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Veröffentlicht am 21.07.2020

Die perfekte Urlaubslektüre – Wohlfühlen garantiert

Ein Sommer wie Limoneneis
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Der erfolgreiche Immobilien-Anwalt Marco, der vor langer Zeit seiner italienischen Familie den Rücken gekehrt hat und in Deutschland arbeitet, erleidet plötzlich einen Burn-out. Dann will sich auch noch ...

Der erfolgreiche Immobilien-Anwalt Marco, der vor langer Zeit seiner italienischen Familie den Rücken gekehrt hat und in Deutschland arbeitet, erleidet plötzlich einen Burn-out. Dann will sich auch noch seine Frau von ihm scheiden lassen und sein Vater bricht sich bei der Arbeit auf der heimischen Zitronenplantage an der Amalfi-Küste das Bein.
Kurzerhand bricht Marco nach Italien auf – wo er gleich auch noch seiner Jugendliebe Lisabetta in die Arme läuft…


Meine Meinung:
Von der ersten Seite an habe ich mich beim Lesen total wohlgefühlt und konnte das Buch kaum noch aus der Hand legen. Neben der flüssigen und warmherzigen Schreibweise hat mir besonders gut gefallen, wie das italienische Flair rüberkam – ob es die schöne Landschaft ist oder das glitzernde Meer, duftende Pflanzen oder köstliches Essen. Ich war direkt total begeistert und fühlte mich sofort nach Italien und in den Urlaub versetzt.
Die Geschichte rund um Marco, seine Familie und seine Jugendfreunde, fand ich auch sehr gelungen und stimmig angelegt. Gerade Marcos Entwicklung fand ich zum Ende hin gut nachvollziehbar.

Sehr gut gefallen hat mir darüber hinaus auch, dass das Buch sehr behutsam, aber durchaus einprägsam Themen wie Umweltschutz oder auch Burn-out ansprach, ohne dabei mit erhobenem Zeigefinger um die Ecke zu kommen.


Fazit:
Der Amalfi-Roman von Marie Matisek hat mir genauso gut gefallen wie die beiden tollen Provence-Romane der Autorin (Sonnensegeln und Mirabellensommer) und die Capri-Geschichte (Der Schmetterlingsgarten). Beim Lesen habe ich mich einfach nur wohlgefühlt und habe die Lesezeit wie einen kleinen Urlaub genossen.

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Veröffentlicht am 19.07.2020

Ein ganz besonderes, zutiefst berührendes Buch

Nebelkinder
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Anfang 1945 muss Käthe mit ihren beiden Töchtern Ana und Lenchen aus Breslau vor dem Anmarsch der Russen mit dem letzten Zug fliehen. Die Zugfahrt und die Flucht prägen die Familie zutiefst. Gesprochen ...

Anfang 1945 muss Käthe mit ihren beiden Töchtern Ana und Lenchen aus Breslau vor dem Anmarsch der Russen mit dem letzten Zug fliehen. Die Zugfahrt und die Flucht prägen die Familie zutiefst. Gesprochen wird in der Familie nicht viel über die Zeit.
Erst als Lilith, Anas Tochter, die sich von ihrer Mutter nie sehr geliebt fühlte, vor der Entscheidung steht, ihr Patenkind – Sohn ihrer besten Freundin und ihres Geliebten – aufzunehmen, bricht Ana ihr Schweigen und fährt gemeinsam mit Lilith nach Breslau.


Meine Meinung:
Die bewegende Geschichte der Familie wird wie eine Abenteuergeschichte aus den verschiedenen Perspektiven von Käthe, Ana, Lilith etc. erzählt. Dadurch sind die Schilderungen sehr spannend zu lesen und man fiebert als Leserin richtig mit. Da jede Person immer noch einen gewissen Teil des Gesamtbildes hat, bekommt man durch die Perspektivwechsel als Leserin allerdings ein rundes, vollständigeres Bild.
Es wird gegen Ende des Romans vieles klar, wie sehr die Generation der Kriegsenkel („Nebelkinder“) vom Krieg beeinflusst ist, auch wenn sie den Krieg selbst nicht miterlebt haben. Die Erwartungen ihrer Eltern waren klar: „Euch muss es gut gehen, ihr habt den Krieg ja nicht erlebt.“ Doch die Eltern selbst sind ja so durch ihre eigenen Erfahrungen geprägt, dass sich dies auch im Umgang mit ihren Kindern widerspiegelt.
Ich fand die Geschichte zum einen sehr spannend, zum anderen aber auch augenöffnend. Da auch meine Familie (wie so viele!) vom Thema Flucht betroffen war, hatte ich auch sofort einen persönlichen Bezug zu der bewegenden Geschichte. Auch wenn die Geschichte insgesamt stimmig und berührend angelegt ist, hatte ich das Gefühl, dass noch vieles offen blieb. Einiges blieb unerzählt und im Hintergrund schwebend… Vielleicht kommen ja auch noch weitere Personen zu Wort, so dass die Geschichte der Familie noch vollständiger wird… Ich würde mich jedenfalls sehr freuen, noch mehr über die Familiengeschichte zu lesen!


