Profilbild von katze102

katze102

Lesejury Star
online

katze102 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit katze102 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Der Titel hat mich irregeführt und anderes erwarten lassen

Ich will ja loslassen, doch woran halte ich mich dann fest?
0

Das Buch beginnt mit dem Vorwort von Byron Katie, gefolgt von der Erklärung von „The work von Byron Katie“ und der Liste der vier wichtigen Fragen auf den Seiten 18-20:
1. Ist es wahr?
2. Kannst du dir ...

Das Buch beginnt mit dem Vorwort von Byron Katie, gefolgt von der Erklärung von „The work von Byron Katie“ und der Liste der vier wichtigen Fragen auf den Seiten 18-20:
1. Ist es wahr?
2. Kannst du dir absolut sicher sein, dass es wahr ist?
3. Wie würdest reagieren, wenn du diesen Gedanken glauben würdest?
4. Wer wärst du ohne diesen Gedanken?
Lösungsstrategie: Kehre Deine Gedanken um!

Danach folgen bis zum Ende des Buches nur noch Geschichten aus dem Leben der Ina Rudolph.

Bislang war mir dieser Name überhaupt kein Begriff, nun weiß ich, dass es sich um ein gefragtes Modell, eine Sängerin, sehr erfolgreiche Schauspielerin und Coach für alle Lebenslagen handeln soll. Die über 230 Seiten mit Erzählungen aus ihrem Leben konnten mich überhaupt nicht packen, auch wenn sie als Beispiele gedacht waren und jedesmal die Fragen von S. 18-20 ausgiebig, manchmal geradezu phantasievoll aufgebläht und zwanghaft abgehandelt wurden. Genaugenommen war keine der gestellten Fragen eine, die ich mir auch stellen würde und das meiste der inszenierten Selbstdarstellungen interessierte mich überhaupt nicht. Die Schwerpunkte in Ina Rudolphs Fragen waren, ob sie eine feste Beziehung brauche oder wolle und wie alle beteiligten Partner in der offenen Beziehung mit dem Wissen um die anderen umgehen, Frieden durch das Stellen der vier Fragen machen können. Ich weiß: Sex sells; dennoch interessiert mich nicht, wie Frau Rudolph das handhabt und auch die anderen Fragen, die gestellt wurden, waren für mich nicht allzu fesselnd. Die meiste Zeit kam ich mir vor, als zwänge mich jemand, stundenlang eine peinliche Seifenoper anzuschauen, ein Format, das ich auf Grund seiner Oberflächlichkeit zutiefst verabscheue.

Aber letztendlich muß ich feststellen, dass meine Enttäuschung über dieses Buch größtenteils an mir liegt, denn ich hatte falsche Erwartungen daran gestellt. Für mich war klar, dass sich der Leser mit „Ich“ angesprochen fühlen sollte, es sich um einen Ratgeber handeln müsse, durch den ich etwas lernen und ändern könne. Nun, nachdem ich das Buch gelesen habe, fällt es mir wie Schuppen von den Augen; denn nun lese ich den Titel richtig: „ Ina Rudolph: Ich will ja loslassen“. Und nun verstehe ich auch, warum sich das Ganze mehr wie ein Tagebuch als ein Ratgeber liest. Mir hätten die ersten 20 Seiten dieses Buches gereicht, um „the work“ zu verstehen.

Fazit: Kein Ratgeber, sondern eher ein Tagebuch.

Veröffentlicht am 25.06.2020

eher schwieriger Zugang

Kater Schnurz im Märchenland
0

Vorab muss ich erwähnen, dass ich dieses Buch nicht aus meiner Kindheit kenne; mich sprach das Titelbild an und ich war neugierig auf die Geschichte, in der Kater Schnurz durch das Märchenland reist.


Die ...

Vorab muss ich erwähnen, dass ich dieses Buch nicht aus meiner Kindheit kenne; mich sprach das Titelbild an und ich war neugierig auf die Geschichte, in der Kater Schnurz durch das Märchenland reist.


Die zahlreichen Bilder fallen klar und deutlich aus und kommen mit wenigen Farben daher. Die Geschichte selber wird fast in Gedichtform erzählt - das Versamß fällt unterschiedlich lang aus, die Reime sind unrein. Dieses "Reim dich, oder ich fress dich" verhindert, dass man die Geschichte mit schönem Klang und Spaß vorliest. Auch spricht mich der Inhalt nicht so ganz an, beispielsweise liegt Schneewittchen wach im Sarg und freut sich, dass die Zwerge mit Schnittmustern für ein neues Hochzeitskleid daherkommen. Mag sein, dass solche Aussagen in den wilden Siebzigerjahren zum Ungehormsam aufzurufen vermochten, aber was fange ich heutzutage damit an?

