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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.09.2020

Erschreckend – tragisch – aufrüttelnd

Sag die Wahrheit, auch wenn deine Stimme zittert
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„Sag die Wahrheit, auch wenn deine Stimme zittert“ ist der Titel des Buches, das die maltesische Journalistin Daphne Caruana Galizia begonnen hat, aber durch ihren Tod niemals beenden konnte. Sie wurde ...

„Sag die Wahrheit, auch wenn deine Stimme zittert“ ist der Titel des Buches, das die maltesische Journalistin Daphne Caruana Galizia begonnen hat, aber durch ihren Tod niemals beenden konnte. Sie wurde durch eine Autobombe ermordet und ihre drei Söhne Andrew, Matthew und Paul haben ihre Aufzeichnungen zusammengetragen, um ihr Werk zu vollenden.

Bereits in dem Vorwort von Roberto Saviano werden die Missstände Maltas deutlich und es wird direkt klar, dass sich Daphne Caruana Galizia mit ihren journalistischen Nachforschungen und Aufdeckungen weder in der Politik noch in der Wirtschaft beliebt gemacht hat. Obwohl sie bedroht wurde, ihr Haus in Brand gesteckt wurde und ihren Hunden die Halsschlagandern herausgerissen wurden, hat sie nicht aufgehört unbequeme Wahrheiten an die Öffentlichkeit zu zerren. Auch Zivil- und Strafverfahren schreckten sie nicht ab, sie hat immer weitergemacht. Sie recherchiert bis sie schließlich einem Attentat zum Opfer fällt.

Damit ihr Tod nicht umsonst gewesen ist, haben ihre Söhne die Mosaiksteine ihrer Arbeit zusammengetragen und festgehalten, dass Malta unter Beteiligung der Regierung ein Epizentrum der Geldwäsche bildet, unter dem die Bevölkerung zu leiden hat. Korruption in der Regierung und in der Geschäftswelt gehören zum Alltag. Was hier zutage kommt ist einfach nur schockierend. Obwohl sie Skandale an die Öffentlichkeit bringt, die danach schreien, dass die Gesellschaft einschreitet, dass sich etwas ändert, bewegt sich nichts, die Welt schaut zu und das so lange bis eine engagierte, mutige Frau umgebracht wird.

Dieses Buch ist nicht einfach zu lesen, aber unglaublich wichtig und ich hoffe, dass es von vielen Menschen gelesen wird und damit sich endlich etwas ändert.

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Veröffentlicht am 17.09.2020

Fesselnd & emotional

Tage mit Ida
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„Tage mit Ida“ ist ein fesselnder und emotionaler Roman der in Süddeutschland lebenden Autorin Hiltrud Baier.

Susanne lebt schon ihr ganzes Leben in Kirchheim unter Teck. Ihr Mann ist beruflich viel ...

„Tage mit Ida“ ist ein fesselnder und emotionaler Roman der in Süddeutschland lebenden Autorin Hiltrud Baier.

Susanne lebt schon ihr ganzes Leben in Kirchheim unter Teck. Ihr Mann ist beruflich viel unterwegs und sie hilft im Café ihres Bruders Martin, das sich schon seit Jahrzehnten im Familienbesitz befindet, aus. Ihre Mutter lebt seit einiger Zeit im Altersheim und wird zunehmend dement. Mit dem Auftauchen einer älteren Dame - Ida - im Café, die sich ausgiebig die Fotos im Café anschaut, ändert sich für Susanne auf einmal alles. Sie behauptet die Halbschwester von ihrer Mutter zu sein, von deren Existenz Susanne bisher nichts geahnt hat, aber sie spürt eine Verbindung und möchte mehr über ihre Familiengeschichte erfahren.

Der Schreibstil von Hiltrud Baier ist sehr angenehm zu lesen. In kurzen Kapiteln wechselt sie zwischen den Orten, der Gegenwart und der Vergangenheit. Dadurch möchte man stets weiterlesen, da die verschiedenen Handlungsstränge gleichermaßen fesselnd sind.

