt Lowen zu lesen. Und es ist kaum zu glauben was darin steht. Lowen beginnt sich zu fürchten. Vor Verity, der offenbar nichts wichtiger war als ihr Mann. Und in diesen scheint Lowen sich heftig und unwiderruflich zu verlieben.
Meinung:
Der Schreibstil von Coleen Hoover ist unbeschreiblich. Sie schafft es immer wieder mich in den Bann ihrer Bücher zu ziehen. Ihr Schreibstil ist fesselnd und unglaublich gut.
Das Cover gefällt mir an sich ziemlich gut. Ich finde es passt aber leider gar nicht zum Inhalt. Es macht das ganze viel harmloser und romantischer, als die Handlung wirklich ist. Das ist einfach ein typisch – romantisches Colleen Hoover Cover.
Lowen ist cool und sehr in sich gekehrt. Anders als viele Schriftsteller hasst sie die Aufmerksamkeit, weigert sich auf Lesereisen zu gehen und Social Media zu pflegen. Denn sie hat Angst, dass Leute sich nicht mögen wie sie ist. Sie ist schüchtern zumindest meistens. In der Gegenwart von Jeremy ist sie das kaum. Das Angebot will sie durch ihre Zweifel erst nicht annehmen. Aus Geldnot tut sie es doch. Als sie beginnt das Manuskript zu lesen beginnt das, was ich ziemlich erstaunlich gleichzeitig aber auch beängstigend finde. Sie beginnt sich wahrhaftig zu verändern. Man merkt wie sie beginnt sich zu fürchten, wie ängstlicher und schreckhafter geworden ist. Und was ich wirklich unheimlich finde: das sie sich in Sachen Jeremy gewisse Züge von Verity annimmt. Es hat mich in gewisser Weise verstört und mir Angst eingejagt. Durch ihre vermehrte Angst beginnt sie Dinge zu sehen und man weiß nie ob es wahr ist, was sie sieht. Ich habe jedes Mal eine kurze Schockwelle miterlebt und ich musste das Buch zuklappen.
Obwohl man Verity nie persönlich kennenlernt reicht das Manuskript vollkommen aus, um einen Angst einzujagen. Ich war einfach nur geschockt und ich fand es wirklich schrecklich, was man dort drin über sie erfahren hat.
Jeremy war noch der Normalste. Er ist gezeichnet von den schrecklichen Toden seiner beiden Töchter und dem Autounfall seiner Frau. Aber er war auch immer freundlich und hat keinen gestörten Eindruck gemacht. Und das hat mir beim Lesen geholfen nicht durchzudrehen.
Ich war zu 0% auf das gefasst, was mich in diesem Buch erwartet hat. Ich bin ein Mensch, der Lesen liebt. Ich liebe aber auch schlafen weswegen ich nicht oft ein Buch bis tief in die Nacht lese. Verity hat genau das geändert. Ich habe bis 2.00 Uhr durchgelesen, weil mich dieses Buch so gepackt hat. Aber ich muss zugeben, dass ich es überhaupt nicht gut finde, dass Verity als Romantik – Thriller eingeordnet wird. Dafür ist die gegebene Romantik einfach nicht ausgeprägt genug. Ich würde es viel eher als einen ziemlich verstörenden Psychothriller einordnen.
Ich habe das ganze Buch über mitgefiebert und mitgefühlt. Es gab Stellen im Buch, die haben mich einfach nur verstört. Anders kann ich es nicht ausdrücken. Es war zeitweise krank. Verity als Person war einfach Psycho. Ich hatte nicht nur einmal das Gefühl beim Lesen vor Angst gleich ohnmächtig zu werden. Das war eigentlich ständig so. Die Stellen in denen man das Manuskript liest waren krass, creepy, aber gleichzeitig auch so spannend, dass man weiterlesen MUSSTE. Das ganze Buch hatte eine Sogwirkung auf mich. Ich konnte es einfach nicht weglegen. Ich musste wissen was passiert. Meine Gefühle während des Lesens waren seltsam. Ich habe mich gefürchtet, ich habe gedacht, dass ich bald durchdrehe. Im letzten Drittel hatte ich dauerhaft das Gefühl mich übergeben zu müssen oder zu weinen. Es war als wäre ein dicker Klumpen in meinem Magen.
Und dann war das Ende da. Und ohne spoilern zu wollen. Es war einfach krass. Es hat richtig reingehauen. Ich habe wirklich nicht damit gerechnet. Ich weiß bis jetzt nicht was ich glauben soll und kann. Es war bombastisch.
Verity ist anders als bisherige CoHo Bücher. Wer nach einer romantischen und typischen CoHo Handlung sucht, der ist falsch. Sie schafft es zwar immer noch, das Buch in ihrer Manier besonders zu gestalten. Etwas Ernsthaftes und berührendes mit hineinzubringen, aber es ist doch etwas anderes. Ich habe noch nie eine Rezension zu einem Buch von Colleen Hoover geschrieben. Ich habe einfach immer das Gefühl, dass ich dem nicht gewachsen bin und gerecht werden kann. Denn sie schafft es sie einzigartig, ernst und berührend zu machen. Eben ganz besonders. Aber ich musste meine Gefühle zu Verity einfach mit euch teilen. Denn dieses Buch hat mich überrascht und vollkommen geplättet zurückgelassen.
Fazit:
Ein eindeutiges Jahreshighlight. Anders kann man es nicht beschreiben. Es ist überraschend, einzigartig und hat mich mit einem Gefühl zurückgelassen, das ich nicht beschreiben kann. Angst? Verstörtheit? Einfach alles. Dieses Buch ist nichts für schwache Nerven. Aber es ist auf jeden Fall lesenswert und ich empfehle es euch aus tiefstem Herzen. So ein gutes Buch.