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Veröffentlicht am 02.04.2021

Erwartungen wurden leider nicht erfüllt

Natürliche Schmerzkiller
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Der Ratgeber "Natürliche Schmerzkiller – Schnell beschwerdefrei ohne Nebenwirkungen und Chemie" von Aruna M. Siewert ist im GU-Verlag erschienen.
Das Buch hat mein Interesse geweckt, da ich zukünftig gerne ...

Der Ratgeber "Natürliche Schmerzkiller – Schnell beschwerdefrei ohne Nebenwirkungen und Chemie" von Aruna M. Siewert ist im GU-Verlag erschienen.
Das Buch hat mein Interesse geweckt, da ich zukünftig gerne vermeiden würde im Akutfall direkt zu synthetischen Schmerzmitteln zu greifen um keinen Gewöhnungseffekt herbeizuführen. Ich suchte daher nach einer Alternative um leichte bis mittlere Schmerzen ohne Tabletten zu behandeln ohne dabei unnötig Leiden zu müssen. Der Ratgeber bietet zunächst eine Übersicht über verschiedene Arten von Schmerzformen und –definitionen. Im Anschluss folgt eine Übersicht von Heilpflanzen mit kurzem Steckbrief und ihre Anwendung. Leider wurde hierbei nach Pflanzen und nicht nach Anwendungsgebiet sortiert.
ZUdem werden traditionelle Methoden der ganzheitlichen Medizin und Homöopathie thematisiert. Auch hier wurde leider nach Methoden bzw. Mitteln und nicht nach Anwendungsgebiet sortiert. Das erschwert es erheblich sich zurechtzufinden. Erst im letzten Drittel des Buches wird eine Auswahl an Beschwerden und entsprechende Maßnahmen präsentiert.

Insgesamt ist das Buch leider wenig als Sachlektüre geeignet und ähnelt eher einem Nachschlagewerk bei akutem Bedarf. Es findet sich nicht wirklich ein Mehrwert zu einem der vielen Heilpflanzenlexika und Büchern über alternative Behandlungsmethoden, außer das sich in diesem Buch auf eine bestimmte Auswahl beschränkt wird.

Grundsätzlich kann man das Ganze auch im Internet nachlesen und findet die entsprechenden Infos über Suchmaschinen auf diesem Weg auch wesentlich schneller und gezielter. Das Buch selber besteht gefühlt überwiegend aus Steckbriefen. Insgesamt war es daher eher etwas enttäuschend. Ich vergebe daher leider nur einen von fünf Sternen.

NatürlicheSchmerzkiller

NetGalleyDE

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.09.2020

Selbstgerechtigkeit auf höchstem Niveau

Peace Food
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„Peace Food – Wie der Verzicht auf Fleisch und Milch Körper und Seele heilt“ von Dr. Ruediger Dahlke wird als Bestseller in vollständig überarbeiteter Neuauflage beworben. Da der Titel im GU-Verlag erschienen ...

„Peace Food – Wie der Verzicht auf Fleisch und Milch Körper und Seele heilt“ von Dr. Ruediger Dahlke wird als Bestseller in vollständig überarbeiteter Neuauflage beworben. Da der Titel im GU-Verlag erschienen ist, war mein Interesse umgehend geweckt, da ich bereits einige gute Ratgeber aus diesem Verlag gelesen habe und zumeist zufrieden war. Zudem hatte ich mir ein paar Tipps in Bezug auf den Start in eine vegetarische/vegane Ernährung erhofft. Leider musste ich feststellen, dass der Begriff „Bestseller“ nicht gleichbedeutend mit „Gut“ ist.

Zunächst erfolgt eine ausführliche Einleitung des Autors und eine Übersicht darüber welche Erkrankungen sich durch eine Umstellung der Ernährung verhindern oder zumindest verbessern lassen. Konkrete Tipps oder Angaben werden hierbei jedoch nicht benannt. Es wird lediglich dargelegt, dass eine vegane Ernährung gesünder sei. Der Autor bezieht sich in seinen Ausführungen lose auf Studien und „Tests“, wobei nur wenig seriöse Quellenangaben benannt werden. Oftmals bezieht sich der Autor auf eigene Werke und das Buch „China Study – Die wissenschaftliche Begründung für eine vegane Ernährungsweise“ von T. Colin Campbell, welcher in seinem „Bestseller“ leider ebenfalls überwiegend auf „Belege“ verzichtet und gerne überwiegend auf „eigene“ Erfahrungen zurückgreift. Bereits den Buchautoren von „China Study – Die wissenschaftliche Begründung für eine vegane Ernährungsweise“ wurde in der Vergangenheit vorgeworfen „den Namen einer der besten Ernährungsstudien zu missbrauchen. Beim Abgleich des Buches mit den Originaldaten würden sich Mängel in der Interpretation zeigen. Die Original-Studie von 1990 widerlege durchweg die Aussagen des Bestsellers.“
Das besagte Buch scheint demnach nicht wirklich eine so ganz überzeugende seriöse Quelle zu sein, wie Dr. Dahlke uns gerne glaubhaft machen möchte.

