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Veröffentlicht am 27.07.2020

Toller erster Band

Gewebewelten
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GEWEBEWELTEN


Dieses Buch entführt dich in die Welt der Fantasy und bescherrt dir spannende, fesselnde und actionreiche Momente.Eine rasante Geschichte bei der auch deine Gefühle Achterbahn fahren. Du ...

GEWEBEWELTEN


Dieses Buch entführt dich in die Welt der Fantasy und bescherrt dir spannende, fesselnde und actionreiche Momente.Eine rasante Geschichte bei der auch deine Gefühle Achterbahn fahren. Du kommst nicht mehr aus dem Staunen raus und bist einfach nur gespannt wie die Geschichte ausgehen wird. Dabei fängt eigentlich alles harmlos an und von Anfang an hat man das Gefühl, dass es kein Zufall ist das ausgerechnet diese fünf Teenager das Abenteuer in den Gewebewelten bestehen müssen.


Jana, Lisa, Timo, Tobias und Rene - fünf Teenager die unterschiedlicher nicht sein können. Sie besuchen alle das gleiche Internat und das man sie gemeinsam sieht liegt daran das sie alle zur Strafarbeit verdonnert wurden und das Archiv des Internates aufräumen müssen. Es kommt wie es kommen muss, nach kurzer Zeit geraten jana und Lisa aneinander, fast zeigtlich fällt der Strom aus und als das Licht wieder angeht ist Jana verschwunden. Es ist als hätte sie sich in Luft aufgelöst und es dauert eine Weile bis die zurückgebliebenen sich wieder gefasst haben, begreifen das es mit dem Teppich zu tun haben muss auf dem Jana vorher gesessen hat. Danach geht alles recht schnell, denn jeder sagt auf einmal etwas was er sonst nur denken würde - der Teppich scheint magisch zu sein und jeden zu zwingen die Wahrheit zu sagen. Keiner hat eine Chance und kurze Zeit später sind sie alle in einer anderen Welt, einer Welt die nur durch die eigenen Gedanken existiert. Während Jana alleine in dieser Gedankenwelt unterwegs ist, machen sich die vier anderen gemeinsam auf die Suche nach Jana. Sie finden sie wieder bei einem alten, weisen Mann und dessen Drachen Pedenius. Ein unbeschreibliches Abenteuer beginnt für sie alle, sie müssen den Weg in die reale Welt zurückfinden, aber das geht nur wenn sie an einem Strick ziehen und zu einem Team zusammenwachsen. Letzteres ist gar nicht so einfach und die fünf müssen mehrfach Kompromisse eingehen und über ihren eigenen Schatten springen. Hilfe bekommen sie von Myst, dem alten weisen Mann der einst Hüter der Magie war und seinem Geist Montavio, aber Myst weiß das sie sich beeilen müssen. Sie sind nicht sicher, denn die Handlanger des Todes sind ihnen auf den Fersen, seit Jahren schon versuchen sie Myst zu schnappen, aber er konnte ihnen immer wieder ein Schnippchen schlagen. Wird ihm das auch diesesmal gelingen? Wird er den fünf Freunden helfen können wieder in ihre Welt zurückzukehren?


Eine unglaublich spannende und fesselnde Geschichte, auch weil die fünf unterschiedlichen Teenager anfangs Einzelkämpfer sind und keiner eigentlich genau weiß was in dem anderen vorgeht. Sie müssen sich echt zusammenraufen um dieses Abenteuer heil zu überstehen, aber sie machen ihre Sache richtig gut. Es gibt immer wieder Streitigkeiten, aber man sieht auch das sie sich in diesen schweren Stunden entwickeln, das sie mehr von sich preis geben und es stellt sich raus das in allen eigentlich viel mehr steckt wie man anfangs denkt. Jeder trägt Geheimnisse mit sich rum, teilweise Ängste die sie nun zulassen und auch zeigen. Sie wachsen zu einem Team zusammen, mehr noch sie werden Freunde und sind für einander da. Es ist als hätte der Teppich der Wahrheit nur darauf gewartet sie zu finden um ihnen eine Chance für einen Neuanfang zu geben.