Fazit:
Dieses Buch ist sicherlich ein ganz besonderes der Autorin und wird mich noch lange beschäftigen. Ich werde es in Ehren halten!

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Veröffentlicht am 07.07.2020

Wunderbar gefühlvoller und anregender Roman, der Italiensehnsucht garantiert

Der Schmetterlingsgarten
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Der introvertierte und eher zurückhaltende Martin Hubscheid, Biologe und Schmetterlingsforscher aus Deutschland, bricht nach Capri auf, um im Rahmen seiner Habilitation einen seltenen Falter zu erforschen. ...

Der introvertierte und eher zurückhaltende Martin Hubscheid, Biologe und Schmetterlingsforscher aus Deutschland, bricht nach Capri auf, um im Rahmen seiner Habilitation einen seltenen Falter zu erforschen.
Dabei stößt er zufällig auf die geheimnisvollen Gärten der Contessa Farnese. Die alte Dame wird allerdings sehr streng von der temperamentvollen Lucia bewacht und abgeschirmt. Lucia ist nicht nur leidenschaftlich, sondern scheint auch selbst ein dunkles Geheimnis zu verbergen…


Meine Meinung:
Der neue Roman von Marie Matisek, die mich schon mit „Sonnensegeln“ und „Mirabellensommer“ verzaubert hatte, hat mich von der ersten Seite an in seinen Bann gezogen. Ich fand die Geschichte, die aus den verschiedenen Perspektiven von Martin, Lucia und – in Rückblenden – auch von der Contessa erzählt wird, ganz wunderbar angelegt. Der Spannungsbogen ist sehr gelungen, der Aufbau ist nachvollziehbar und so geschickt, dass man unbedingt am Ende eines Kapitels wissen will, wie es weitergeht.
Darüber hinaus habe ich mich von Anfang an beim Lesen extrem wohlgefühlt. Ich fand die Atmosphäre auf Capri und in dem schönen Garten toll beschrieben – als Leserin fühlte ich mich fast wie nach Italien versetzt. Ich konnte mir die wunderbaren Pflanzen und Tiere, auch das verführerische italienische Essen und die grandiose Landschaft Capris wirklich gut vorstellen, so dass das Leseerlebnis von Anfang bis Ende wie ein kleiner Urlaub war.
Auch die Protagonisten werden sehr glaubwürdig und stimmig beschrieben. Den ruhigen und kopflastigen Wissenschaftler Martin konnte ich mir ebenso gut vorstellen wie die temperamentvolle Lucia. Ihre jeweilige Entwicklung war ebenfalls sehr gut beschrieben, was mir bei einem Roman immer besonders wichtig ist.
Neben der tollen Geschichte kommen auch wichtige aktuelle Themen im Buch nicht zu kurz, so dass man beispielsweise über das Insektensterben nachdenkt oder neue Zusammenhänge zwischen dem Sterben von bestimmten Pflanzen und der Schädigung der entsprechenden bestäubenden Insekten lernt.
Daher war das Buch für mich wirklich eine runde Sache und ich freue mich schon auf weitere Geschichten der Autorin!


Fazit:
Wer einen kleinen niveauvollen Urlaub in Italien verbringen möchte und gut unterhalten werden möchte, ist bei diesem Roman genau richtig. Eine wundervolle Geschichte vor tollem Hintergrund!

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Veröffentlicht am 29.06.2020

Eine leise, aber ganz reizende und bewegende Geschichte

Luisa und die Stunde der Kraniche
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Goldschmiedin Luisa, die mit ihrem Freund Richard in Berlin lebt, bekommt einen Heiratsantrag von ihm. Sie erbittet sich zwei Wochen Bedenkzeit und möchte die Zeit zum Nachdenken an der Ostsee, im Haus ...

