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Veröffentlicht am 20.08.2020

Auch ein grüner Daumen muss wachsen.

Bin im Garten
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Meike Winnemuth hat schon verschiedenste Sachen ausprobiert, ein Jahr lang nur das gleiche blaue Kleid getragen (welches sie in dreifacher Ausfertigung hatte), eine Weltreise gemacht – und nun steht das ...

Meike Winnemuth hat schon verschiedenste Sachen ausprobiert, ein Jahr lang nur das gleiche blaue Kleid getragen (welches sie in dreifacher Ausfertigung hatte), eine Weltreise gemacht – und nun steht das nächste große Abenteuer bevor: ihr erster eigener Garten. In diesem Tagebuch berichtet sie davon, was ihr hier wie gelingt, aber auch misslingt, wie geduldig sie dafür werden muss und wie wunderbar die eigenen geernteten Früchte schmecken.

Vor einiger Zeit hatte ich bereits das (gekürzte) Hörbuch „Bin im Garten“ gehört, insofern war ich gespannt auf die ausführlichen Tagebucheinträge von Meike Winnemuth – auch weil man manches einfach schön nachlesen kann. (Jahreszeitengemäß beispielsweise)

Der Schreibstil von Meike Winnemuth gefällt mir ziemlich gut, ich mag ihre direkte, aber auch unterhaltsame und ehrliche Art und Weise sehr gerne. Ihr überlegtes Schreiben und Handeln ist fast ein wenig meditativ – zumindest habe ich es so für mich empfunden. Es ist angenehm und absolut verständlich zu lesen. Durch immer wieder auftauchende Fotos ist es absolut lebhaft und man bekommt einen wunderbaren Einblick in ihren Garten – und ihre Erfolge darin.

Mir hat es unheimlich gut gefallen, wie man hier ein Gartenjahr mit der Autorin erleben darf – man ist wirklich hautnah dabei. Auch wurde ich dabei auf neue Pflanzen aufmerksam, mit denen ich mich dann direkt beschäftigt habe. Natürlich muss man nicht alles so beim Gärtnern machen, wie Meike Winnemuth das macht, ich denke da hat jeder auch seine eigenen Ideen und auch Erfahrungen. Dennoch war es absolut interessant, wie sie einen daran teilhaben lässt. Ziemlich gut hat mir auch gefallen, wie sie immer wieder das Leben „drumherum“ schildert – unheimlich menschlich und echt – und vor allem insgesamt absolut ehrlich. Denn nicht immer hat man einen absolut grünen Daumen.

Toll finde ich auch die Literaturempfehlungen hinten im Buch – ebenso wie die Bezugsquellen für verschiedene Sämereien etc. Hier muss man also nicht lange suchen, sondern bekommt diese Informationen direkt geliefert – top!

Wer gerne gärtnert oder auch an den Erfahrungen anderer dabei einfach mal teilhaben will, dem kann ich dieses wunderbare Buch nur empfehlen. Mich hat es gut unterhalten, ich habe mitgelacht, wenn es lustige Szenen gab, konnte aber auch manches gärtnerisches Ärgernis absolut nachvollziehen. Für mich habe ich den ein oder anderen Gartentipp mitgenommen und auch schon umsetzen können. Von mir gibt es hier 5 von 5 Sternen und eine absolute Empfehlung. Daumen hoch. (natürlich den grünen, logisch!)

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Veröffentlicht am 18.08.2020

„Setzt rasch die Nasenklammern auf, der König kommt die Gasse rauf!“*

König Pups
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Dem König geht es gar schlecht, denn sein Leiden bedrückt ihn doch sehr: ständig muss er pupsen – und diese Pupse sind leider alles andere als angenehme Duftwolken. Sämtliche Versuche, dieses Problem zu ...

Dem König geht es gar schlecht, denn sein Leiden bedrückt ihn doch sehr: ständig muss er pupsen – und diese Pupse sind leider alles andere als angenehme Duftwolken. Sämtliche Versuche, dieses Problem zu lösen, scheitern leider immer wieder – doch bald zeigt sich, dass dies vielleicht gar nicht so schlecht ist.

Vom König Pups hatte ich schon immer mal wieder etwas gehört, insofern hab ich mich dann sehr über dieses Buch gefreut, als es nun bei mir eingezogen ist. Lustigerweise hatte ich in einem Zeitungsartikel dann sogar noch gelesen, dass die Autorin auch eine gebürtige Unterfränkin ist – ein schöner, lustiger Fakt für mich nebenbei.