Die Geschichte hat mich total in den Bann gezogen und es hat mir gefallen wie die Einzelkämpfer zu einem Team zusammen gewachsen sind. Es gab immer wieder spannende und fesselnde Momente und durch den bildhaften Schreibstil der Autorin konnte man sich die Welt der Gedanken richtig gut vorstellen. Der Schreibstil war flüssig und mitreissend, aber es passiert soviel das man schon aufpassen muss um alles genau aufzunehmen bzw. zu verstehen. Gegen Ende hin wurde alles ein bisschen schnell erzählt, aber alles in allem eine richtig tolle Geschichte die ich nur empfehlen kann.


Das Cover des Buches und die Innengestaltung haben mir ebenso gut gefallen, alles passte wunderbar zu der Geschichte und nun freue ich mich auf den zweiten Band.


Von mir gibt es eine Leseempfehlung und vier Sternchen.

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Veröffentlicht am 28.06.2020

Toller Reihenauftakt

Zane gegen die Götter, Band 1: Sturmläufer (Rick Riordan Presents: abenteuerliche Götter-Fantasy ab 12 Jahre)
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Sturmläufer – Zane gegen die Götter von J. C. Cervantes

Eigentlich bin ich ja kein Fan von Göttern und nie und nimmer hätte ich damit gerechnet das ich einmal ein Buch über Götter lesen würde, ...

Sturmläufer – Zane gegen die Götter von J. C. Cervantes

Eigentlich bin ich ja kein Fan von Göttern und nie und nimmer hätte ich damit gerechnet das ich einmal ein Buch über Götter lesen würde, aber die Leseprobe zum ersten Band der Sturmläufer Triologie hatte etwas dem ich mich nicht entziehen konnte.

Zane Obispo ist ein kleiner Junge mit einem leichten Handicap – eines seiner Beine ist kürzer wie das andere und das führt dazu das er humpelt und zum Gehen einen Stock braucht. Er kommt gut damit klar, aber die anderen Kinder ärgerten ihn immer wieder und so nahm ihn seine Mutter von der Schule und unterrichtet ihn zu Hause. Die beiden leben mit Zanes Onkel Hondo in einem kleinen Häuschen in New Mexico. Rosie, eine Boxer-Dalmatiner-Hündin ist Zanes beste Freundin und wann immer es geht sind die beiden auf Entdeckungstour, am liebsten hinter dem Haus, denn dort befindet sich ein Vulkan. Alles könnte so schön sein, aber dann wird Zane an einer Privatschule angenommen und ab dem Tag ändert sich für ihn alles. An der neuen Schule lernt er Brook kennen und kurz darauf überschlagen sich die Ereignisse und Zane befindet sich in einem großen Abenteuer in dem er selbst eine große Rolle spielt und es mit Göttern aufnehmen muss.

Die Geschichte rund um Zane und die Maya Götter hat mich von Anfang an in den Bann gezogen. Eine abenteuerliche Geschichte, bei der auch der Humor nicht zu kurz kommt und bei der man auch etwas mit auf den Weg bekommt. Götter waren nie so meins und daher habe ich mich auch nie wirklich damit beschäftigt, durch Zane aber habe ich viel an Wissen mitgenommen und das hat mir gefallen. Die Mischung des Buches war wirklich genial und auch der Schreibstil konnte mich überzeugen. Besonders gelungen fand ich das Glossar am Ende des Buches wo die wichtigsten Hintergrundinformationen zu Zanes Geschichte zusammengefasst wurden.

Die Charaktere in dem Buch haben mir gefallen und gerade Zane eroberte mein Herz im Sturm. Es machte Spaß ihn auf seinem Abenteuer zu begleiten und mit ihm in die Welt der Mayas einzutauchen. Ungewollt gerät er in ein Abenteuer und lernt auch sich selbst neu kennen, entdeckt das er viel stärker und mutiger ist wie gedacht, aber auch das seine Behinderung eine Bedeutung hat. Mit Brook findet er zum ersten Mal eine Freundin, auch wenn er nicht immer mit ihr einer Meinung ist, gemeinsam sind sie stark und lernen den Göttern das fürchten.

Die Geschichte überrascht immer wieder und sie zaubert einen Bilder vor Augen die einfach wundervoll sind. Götter und alte Bräuche spielen eine große Rolle und man wusste nie so recht wer nun eigentlich auf welcher Seite steht, wer Zane gutes und wer ihm böses will.

