Cover-Bild Ich bleibe hier
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22,00
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  • Verlag: Diogenes
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 288
  • Ersterscheinung: 24.06.2020
  • ISBN: 9783257071214
Marco Balzano

Ich bleibe hier

Maja Pflug (Übersetzer)

Ein idyllisches Bergdorf in Südtirol – doch die Zeiten sind hart. Die Leute werden vor die Wahl gestellt: entweder nach Deutschland auszuwandern oder als Bürger zweiter Klasse in Italien zu bleiben. Trina entscheidet sich für ihr Dorf, ihr Zuhause. Als die Faschisten ihr verbieten, als Lehrerin tätig zu sein, unterrichtet sie heimlich. Und als ein Energiekonzern für einen Stausee Felder und Häuser überfluten will, leistet sie Widerstand – mit Leib und Seele.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.05.2020

ergreifende Geschichte

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In Trina brodelt die Wut. Wie es dazu kam dazu muss selbst Trina weit ausholen. Obwohl anfangs sah sie noch voller Hoffnung uns Zuversicht in ihre Zukunft. Sie und ihre besten Freundinnen lernen eifrig ...

In Trina brodelt die Wut. Wie es dazu kam dazu muss selbst Trina weit ausholen. Obwohl anfangs sah sie noch voller Hoffnung uns Zuversicht in ihre Zukunft. Sie und ihre besten Freundinnen lernen eifrig um später zu studieren und Lehrereinen zu werden. Doch dann kamen die Faschisten nach Tirol und damit auch rückte für Trina ihr Traumberuf in ungreifbarer Ferne. Sie tat wirklich alles ihn noch zu verwirklichen, lernte sogar mit ihren Freundinnen italienisch. Doch vergeblich. Doch dann tat sich eine Möglichkeit auf doch noch als Lehrerin tätig zu werden, die alles andere als ungefährlich war. Sie unterrichtete Kinder auf Deutsch im Untergrund in Kellern und auf Wiesen. Doch eine ihrer Freundinnen wurde entdeckt und in die Verbannung geschickt. Auch die Liebe ihres Lebens fand sie und gründete eine Familie mit zwei Kindern. Doch mit den Faschisten kam auch der Krieg und so wurde ihr Liebster einberufen. Trina übernahm seine Arbeit. Versorgte den Hof und das Vieh und wurde im härter. Nicht zuletzt auch weil ihre Schwägerin sie ihrer eigenen Tochter immer mehr entfremdete und dann auch noch ihre geliebte Tochter entführte ins Reich. Das brach nicht nur ihr sondern auch ihrem Mann das Herz. Die Faschisten wurden von den Nazis vertrieben doch das Leben wurde dadurch nicht besser. Gut der Staudamm wurde fürs erste verschoben. Doch nun wendete sich ihr Sohn den Nazis zu. Ihr Mann, mittlerweile wieder zurück, entschied mit Trina in die Berge zu flüchten. Dort trafen sie auf andere Kriegsverweigerer und schlugen sich durch. Getrieben von Hunger und Furcht gingen sie immer höher, wurden zu Mördern und Getriebenen immer vor der Angst von den Nazis gefunden zu werden. Doch wie alle Kriegen einmal enden endete auch dieser und sie ging mit ihren Mann zurück ins Dorf und bauten alles wieder auf. Ihr Sohn näherte sich wieder an, ihre Tochter indes lies nie wieder etwas von sich hören oder sehen. Doch nun begann erst der wichtigste Kampf in ihrem Leben. Denn der Staudamm bedrohte Ihr Dorf.

Der Autor schildert eindringlich, wie plötzlich sich das Leben der Bergbewohner in den Tiroler Alpen nachhaltig ändert. Um den Leser dies zu verdeutlichen nutzt der die fiktive Person der Trina und ihrer Familie. Denn das was er erzählt geschah wirklich. So ist es auch nicht verwunderlich das er bzw. seine Hauptfigur so wütend beginnt zu erzählen. Und das macht den Leser unglaublich neugierig. Warum ist diese Frau so wütend, kämpft jeden Tag aufs Neue? Was treibt sie an? Der Autor schafft es auf geniale Weise sich dem Thema zu nähern und den Leser zu fesseln. Auch wenn er die Intensität mit der er beginnt nicht durchgängig halten kann. Hat er den Leser schon recht schnell an der Angel. Auch wenn einiges nur angekratzt wird, leidet man förmlich mit den Figuren mit.

Trina und ihre Familie eigentlich ja das ganze Dorf Graun bilden die Hauptprotagonisten dieser Geschichte. Als Leser kann man Trinas Verhalten und Denken und auch ihre Wut sehr gut nachvollziehen. Denn ihr ganzen Leben was so ruhig hätte verlaufen können wird durch mehrere politische Wechsel massiv beeinträchtigt. Trina wird als intelligente aufgeweckte Frau geschildert, die durch diese Wirren, eine ungeahnte Entwicklung durchmacht. Von der angehenden Lehrerin und Mutter zur Untergrundkämpferin, zur Bäuerin, zum Flüchtling, zur Mörderin, zur Getriebenen. Als selbst ihre Wohnhaus nicht mehr sicher ist beginnt ihr letzter Kampf. Diese Frau ist wirklich beeindruckend, wie sie sich immer wieder aufrappelt.