Das Buch ist in Reimform geschrieben, die Texte kann man kleinen Kindern so wunderbar betont vorlesen und mit ihnen die tollen Bilder dazu ansehen. Auf den Bildern findet man immer wieder die passenden Textszenen beschrieben – für mich ist das wirklich toll gemacht. Natürlich ist das Buch von der Geschichte her nicht nur etwas für die Kleinen, auch als Erwachsener kann man sich darüber wunderbar amüsieren. Die Problematik von König Pups ist ja doch durchaus nachvollziehbar und menschlicher Natur.

Uns hat dieses Kinderbuch unheimlich gut gefallen. Es ist wirklich sehr schön geschrieben, es liest sich angenehm, so dass es meiner Ansicht nach auch schon für Erstleser geeignet ist (nicht nur ob der Schriftgröße). Natürlich kommen immer mal wieder speziellere Wörter (puterrot, Pein) vor, die sich einem Kind nicht direkt so erklären, aber dies kann man dann als Erwachsener ja dann erläutern. Auch ist die grundsätzliche „Lehre“ des Buches interessant, dass quasi jede Sache für etwas gut ist. Mehr möchte ich dazu nicht ausführen, denn es soll ja auch für künftige Leser noch spannend bleiben.

Für mich war dies ein sehr unterhaltsames, vor allem lustiges Kinderbuch mit richtig schönen, passenden Bildern. Entsprechend kann ich es wirklich nur empfehlen und vergebe hier 5 von 5 Sternen.

* Zitat aus dem Buch

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Veröffentlicht am 12.08.2020

Interessante Einblicke ins Leben des älter werdenden Thomas Gottschalk.

Herbstbunt
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In Deutschland ist er der „Showmaster“ schlechthin (gewesen – weil nicht mehr aktiv momentan), Thomas Gottschalk. Doch nun bleibt es auch für ihn nicht aus, dass er älter wird. Zwar genießt er dies doch ...

In Deutschland ist er der „Showmaster“ schlechthin (gewesen – weil nicht mehr aktiv momentan), Thomas Gottschalk. Doch nun bleibt es auch für ihn nicht aus, dass er älter wird. Zwar genießt er dies doch auch, so gut es eben geht, aber ab Mitte 60 wird es dann auch für ihn beschwerlich, so zwingt ihn ein Oberschenkelmuskel, der nicht mehr so will, wie er soll, quasi in die Knie. Dann brennt auch noch sein Haus ab – und um seine Ehe ist es auch nicht mehr so gut bestellt. In diesem Hörbuch lässt er einen an all diesen Erfahrungen teilhaben – immer noch erstaunlich humorvoll, aber doch auch sehr reflektiert.

Als Kind bin ich quasi mit Thomas Gottschalk aufgewachsen, wenn „Wetten, dass…?“ im Fernsehen lief, war das Familienpflichtprogramm am Samstagabend. Auch wenn die Überziehungen der Sendezeit immer sehr kritisch beäugt wurden und jedes Mal darüber „verhandelt“ wurde. Nun war ich nach seinem Hörbuch „Herbstblond“ auf die Fortführung, die „Herbstbunt“ ja quasi ist, sehr gespannt. Denn es hat sich ja doch einiges bei ihm in den letzten Jahren verändert.

Gesprochen wird auch dieses Hörbuch von Thomas Gottschalk selbst, was mir unheimlich gut gefallen hat. Ich mag seine angenehme Stimme wirklich gerne, den fränkischen Dialekt kann er natürlich noch, aber den hört man ihm beim normalen Erzählen so überhaupt nicht (mehr) an. Inhaltlich habe ich soweit auch alles gut verstanden, er hat dieses Buch, welches er nun als Hörbuch liest, so geschrieben, wie ihm der Schnabel gewachsen ist, das macht es sehr authentisch. Mir gefällt das unheimlich gut.

Die einzelnen Kapitel hat er mit verschiedenen Musiktiteln überschrieben, die jeweils immer wieder gut passen. So erzählt er nicht unbedingt nur über seine aktuelle Situation, sondern auch von früheren Zeiten, beispielsweise von seinem Onkel, der wie ein Vater für ihn war (nachdem sein Vater früh verstorben ist). Diese Art der Kapitelüberschriften war für mich definitiv passend, wenngleich manchmal natürlich mit einem Ohrwurm verbunden. Auch lässt er in diesem Hörbuch teilweise mehr Einblicke in sein Privatleben zu, als er das in „Herbstblond“ gemacht hat, das habe ich als sehr spannend empfunden. Natürlich verrät er nicht zu viele Details, da hat er absolut recht, aber er gibt schon tolle und interessante Einblicke, auch in seinen Alltag.