Den Titel und Inhaltsangabe zu „Peace Food – Wie der Verzicht auf Fleisch und Milch Körper und Seele heilt“ empfinde ich darüber hinaus mehr als irreführend. Mit „friedlichen Lebensmittelt“ oder wie man etwa durch Ernährung Frieden ins eigene Leben bringen kann, damit beschäftigt sich der Autor die ersten 2/3 des Buches nahezu überhaupt nicht. Der Autor beginnt das Buch zwar mit den möglichen negativen Auswirkungen des Konsums von Fleisch- und Milchprodukten auf unsere Gesundheit und erwähnt immer wieder, dass nur eine rein vegane Ernährung dem entgegenwirken kann. Bereits hier schwingt allerdings weitestgehend ein militanter und mir persönlich unsympathischer Unterton des Autors mit. Ohne den Autor und seine Biographie zu kennen, formt sich bereits nach wenigen Seiten das negative Bild einer Person, die keine andere Meinung zulässt außer der eigenen. Und diese wird dann ohne Pause mit einem Überschwall an vermeintlichen fundierten Studien etc. bekräftigt. Darüber hinaus habe ich beim Lesen fast durchgehend den Eindruck, dass dem ganzen zudem auch eine gewisse Note von Überheblichkeit bzw. Arroganz anhaftet. Die wie am Fließband dahingeworfenen und zum Großteil aus dem Zusammenhang gerissenen Aussagen dann im Einzelnen zu überprüfen erweist sich für den Leser aufgrund der großen Menge als schier unmöglich. Eine Nachbereitung der Thematik im Einzelnen wäre sehr zeitintensiv und mühselig und ist somit faktisch nicht leistbar. So wird der Leser einfach nur von der unkontrollierten Info Flut erschlagen und zum Kauf weiterer Büche des Herrn Dr. Dahlke ermuntert. Der Leser muss entweder vollumfänglich auf die Aussagen des Autors vertrauen oder resigniert aufgeben den Wahrheitsgehalt hinter den Thesen ergründen zu wollen. Statt den Leser mit Infos zu überfluten, hätte sich der Autor auf wesentliche (und niederschwellig überprüfbare) Aussagen beschränken und diese mit fundierten Quellen belegen können. Herr Dr. Dahlke verzichtet bei den meisten Aussagen und wörtlichen Zitaten fast vollständig auf Fußnoten, Quellenangaben etc. Dies spricht eher weniger für ein wissenschaftlich korrektes und fundiertes Arbeiten des Autors und erweckt eher den Eindruck, dass er sich besser darin gefällt einfach nur Hören-Sagen und eigene Meinung wiederzugeben. So berichtet er von einem Mädchen, welches nach einer Herztransplantation vorgeblich von Albträumen einer Vergewaltigung geplagt wurde und so den Mörder ihrer Organspenderin überführen konnte. Wann und wo das so passiert sein soll hat der Autor ebenso wenig erwähnt, wie auch in den meisten anderen seiner lose aufgezählten Beispielfälle. Auch Aussagen des Autors wie „Persönlich meine ich, einen gewissen Zusammenhang zwischen männlichen Brüsten und ständigem Essen von Hühner- und Putenbrüsten und Nacken-Fett-Polster wie bei Schweinen bei entsprechenden Essern beobachtet zu haben. Bei veganen Essern meiner Umgebung sind mir noch nie so abartige Veränderungen aufgefallen.“ vermitteln nicht gerade einen seriösen und objektiven Eindruck.
Warum so etwas überhaupt in einem Buch wie „Peace Food“ thematisiert werden muss? Auch diese Erklärung bleibt der Autor dem Leser schuldig. Lieber wirft er sporadisch wahllos ein paar Prozentangaben in den Raum ohne darzulegen, woher er diese Werte nimmt und auf welcher Grundlage sie basieren. Hin und wieder wird sich in einem Nebensatz auf „eine Studie“ des Bundesamtes oder auf „eine Sendung“ des ORF bezogen, ohne auch hierzu nähere Angaben zu machen. Um was es für eine Studie geht, in welchen Rahmen diese erfolgt ist oder was das Thema in der Sendung des ORF war, bleibt völlig offen. Hauptsache Herr Dr. Dahlke hat hier und da ein paar „seriöse“ Medien und Behörden mit in den Topf geworfen um sich selbst glaubhafter erscheinen zu lassen. Informiert man sich dann im Internet näher über Herrn Dr. Dahlke, wird einem recht schnell so einiges klar. Was man beim Lesen unbewusst bereits als „Bauchgefühl“ erahnen konnte, findet letztlich seine Bestätigung. So gehört auch Dr. Dahlke zum Personenkreis derer, welche die Gunst der Stunde nutzen um auf der Welle der „Corona-Bill Gates“ Verschwörungstheoretiker und Impfgegner mitzuschwimmen und hierdurch noch mehr Geld zu scheffeln. Profitgier ist etwas, was Herr Dr. Dahlke nebenbei erwähnt gerne allen anderen Menschen, insbesondere Ärzten, Politikern, und der Wirtschaft allgemein vorhält. Aus reiner Selbstlosigkeit bewirbt Herr Dr. Dahlke seine Bücher, Seminare & Co. aber sicherlich auch nicht. Und das, indem er von der Angst und Verunsicherung anderer profitiert und seine teilweise gefährlichen Behauptungen und Halbwahrheiten verbreitet. Hierbei wird nur eine Meinung zugelassen, nämlich seine eigene. Unterstützt mit aus dem Zusammenhang gerissenen Aussagen versucht er seine teils kruden Theorien zu verbreiten und dabei eine möglichst breite Masse zu erreichen. Das Bild was sich insgesamt zeichnet, lässt Herrn Dr. Dahlke nicht wirklich in einem guten Licht erstrahlen. Besonders im letzten Abschnitt gleicht „Peace Food“ eher einer Dauerwerbesendung für das Präparat Amorex, welches der Autor als „des Rätsels Lösung“ für einfach alles bezeichnet und für den vegan lebenden Menschen als unverzichtbar darstellt. Wie Praktisch, dass Herr Dr. Dahlke persönlich an der Zusammensetzung von Amorex mitgewirkt hat und dieses neben anderen von ihm beworbene Präparate in seinem gut sortierten Webshop zum Schnäppchenpreis von rund 19,00 €/20 Tabletten erhältlich ist.