Ein tolles Jugendbuch bei dem du während des Lesens Wissen in dir aufsaugst und bei dem du aus dem Staunen nicht mehr rauskommst.

Die Gestaltung des Covers finde ich auch sehr beeindruckend. Das Buch sticht sofort ins Auge und auch im Inneren des Buches fand ich toll das der erste Satz immer fett gedruckt wurde. Das war das gewisse etwas und ja machte einfach noch ein bissel mehr neugierig auf das was nun kommen würde.

Mir hat der erste Band schon mal richtig gut gefallen und ich vergebe gerne eine Leseempfehlung an jung und alt. Band eins bekommt von mir 4 Sterne und schon jetzt fiebere ich der Fortsetzung entgegen.

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Veröffentlicht am 11.06.2020

Ein richtig tolles Buch, aber halt nicht der Thriller den ich erwartet habe

Todesfalle
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Todesfalle von Karen Rose

„Todesfalle“ ist der fünfte Band der Baltimore Reihe und obwohl ich die vorherigen Bände nicht kannte konnte ich dem Buch gut folgen. Die Autorin ist immer wieder auf die vorherigen ...

Todesfalle von Karen Rose

„Todesfalle“ ist der fünfte Band der Baltimore Reihe und obwohl ich die vorherigen Bände nicht kannte konnte ich dem Buch gut folgen. Die Autorin ist immer wieder auf die vorherigen Bände eingegangen so dass man die Verbindung der einzelnen Personen erkennen konnte und auch verstand warum sich alles so nah standen. Ganz gut gefallen hat mir auch das man am Ende des Buches ein kleines Verzeichnis hatte in dem alle Bücher von Karen Rose, mit kurzer Inhaltsangabe, aufgeführt waren und eines in dem man nachlesen konnten in welchem Buch die einzelnen Charaktere eine Rolle spielten. So konnte man das Bild über die vorherigen Bände noch vervollständigen.


Die Geschichte selbst hat mich von Anfang an in den Bann gezogen, ABER es war nicht der Thriller den ich erwartet habe sondern eher eine gefühlvolle Familiengeschichte. Einzig der Anfang lies mir kalte Schauer über den Rücken jagen und ansatzweise spannend wurde es erst auf den letzten 50 Seiten, wobei hier die Betonung definitiv auf „ansatzweise“ liegt.


Wer also einen rasanten, spannenden und fesselnden Thriller lesen möchte sollte Abstand von dem Buch nehmen. Wer jedoch gerne eine fesselnde Geschichte mit Wendungen und Überraschungen lest liegt hier goldrichtig. Ich liebe beides und deshalb konnte mich das Buch trotzdem in den Bann ziehen.


Die Grundidee zu diesem Buch war nicht schlecht. Jazzy kommt von der Schule nach Hause und findet ihre Mutter leblos am Boden liegen. Dann erkennt sie das noch jemand in der Wohnung ist, intuitiv versteckt sie sich hinter einem Sessel und erkennt den Mann der für den Tod ihrer Mutter verantwortlich ist. Sie ist geschockt, erkennt aber die Gefahr in der sie und ihre kleine Schwester schweben und aus Angst spricht sie von dem Moment an kein Wort mehr. Die beiden Mädchen kommen in ein Therapieprogramm und werden von der jungen Taylor betreut. Taylor gewinnt das Vertrauen von Jazzy, aber auch der Killer erfährt davon und da er sich nicht sicher ist was Jazzy weiß, vor allem was sie Taylor erzählt hat, gibt es für ihn nur einen Weg – er muss alle drei ausschalten.


Wer nun denkt das es in dem, immerhin knapp 620 Seiten umfassenden Buch, um den Mord an Jazzys Mutter geht liegt falsch. Fakt ist das diese Story eigentlich immer nur im Hintergrund spielt und es vielmehr um Taylor geht. Diese hat nämlich auch ein Geheimnis, sie wurde von klein auf von ihrer Mutter angelogen und das hat weite Kreise gezogen, die nicht nur ihr Leben sondern auch das ihrer Geschwister und ihres Adoptivvaters beeinträchtigt hat. Als ihre Mutter stirbt erleichtert sie ihr Gewissen und Taylor erfährt das sie mit einer Lüge aufgewachsen ist und beschließt ihre andere Familie ausfindig zu machen.Das Praktikum kommt ihr dabei gelegen und eine bewegende Geschichte nimmt ihren Lauf.