Die Charaktere werden lebendig und authentisch dargestellt und sowohl Idas als auch Susannes Gefühle und Gedanken werden nachvollziehbar beschrieben. Es ist eine Familiengeschichte voller Emotionen, in der zu Beginn vieles ungeklärt ist und lauter offene Fragen im Raum stehen. Mit jeder Seite erfährt man mehr, so dass sich die Ereignisse nach und nach wie ein Puzzle zusammensetzen.

Mich hat das Buch sehr gefesselt. Es endete anders als erwartet, war aber durchweg rund und stimmig, so dass ich es nur empfehlen kann.

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Veröffentlicht am 16.09.2020

Genial gestaltet & sehr lebendig

Sam Wu - Hat KEINE Angst vor Geistern
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„Sam Wu - hat KEINE Angst vor Geistern“ ist das erste Buch von dem Autorenduo Katie und Kevin Tsang.

Sam Wu ist – durch seine Freundin Zoe beurkundet - staatlich geprüfter Geisterjäger und muß seinem ...

„Sam Wu - hat KEINE Angst vor Geistern“ ist das erste Buch von dem Autorenduo Katie und Kevin Tsang.

Sam Wu ist – durch seine Freundin Zoe beurkundet - staatlich geprüfter Geisterjäger und muß seinem Erzfeind Ralf Philip Zinkermann dem Dritte beweisen, dass er keine Angst hat und kein Angsthase ist wie dieser behauptet. Deswegen begibt er sich mit Unterstützung seiner Freunde Zoe und Anton auf Geisterjagd. Passende Anregungen findet er bei seiner Lieblingsserie Space Blasters.

Die Gestaltung der Geschichte ist klasse und erinnert durch die zahlreichen Illustrationen von Nathan Reed, den Sprechblasen und durch die verschiedenen Schrifttypen schon fast an einen Comic. Dadurch wirken die Ereignisse sehr lebendig, humorvoll und sind auch gut eignet für Kinder, die nicht so gerne lesen bzw. beim Vorlesen viel zum Schauen haben wollen.

Sam Wu ist ein toller Protagonist, den man einfach mögen muss. Er wird ebenso lebendig dargestellt wie die übrigen Charaktere.
Da die Ereignisse aus der Ich-Perspektive von Sam berichtet werden, kann man sich gut in ihn hineinversetzen. Es werden wichtige Themen wie Angst, Mobbing, Freundschaft und Unterstützung altersgerecht angesprochen. Das Buch ist für kleine Kinder ab 5 Jahren empfohlen und ich finde, dass es eine gute Grundlage bietet, um mit ihnen über diese schwierigen Themen zu sprechen.

Fazit: Ein wundervoll illustriertes Kinderbuch, das wichtigen Themen anspricht und mit seinem Humor nicht nur die Kleinen begeistert.

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Veröffentlicht am 15.09.2020

Bewegende Geschichte mit einer tollen Atmosphäre

Das Kind der Wellen
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"Das Kind der Wellen" ist ein bewegender und emotionaler Roman mit einer fesselnden Handlung der Autorin Rebecca Martin.

Die Handlung findet auf zwei Zeitebenen statt.

In der Gegenwart lernen wir Lisa ...

"Das Kind der Wellen" ist ein bewegender und emotionaler Roman mit einer fesselnden Handlung der Autorin Rebecca Martin.

Die Handlung findet auf zwei Zeitebenen statt.

In der Gegenwart lernen wir Lisa kennen, die ihre Tochter bei einem tragischen Badeunfall verloren hat. Diesen Verlust verkraftet sie nicht, wendet sich von ihrem Mann und ihren beiden Söhnen ab und zieht zurück an die Nordseeküste, wo sie hofft das Erlebte verarbeiten zu können.

100 Jahre zuvor lebte Vicky in dem Haus, die sich in einen französischen Soldaten mit marokkanischer Herkunft verliebte.


Der Schreibstil der Autorin liest sich angenehm flüssig. Durch die Wechsel zwischen der Gegenwart und der Vergangenheit baut sie Spannung auf. Man möchte wissen, wie es weitergeht und wie die beiden Handlungsstränge sich miteinander verbinden werden.

Mir gefiel der Teil in der Vergangenheit noch besser als der in der Gegenwart, da ich Vicky einfach lieber mochte und ich die historischen Hintergründe ausgesprochen interessant fand. Zudem fand ich Lisa ein klein wenig selbstsüchtig, da sie sich sehr auf ihre Trauer konzentriert und darüber ihre beiden anderen Kinder vernachlässigt. Dennoch sind ihre Gefühle, ihr Weg aus der Trauer zurück in das Leben überzeugend und authentisch dargestellt.


Auch das Setting hat Rebecca Martin gut gewählt und gekonnt in Szene gesetzt. Ich hatte durchweg Bilder vor Augen und konnte die Atmosphäre der Nordsee beim Lesen spüren.

Die übrigen Charaktere – sowohl in der Gegenwart als auch in der Vergangenheit – sind stimmig gewählt und passen in die Handlung.

Ich habe das Buch gerne gelesen, es hat mich emotional berührt und gut unterhalten.

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Veröffentlicht am 14.09.2020

Spannend, fesselnd und ungewöhnlich rasant für einen historischen Roman

Das Schicksal der Henkerin
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„Das Schicksal der Henkerin“ ist nach „Die Henkerin“ und „Die Tränen der Henkerin“ der dritte historische Roman um die Protagonistin Meslisande, die das Autorenduo Sabine Klewe und Martin Conrath und dem ...

„Das Schicksal der Henkerin“ ist nach „Die Henkerin“ und „Die Tränen der Henkerin“ der dritte historische Roman um die Protagonistin Meslisande, die das Autorenduo Sabine Klewe und Martin Conrath und dem Namen Sabine Martin veröffentlicht haben.

Die Handlung beginnt 1340. Melisande lebt mit ihrem Mann Wendel und ihren beiden Kindern Gertrud und Toni in Rottweil. Ihre Familie hat sie bereits vor Jahren auf tragische Weise verloren. Nun erhält sie von ihrem totgeglaubten Bruder Rudger einen Brief, in dem er sie dringend um Hilfe bittet, da er unschuldig im Gefängnis in Esslingen sitzt und hingerichtet werden soll.
Kurzentschlossen begibt sich Melisande auf die
Reise und ahnt nicht, in welche Gefahr sie sich begibt.

Der Schreibstil der Autoren ist fesselnd, lebendig, rasant und versetzt einen direkt in das 14. Jahrhundert.

Zu Beginn wechselt die Handlung zwischen den Jahren 1340 und 1325. Dadurch erfährt man einiges über Melisandes Vergangenheit und kann den Ereignissen auch dann gut folgen, wenn man keine Vorkenntnisse aus den vorherigen Romanen hat. Beinahe jedes Kapitel endet mit einem kleinen Cliffhänger, die es schwierig werden lassen das Buch aus der Hand zu legen. Die Ereignisse überschlagen sich regelrecht und das von der ersten Seite an, so dass ich beinahe den Eindruck hatte mich in einem knapp 500 Seiten starkem Showdown zu befinden.

Die Charaktere wurden gut ausgearbeitet. Melisande ist eine kluge und starke Protagonistin, die ebenso authentisch wirkt wie Wendel, Rudger und andere weniger sympathische Zeitgenossen.

Das Buch ist eine tolle Zeitreise in das Mittelalter, man erfährt viel über das Lebensgefühl, spürt die Atmosphäre, erhält eine Menge Informationen über die rauen Sitten und historische Begebenheiten.

Mich hat die Geschichte um Melisande und ihre Familie gefesselt, das Mittelalter ist lebendig geworden und ich kann das Buch nur empfehlen.

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