In seinem Buch schildert der Autor auch in feinster Manier die unsagbaren Grausamkeiten in der modernen Tierindustrie bis ins kleinste Detail. Auch hier wird wieder ein rigoroser Feldzug gegen den Konsum jeglichen tierischen Produktes geführt. Ich will hier nicht schön reden. Jeder sollte mittlerweile wissen, dass es in der Tierindustrie (ob Haltung oder bei der Schlachtung) nicht selten unmenschlich zugeht. Die Frage an dieser Stelle ist jedoch, ob dieses Thema und die entsprechenden Schilderungen in diesem Ausmaß und Umfang etwas in einem Buch mit dem Titel „Peace Food“ zu suchen haben, welches mit dem Klappentext wirbt, dass Ernährung uns krank machen – oder heilen kann. „Das Buch zeigt, welche Hormone unsere seelische Balance bestimmen und wie sie mit hochwertigen Kohlenhydraten und Fetten befeuert werden. Dreißig schmackhafte vegane Genussrezepte runden die Theorie ab.“ Nicht mit einem Wort wird erwähnt, dass die „Theorie“ zum großen Teil aus v. g. Schilderungen besteht. So wird einem als Leser vor dem Kauf bereits die Wahl genommen ob man so etwas lesen möchte oder nicht. Wer sich einfach nur über gesunde Ernährung informieren und vielleicht einen Einstieg in vegetarische oder vegane Ernährung finden möchte, der sollte dieses Buch meiden. Insgesamt nach rund der Hälfte des Buches komme ich zu dem Schluss, dass dieser „Ratgeber“ nicht als Hilfestellung dienen soll, sondern lediglich dazu Leute aufzuwiegeln und für die Meinung des Autors zu gewinnen. Ich als Person, die mich informieren möchte, vermag nach dieser Lektüre deren vollumfänglichen Wahrheitsgehalt nicht zu beurteilen. Für mich zieht dieses Buch die ganze Thematik in den Dreck und lässt das Thema in einem unseriösen Licht erscheinen.