Es war nicht das Buch das ich erwartet habe, aber es hat mich trotzdem in den Bann gezogen. Mir sind alle Charaktere (und das waren nicht wenige) ans Herz gewachsen und jeder einzelne von ihnen hat, wie Taylor, eine Vergangenheit die sie geprägt haben. Taylor hat mir vom ersten Moment an richtig gut gefallen. Sie hat ein großes Herz, war schlagfertig, aber auch innerlich zerrissen. Man spürt die Wut auf die verstorbene Mutter, aber auch das sie ihr fehlt. Sie wandelt auf den Spuren der Vergangenheit, lernt ihren leiblichen Vater kennen und findet eine neue große Familie. Sie ist mutig und kämpft für die Menschen die ihr am Herz liegen, wie zum Beispiel die kleinen Mädchen. Die Menschen die Taylor in diesen Tagen kennenlernt sind vielschichtig und durch die Vergangenheit miteinander verknüpft. Jeder einzelne von ihnen hat schon viel durchgemacht und es ist erstaunlich wie sie zueinander gefunden haben, aber auch das sie dadurch zu einer richtig großen Familie wurden in der sich jeder um den anderen sorgt und bei der alle aufeinander aufpassen. Taylor bekommt das mehr als einmal zu spüren. Natürlich darf bei so einer Geschichte, die ja kein Thriller im eigentlichen Sinne war, auch eine kleine Liebesgeschichte nicht fehlen.


Ja, das Buch war anders wie erwartet, aber es hat mich trotzdem in den Bann gezogen und hätte ich nicht einen Thriller erwartet, dann wäre es für mich ein Volltreffer gewesen. Dieser Band hat mich neugierig auf die vorherigen gemacht und ich werde mir diese irgendwann auch einmal zulegen.

Allen Thrillerfans empfehle ich Abstand von dem Buch zu nehmen, Liebhabern von Familiengeschichten mit Geheimnissen kann ich das Buch nur empfehlen. Letzere werden voll auf ihre Kosten kommen.

Ich liebe beides insofern konnte mich die Geschichte voll in den Bann ziehen ABER ich hatte einen Thriller erwartet............... daher gibt es von mir nur 4 Sterne.


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Veröffentlicht am 05.06.2020

Eigentlich wollten sie nur ein Leben in Freiheit führen....

Die Hölle war der Preis
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Die Hölle war der Preis von Hera Lind

Wenn es um Geschichten geht die das Leben schrieb, bzw. die auf wahren Begebenheiten ruhen dann ist Hera Lind der Name der mir sofort in den Kopf kommt. Sie schafft ...

Die Hölle war der Preis von Hera Lind

Wenn es um Geschichten geht die das Leben schrieb, bzw. die auf wahren Begebenheiten ruhen dann ist Hera Lind der Name der mir sofort in den Kopf kommt. Sie schafft es immer wieder mich mit ihren Geschichten in den Bann zu ziehen und so war es auch mit dem Hörbuch zu „Die Hölle war der Preis“. Ein Titel der genau auf das zutrifft was Gisa und Ed durchleben als sie im Januar 1974 wegen Republikflucht verhaftet werden. Beide fühlten sich in der DDR nicht mehr wohl, wussten das sie ihre privaten und beruflichen Ziele, Wünsche und Träume dort nicht erfüllen würden können und so planen sie ihre Flucht, die jedoch schief geht. Was sie nach ihrer Festnahme erwartet ist die Hölle auf Erden und die langersehnte Freiheit rückt in weite Ferne.

Svenja Page hat das Hörbuch eingelesen und wie immer hat sie es sofort geschafft mich in den Bann zu ziehen. Man spürte das auch sie das Schicksal von Gisa und Ed, aber auch all derer die mit der Geschichte zu tun hatten, nicht kalt gelassen hat. Sie hat den Charakteren Leben eingehaucht und die jeweiligen Stimmungen gut rüber gebracht.