Goldschmiedin Luisa, die mit ihrem Freund Richard in Berlin lebt, bekommt einen Heiratsantrag von ihm. Sie erbittet sich zwei Wochen Bedenkzeit und möchte die Zeit zum Nachdenken an der Ostsee, im Haus Zugvogel, das seit Langem im Familienbesitz ist, nutzen. Dort begegnen ihr nicht nur viele Erinnerungen an ihre Familie, die Standuhren das Großvaters und seine Geschichten über die Zeit und die blaue Stunde, sondern auch Kranichforscher Jan Sommerfeldt, der Luisa in immer größere Verwirrung stürzt.


Meine Meinung:
Die Geschichte ist wunderschön erzählt und hat mich von Anfang an unglaublich gefangen genommen. Ich war sofort dem Zauber von Fischland-Zingst-Darß verfallen und konnte mir die verwunschene Landschaft, die Häuser und die Menschen gleich sehr gut vorstellen. Daher stellten sich bei mir beim Lesen sogleich Urlaubsgefühle, ja vielmehr Wohlfühlgefühle ein.
Die handelnden Personen waren so liebevoll und stimmig beschrieben, dass ich mich vor allem mit Luisa gleich angefreundet habe. Manchmal hätte ich sie zwar schütteln mögen, aber ich habe grundsätzlich sehr gerne Zeit mit ihr, mit ihrer Familie und im Haus Zugvogel verbracht.
Der Spannungsbogen der Geschichte war sehr gelungen aufgebaut, mit einer schönen Portion Melancholie, einigen spannenden Wendungen und sogar etwas Verzaubertem. Insgesamt hat mir das Buch so gut gefallen, dass ich gar nicht mehr aufhören konnte zu lesen. Besonders am Ende hat es mich auch emotional richtig mitgenommen und berührt.


Fazit:
Der Roman ist eine tolle Urlaubslektüre, aber eignet sich auch prächtig für eine schöne Wohlfühlzeit auf dem heimischen Sofa, wenn man sich nur virtuell in den Urlaub träumen möchte.

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Veröffentlicht am 23.06.2020

Als wäre man selbst im Berlin der 1920er Jahre unterwegs…

Fräulein Gold: Schatten und Licht
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Berlin, 1922. Hulda ist Hebamme in einem weniger privilegierten Kiez. Dennoch versucht sie sich so gut wie möglich um ihre Schwangeren und Wöchnerinnen zu kümmern.
Eine der jungen Frauen ist ganz betrübt, ...

Berlin, 1922. Hulda ist Hebamme in einem weniger privilegierten Kiez. Dennoch versucht sie sich so gut wie möglich um ihre Schwangeren und Wöchnerinnen zu kümmern.
Eine der jungen Frauen ist ganz betrübt, weil ihre Nachbarin bei einem Sturz in den Landwehrkanal gestorben ist. Sie kann sich nicht vorstellen, dass es Selbstmord war.
So ermittelt die junge Hebamme auf eigene Faust und kreuzt immer wieder die Wege des jungen Kommissars Karl North, der scheinbar gar kein so großes Interesse daran hat, den Fall aufzuklären…


Meine Meinung:
Dieses Buch ist eine tolle Mischung aus historischem Roman, Kriminalfall und Liebesgeschichte. Durch die wahnsinnig lebendigen Beschreibungen fühlte ich mich sofort ins Berlin der 1920er Jahre versetzt – als wäre ich mit Hulda, die mir gleich sympathisch war – in ihrem Kiez unterwegs.
Der Roman spiegelt extrem gut die verschiedenen politischen Stimmungen, die zunehmenden rechten Strömungen und Putsch(versuche) wider. Man kann richtig spüren, wie schon Anfang der 1920er Jahre die Nazis zunehmend Anhänger gewinnen.
Darüber hinaus werden auch die Auswirkungen des ersten Weltkriegs auf die Bevölkerung, insbesondere die Soldaten, beschrieben.

Neben dem exzellent recherchierten und authentisch wiedergegebenen historischen Hintergrund hat mir auch die Geschichte gut gefallen. Neben den stimmig gezeichneten Personen (die zum Teil sehr tiefe und komplexe Charaktere sind) ist auch der Spannungsbogen sehr gelungen. Durch die Ermittlungen zu dem Kriminalfall von verschiedenen Seiten – aus Sicht von Hulda, als Sicht des Kommissars – ist die Geschichte sehr lebendig und facettenreich zu lesen.


Fazit:
Der Auftakt zu der Trilogie hat mir aufgrund der atmosphärischen Darstellung sehr gut gefallen und ich freue mich schon auf die nächsten Bände mit Hulda und Karl! Mit ihnen würde ich gerne mehr Zeit verbringen und durch Berlin streifen!

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