So widmet sich der Autor nach den ersten 200 Seiten den heilenden Eigenschaften des natürlichen Sonnenlichtes und das hierüber erlangte Vitamin D. Dass der menschliche Körper Vitamin D benötigt und oftmals ein Mangel an diesem besteht ist unstrittig. Die Thesen welcher der Autor allerdings teilweise in den Raum stellt, ohne diese anhand von entsprechenden Studien oder dergleichen auch nur annähernd zu belegen, finde ich doch äußerst bedenklich. So rät der Autor jegliches Sonnenschutzmittel zu vermeiden, damit die „guten“ Teile der Sonnenstrahlen nicht blockiert werden. Auch behauptet er, dass die Sonne (anstelle einer Chemotherapie) Krebs viel besser zu heilen vermag. Nachweisliche Belege führt er hierzu jedoch keine an. Einzige Referenz ist ein namenloser ehemaliger Patient, welcher angeblich durch regelmäßiges Spazierengehen geheilt wurde. Ebenso wenig belegt er seine Behauptung, dass bestimmt Arten von bösartigem Hautkrebs durch eincremen mit bestimmten Salben verschwinden könnten.

Es ist kein Geheimnis, dass es in der Tierindustrie zu großen Teilen mehr als widerwärtig zugeht und dass der menschliche Körper (und auch das eigene Seelenheil) gut von vegetarischer bzw. veganer Ernährung profitiert. Ebenso bekannt ist, dass wir Menschen Vitamin D und auch das Sonnenlicht brauchen. Das gesamte Werk erweckt aufgrund der Herangehensweise des Autors aber einen mehr als unseriösen Eindruck. Muss ich mich, wenn ich erfahren möchte, welche Vorteile eine vegane/vegetarische Ernährung mit sich bringt, erst durch 200 Seiten Schilderungen von Tierquälerei durchkämpfen und mir gefühlt jeden zweiten Satz anhören wie abgrundtief schlecht und widerwärtig ich bin, weil ich bisher nicht auf Fleisch und Milchprodukte verzichtet habe? Ich kann nicht mehr zählen wie oft der Autor den Satz „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ in diesen Zusammenhang verwendet hat. Was will der Autor damit bezwecken? Meiner Meinung nach überzeuge ich andere nicht durch Vorwürfe, sondern mit positiven Argumenten für eine Sache.

Ich vergebe daher nur einen von fünf Sternen im Hinblick auf die 30 Rezepte auf den letzten Seiten des Buches. Diese sind ganz ok, allerdings auch nichts Besonderes. Nur wegen der Rezepte würde ich die rund 20 € für das Buch nicht bezahlen, da es wesentlich kostengünstigere Alternativen gibt und mittlerweile auch in jedem kostenlosen Reformhausblättchen vergleichbare, wenn nicht sogar bessere Rezepte zu finden sind.

PeaceFood

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Veröffentlicht am 26.07.2018

Sehr schwere Kost...

Ich – wer ist das?
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„Ich - Wer ist das? Eine Expedition zum Selbst“ von Peter Pfrommer, war nicht wirklich das was ich erwartet habe. Das Buch ist sehr wissenschaftlich und leider auch etwas unübersichtlich geschrieben. Es ...

„Ich - Wer ist das? Eine Expedition zum Selbst“ von Peter Pfrommer, war nicht wirklich das was ich erwartet habe. Das Buch ist sehr wissenschaftlich und leider auch etwas unübersichtlich geschrieben. Es fehlt dem Ganzen irgendwie der rote Faden. Große Teile des Buches sind sehr langatmig. Sie ziehen sich extrem, ohne dass das Gesagte wirklich interessant ist. Der Text ist überwiegend sehr umständlich formuliert. Dies führt dazu, dass es nicht immer einfach ist den Gedankengängen des Autors zu folgen. Das Buch beinhaltet ziemlich viel an unnötigem Input, so dass man den Inhalt oftmals noch während des Lesens bereits wieder vergessen hat. Inhaltlich geht es eher weniger um das wirkliche Erkennen des eigenen „Ichs“, sondern vielmehr um die objektive Betrachtung und Analyse im Gesamtzusammenhang. „Gibt es überhaupt ein eigenständiges Ich?“ usw. Obwohl ich sonst eher weniger Probleme mit anspruchsvolleren Texten habe, musste ich mich bei „Ich - Wer ist das? Eine Expedition zum Selbst“ wirklich zwingen weiterzulesen, da es mich leider überhaupt nicht fesseln konnte und es total anstrengend war mich beim Lesen zumindest halbwegs auf den Inhalt zu konzentrieren. Ob das Buch inhaltlich etwas taugt, vermag ich als Laie nicht zu beurteilen. Sofern man sich wissenschaftlich (ggf. im Rahmen einer Bachelor-Thesis o. Ä.) mit der behandelten Thematik auseinandersetzt, mag das Buch durchaus geeignet sein. Als reine Freizeitlektüre ist das Buch in meinen Augen allerdings leider völlig ungeeignet. Ich würde es auch nicht wirklich als Ratgeber im Bereich „Körper, Geist und Gesundheit“ deklarieren, sondern eher in den Bereich Fachliteratur einordnen.
Aus den vorgenannten Gründen kann ich für „Ich - Wer ist das? Eine Expedition zum Selbst“ von Peter Pfrommer daher leider auch nur einen von fünf Sternen vergeben.