Ich bin immer noch geflasht von dem was Gisa und Ed erlebt haben. Ich musste während des Hörens einige male schlucken, denn das was hinter den beiden liegt ist wirklich grausam und man fragt sich immer wieder woher die beiden die Kraft genommen haben um durchzuhalten.

Gisa und Ed haben es sich nicht leicht gemacht, haben hin und her überlegt, aber die Hoffnung auf ein besseres Leben hat ihnen die Kraft und den Mut gegeben es zu wagen. Leider ging es nicht gut und all das was die beiden dann erlebt haben ist kaum zu glauben. Sie gingen im wahrsten Sinne durch die Hölle, mussten sich erniedrigen lassen und ja es aus Gisas Sicht zu hören, quasi mitzuerleben ist wirklich nicht leicht. Ein Alptraum den Gisa durchlebt, sie muss sich erniedrigen lassen und man hat Bilder vor Augen. Mehr wie einmal hatte ich eine Gänsehaut und oftmals war ich fassungslos, alleine schon wenn man sich überlegt das sie ja eigentlich nur ein freies Leben führen wollte und dafür durch die Hölle gehen musste. Getrennt von ihrem Mann, muss sie stark bleiben. 4 lange Jahre dauert ihre Haft, ein Auf- und Ab der Gefühle. Ihr werden Sachen über ihren Mann erzählt die sie nicht glauben kann und ebenso ist es bei ihm. Werden die beiden diese schwere Zeit überstehen, werden sie danach noch die gleichen sein und vor allem wird ihre Liebe diese Zeit überstehen?


Ein sehr bewegendes Hörbuch über eine Zeit von der man viel gehört hat, aber nie so einen direkten Einblick bekommen hat was wirklich mit den Menschen passiert ist deren Flucht gescheitert ist. Die Geschichte von Gisa und Ed deckt eine andere Seite auf und ihr Schicksal bewegt und berührt unglaublich, lässt einen fassungslos zurück. Ihre Flucht hat auch Auswirkungen auf die Familie die sie zurückgelassen haben.

Mich hat das Hörbuch aufgewühlt, bewegt, schockiert aber auch berührt. Nicht nur Giesas Schicksal hat mich mitgenommen, es gab noch viele andere Frauen die wie sie nur ein freies Leben führen wollten, jede einzelne von ihnen hat ihr Päckchen zu tragen. Mir hat gefallen wie sich Freundschaften bildeten, wie sie versucht haben das beste aus ihrer ungewollten, gemeinsamen Zeit gemacht haben.

Ich habe mich mit den beiden gefreut als diese Horrorzeit endlich ein Ende hatte und sie aus dem Gefängnis in die Freiheit in ein neues Leben entlassen wurden. Schade fand ich aber das dies dann auch gleichzeitig das Ende der Geschichte war. Mir hat ein Epilog gefehlt – ich hätte gerne gewusst wie die beiden diese Jahre verarbeitet haben, wie sie es geschafft haben sich ein neues Leben aufzubauen und es wäre auch interessant gewesen zu hören ob sie ihre damalige Entscheidung bereut haben oder ob sie es, trotz allem was hinter ihnen liegt, wieder zu machen würden.

Mir hat das Hörbuch ansonsten richtig gut gefallen, denn ich bekam eine Seite offen gelegt die ich so grausam nicht erwartet hätte.. Anhand der Geschichte von Gisa und Ed erfährt man soviel über die damalige Zeit und was wirklich vor sich gegangen ist. Ich kann dieses Hörbuch jedem ans Herz legen, gerade auch Jugendlichen die sich mit dem Thema beschäftigen oder in der Schule damit zu tun haben. Von mir gibt es eine absolute Hörempfehlung und vier Sterne. Einen Punkt Abzug weil für mich die Geschichte am Ende zu viele Fragen offen gelassen hat. Fragen die mir am Herzen liegen weil ich gerne gewusst hätte wie das Leben nach diesen vier Jahren weitergegangen ist.

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Veröffentlicht am 17.04.2020

Ein bissel zu langatmig, aber sonst gut

Unverblümt im Sommerwind
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Unverblümt im Sommerwind von Simone Veenstra

Unverblümt im Sommerwind ist eine Geschichte bei der man ins Nachdenken gerät und bei der nichts ist wie es scheint:

Judith ist ein aufrichtiger und ehrlicher ...

