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Veröffentlicht am 25.03.2018

Eher ausgebrannt...

Burning Souls - Wie Glut und Asche
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Biologin Jenna Holland entschließt sich an einem Sommer-Austauschprogramm des Glacier Nationalpark teilzunehmen um etwas Abstand zu ihrem bisherige Leben zu bekommen und sich darüber klar zu werden, ob ...

Biologin Jenna Holland entschließt sich an einem Sommer-Austauschprogramm des Glacier Nationalpark teilzunehmen um etwas Abstand zu ihrem bisherige Leben zu bekommen und sich darüber klar zu werden, ob sie an ihrer eingefahrenen Langzeitbeziehung zu ihrem Freund Ian festhalten will oder ob sie doch besser einen Neuanfang wagen soll. Ihr neuer Arbeitskollege, der attraktive Pilot Riley Sullivan, lässt ihr Herz von Beginn an höher schlagen. Jenna ist hin- und hergerissen, wie sie sich entscheiden soll.

Mit „Burning Souls – Wie Glut und Asche“ erscheint nunmehr der dritte Band der Burning Souls- Reihe von Olivia Schwarz
.
Obwohl es sich bei „Burning Souls – Wie Glut und Asche“ um den Abschlussband der Reihe handelt, war es für mich der erste Roman der Autorin. Dass ich die ersten beiden Bände der Burning Souls-Reihe nicht gelesen habe, war an sich kein Problem, da die einzelnen Bände in Sich abgeschlossene Handlungsstränge haben. Zwar tauchen auch immer wieder Figuren aus den anderen Büchern auf und es wird auch Bezug auf die dortigen Ereignisse genommen, dies ist jedoch eher unproblematisch, da hier nicht wirklich Vorkenntnisse erforderlich sind.

Der Schreibstil von Olivia Schwarz ist ganz in Ordnung, allerdings auch nicht wirklich was Besonderes. „Burning Souls – Wie Glut und Asche“ bewegt sich sprachlich im durchschnittlichen Bereich. Nicht schlecht, aber auch nicht wirklich herausragend. Das Cover kann mich leider überhaupt nicht überzeugen, da es auf mich wie das Cover eines typischen Kitschromans vom Kiosk erinnert.

Erzählt wird die Story im Wechsel aus der Sicht der beiden Hauptfiguren Jenna und Riley, wobei die Autorin hier auf die Erzählung aus der Ich-Perspektive verzichtet.

Die Handlung der Geschichte, sofern überhaupt vorhanden, plätschert ohne nennenswerte Vorkommnisse so dahin. Hier und da erfährt man ein wenig über die Vergangenheit der Hauptprotagonistin. Ein wirkliches Highlight oder eine innovative Idee war leider nicht dabei. Die Story beginnt typisch: Junge Frau nimmt weit weg von Zuhause an einem Austauschprojekt teil um etwas Abstand vom Alltag zu schaffen und sich darüber klar zu werden, wie ihr weiteres Leben verlaufen soll. Mit dem zurückgelassenen Liebsten klappt es bereits seit längerem nicht mehr so richtig. Trotzdem schreckt sie zunächst vor einer Trennung zurück, da man ja eine gemeinsame tragische Vergangenheit hat, welche verbindet. Am Zielort angekommen, trifft die Hauptprotagonistin direkt auf den männlichen Gegenpart der Geschichte. Obwohl man sich direkt sympathisch ist und sich beide vom ersten Augenblick an zueinander hingezogen fühlen, bleibt es zunächst bei einer rein platonischen Freundschaft der beiden. Wobei es immer wieder zu Situationen kommt, in denen es zwischen den Hauptprotagonisten mehr oder weniger knistert. Zumindest steht es so geschrieben, wirklich fühlen kann man beim Lesen davon leider überhaupt nichts.

Durchgehend fehlte mir leider die Motivation um das Buch weiter zu lesen. So richtig konnte ich mich nicht für den Roman erwärmen und darauf einlassen. Sowohl die Figuren, als auch die Handlung sind mir bisher so ziemlich egal. Diverse Nebencharaktere werden mehr oder weniger eingeführt um anschließend wieder vergessen zu werden. Die Hauptfiguren (und auch die restlichen Charaktere) sind so farblos und uninteressant, dass ich mich erst nach Kapitel 16 halbwegs an die Namen erinnern konnte.