Ich-WerIstDas?

NetGalleyDE

Veröffentlicht am 11.03.2018

Leider sehr enttäuschend

49 Wunder
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In „49 Wunder“ versucht der selbsternannter Aufwachmediziner und Autor Stefan Hiene dem Leser einen neuen Blick auf das eigene Selbst zu eröffnen und einen Anstoß zu geben, um neue Wege zu gehen.

Zunächst ...

In „49 Wunder“ versucht der selbsternannter Aufwachmediziner und Autor Stefan Hiene dem Leser einen neuen Blick auf das eigene Selbst zu eröffnen und einen Anstoß zu geben, um neue Wege zu gehen.

Zunächst muss ich einmal bemängeln, dass die epub-Datei scheinbar nicht von jedem ebook-Reader vollständig unterstützt wird und man beim öffnen der Datei ständig eine entsprechende Fehlermeldung erhält. Des Weiteren umfasst das ebook nur rund 100 Seiten, wobei viele der Seiten nur die Überschrift der einzelnen Kapitel (immerhin 49!) oder sogar nur ein undefinierbares Bildchen beinhalten. Die mit Text gefüllten Seiten sind zu einem großen Teil auch nur zur Hälfte oder mit noch weniger Text gefüllt, so dass lediglich nur knapp 1/3 des Buches tatsächlich auf den Inhalt entfallen. Bei einem relativ hohen Preis für das Buch (knapp 15 € für das ebook und sogar fast 30 € für die Printausgabe) finde ich, dass man hier schon fast von Abzocke sprechen kann.

Der Aufbau und Inhalt des Buches ist eine Mischung aus autogenem Training, Spruch-Weisheiten, Mantras und Selbstbeweihräucherung des Autors. Man kann die einzelnen Kapitel so runter lesen und sich dabei vom Inhalt berieseln lassen. Manche der getätigten Aussagen sind nicht uninteressant, allerdings fehlt es dem Werk an Tiefe und bis zum Schluss hat sich mir der eigentliche Sinn und Zweck des Buches nicht wirklich erschlossen. Überhaupt frage ich mich, was für eine Botschaft uns Stefan Hiene mit auf dem Weg geben möchte. Gehe ich von seinen Aussagen im Buch aus, sind demnach alle äußeren (und auch inneren) Einflüsse schlecht, alle Menschen sind für einen selbst schlecht. Am besten man macht einfach nur noch das was man will und hält sich an keine Regeln, da man nur so wirklich glücklich ist?

Für mich war das Buch leider nicht wirklich hilfreich und hat mir auch keine neuen Erkenntnisse gebracht. Aufgrund der genannten Mängel und des in meinen Augen viel zu überteuerten Preises vergebe ich lediglich einen von fünf Sternen für den angenehmen Sprachstil.

49Wunder

NetGalleyDE

Veröffentlicht am 27.11.2017

Ein Märchen, das leider nicht zu bezaubern weiß

Fallen Queen
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Die Geschichte um Schneewittchen einmal ganz neu und aus der Sicht der bösen Königin erzählt

"Wenn aus Schwestern Feindinnen werden und Äpfel Königinnen zu Fall bringen.

Erst wenn Königin Nerina sich ...

Die Geschichte um Schneewittchen einmal ganz neu und aus der Sicht der bösen Königin erzählt



"Wenn aus Schwestern Feindinnen werden und Äpfel Königinnen zu Fall bringen.

Erst wenn Königin Nerina sich einen Gemahl erwählt hat, darf die Prinzessin des Landes heiraten. Was aber, wenn sie sich in den Mann verliebt, den auch das Herz ihrer Schwester begehrt?
Um den Thron betrogen und zum Tode verurteilt flieht Nerina in den Verwunschenen Wald, einen Ort, den viele Menschen betraten, doch niemals mehr verließen.“



Achtung der folgende Text kann stellenweise SPOILER enthalten!

Das Cover zu „Fallen Queen – Ein Apfel, rot wie Blut“ ist ein echter eyecatcher, im wahrsten Sinne des Wortes. Aufgrund der gewählten Farbkombination wird der Blick fast schon magnetisch von dem Buch angezogen. Für mich war es, neben dem Klappentext, definitiv ein Kaufkriterium.
Die Grundidee „gute Königin vs. Böses Schneewittchen“ klang für mich zunächst vielversprechend und die Inhaltsangabe von "Fallen Queen" wirkte recht ansprechend auf mich, auch wenn die Idee nicht wirklich neu ist und derzeit unzählige mehr oder weniger kreative Märchenadaptionen auf dem Markt kursieren.

Der Erzählstil ist leider sehr umständlich und zieht sich teilweise wie zähes Kaugummi durch das ganze Buch. Während die Geschichte in einer typischen, mittelalterlichen Märchenwelt spielt, habe ich die teilweise extrem moderne Wortwahl oftmals als sehr unpassend und störend empfunden. Das Buch enthält zudem viele unnötige Erklärungen an Stellen die eigentlich selbsterklärend sind.
Auch die Geschichte an sich kommt leider nur sehr schleppend ins Rollen. Zunächst wird Seitenlang über die Vorgeschichte von Nerina und ihrer Schwester Eira berichtet, wobei jedoch wesentliche Punkte (insbesondere die Entwicklung der Beziehung zwischen den beiden Schwestern) nur knapp abgearbeitet oder sogar gänzlich übersprungen werden. Und dann geht plötzlich alles wie im Schnelldurchlauf. Selten habe ich eine so überstürzte und unromantische Liebesbeziehung wie zwischen Nerina und dem Prinzen erlebt. Wo an anderen Stellen im Buch bis zum erbrechen alles ins kleinste Detail beschrieben wird, so werden hier gleich ganze Passagen (Wochen oder gar Monate) übersprungen. Als Leser fragt man sich, wie es nur zu dieser „wahren Liebe“ kommen konnte.

Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht von Königin Nerina, die auf mich sehr
naiv wirkt und deren Handeln ich zu einem großen Teil überhaupt nicht nachvollziehen kann. Nicht nur Nerina, auch alle anderen Figuren wirken wenig ausgearbeitet und konnten mich als Leser zu keinem Zeitpunkt emotional erreichen oder anderweitig überzeugen. In meinen Augen war die Hauptfigur aufgrund ihres beinahe schon absurden Verhaltens selbst Schuld an ihrer Situation.
Die Art und Weise wie Eira ihr Schwester vom Thron verdrängt, wirkt völlig übertrieben konstruiert und unglaubwürdig. Zunächst ist Nerina diejenige, die alle lieben. Eira hingegen wird von den meisten gehasst oder zumindest abgelehnt. Dann wird ein "Mordanschlag" auf Eira verübt (unsinnigerweise muss Nerina in dieser Situation lächeln). Plötzlich sind (fast) alle auf Eiras Seite, niemand hat Zweifel an Nerinas Schuld und nicht mal Nerina selbst versucht auch nur ansatzweise sich zu verteitigen, sondern lässt sich ergeben in eine Zelle abführen um dort ihre Hinrichtung zu erwarten.
Dieses völlig widersinnige Verhalten zieht sich leider durch das gesamte Buch. Am Ende muss man als Leser feststellen, dass es sich zudem noch um einen Fortsetzungsroman handelt.

Da für mich bereits das lesen des ersten Bandes von „Fallen Queen – Ein Apfel, rot wie Blut“ nur wenig mit Lesevergnügen zu tun hatte, werde ich davon absehen auch den zweiten Band zu kaufen. Selten habe ich ein Buch gelesen, bei dem weder die Story noch die Charaktere mich so wenig überzeugen konnten, dass ich überhaupt kein Interesse am weiteren Verlauf der Geschichte habe. Einzig das phänomenale Cover weiß zu überzeugen. Daher vergebe ich leider nur einen von fünf Sternen.