Ich habe es als wirklich spannend empfunden, hier noch mehr über Thomas Gottschalk zu erfahren. Trotz all den Dingen, die ihm so widerfahren sind, hat er seinen Optimismus nicht verloren, sondern ist auch neuen Dingen (Intervallfasten z.B.) gegenüber immer wieder aufgeschlossen. Für mich waren das neue Einblicke, die ich hier bekommen habe und die Gesamtspielzeit der vier CDs von fast fünf Stunden ist dabei fast wie im Flug vergangen. Mir hat das Hörbuch wirklich gut gefallen, es war sehr unterhaltsam, emotional wie lustig und auch spannend. Längen hatte es für mich hier keine, was mir gut gefallen hat. Wer Thomas Gottschalk mag, für den ist dieses Hörbuch sicher absolut interessant. Von mir gibt es eine Empfehlung sowie 5 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 10.08.2020

Eine tolle Kombination: wunderbare Rezeptideen und Gartentipps.

Der Genuss wächst vor der Tür
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„Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen.“ (Marcus Tullius Cicero) Vor allem den Besitz eines Gartens und das Ziehen von eigenem Gemüse, das wird Karoline Jönsson wohl ...

„Wenn du einen Garten und eine Bibliothek hast, wird es dir an nichts fehlen.“ (Marcus Tullius Cicero) Vor allem den Besitz eines Gartens und das Ziehen von eigenem Gemüse, das wird Karoline Jönsson wohl so unterschreiben. Sie liebt und lebt das Abenteuer Landleben, wo sie in ihrem Küchengarten, Gewächshaus, aber auch im Obst- und Kräutergarten und natürlich in freier Natur alles findet, was sie für ihre Ernährung braucht. Im Buch gibt sie wunderbare und umfangreiche Tipps zum Thema Gärtnern ebenso wie leckere Rezepte, damit man das geerntete Obst und Gemüse direkt toll weiterverarbeiten kann.

Soviel Arbeit in einem Garten durchaus auch steckt (stecken kann), soviel Spaß macht es doch auch immer wieder, wenn man sein eigenes Gemüse anbaut. Da weiß man dann direkt was man hat, woher es kommt, wie es ggf. gedüngt wurde. Außerdem tut es wirklich gut, wenn man die Zeit an der frischen Luft nutzen kann – alles also eine absolute Win-Win-Situation, wenn man sein eigenes Obst und Gemüse anbaut. Insofern war ich auf die Tipps der Autorin wirklich gespannt – und auch die Verarbeitungshinweise bzw. -rezepte.

Das Buch ist wirklich schön und wertig gemacht, die vorhandenen Fotos (vom Garten, Nutzpflanzen, sowie den Rezepten) wirken wirklich echt und nicht überdreht oder enorm gestellt. Sowas mag ich gerne, wenn etwas realistisch ist. Die informativen Texte (z.B. über das Gewächshaus, den Obstgarten) waren in gute Kapitel unterteilt, an die sich entsprechende Rezepte angliedern. Hier findet man Leckereien wie sahnige Zitronenpasta, die man im Winter wie im Sommer wunderbar kochen kann, eben mit den jeweils etwas angepassten Zutaten. Oder auch Rezepte für eingelegte rote Bete, Tomaten-Linsen-Sauce mit Zitrusnote, Birnenchips mit Zimt oder auch Pfifferlingspesto mit selbst gemachter Pasta.

Die Rezepte sind übersichtlich aufgegliedert, so dass man direkt eine Zutatenliste findet, daneben dann kurze Tipps hinsichtlich der Zubereitung/Vorbereitung und darunter die konkret ausgeschriebene Zubereitungsanleitung steht. Zu jedem Rezept findet man auch das entsprechende Foto, was natürlich auch richtig Lust drauf macht.

Mir hat diese Auswahl an Rezepten gut gefallen, die Zutaten sind meiner Ansicht nach alle gut selbst anzubauen oder eben käuflich zu erwerben, hier gab es keine großartigen Besonderheiten – finde ich. Auch die beiden Register hinten im Buch – eines für Gartentipps, eines für Rezepte – habe ich als praktisch erachtet.