Mittlerweile habe ich 24 Kapitel gelesen und die Story ist immer noch total langweilig. Es kommt keinerlei Spannung, Gefühl oder sonst etwas auf. Alles läuft zu glatt ab. Selbst die Trennung von Jenna und ihrem Freund. Konflikte oder wirkliche Probleme gibt es bisher keine, dabei ist bereits über die Hälfte des Buches gelesen. Riley passt zu perfekt in Jennas Welt. Im Gegensatz zu Ian versteht er sich auf Anhieb blendend mit Jennas Freunden. Eigentlich passiert so gut wie nichts. Den Titel „Burning Souls – Wie Glut und Asche“ finde ich daher überhaupt nicht passend gewählt.

Eigentlich bin ich nicht der Mensch, der ein begonnenes Buch einfach abbricht. Insbesondere, wenn es sich um ein großzügiger Weise bereitgestelltes Leseexemplar handelt. Aber ich habe noch eine riesige SUB-Liste, welche nach meiner Aufmerksamkeit verlangt. Nach reiflicher Überlegung habe ich mich dazu entschlossen das Buch nach 24. Kapiteln abzubrechen, da ich nicht daran glaube, dass mich die Story in den letzten Zügen noch irgendwie fesseln kann.

Leider entspricht „Burning Souls- Wie Glut und Asche“ von Olivia Schwarz nicht der Qualität, die ich sonst von den im LYX-Verlag erschienenen Romanen gewohnt bin. Da der Schreibstil ganz in Ordnung ist und es deutlich schlechtere Romane gibt, vergebe ich insgesamt immerhin noch zwei von fünf Sternen.

BurningSouls

NetGalleyDE

Veröffentlicht am 25.03.2023

Hörbuch Rezension

Ice Planet Barbarians – Georgie und Vektal
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Ich habe dieses Buch ausgewählt, weil ich die Inhaltsangabe irgendwie interessannt fand und die Reihe bei TikTok und Co. sehr gehypte wurde. Leider musste ich das Hörbuch bereits nach wenigen Kapiteln ...

Ich habe dieses Buch ausgewählt, weil ich die Inhaltsangabe irgendwie interessannt fand und die Reihe bei TikTok und Co. sehr gehypte wurde. Leider musste ich das Hörbuch bereits nach wenigen Kapiteln abbrechen. Mit den Sprechern Betty Schubert und Jack Martini konnte ich mich überhaupt nicht anfreunden. Die Stimmen sind in meinen Augen völlig unpassend gewählt und die Sprecher lesen die Sory dermaßen emotionslos vor, so dass ich überhaupt nicht in die Geschichte hineinfinden konnte. Wenn dann würde ich jedem den Kauf des Buches empfehlen.

NetGalley 'IcePlanetBarbarians

Smut

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Veröffentlicht am 27.03.2022

Absolut unerträgliche Dialoge

Wen immer wir lieben (Immer-Trilogie, Band 1)
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Wen immer wir lieben ist der erste Band der Immer-Trilogie von Michelle Schrenk und wird als New Adult-Roman mit Bad-Boy-Challenge und Liebe auf den zweiten Blick beworben. Das Cover ist ansprechend gestaltet ...

Wen immer wir lieben ist der erste Band der Immer-Trilogie von Michelle Schrenk und wird als New Adult-Roman mit Bad-Boy-Challenge und Liebe auf den zweiten Blick beworben. Das Cover ist ansprechend gestaltet und der Klappentext hat sich unterhaltsam angehört, so dass das Buch praktisch von selbst in meinen Einkaufswagen gewandert ist. Beim zweiten Blick zuhause war von Liebe aber leider nichts mehr zu spüren. Gleich vorne Weg, ich habe das Buch nach rund 100 Seiten abbrechen müssen. Das Buch wirbt damit, dass die Autorin mit über 400.000 verkauften Büchern zu einer der erfolgreichsten Selfpublisher gehört. Das kann ich leider nicht beurteilen, da mir Michelle Schrenk bisher gänzlich unbekannt war und das was ich jetzt gelesen habe spricht eher nicht dafür. Ich noch nicht behaupten, dass die Autorin überhaupt kein Talent zum Schreiben hätte. Bei der "Erzählung" an sich, war das Buch zwar keine Meisterleistung, war aber auch nicht schlecht und lies sich eigentlich ganz gut lesen. Aber, ich hatte ein unglaubliches Problem mit der Hauptfigur und insbesondere mit den mehr als dämlichen Dialogen. Ganz ehrlich, eine Liebesgeschichte, der solche unzusammenhängende und schwachsinnige Dialoge vorausgehen, das ist mehr als unglaubwürdig. Die Autorin ist nur dezent älter als ich, aber ich frage mich wirklich, ob sie glaubt, dass die jüngere Generation heutzutage wirklich so kommuniziert und daraus dann auch noch eine Liebesbeziehung entstehen soll…
Da ich die Hauptprotagonistin einfach nur ätzend finde, interessiert mich auch nicht wie ihre "Lovestory" weitergeht. Von mir gibt es einen Stern für das Cover.