Ein Kinderbuch sollte vor allem Spaß machen, beim Vorlesen, beim Zuhören und auch beim alleine Entdecken der Bilder. Am besten sollte auch ein Lerninhalt vermittelt werden, und sei es "nur" der Spaß an der Sprache bei sogenannten Quatschbüchern wie beispielsweise bei "Dunkel wars, der Mond schien helle"., im Idealfall setzt sich das Buch auch noch mit einem Thema auseinander.

Ich muß gestehen, ich werde mit diesem Buch nicht warm; mir fehlt da einfach zu viel, so dass ich es weder privat noch im Kindergarten einsetzen würde.
Für jene, die es in ihrer Kindheit lieben gelernt haben, wird diese Neuauflage vermutlich viele schöne Erinnerungen wecken; anderen könnte der Zugang schwerer fallen.

Veröffentlicht am 29.04.2020

nicht mein Fall

Ein Haiku für die Leiche
0

Manfred Eichhorn, unter anderem Buchhändler und Autor, erzählt in „Ein Haiku für die Leiche“, untertitelt als Schwaben-Krimi, von einer Tötungsserie, die mit einem Luchs beginnt, Schatten in die Vergangenheit ...

Manfred Eichhorn, unter anderem Buchhändler und Autor, erzählt in „Ein Haiku für die Leiche“, untertitelt als Schwaben-Krimi, von einer Tötungsserie, die mit einem Luchs beginnt, Schatten in die Vergangenheit wirft, sich bezüglich der Opfer steigert und jeweils als Signatur des Täters ein handgeschriebenes Haiku beim Opfer aufweist.

Kommissar Lott, der nicht nur ein Jahr vor seiner langersehnten Pensionierung steht, sondern zudem arge gesundheitliche Probleme mit seiner Hüfte hat, untersucht den oder die Fälle mit seiner neuen Kollegin Britta Zorn, die eigentlich als hochkarätige Profilerin tätig war und aus privaten Gründen die Karriereleiter hinabgestiegen ist. Die einzelnen zu untersuchenden Taten, die räumlich etwas auseinanderliegen, werden zudem in Kooperation mit dem Ulmer Team um Petra Mai geführt.



Ich hatte, schon alleine durch die Bezeichnung als Schwabenkrimi etwas Lokalkolorit und Ortsbeschreibungen erwartet, welche es aber, wenn überhaupt nur auf die Nennung beispielsweise eines Kirchennamens begrenzt waren. Vielleicht könnte man in diesem Zusammenhang noch einen Hauptdarsteller des Krimis sehen, ein Buchhändler, der eine viele Jahre bestehende Buchhandlung betreibt, bekannt und geachtet ist, sehr viele Bücher gelesen hat, sich mit Kunden austauscht und abends Vorträge hält; vielleicht ist es Zufall, dass der Autor selber auch als Buchhändler tätig war.

Der Krimi selber konnte mich leider überhaupt nicht fesseln; ich fand ihn ziemlich unspannend. Für mich standen die zu untersuchenden Fälle eher im Hintergrund, die Erklärungen bezüglich des Haikus, die sich gebetsmühlenartig durch die erste Hälfte des Buches ziehen, immer wieder wiederholt werden, waren mir beiweitem zuviel des Guten. Die erste Erklärung, dass es sich um einen japanischen Dreizeiler handelt, mit der Silbenzahl 5-7-5, war beim ersten Mal nett, aber bei jedem Weitererzählen an die Kollegen der beiden Kommissariate und auch während der Abhandlungen des Buchhändlers sowie die fast unzählbaren Zitate Michael de Montaignes, die auch noch häufig mehrfach wiederholt wurden, genau wie die an den Tatorten vorgefundenen Haikus oder die Strophe eines Kinderliedes, machten diesen Roman unglaublich zäh zu lesen. Zudem stört es mich, wenn Fehler nicht beachtet wurden: Bei einem Haiku, der am Tatort gefunden wurde, wird in der Teambesprechung von allen, die es bisher schon gelernt hatten, betont und den noch unwissenden Kollegen vermittelt, dass es sich um ein gerade klassisches Haiku handele, mit dem Silbenmaß 5-7-5 (S.59) – leider ist da niemandem aufgefallen, dass es sich tatsächlich um einen 6-7-6 Haiku handelt.

