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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.11.2020

Spannend und berührend zugleich

Die Frauen von der Purpurküste – Julies Entscheidung (Die Purpurküsten-Reihe 2)
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Lara muss innerhalb kurzer Zeit vieles verkraften. Erst die Trennung von ihrem Freund, der sie mit ihrer besten Freundin betrogen hat, dann die Kündigung in ihrem Job und der Tod ihrer viel zu früh verstorbenen ...

Lara muss innerhalb kurzer Zeit vieles verkraften. Erst die Trennung von ihrem Freund, der sie mit ihrer besten Freundin betrogen hat, dann die Kündigung in ihrem Job und der Tod ihrer viel zu früh verstorbenen Mutter. Lara entschließt sich nach Südfrankreich zu fahren, um nach ihrem Vater zu suchen, denn sie braucht Klarheit und muss wissen, wo sie herkommt. Überraschend entschließt sich ihre Großmutter Beatrice sie zu begleiten, denn es gibt in Collioure noch ihr Elternhaus. Beatrice möchte noch einmal an ihren Heimatort reisen und hofft, dort etwas über ihre Schwester Julie zu erfahren, die spurlos verschwand als Beatrice vier Jahre alt war.

Der Einstieg ins Buch ist mir sehr leicht gefallen. Das Buch spielt auf zwei Zeitebenen. In der Gegenwart begleiten wir Lara auf der Suche nach ihrem Vater in Südfrankreich. Schlendern durch die Straße von Collioure, haben den Duft von frischem Baguette in der Nase, gehen über den Markt mit vielen unterschiedlichen Ständen und hören im Hintergrund das Rauschen des Meeres. Es ist alles wunderbar beschrieben, dass man sich als Lesende an die Purpurküste versetzt fühlt.

Ein Brief von Julie führt in die Vergangenheit in das Jahr 1944. Sehr nachvollziehbar schildert sie wie es zu ihrem spurlosen Verschwinden kam, gleichzeitig war der Schrecken der Besatzungszeit spürbar.

Dies ist das erste Buch, das ich von Silke Ziegler gelesen habe und ich war sehr begeistert. Obwohl dieses der zweite Band einer Trilogie ist, kann man dieses Buch ohne Vorkenntnisse des ersten Bandes lesen. Durch den lebendigen Schreibstil hat man das Gefühl dabei zu sein. Dem Handlungsverlauf konnte ich immer sehr gut folgen. Die Zeitenwechsel haben zusätzliche Spannung aufgebaut, so dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Dies ist eine spannende, aber auch sehr zu Herzen gehende Geschichte, die mich am Ende zutiefst berührt und mir wunderbare Lesestunden bereitet hat.

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Veröffentlicht am 26.10.2020

Packender Thriller

Artiges Mädchen: Thriller
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Kommissar Florian Kessler wird zu einem ungewöhnlichen Fall gerufen. Auf einem Spielplatz liegt eine tote junge Frau, gekleidet wie ein zehnjähriges Kind. Als die Rechtsmedizinerin Julia Schwarz erste ...

Kommissar Florian Kessler wird zu einem ungewöhnlichen Fall gerufen. Auf einem Spielplatz liegt eine tote junge Frau, gekleidet wie ein zehnjähriges Kind. Als die Rechtsmedizinerin Julia Schwarz erste Untersuchungen an der Toten vornimmt, entdeckt sie, versteckt unter dem weißen Kleid, einen abgebrochenen Pfeil, der das Herz getroffen und die Frau getötet hat. Ihr wurde nicht nur nachträglich das Kleid angezogen, sie wurde auch noch zusätzlich geschminkt. Als eine weitere junge Frau in einem weißen Kleid auf einem Spielplatz gefunden wird, ist klar, dass die Ermittler einen Serientäter suchen.