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Veröffentlicht am 02.04.2021

Erwartungen wurden leider nicht erfüllt

Natürliche Schmerzkiller
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Der Ratgeber "Natürliche Schmerzkiller – Schnell beschwerdefrei ohne Nebenwirkungen und Chemie" von Aruna M. Siewert ist im GU-Verlag erschienen.
Das Buch hat mein Interesse geweckt, da ich zukünftig gerne ...

Der Ratgeber "Natürliche Schmerzkiller – Schnell beschwerdefrei ohne Nebenwirkungen und Chemie" von Aruna M. Siewert ist im GU-Verlag erschienen.
Das Buch hat mein Interesse geweckt, da ich zukünftig gerne vermeiden würde im Akutfall direkt zu synthetischen Schmerzmitteln zu greifen um keinen Gewöhnungseffekt herbeizuführen. Ich suchte daher nach einer Alternative um leichte bis mittlere Schmerzen ohne Tabletten zu behandeln ohne dabei unnötig Leiden zu müssen. Der Ratgeber bietet zunächst eine Übersicht über verschiedene Arten von Schmerzformen und –definitionen. Im Anschluss folgt eine Übersicht von Heilpflanzen mit kurzem Steckbrief und ihre Anwendung. Leider wurde hierbei nach Pflanzen und nicht nach Anwendungsgebiet sortiert.
ZUdem werden traditionelle Methoden der ganzheitlichen Medizin und Homöopathie thematisiert. Auch hier wurde leider nach Methoden bzw. Mitteln und nicht nach Anwendungsgebiet sortiert. Das erschwert es erheblich sich zurechtzufinden. Erst im letzten Drittel des Buches wird eine Auswahl an Beschwerden und entsprechende Maßnahmen präsentiert.

Insgesamt ist das Buch leider wenig als Sachlektüre geeignet und ähnelt eher einem Nachschlagewerk bei akutem Bedarf. Es findet sich nicht wirklich ein Mehrwert zu einem der vielen Heilpflanzenlexika und Büchern über alternative Behandlungsmethoden, außer das sich in diesem Buch auf eine bestimmte Auswahl beschränkt wird.

Grundsätzlich kann man das Ganze auch im Internet nachlesen und findet die entsprechenden Infos über Suchmaschinen auf diesem Weg auch wesentlich schneller und gezielter. Das Buch selber besteht gefühlt überwiegend aus Steckbriefen. Insgesamt war es daher eher etwas enttäuschend. Ich vergebe daher leider nur einen von fünf Sternen.

NatürlicheSchmerzkiller

NetGalleyDE

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Veröffentlicht am 09.09.2020

Selbstgerechtigkeit auf höchstem Niveau

Peace Food
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„Peace Food – Wie der Verzicht auf Fleisch und Milch Körper und Seele heilt“ von Dr. Ruediger Dahlke wird als Bestseller in vollständig überarbeiteter Neuauflage beworben. Da der Titel im GU-Verlag erschienen ...

„Peace Food – Wie der Verzicht auf Fleisch und Milch Körper und Seele heilt“ von Dr. Ruediger Dahlke wird als Bestseller in vollständig überarbeiteter Neuauflage beworben. Da der Titel im GU-Verlag erschienen ist, war mein Interesse umgehend geweckt, da ich bereits einige gute Ratgeber aus diesem Verlag gelesen habe und zumeist zufrieden war. Zudem hatte ich mir ein paar Tipps in Bezug auf den Start in eine vegetarische/vegane Ernährung erhofft. Leider musste ich feststellen, dass der Begriff „Bestseller“ nicht gleichbedeutend mit „Gut“ ist.

Zunächst erfolgt eine ausführliche Einleitung des Autors und eine Übersicht darüber welche Erkrankungen sich durch eine Umstellung der Ernährung verhindern oder zumindest verbessern lassen. Konkrete Tipps oder Angaben werden hierbei jedoch nicht benannt. Es wird lediglich dargelegt, dass eine vegane Ernährung gesünder sei. Der Autor bezieht sich in seinen Ausführungen lose auf Studien und „Tests“, wobei nur wenig seriöse Quellenangaben benannt werden. Oftmals bezieht sich der Autor auf eigene Werke und das Buch „China Study – Die wissenschaftliche Begründung für eine vegane Ernährungsweise“ von T. Colin Campbell, welcher in seinem „Bestseller“ leider ebenfalls überwiegend auf „Belege“ verzichtet und gerne überwiegend auf „eigene“ Erfahrungen zurückgreift. Bereits den Buchautoren von „China Study – Die wissenschaftliche Begründung für eine vegane Ernährungsweise“ wurde in der Vergangenheit vorgeworfen „den Namen einer der besten Ernährungsstudien zu missbrauchen. Beim Abgleich des Buches mit den Originaldaten würden sich Mängel in der Interpretation zeigen. Die Original-Studie von 1990 widerlege durchweg die Aussagen des Bestsellers.“
Das besagte Buch scheint demnach nicht wirklich eine so ganz überzeugende seriöse Quelle zu sein, wie Dr. Dahlke uns gerne glaubhaft machen möchte.