Unverblümt im Sommerwind von Simone Veenstra

Unverblümt im Sommerwind ist eine Geschichte bei der man ins Nachdenken gerät und bei der nichts ist wie es scheint:

Judith ist ein aufrichtiger und ehrlicher Mensch und genau das ist ihr Problem. Fragt sie jemand um ihren Rat, oder auch nicht, dann sagt sie unverblümt ihre Meinung. Das kommt natürlich nicht immer gut an und so kommt es das sie immer wieder Jobs und Wohnungen verliert, aber auch ihre Beziehungen in den Wind schießt. Sie denkt sie ist anders und nach der letzten Enttäuschung will sie nur eines – sie möchte normal sein und dazu gehört das sie lernt mit ihrer Meinung hinter dem Zaun zu halten und ab und dann auch einmal zu einer Notlüge greifen kann. Im Grunde ihres Herzen ist sie mit sich selbst zufrieden und fühlt sich auch einsam, denn Freunde hat sie auch keine. Sie möchte ihr Leben in den Griff bekommen und so macht sie sich auf zu Onkel Olaf der auf Amrum im Leuchtturm lebt. Er soll ihr helfen ihr Leben in Griff zu bekommen, aber dann kommt alles ganz anders und Judith erlebt nicht nur aufregende Tage auf Amrum, ein Hund findet sie und weicht ihr nicht mehr von der Seite, sie lernt die Bewohner der Villa Pippilotta kennen und findet ein altes Tagebuch welches von einem Mädchen geschrieben wurde das 1900 auf der Nachbarinsel Föhr geboren wurde. Die Geschichte von Teda stellt ihr Leben komplett auf den Kopf und sie erkennt das anders sein, nicht unbedingt das schlechteste ist was es gibt.

Ich kannte die Autorin bislang noch nicht, aber sie hat mich mit ihrer Geschichte in den Bann gezogen, genauso wie das Cover das mir sofort ins Auge gestochen ist. Das Cover finde ich sehr erfrischend und passt super gut zum Titel, aber auch zu der Geschichte. Besonders gut gefallen hat mir das auf den Titelblattinnenseiten die Inseln Föhr und Amrum abgebildet sind und man so gleich sehen kann wo die einzelnen Orte liegen die in der Geschichte eine Rolle spielen.

Der Schreibstil der Autorin hat mich mitgerissen, flüssig und locker. Die Geschichte wird in zwei Handlungssträngen erzählt, wobei die Gegenwart überwiegt. Beide Handlungsstränge haben mich in den Bann gezogen und gerade Teda bewunderte ich für ihren Mut. Als Mädchen hatte sie es nicht leicht, sie lebte in einer Zeit in der die Eltern bestimmten was gut für sie war und ihre eigenen Wünsche bezüglich ihrer Zukunft spielten keine Rolle. Teda lebte in einer Zeit in der, der Krieg das Leben aller veränderte. Trotzdem wollte sie ihre Träume umsetzen und deshalb nahm sie ihr Leben in die Hand, zog ihr Ding durch, stellte sich den Herausforderungen und räumte einen Stein nach dem anderen aus dem Weg. Genau wie Judith war sie „anders“, aber sie hat das nie als schlecht empfunden und durch sie sieht Judith dann auch ihr Leben mit anderen Augen. Tedas Geschichte weist Judith den Weg und durch Teda blüht sie ein Stück weit auf und hilft dabei nicht nur sich selbst.