Die Handlung dieses Romans ist in drei große Teile aufgeteilt. Einmal Die Jahre, Auf der Flucht und Das Wasser. Und eigentlich hätte jeder dieser Teil ein eigenständiger Roman werden können. Wenn man die Fülle der Informationen sieht, die der Autor dort hineinbringt. Genau das ist hier auch das große Manko. Einige Themen werden dadurch nur angerissen oder sehr oberflächlich beschrieben. Auch wenn einiges erklärt und aufgeklärt wird an manchen Stellen ist die Handlung doch sehr dünn. Jedoch ist dieses Buch ein guter Einstieg um sich zum ersten Mal mit diesem Thema auseinander zu setzen.

Fazit: Eine ergreifende Geschichte, die man nicht mehr aus der Hand legen will. Man leidet und fiebert mit den Hauptfiguren ja mit dem ganzen Dorf mit. Der Roman hat zwar auch seine Schwächen, das will ich gar nicht verschweigen, aber die Intensität mit der der Autor diese Geschichte erzählt ist unglaublich. Ich kann euch dieses Buch nur wärmstens ans Herz legen. Eine tolle Geschichte, die es verdient gelesen zu werden, um all die Menschen nicht zu vergessen. Unbedingt lesen daher meine Empfehlung.

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Veröffentlicht am 28.07.2020

Das höchste Übel ist Verlust der Heimat

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"Wie schön ist es, eine Heimat zu haben und eine Heimat, mit der man durch Geburt, Erinnerungen und Liebe verwachsen ist." (Otto von Bismarck)
Trina wächst in dem kleinen, idyllischen Bergdorf Graun in ...

"Wie schön ist es, eine Heimat zu haben und eine Heimat, mit der man durch Geburt, Erinnerungen und Liebe verwachsen ist." (Otto von Bismarck)
Trina wächst in dem kleinen, idyllischen Bergdorf Graun in Südtirol auf. Wie ihre beiden Freundinnen wird sie Lehrerin. Doch die Zeiten sind hart und Südtirol gehört auf einmal zu Italien. Deutsch zu sprechen und vor allem zu unterrichten wird in Zukunft verboten. Trotzdem unterrichten sie heimlich, doch die Strafen sind hoch, wenn man erwischt wird. Immer mehr Grauner überlegen nach Deutschland auszuwandern oder in Italien weiter als Menschen zweiter Klasse zu leben. Trina die sich in Erich verliebt und heiratet ist klar, dass sie Graun nicht verlassen werden. Der Krieg, der Verlust der Tochter und die Flucht in die Berge lassen, Trina und Erich weiter für die Zukunft hoffen. Als die Italiener beschließen, den angefangenen Staudamm weiterzubauen, der ihr Dorf überschwemmen wird, bleiben Trina und Erich weiterhin im Dorf. Dieses Energieprojekt ohne Rücksicht auf die Bewohner Grauns und die Natur, ist selbst heute noch nicht vergessen.

Meine Meinung:
Das Bild mit dem Kirchturm des Reschensees ist maßgebend für diese Geschichte. Für mich ist es das erste Buch dieses Autors, dessen Schreibstil interessant und unterhaltsam ist, für mich jedoch ziemlich emotionslos blieb. Dafür das es eine Geschichte sein sollte, die hauptsächlich um die Geschehnisse von damals gehen sollte, war sie mir zu oberflächlich. Ich habe das Gefühl, der Autor wollte etwas zu viel in diesem Buch. Dadurch bleiben die Charaktere relativ blass und von einigen erfahre ich sogar im Nachhinein gar nichts mehr. Selbst die Geschehnisse um Trina und Erich, den beiden um die es hauptsächlich hier geht, waren mir zu emotionslos. In der Anmerkung am Ende schreibt der Autor, das es ihm darum ging, das Leute nicht nur Spaß an dem Stausee haben, sondern erfahren sollten von den damaligen Erlebnissen und wie schwierig der Verlust für die Menschen war. Viele von uns kennen sicher diesen Kirchturm, der im Reschensee herausragt, doch kaum einer kennt die Geschichte und das Schicksal der damaligen Bewohner. Ich hätte mir allerdings gewünscht, dass der Autor noch etwas mehr auf die Bewohner eingeht. Sicher ist es nicht einfach zu recherchieren, da es viele weit verstreut hat oder inzwischen verstorben sind. Jedoch einige der jüngeren Bewohner wohnen heute noch oberhalb des Sees. Doch leider überlagern zu viel andere Nebengeschichten, wie Krieg, Verlust der Tochter, das damalige Schicksal, sodass Graun ein wenig in den Hintergrund gedrängt wird. Erst gegen Ende ist dann das Dorf wieder präsent. Natürlich war es für mich interessant zu sehen, wie die Tiroler Bevölkerung sich gegen die Italiener wehrten. Besonders überrascht war ich, als sie mit dem Verbot deutsch zu sprechen aufgetaucht sind und welche extremen Strafen sie gegen das Verbot hatten. So kann ich gut verstehen, dass selbst heute noch einige Südtiroler wütend auf die Italien sind. Doch die Ungerechtigkeit die, die Grauner Bevölkerung mit dem Staudamm erleben mussten, hat mich am meisten erschüttert. Das ist auch das, was mich an dem Buch am meisten interessiert hat. Alles andere war zwar gut, hätte ich jetzt aber nicht unbedingt so ausführlich gebraucht. Viel lieber wäre es mir gewesen, hätte der Autor manche Charaktere, die er begonnen hat beendet, statt der Fantasie des Lesers zu überlassen. So hat mich das Buch zwar in manchem ganz gut informiert, jedoch in einigem mit Fragen zurückgelassen, was mich doch ein wenig enttäuscht hat. Interessant dagegen war noch die Anmerkung des Autors, warum er dieses Buch geschrieben hat. Von mir gibt es darum nur 3 1/2 von 5 Sterne für dieses Buch.