Den Titel und Inhaltsangabe zu „Peace Food – Wie der Verzicht auf Fleisch und Milch Körper und Seele heilt“ empfinde ich darüber hinaus mehr als irreführend. Mit „friedlichen Lebensmittelt“ oder wie man etwa durch Ernährung Frieden ins eigene Leben bringen kann, damit beschäftigt sich der Autor die ersten 2/3 des Buches nahezu überhaupt nicht. Der Autor beginnt das Buch zwar mit den möglichen negativen Auswirkungen des Konsums von Fleisch- und Milchprodukten auf unsere Gesundheit und erwähnt immer wieder, dass nur eine rein vegane Ernährung dem entgegenwirken kann. Bereits hier schwingt allerdings weitestgehend ein militanter und mir persönlich unsympathischer Unterton des Autors mit. Ohne den Autor und seine Biographie zu kennen, formt sich bereits nach wenigen Seiten das negative Bild einer Person, die keine andere Meinung zulässt außer der eigenen. Und diese wird dann ohne Pause mit einem Überschwall an vermeintlichen fundierten Studien etc. bekräftigt. Darüber hinaus habe ich beim Lesen fast durchgehend den Eindruck, dass dem ganzen zudem auch eine gewisse Note von Überheblichkeit bzw. Arroganz anhaftet. Die wie am Fließband dahingeworfenen und zum Großteil aus dem Zusammenhang gerissenen Aussagen dann im Einzelnen zu überprüfen erweist sich für den Leser aufgrund der großen Menge als schier unmöglich. Eine Nachbereitung der Thematik im Einzelnen wäre sehr zeitintensiv und mühselig und ist somit faktisch nicht leistbar. So wird der Leser einfach nur von der unkontrollierten Info Flut erschlagen und zum Kauf weiterer Büche des Herrn Dr. Dahlke ermuntert. Der Leser muss entweder vollumfänglich auf die Aussagen des Autors vertrauen oder resigniert aufgeben den Wahrheitsgehalt hinter den Thesen ergründen zu wollen. Statt den Leser mit Infos zu überfluten, hätte sich der Autor auf wesentliche (und niederschwellig überprüfbare) Aussagen beschränken und diese mit fundierten Quellen belegen können. Herr Dr. Dahlke verzichtet bei den meisten Aussagen und wörtlichen Zitaten fast vollständig auf Fußnoten, Quellenangaben etc. Dies spricht eher weniger für ein wissenschaftlich korrektes und fundiertes Arbeiten des Autors und erweckt eher den Eindruck, dass er sich besser darin gefällt einfach nur Hören-Sagen und eigene Meinung wiederzugeben. So berichtet er von einem Mädchen, welches nach einer Herztransplantation vorgeblich von Albträumen einer Vergewaltigung geplagt wurde und so den Mörder ihrer Organspenderin überführen konnte. Wann und wo das so passiert sein soll hat der Autor ebenso wenig erwähnt, wie auch in den meisten anderen seiner lose aufgezählten Beispielfälle. Auch Aussagen des Autors wie „Persönlich meine ich, einen gewissen Zusammenhang zwischen männlichen Brüsten und ständigem Essen von Hühner- und Putenbrüsten und Nacken-Fett-Polster wie bei Schweinen bei entsprechenden Essern beobachtet zu haben. Bei veganen Essern meiner Umgebung sind mir noch nie so abartige Veränderungen aufgefallen.“ vermitteln nicht gerade einen seriösen und objektiven Eindruck.
Warum so etwas überhaupt in einem Buch wie „Peace Food“ thematisiert werden muss? Auch diese Erklärung bleibt der Autor dem Leser schuldig. Lieber wirft er sporadisch wahllos ein paar Prozentangaben in den Raum ohne darzulegen, woher er diese Werte nimmt und auf welcher Grundlage sie basieren. Hin und wieder wird sich in einem Nebensatz auf „eine Studie“ des Bundesamtes oder auf „eine Sendung“ des ORF bezogen, ohne auch hierzu nähere Angaben zu machen. Um was es für eine Studie geht, in welchen Rahmen diese erfolgt ist oder was das Thema in der Sendung des ORF war, bleibt völlig offen. Hauptsache Herr Dr. Dahlke hat hier und da ein paar „seriöse“ Medien und Behörden mit in den Topf geworfen um sich selbst glaubhafter erscheinen zu lassen. Informiert man sich dann im Internet näher über Herrn Dr. Dahlke, wird einem recht schnell so einiges klar. Was man beim Lesen unbewusst bereits als „Bauchgefühl“ erahnen konnte, findet letztlich seine Bestätigung. So gehört auch Dr. Dahlke zum Personenkreis derer, welche die Gunst der Stunde nutzen um auf der Welle der „Corona-Bill Gates“ Verschwörungstheoretiker und Impfgegner mitzuschwimmen und hierdurch noch mehr Geld zu scheffeln. Profitgier ist etwas, was Herr Dr. Dahlke nebenbei erwähnt gerne allen anderen Menschen, insbesondere Ärzten, Politikern, und der Wirtschaft allgemein vorhält. Aus reiner Selbstlosigkeit bewirbt Herr Dr. Dahlke seine Bücher, Seminare & Co. aber sicherlich auch nicht. Und das, indem er von der Angst und Verunsicherung anderer profitiert und seine teilweise gefährlichen Behauptungen und Halbwahrheiten verbreitet. Hierbei wird nur eine Meinung zugelassen, nämlich seine eigene. Unterstützt mit aus dem Zusammenhang gerissenen Aussagen versucht er seine teils kruden Theorien zu verbreiten und dabei eine möglichst breite Masse zu erreichen. Das Bild was sich insgesamt zeichnet, lässt Herrn Dr. Dahlke nicht wirklich in einem guten Licht erstrahlen. Besonders im letzten Abschnitt gleicht „Peace Food“ eher einer Dauerwerbesendung für das Präparat Amorex, welches der Autor als „des Rätsels Lösung“ für einfach alles bezeichnet und für den vegan lebenden Menschen als unverzichtbar darstellt. Wie Praktisch, dass Herr Dr. Dahlke persönlich an der Zusammensetzung von Amorex mitgewirkt hat und dieses neben anderen von ihm beworbene Präparate in seinem gut sortierten Webshop zum Schnäppchenpreis von rund 19,00 €/20 Tabletten erhältlich ist.

In seinem Buch schildert der Autor auch in feinster Manier die unsagbaren Grausamkeiten in der modernen Tierindustrie bis ins kleinste Detail. Auch hier wird wieder ein rigoroser Feldzug gegen den Konsum jeglichen tierischen Produktes geführt. Ich will hier nicht schön reden. Jeder sollte mittlerweile wissen, dass es in der Tierindustrie (ob Haltung oder bei der Schlachtung) nicht selten unmenschlich zugeht. Die Frage an dieser Stelle ist jedoch, ob dieses Thema und die entsprechenden Schilderungen in diesem Ausmaß und Umfang etwas in einem Buch mit dem Titel „Peace Food“ zu suchen haben, welches mit dem Klappentext wirbt, dass Ernährung uns krank machen – oder heilen kann. „Das Buch zeigt, welche Hormone unsere seelische Balance bestimmen und wie sie mit hochwertigen Kohlenhydraten und Fetten befeuert werden. Dreißig schmackhafte vegane Genussrezepte runden die Theorie ab.“ Nicht mit einem Wort wird erwähnt, dass die „Theorie“ zum großen Teil aus v. g. Schilderungen besteht. So wird einem als Leser vor dem Kauf bereits die Wahl genommen ob man so etwas lesen möchte oder nicht. Wer sich einfach nur über gesunde Ernährung informieren und vielleicht einen Einstieg in vegetarische oder vegane Ernährung finden möchte, der sollte dieses Buch meiden. Insgesamt nach rund der Hälfte des Buches komme ich zu dem Schluss, dass dieser „Ratgeber“ nicht als Hilfestellung dienen soll, sondern lediglich dazu Leute aufzuwiegeln und für die Meinung des Autors zu gewinnen. Ich als Person, die mich informieren möchte, vermag nach dieser Lektüre deren vollumfänglichen Wahrheitsgehalt nicht zu beurteilen. Für mich zieht dieses Buch die ganze Thematik in den Dreck und lässt das Thema in einem unseriösen Licht erscheinen.

So widmet sich der Autor nach den ersten 200 Seiten den heilenden Eigenschaften des natürlichen Sonnenlichtes und das hierüber erlangte Vitamin D. Dass der menschliche Körper Vitamin D benötigt und oftmals ein Mangel an diesem besteht ist unstrittig. Die Thesen welcher der Autor allerdings teilweise in den Raum stellt, ohne diese anhand von entsprechenden Studien oder dergleichen auch nur annähernd zu belegen, finde ich doch äußerst bedenklich. So rät der Autor jegliches Sonnenschutzmittel zu vermeiden, damit die „guten“ Teile der Sonnenstrahlen nicht blockiert werden. Auch behauptet er, dass die Sonne (anstelle einer Chemotherapie) Krebs viel besser zu heilen vermag. Nachweisliche Belege führt er hierzu jedoch keine an. Einzige Referenz ist ein namenloser ehemaliger Patient, welcher angeblich durch regelmäßiges Spazierengehen geheilt wurde. Ebenso wenig belegt er seine Behauptung, dass bestimmt Arten von bösartigem Hautkrebs durch eincremen mit bestimmten Salben verschwinden könnten.

Es ist kein Geheimnis, dass es in der Tierindustrie zu großen Teilen mehr als widerwärtig zugeht und dass der menschliche Körper (und auch das eigene Seelenheil) gut von vegetarischer bzw. veganer Ernährung profitiert. Ebenso bekannt ist, dass wir Menschen Vitamin D und auch das Sonnenlicht brauchen. Das gesamte Werk erweckt aufgrund der Herangehensweise des Autors aber einen mehr als unseriösen Eindruck. Muss ich mich, wenn ich erfahren möchte, welche Vorteile eine vegane/vegetarische Ernährung mit sich bringt, erst durch 200 Seiten Schilderungen von Tierquälerei durchkämpfen und mir gefühlt jeden zweiten Satz anhören wie abgrundtief schlecht und widerwärtig ich bin, weil ich bisher nicht auf Fleisch und Milchprodukte verzichtet habe? Ich kann nicht mehr zählen wie oft der Autor den Satz „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ in diesen Zusammenhang verwendet hat. Was will der Autor damit bezwecken? Meiner Meinung nach überzeuge ich andere nicht durch Vorwürfe, sondern mit positiven Argumenten für eine Sache.

Ich vergebe daher nur einen von fünf Sternen im Hinblick auf die 30 Rezepte auf den letzten Seiten des Buches. Diese sind ganz ok, allerdings auch nichts Besonderes. Nur wegen der Rezepte würde ich die rund 20 € für das Buch nicht bezahlen, da es wesentlich kostengünstigere Alternativen gibt und mittlerweile auch in jedem kostenlosen Reformhausblättchen vergleichbare, wenn nicht sogar bessere Rezepte zu finden sind.

PeaceFood

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