Der gesamte Krimi wurde gespickt mit Zitaten aus Dienstvorschriften, Handlungsstrategien, Auszügen zur Verwaltungsreform oder abgeschriebenen medizinischen Diagnosen, beispielsweise zu Lotts Hüftproblemen. Wie schon erwähnt, traten Ermittlungen und Taten bei diesen vielen Einschüben eher in den Hintergrund und ließen für mich nicht wirklich Spannung aufkommen. Vielmehr stand für mich die schulmäßige Auseinandersetzung mit dem Haiku sowie Texten von Montaigne und Dozieren darüber im Vordergrund.




Veröffentlicht am 18.07.2023

banal und nicht empfehlenswert

Wahrsagen
0

Lilian Verner-Bonds ist laut Information auf der Buchrückseite "eine international anerkannte Hellseherin, Handleserin und Heilerin sowie Autorin, Dozentin und Lehrerin." In diesem Buch gibt sie auf 116 ...

Lilian Verner-Bonds ist laut Information auf der Buchrückseite "eine international anerkannte Hellseherin, Handleserin und Heilerin sowie Autorin, Dozentin und Lehrerin." In diesem Buch gibt sie auf 116 Seiten, von denen einige von ganzseitigen Bildern geziert werden, eine Einführung in die Wahrsagung, die Geschichte eben dieser und in insgesamt 40 verschiedene Möglichkeiten der Wahrsagung. Es versteht sich von selber, dass die Autorin hier keiner einzigen der dargestellten Möglichkeiten gerecht und alles nur im Schnelldurchgang angekratzt werden konnte.

Das ganze Buch wirkt auf mich so, als wäre die Zielgruppe von 8 - 12- Järigen gewesen, was aber nicht sein kann, denn die Autorin siezt ihre Leserschaft. Die Autorin möchte auf diesen wenigen Seiten möglichst viel anbieten, dass man ausprobieren sollte, um festzustellen, was bei einem selber wirken würde - und wenn nichts anspräche, wäre vieles aus dem Buch auch noch als Partyspaß gut geeignet. Das macht auf mich nicht den Eindruck, als würde die Autorin viel Herzblut in dieses, ihr neuestes Werk, legen zumal sie die Ernsthaftigkeit des Vermittelten auch noch durch eine Bastelseite in diesem Buch unterstreicht, auf dem Glücksbrigeramulette, unter anderem "der heilige ägyptische Skarabäus" immerhin mit Vorder- und Rückseite abgedruckt sind; die Papierseitenamulette soll man ausschneiden und erhält auch gleich eine Anleitung, wie man diese im nächsten Arbeitsschritt energetisieren kann.

Die gegebenen Infos finde ich banal, zum Teil gefährlich (wer beurteilt andere nach ihren Ohren?) und sehr fragwürdig. Ich kann dieses Buch nicht weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 16.10.2022

enttäuschend

Das Zuhause
0

Emanuele Coccias will "Das Zuhause - Philosophie eines scheinbar vertrauten Ortes" auf knapp 150 Seiten des kleinformatigen Buches in 12 Kapiteln, meist nach Räumen des Hauses benannt, aufzeigen, wie das ...

Emanuele Coccias will "Das Zuhause - Philosophie eines scheinbar vertrauten Ortes" auf knapp 150 Seiten des kleinformatigen Buches in 12 Kapiteln, meist nach Räumen des Hauses benannt, aufzeigen, wie das Zuhause unsere Psyche beeinflusst.

Die Leseprobe hatte mich angesprochen und ich war neugierig auf dieses Werk. Der vielgereiste und mindestens 30mal umgezogene Philosophieprofessor fabuliert von seinen 30 Umzügen sowie den begleitenden Umständen, Wohnbedingungen und daraus resultierenden Erkenntnissen und das meist recht hochgestochen formuliert und leider nicht ganz so stark im Bezug auf philosophische Einsichten. Sehr persönlich und vielleicht auch ein wenig zu überheblich werden da “Tatsachen” dargestellt, die wohl nicht nur Frauen als zweifelhafteinstufen könnten; auch ich würde die Ausführungen zum Badezimmer als hanebüchen bezeichnen.

Für mich war der Inhalt dieses kleinen Büchleins sehr enttäuschend: viele Sprünge, kein roter Faden oder gar Erkenntnis. Als philosophisches Buch würde ich es nicht bezeichen und es auch nicht weiter empfehlen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere