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Veröffentlicht am 21.07.2020

Gefährliche Liebe

Dunkelspiel
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Das Buch startet mit einem Prolog, der 12 Jahre vor der eigentlichen Handlung spielt. Das hat die Autorin clever gemacht, denn es wird sofort Spannung erzeugt und der erste Mord lässt nicht lange auf sich ...

Das Buch startet mit einem Prolog, der 12 Jahre vor der eigentlichen Handlung spielt. Das hat die Autorin clever gemacht, denn es wird sofort Spannung erzeugt und der erste Mord lässt nicht lange auf sich warten - und was für einer. Denn auch wenn es allgemein in diesem Buch relativ unblutig zugeht, sorgen gerade die Morde am Anfang doch für ein flaues Gefühl im Magen.

Im Mittelpunkt der Geschichte stehen die beiden Frauen Nina und Friederike. Beide haben gerade in Bezug auf ihre Partner ein Päckchen zu tragen: Nina ist getrennt und hat nun eine Praxis für Psychotherapie eröffnet. Über Umwege lernt sie Friederike kennen, die mit einem Ex-Knacki zusammen ist, aber nicht wirklich glücklich. Die Persönlichkeiten der beiden Frauen wurden gut herausgearbeitet, sodass man während des Lesens ein Gefühl für ihre Handlungen und Entscheidungen bekommen konnte. Zwar waren diese für mich nicht immer nachvollziehbar, allerdings haben sie gut zu den Situationen gepasst. Vor allem Nina hat mich schnell auf ihre Seite ziehen können.

Etwas schade finde ich, dass der Klappentext schon den Mord an Friederikes Freundin Sonja vorweg nimmt. Denn dieser kommt schon etwas überraschend und bringt nochmal Schwung in die ganze Geschichte.

Ein klassischer Thriller mit einem Mörder und einem Ermittler ist es nämlich nicht - was mir aber gut gefallen hat. Das unterschwellige Böse, das den Leser von der ersten Seite an verfolgt, wird hier nochmal gesteigert und sorgt dafür, dass man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen möchte. Für mich war es mal wieder erschreckend, zu was Menschen fähig sein können. Deshalb habe ich auch nicht mehr Leichen gebraucht, um Gänsehaut zu bekommen.

Gegen Ende fügt sich dann auch wieder der Prolog in das Gesamtbild. Ich gestehe: Während des Lesens hatte ich diesen schon fast wieder vergessen, weil er anfangs sehr isoliert vom eigentlichen Plot steht. Dann wird er aber gut in die Handlung mit eingebaut.

Das Ende war sehr gut gemacht und in sich rund - allerdings hatte ich schon eine Ahnung, wie alles zueinander passt, weswegen ich nicht mehr wirklich überrascht wurde. Meinem Lesegenuss hat das aber nicht geschadet.

Alles in allem hat mir der neue Psychothriller von Leonie Haubrich sehr gut gefallen - deswegen gibt es von mir 4 Sterne!

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Veröffentlicht am 21.07.2020

Das liebe Geld...

Young Money Guide
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Gut gefallen hat mir der Aufbau des Buches. Nach einem Vorwort ist es in neun Kapitel aufgeteilt, in denen es dann immer um ein bestimmtes Thema geht, zum Beispiel "Konto & Kredit" oder "Bauen & Wohnen". ...

Gut gefallen hat mir der Aufbau des Buches. Nach einem Vorwort ist es in neun Kapitel aufgeteilt, in denen es dann immer um ein bestimmtes Thema geht, zum Beispiel "Konto & Kredit" oder "Bauen & Wohnen". Dadurch kann man sich auch genau das Thema heraussuchen, das einen gerade interessiert, man muss das Buch also nicht von vorne bis hinten lesen.

Ich habe trotzdem am Anfang begonnen. Das erste Kapitel zum Thema "Geld im Alltag" konnte mich jetzt nicht überraschen, denn hier ging es hauptsächlich um Dinge, die man eigentlich schon weiß: Nicht mehr ausgeben als man hat, Einnahmen und Ausgaben im Blick behalten bzw. ein Haushaltsbuch führen und einen Teil seines Geldes sparen.

Dann wurde es aber für mich schon interessant. Alles was Aktien, ETFs, Sparpläne etc. angeht war nämlich für mich weitgehend Neuland. Hier hat es der Autor geschafft, die Themen für einen Laien nachvollziehbar und verständlich herunterzubrechen. Unterstützt wurde das von anschaulichen Beispielen und teilweise von Grafiken. Auf jeden Fall habe ich sofort Lust bekommen, mein Geld jetzt auch etwas besser anzulegen.