Für mich ist diese Mischung aus tollen, verständlichen und informativen Gartentipps und gleichzeitig entsprechenden leckeren Rezepten absolut gelungen. Es hat mir Spaß gemacht, mir Wissen anzueignen und gleichzeitig eine Idee zu haben, wie ich manche Ernte umsetzen kann. (Gut, unsere Äpfel sind halt keine Lageräpfel, aber für alles angebaute Obst und Gemüse hätte ich auch keine Rezeptvarianten erwartet.) Von mir gibt es hier 5 von 5 Sternen und eine Empfehlung.

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Veröffentlicht am 06.08.2020

Kinder sind was Wunderbares.

How To Survive Kinder
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Kinder sind etwas Wunderbares – was man durch dieses Buch durchaus erneut erfahren kann. Wunderbar chaotisch, wunderbar kreativ, aber manchmal auch wunderbar trotzig. Im Buch führt die Autorin auf, wie ...

Kinder sind etwas Wunderbares – was man durch dieses Buch durchaus erneut erfahren kann. Wunderbar chaotisch, wunderbar kreativ, aber manchmal auch wunderbar trotzig. Im Buch führt die Autorin auf, wie man mit manchen Besonderheiten von Kindern gut umgehen kann und erläutert amüsant die verschiedensten Situationen – insofern kann man beim Lesen sicher mitfühlen und auch mit schmunzeln.

Der hauptsächliche Titel des Buches ist nicht ganz ernst gemeint, dies sollte man sich durchaus bewusst machen und sich nicht unnötig drüber aufregen – das sei mal vorab gesagt. Auch wenn ich selbst ein wenig skeptisch war, wusste ich doch, dass es von der „How to survive“-Frage schon auch andere Bücher gibt, insofern war ich hier vielleicht etwas weniger angespannt beim Lesen. Und dennoch gespannt, was mich inhaltlich erwarten würde.

Der Schreibstil des Buches hat mir gut gefallen, ein angenehm zu lesender, locker-leichter und unterhaltsamer Stil. Für mich inhaltlich gut verständlich, kaum Fremdwörter oder Fachbegriffe. Von den geschilderten Situationen her durchaus immer wieder sehr amüsant und lustig, wenngleich natürlich in der entsprechenden Situation für einen selbst vielleicht nicht so ganz zum Lachen, sondern nervenaufreibend.

Das Buch ist inhaltlich in sechs verschiedene Kapitel eingeteilt, in denen man etwas über die typischen Eigenschaften von Kindern, die Dauerbaustellen zwischen Erwachsenen und Kindern, wie sie einen in den Wahnsinn treiben (können), warum man ihnen nie wirklich böse sein kann, wie man Nerven aus Stahl bekommt und die Überlegung, selbst noch mal ein bisschen Kind zu sein, erfährt. Die Aufteilung hat mir gut gefallen, auch die Schilderung der einzelnen Beispiele. Diese sind quasi wie kurze Geschichten (manchmal auch nur eine halbe Seite lang) aufgebaut und erzählen von der jeweiligen Situation, wie diese vom Kind gelöst wird bzw. die Lösung gefordert wird und wie der Erwachsene ggf. reagiert.

Natürlich kennt man selbst, wenn man mit Kindern zu tun hat – egal ob aus Eltern-Sicht, weil man mit Kindern zusammenarbeitet oder mit Kindern im Freundeskreis – die verschiedenen Situationen, ggf. Probleme und Ansichten von Kindern. Manchmal gibt es aber auch immer wieder neue Kinderlogik, die hier aufgeführt ist, die man so vielleicht selbst noch nicht erlebt hat. Insofern war es für mich ein unterhaltsames, spannendes wie humorvolles Buch, welches einem immer auch ein wenig aufgezeigt hat, dass man mit einer gewissen Portion Entspannung doch viel erreicht. Natürlich heißt das nicht, dass man sich in der Kindererziehung bzw. im Umgang mit Kindern alles gefallen lassen sollte, aber die eigene Herangehensweise ist doch einfach ausschlaggebend wie das Kind selbst darauf reagiert. Man sollte aber auch wissen, dass das Buch kein grundsätzlicher Ratgeber ist, wie man es vielleicht erwartet. Ein Stück weit ist es eine unterhaltsame Mischung eben aus Erfahrungsberichten und Ratschlägen.

Mir hat dieses Buch überraschend gut gefallen, eben weil es doch auch viele amüsante Schilderungen enthält. Von mir gibt es hier 5 von 5 Sternen und eine Empfehlung. (Vornehmlich für diejenigen, die dieses Thema auch wirklich interessiert)

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