Auch mit ihrem neuen Band um die Rechtsmedizinerin Julia Schwarz und dem Kriminalkommissar Florian Kessler ist Catherine Shepherd wieder ein spannender Thriller gelungen. Durch ihren Erzählstil hat es die Autorin wieder geschafft die Spannung auf hohem Niveau zu halten und immer noch zu steigern. Die Ermittler sind sympathisch und die anderen Charaktere sind gut ausgearbeitet. Die Autorin versteht es, den Leser mit spannenden Entwicklungen am Ball zu halten und immer wieder aufs Neue zu fesseln, so dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Bis zum Schluss habe ich mit gefiebert. Wer bereits schon einen Thriller von Catherine Shepherd gelesen hat, weiß dass die Lösung des Falles immer eine Überraschung bringt.

Mich hat dieser rundum gelungene Thriller wieder gepackt und sehr gut unterhalten.

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Veröffentlicht am 18.10.2020

Ein zauberhafter Weihnachtsroman

Tage voller Weihnachtszauber
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Es begann alles damit, dass Hausmeister Krawutke aus dem Kinderheim beim Tannenbaum schmücken von der Leiter fiel. Mit einem Gipsbein konnte er schlecht für die Kinder den Weihnachtsmann spielen. Die Heimleiterin ...

Es begann alles damit, dass Hausmeister Krawutke aus dem Kinderheim beim Tannenbaum schmücken von der Leiter fiel. Mit einem Gipsbein konnte er schlecht für die Kinder den Weihnachtsmann spielen. Die Heimleiterin Henriette Jonas würde alles dafür tun, damit die Tradition mit einem Weihnachtsmann nicht gebrochen wird. Doch wie kommt man an einen Weihnachtsmann kurz vor dem Fest, wenn alle bereits ausgebucht sind? Als Henriette auf den Rocker Manni trifft, ist sie überzeugt, in ihm die ideale Besetzung gefunden zu haben. Manni würde sich am liebsten vor der Aufgabe drücken, doch dann gibt er der kleinen Lena aus dem Kinderheim ein Versprechen, sie wünscht sich zu Weihnachten ihre eigene Mama. Doch kann Manni seine Zusage einhalten und Lena ihren Wunsch erfüllen? Weder Heimleiterin Henriette Jonas noch Erzieher Lukas wissen etwas, denn Lena ist ein Findelkind.

Die Autorin hat mich mit ihrem Schreibstil von Beginn an begeistert. Sofort befand ich mich mittendrin in der unterhaltsamen Geschichte, bei der es keine Sekunde langweilig wurde. Die Charaktere sind wunderbar beschrieben, so dass ich mir die Personen gut vorstellen konnte. Ich sah den Altrocker Manni mit seiner Ratte Beethoven in seinem Campingwagen, der nach außen eine raue Schale vorzeigt, aber innen einen weichen Kern hat. Ich begleite Lukas, der kleine Geschenke für seine heimliche Liebe Clara hinterlegt und drücke Lena die Daumen, dass ihr sehnlichster Wunsch in Erfüllung geht, aber auch die Bekanntschaft mit Renate und den Ladies hat mich beeindruckt.

Obgleich der Gang der Handlung teilweise vorhersehbar ist, konnte ich mich dem berührenden Roman nicht entziehen. Mit Witz, Charme, kleinen Wundern und ganz viel Liebe verzaubert das Buch jeden Lesenden. Genau das richtige um mal ein paar Stunden aus der Wirklichkeit abzutauchen, um die schönste Zeit des Jahres zu genießen.

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Veröffentlicht am 07.10.2020

Verlängerung der Gartensaison

Wintergemüse
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Mich hat dieses Buch schon vom Äußeren für sich eingenommen. Gartenbücher, die sich mit dem Winter befassen, sind eher selten. Die Autorin Heidi Lorey zeigt auf, wie sich der Herbst zum zweiten Frühling ...

Mich hat dieses Buch schon vom Äußeren für sich eingenommen. Gartenbücher, die sich mit dem Winter befassen, sind eher selten. Die Autorin Heidi Lorey zeigt auf, wie sich der Herbst zum zweiten Frühling entwickeln kann, so dass sich die Ernte bei ausgesuchten Gemüsearten bis in den Januar ziehen kann.