Welche Anlagestrategien Henning Jauernig bevorzugt empfiehlt, lässt sich im ganzen Buch gut herauslesen, denn auf diese weißt er immer wieder hin. Auch wenn ich kein Experte bin, hat sich das für mich sehr glaubwürdig angehört. Gut war aber, dass er sich nicht auf eine Geldanlage fixiert, sondern viele weitere Möglichkeiten nennt.

Gestört hat mich allerdings, dass sich viele Dinge wiederholt haben. Das mag sinnvoll sein, wenn man das Buch nicht in der Reihenfolge liest. So war es dann aber doch an der ein oder anderen Stelle etwas langatmig, weil man das Geschriebene bereits kannte.

Insgesamt hat der Autor das Rad sicher nicht neu erfunden, aber eine gute Möglichkeit für Laien wie mich gefunden, ihnen das Thema schmackhaft und verständlich zu machen. Inwieweit ich jetzt alles Tipps umsetze wird die Zeit zeigen.

Von mir gibt es auf jeden Fall 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 13.07.2020

Spannend!

Mind Games
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Der Klappentext hat mich schon richtig neugierig gemacht: Menschen, die verschwinden um freiwillig ein Spiel zu spielen - das konnte ich mir gar nicht vorstellen. Aber genau damit steigt das Buch auch ...

Der Klappentext hat mich schon richtig neugierig gemacht: Menschen, die verschwinden um freiwillig ein Spiel zu spielen - das konnte ich mir gar nicht vorstellen. Aber genau damit steigt das Buch auch ein. Lana erhält an ihrem Geburtstag eine ominöse Karte und wird nicht mehr gesehen. Ihre Tochter macht sich dann mithilfe der Protagonistin und Profilerin/Psychologin Augusta Bloom auf die Suche.

Diese steht wie gesagt im Mittelpunkt. Natürlich dreht sich dann sehr viel des Plots um die verschwundenen Spieler, aber es gibt auch immer wieder Einschübe, bei denen man miterlebt, wie Augusta Bloom ein junges Mädchen namens Seraphine behandelt, mit der etwas nicht zu stimmen scheint. Man hat hier also zwei Handlungsstränge, die auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun haben.

Das Buch ist spannend, das steht außer Frage, auch wenn es nicht so ist, wie man es erwartet. Ich dachte, es geht mehr um das Spiel und die Aufgaben, die die Spieler lösen müssen. Darüber erfährt man leider sehr, sehr wenig. Stattdessen ermittelt man mit der Polizei, die wiederum die Unterstützung von Augusta Bloom bekommt. Es dreht sich vor allem um verschiedene Theorien, wer hinter all dem stecken könnte und zu welchem Zweck. Das hat mir wirklich gut gefallen, weil es mal etwas anderes war.

Auch die Protagonistin an sich war mir sehr sympathisch. Auch sie scheint Leichen im Keller zu haben, denn eine Beziehung will sie nicht eingehen und sie wirkt auch sonst eher verschlossen. Der Leser erfährt zwar nach und nach einige Details aus ihrer Vergangenheit, trotzdem bleibt sie relativ unnahbar. "Mind Games" ist der Auftakt einer Thriller-Reihe mit ihr in der Hauptrolle und ich erwarte, dass da noch einiges kommt und man noch mehr erfährt.

Insgesamt hat mir das Buch wirklich gut gefallen, ich habe es fast in einem Rutsch weggelesen. Von mir gibt es 4 Sterne - weil ich eben noch mehr über das Spiel an sich hätte erfahren wollen.

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Veröffentlicht am 13.07.2020

Der schwarze Tod ist zurück

Patient Null - Wer wird überleben?
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Corona hat uns fest im realen Leben fest im Griff - in diesem Buch ist es aber die Pest, die Italien in Atem hält.

Der Klappentext nimmt schon einiges vorweg, was mich aber nicht gestört hat. Denn die ...

Corona hat uns fest im realen Leben fest im Griff - in diesem Buch ist es aber die Pest, die Italien in Atem hält.

Der Klappentext nimmt schon einiges vorweg, was mich aber nicht gestört hat. Denn die Spannung kommt durch die Handlung und der Jagd nach dem "Patient Null", um die Seuche einzudämmen.

Im Mittelpunkt steht dabei Dr. Alana Vaughn, die durch ihre Arbeit bei der WHO und aktuell bei der NATO schon viel Erfahrung in Bezug auf Epidemien unterschiedlichen Ursprungs hat. Für mich war sie eine gute Protagonistin, auch wenn sie etwas unnahbar geblieben ist. Über ihr Privatleben erfährt man zwar einiges, aber es nimmt nicht zu viel Raum ein.