Judiths mochte ich sofort. Sie ist eine junge Frau die mit dem Leben hadert. Mit ihrer unverblümt ehrlichen Art eckt sie immer wieder an. Sie wird immer wieder aus der Bahn geschmissen, letztendlich hat sie kein Selbstvertrauen mehr und ist am Ende ihrer Kräfte. Sie ist es leid und als sie wieder einmal ihre Wohnung verliert beschließt sie das es an der Zeit ist ihr Leben komplett zu ändern. Sie möchte ein normales Leben führen, Freunde haben und auch mal die ein oder andere Notlüge anwenden können und ihr Onkel Olaf auf Amrum soll ihr dabei helfen. Den ersten Freund den sie findet ist ein herrenloser Hund der ihr ab dann nicht mehr von der Seite weicht. Eines Morgens, bei einem spontanen Bad im Meer, entdeckt sie eine schlafende Frau am Strand und damit beginnt für sie eine aufregende Zeit und der Beginn dessen was sie sich vorgenommen hat: Freunde zu finden und Lügen zu lernen. Marlene führt die Villa Pippilotta, ein Haus in dem die unterschiedlichsten Menschen leben, alle haben jedoch einen Wunsch – die Vergangenheit zu verarbeiten und ins Leben zurück zu finden. Als Judith Ben, Lydia, Joseph und Rita kennenlernt trifft sie auf vier Personen die seelische Wunden mit sich rum tragen und die den größten Teil des Tages alleine verbringen. Nur zu den Essenszeiten treffen sich alle, eine Gemeinschaft ist nicht erkennbar. Das ändert sich mit dem Tag an dem Judith zu ihnen stößt. Judiths ehrliche und offene Art kommt nicht immer gut an, aber sie bewegt etwas bei den Leuten und Judiths unverblümte Art trifft dort wo sie treffen muss: Tief im Inneren, sie bewegt bei jedem etwas und alle wollen Judith helfen lügen zu lernen, dabei vergessen sie ihre eigenen Probleme und können mit der Zeit auch über sich selbst und das was ihnen auf dem Herzen liegt sprechen. Die Gruppe Einzelkämpfer wächst immer mehr zusammen, sie werden Freunde und mit der Zeit setzen sich sich konkret mit ihrer Vergangenheit auseinander, fangen sich gegenseitig auf und sind füreinander da. Anfangs weiß man nicht viel über die Bewohner, über das was hinter ihnen liegt, man denkt sich seinen Teil, aber auch hier wurde ich dann überrascht, denn nicht alles was ich mir zurecht gelegt hatte, war so wie es scheint. Es gab die ein oder andere Überraschung, die ich so nicht erwartet hätte. Die Bewohner, samt der Eigentümerin dieses Erholungsheimes sind mir ganz schnell ans Herz gewachsen und ich war gespannt ob sie einen Weg finden würden um ihren Leben neue Impulse zu geben, ihre Träume und Wünsche doch noch zu erfüllen oder aber ganz neue Wege zu finden.

Ich fand die Geschichte sehr bewegend, vielleicht ein bisschen zu lang, aber im großen und ganzen hat es mir das Buch wirklich gut gefallen. Die verschiedenen Charaktere verbindet das sie neu durchstarten möchten und dies heißt mit der Vergangenheit abzuschließen, neue Wege zu gehen. Von Anfang an ist klar das die beiden Handlungsstränge miteinander zu tun haben, denn es gibt vieles das Teda und Judith verbindet. Von Anfang an ist klar das die Nordseeinseln in beider Leben eine große Rolle spielen und durch das Tagebuch kann Judith viele Puzzlesteinchen zusammen setzen. Die Liebe zur Kunst spielt bei Judith und Teda eine große Liebe und darüber hinaus entdeckt Judith dann noch ein Geheimnis das Teda ein Denkmal setzen wird.

Ein Buch über Freundschaft, Zusammenhalt, Enttäuschungen und Hoffnungen, bewegend, emotional, aber auch zum Schmunzeln. Ein Buch das in die Tiefe geht, das zeigt das „anders sein“ nicht unbedingt schlecht ist, das Ehrlichkeit auch gutes Bewirken kann, vor allem aber das man sich nicht der anderen wegen umkrempeln sollte. Judith, aber auch die anderen Bewohner der Villa Pippilotta, helfen sich gegenseitig und darüber hinaus werden die eigenen Probleme immer kleiner und sie lernen zu akzeptieren, verarbeiten und finden wieder Freude am Leben. Step bei Step stellen sie sich der Herausforderungen und nehmen neue Impulse mit und auch eine kleine Lovestory bahnt sich an. Gut eingefügt wurde Tedas Geschichte, bei der man immer wieder feststellen kann das sie und Judith sich ähnlicher sind wie man anfangs denkt, wenngleich man die beiden Lebensgeschichten nicht vergleichen kann.

Mir hat das Buch richtig gut gefallen und ich werde mir auch die anderen Bücher der Autorin noch etwas näher anschauen. Von mir gibt es eine Leseempfehlung und vier Sterne.

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