Der Ratgeber ist in verschiedene Abschnitte unterteilt. Neben Winterhärte der Gemüsesorten, geht es weiter mit Aussaat- und Pflanzterminen. Es wird aufgezeigt, welche Hilfsmittel sich gegen Kälte und Frost eignen. In einem weiteren Abschnitt erfährt man, wo man Wintergemüse pflanzen kann und dies geht vom Frühbeet, über Hochbeet, Gewächshaus bis zum Balkonkasten.

Dann werden Wintergemüsesorten in alphabetischer Reihenfolge vorgestellt. Zu jeder Gemüseart gibt es ausführliche Informationen zur Winterkultur, Hinweise zur Ernte und Informationen „Was schiefgehen kann“. Gleichzeitig gibt ein Spickzettel Kurzinformationen u. a. zu Schwierigkeitsgrad, Frosthärte, Nährstoffbedarf, Kulturdauer, Winteraussaat und vieles andere mehr. Neben den Wintergemüsesorten sind auch Porträts von Winterkräutern in dem Buch enthalten.

Die Texte sind flüssig, präzise und verständlich beschrieben. Am Anfang des Buches befindet sich ein übersichtliches Inhaltsverzeichnis. Am Ende gibt es noch ein Schlagwortverzeichnis, daneben runden im Serviceteil interessante Tipps das Thema Wintergemüse ab.
Ich habe sehr viel Neues dazugelernt und denke, dass sich das Buch als ständiger Begleiter für eine längere Gartensaison wunderbar eignet.

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Veröffentlicht am 03.10.2020

Gelungene Fortsetzung

Fräulein Gold: Scheunenkinder
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Da mich bereits der erste Band um die Hebamme Hulda Gold begeistert hat, war ich natürlich ganz gespannt auf die Fortsetzung. Es ist das Jahr 1923, die Inflation schreitet weiter fort. Die Geldscheine ...

Da mich bereits der erste Band um die Hebamme Hulda Gold begeistert hat, war ich natürlich ganz gespannt auf die Fortsetzung. Es ist das Jahr 1923, die Inflation schreitet weiter fort. Die Geldscheine tragen neue Aufdrucke mit vielen Nullen.

Hulda Gold arbeitet als Hebamme egal an welchen Wochentag. Durch die Vermittlung ihres Vaters wird sie zu einer jüdischen Familie ins Scheunenviertel gerufen. Die junge schwangere Tamar leidet sehr unter ihrer Schwiegermutter, fasst aber Zutrauen zu Hulda. Nach der Geburt eines gesunden Jungen, verschwindet dieser plötzlich spurlos. Hulda versucht etwas über das verschwundene Kind herauszufinden. Sie erhält keine Auskunft von der Familie und den Bewohnern des Viertels, die ihre Geheimnisse haben.

Hulda erzählt ihrem Freund Kommissar Karl North von dem Fall und erfährt, dass Kinderhandel bei der Berliner Polizei zur Zeit ein großes Thema ist. Gibt es eine Verbindung zu dem neugeborenen Jungen von Tamar?

Auch mit ihrem zweiten Band konnte mich Anne Stern wieder überzeugen. Es handelt sich um einen perfekten Genremix. Durch die Darstellung des Milieus zur damaligen Zeit hat die Autorin es mir leicht gemacht in die Welt der Zwanziger Jahre abzutauchen. Sie schafft es auf brillante Art eine Verbindung zwischen den Protagonisten herzustellen.

Aber nicht nur die großartigen Beschreibungen von Anne Stern runden die Geschichte ab, sondern auch die wunderbare Stimme, die Anna Thalbach dem Hörbuch verleiht. Sie ist für dieses Hörbuch eine hervorragende Wahl. Der Berliner Dialekt bei einigen Charakteren ist deutlich hörbar, doch bleibt er immer verständlich. Sie hat den richtigen Ton gefunden und lässt Hulda Gold sowie die anderen Protagonisten lebendig werden. Ich war fasziniert von ihrer ausdruckstarken Stimme.

Wer unterhaltsame und spannende Hörstunden vor einem historischen Hintergrund sucht, ist auch mit diesem Band gut beraten.

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