Was mich richtig begeistern konnte, war der Aufbau des Buches. Auf der einen Seiten sind wir in der Gegenwart mit modernster Medizintechnik. Auf der anderen Seite geht es aber auch immer wieder zurück in die Vergangenheit, in dem man das Tagebuchs eines Baders aus Genua liest, der gegen die Pest im Mittelalter gekämpft hat. Hier wurden Parallelen aufgezeigt, aber auch die Unterschiede. Erschreckend war für mich, dass sich die Menschen aber wenig geändert haben: Ein Sündenbock wird immer gesucht.

Im Mittelpunkt steht ganz deutlich die Suche nach dem Ursprung der Pest - denn erklären kann man sich diesen Ausbruch nicht. Als Leser hat man der Protagonistin hier um einiges voraus, denn durch die Perspektivenwechsel kann man schon erahnen, was passiert sein muss. Das hat der Spannung aber keinen Abbruch getan.

Auch der Schreibstil hat mir gefallen. Er war zwar recht sachlich, aber das hat zum Inhalt des Buches gepasst. Außerdem unterscheidet sich die Sprache je nachdem, ob man in der Gegenwart oder Vergangenheit ist. Dadurch wirkt es sehr authentisch.

Insgesamt hat mir das Buch gefallen - auch wenn ich wegen Corona etwas vorbelastet war. Von mir gibt es 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 05.07.2020

Spannend!

Der Künstler
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Vom Plot her ist das Buch ein typischer Thriller: Ein Serienkiller treibt sein Unwesen, die Morde sind brutal, die Opfer scheinen keinerlei Verbindung zueinander zu haben und die Polizei tappt im Dunkeln ...

Vom Plot her ist das Buch ein typischer Thriller: Ein Serienkiller treibt sein Unwesen, die Morde sind brutal, die Opfer scheinen keinerlei Verbindung zueinander zu haben und die Polizei tappt im Dunkeln - bis zum entscheidenden Durchbruch. Hier wurde also nicht die Thriller-Welt neu erfunden, was aber auf keinen Fall negativ sein soll - denn auf die Umsetzung kommt es an.

Hier ist mir der Einstieg etwas schwer gefallen. Auf den ersten 80 Seiten ging es mir zu wenig um die Morde - obwohl man mit diesen grausigen Taten direkt einsteigt - sondern zu sehr um die Befindlichkeiten der Ermittler, allen voran Alex Michelsen. Zwischendurch wechselt man auch zu Perspektive von Laura, der Polizeipraktikantin, aber auch hier geht es erstmal viel im ihr Privatleben und ihre Fernbeziehung zu ihrem französischen Freund. Das hat mich ein bisschen genervt, weil ich das Gefühl hatte, die eigentlichen Taten seien nur Beiwerk.

Das hat sich dann aber schnell geändert. Sobald dann auch wirklich die Ermittlungen im Vordergrund standen, hat sich der Thriller zu einem Pageturner entwickelt. Es gibt neue Morde und neue Hinweise, die ein oder andere falsche oder kalte Spur - aber auf jeden Fall sehr viel Spannung. Einen schwachen Magen sollte man beim Lesen aber nicht haben, denn es geht sehr blutig und brutal zu. Für mich ging es gerade was die Darstellung und Beschreibung der Tatorte anging etwas in die Richtig von Chris Carter. Der Leser hat auf jeden Fall die Möglichkeit mitzurätseln, denn enttarnt wird der Täter lange nicht.

Gut gefallen hat mir auch der flüssige Schreibstil und die vielen kurzen Kapitel, bei denen man einfach weiterlesen musste. Auch die Abwechslung zwischen den knallharten Ermittlungen und dann wieder der Wechsel ins Lauras Perspektive ist gelungen.
Schade fand ich allerdings, dass der Klappentext ihre Rolle in diesem Fall schon sehr stark vorwegnimmt. Das hat dann die Spannung etwas herausgenommen und man hat nur darauf gewartet, dass sie "ins Visier des Killers" gerät.

Das Ende war dann ziemlich rasant und es bleiben keine Fragen offen. Es war für mich aber auch sehr plötzlich bzw. hätte ich mir hier einen etwas sanfteren Ausklang nach der Enttarnung des Mörders gewünscht.

Insgesamt wurde ich gut unterhalten - von mir gibt es 4 Sterne.

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