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Veröffentlicht am 20.07.2020

Hier bleiben oder weggehen

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Mit seinem Roman "Ich bleibe hier" entführt der Autor Marco Balzano seinen Leser in ein idyllisches Südtiroler Bergdorf und lässt ihn teilhaben an der Geschichte der Bewohner während der Zeit des zweiten ...

Mit seinem Roman "Ich bleibe hier" entführt der Autor Marco Balzano seinen Leser in ein idyllisches Südtiroler Bergdorf und lässt ihn teilhaben an der Geschichte der Bewohner während der Zeit des zweiten Weltkrieges.
Sie haben die Wahl nach Deutschland auszuwandern oder Bürger zweiter Klasse zu werden.Die Lehrerin Trina entscheidet sich für ihr Zuhause und leistet bald Widerstand.

Das Thema ist interessant und hat mich anhand des Klappentextes sofort angesprochen. Die Geschichte ist traurig und bewegend. Leider konnte mich das Buch nicht so richtig überzeugen. Der Schreibstil war etwas monoton und den Protagonisten fehlt es an tieferem Charakter. Der geschichtliche Hintergrund dagegen ist sehr interessant.

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Veröffentlicht am 15.07.2020

Konnte mich leider nicht 100% fesseln

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„Ich bleibe hier“ ist ein Roman des italienischen Autors Marco Balzano und befasst sich mit den Ereignissen in einem Dorf in Südtirol, während der Zeit des Nationalsozialismus.
Die Handlung selbst ist ...

„Ich bleibe hier“ ist ein Roman des italienischen Autors Marco Balzano und befasst sich mit den Ereignissen in einem Dorf in Südtirol, während der Zeit des Nationalsozialismus.
Die Handlung selbst ist dabei in drei Abschnitte unterteilt und wird zwar in Form eines zusammenhängenden Erzählstranges erzählt, ist aber eigentlich ein sehr, sehr langer Monolog oder Brief an die Tochter der Erzählerin.
Dabei besteht mir der Roman persönlich aus zu vielen Beschreibungen vom Gefühlsleben von Trina (der Erzählerin). Es ist nicht so, als wären die Emotionen nicht thematisiert worden, nur wurden sie eher beschrieben als durch die Handlungen der Charaktere wirklich gezeigt. Die Geschichte selbst ist traurig und bedrückend, denn im Kern geht es um die Auswirkungen des Faschismus und des Nationalsozialismus auf das Leben der Menschen in Trinas Heimatdorf und der Umgebung.
Das Buch las sich sehr schnell, aber für mich waren die historischen Hintergrundfakten interessanter als die tatsächlichen Charaktere, die der Autor entworfen hat.
Leider war die Geschichte nicht so fesselnd wie erhofft, die Charaktere zum Teil sehr oberflächlich und in Form von Stereotypen entworfen, die eher eindimensional daherkamen. Irgendwie hatte ich eine andere Erwartung an die Geschichte und war von der tatsächlichen Umsetzung dann enttäuscht. Trotzdem komme ich insgesamt noch auf 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 18.08.2023

Leider nicht mein Geschmack..

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Dieses Buch habe ich mir als kleines Andenken an meinen ersten Sommerurlaub im schönen Österreich mitgenommen.
Mit dem Wunsch, zu Hause nochmal mit der Geschichte ins Südtirol zu reisen.
Leider konnte ...

Dieses Buch habe ich mir als kleines Andenken an meinen ersten Sommerurlaub im schönen Österreich mitgenommen.
Mit dem Wunsch, zu Hause nochmal mit der Geschichte ins Südtirol zu reisen.
Leider konnte mich allerdings der Schreibstil nicht so überzeugen, wie ich erhofft hatte. Ich kann gar nicht sagen, woran genau es lag.
Ich habe es etwa ab der Hälfte abgebrochen.
Schade..!

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