Cover-Bild Jahre aus Seide
Band 1 der Reihe "Die große Seidenstadt-Saga"
(63)
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  • Verlag: Aufbau TB
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Generationenroman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 576
  • Ersterscheinung: 07.12.2018
  • ISBN: 9783746634418
Ulrike Renk

Jahre aus Seide

Das Schicksal einer Familie

Träume aus Seide in Zeiten des Aufruhrs.

1932: Ruth hat eine unbeschwerte Jugend. Die meiste Zeit verbringt sie in der Villa des benachbarten Seidenhändlers Merländer. Sie ist fasziniert von den kunstvoll bedruckten Stoffen, lernt Schnittmuster zu entwerfen und Taschen und Zierrat zu fertigen. Und sie begegnet Kurt, ihrer ersten großen Liebe. Als die Nazis an die Macht kommen, scheint es für sie keine Zukunft zu geben, denn sie sind beide Juden. Kurts Familie trägt sich mit dem Gedanken auszuwandern, auch Ruth soll gegen ihren Willen ihr Elternhaus verlassen. Und dann kommt der Tag, an dem das Schicksal ihrer Familie in Ruths Händen liegt.

Eine dramatische Familiengeschichte, die auf wahren Begebenheiten beruht.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.06.2022

Unschlüssig

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Jahre aus Seide von Ulrike Renk aus dem #aufbauverlag
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Fand ich das Buch gut? Wem würde ich es empfehlen? Kann ich gar nicht so leicht beantworten… aber ich versuche mal, es zu erklären
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Die Geschichte ...

Jahre aus Seide von Ulrike Renk aus dem #aufbauverlag
🚺
Fand ich das Buch gut? Wem würde ich es empfehlen? Kann ich gar nicht so leicht beantworten… aber ich versuche mal, es zu erklären
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Die Geschichte startet im Jahr 1926 und geht bis ins Jahr 1938
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Eine der Hauptprotagonisten ist Ruth. Ruth ist Deutsche und Jüdin. Wir begleiten Ruth und nehmen die Veränderungen dieser Zeiten durch sie und ihre Familie wahr.
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Dieses Buch hat über 500 Seiten und die letzten Seiten (inkl. Nachwort) waren für mich die aufregendsten, berührensten und besten Seiten.
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Der Rest war interessant, aber konnte mich nicht mitnehmen. Mir hat die Zeitreise gefallen, wie lebte man damals, wie wurde gekocht, wie waren die goldenen 20er Jahre in einer gutbürgerlichen Familie?!
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Ruth wächst behütet auf… trotz der Einschränkung, Anfeindungen etc. Sie bekommt viel nur gefiltert mit… und hier liegt mein Problem.
Ihre Mutter hat Nervenzusammenbrüche und bestimmt viele Ängste. Aber diese Gefühle finden in dem Buch nicht eindringlich genug statt. Ruth darf nicht mehr ins Schwimmbad, ins Kino oder Theater. Dann kümmert sich Papa um eine Alternative für sie oder sie schummelt sich rein.
Wie war das? Traurig? Verletzend? Aufregend? Unheimlich? Der Leser erfährt es nicht wirklich.
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Die Autorin ermahnt die Welt, dass soetwas nie wieder passieren darf. Aber ihr Nachwort dazu nimmt mich mehr mit.
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In diesem Buch wird eine liebevolle und kindliche Zeit mit vielen Freunden und Erlebnissen gezeichnet.
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Und da ist mein Problem. Es war eine Zeit der Arbeitslosigkeit und Ängste. Aber dadurch, dass die Geschichte am Beispiel von der kleinen Ruth auf ihrem Weg ins Erwachsen werden gezeichnet wird, kommt der Schrecken und die Sorgen der Eltern nicht ganz rüber oder nur am Rande.
Da hätte ich mir für Ruth natürlich nichts besseres wünschen können. Aber für den Leser, als Mahnmal würde ich mir mehr Einblicke wünschen.
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Der Erzählstil hat mich auch oft an eine Biografie erinnert. Hier ging es um bestimmte Ereignisse, die erwähnt werden mussten. In einem Roman geht es eher um Spannungsbogen und Gefühle.
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Dieses Buch würde ich als Einstiegsbuch in diese Zeit oder für feinfühlige Leser empfehlen.
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Veröffentlicht am 22.10.2020

Jahre aus Seide

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Ich war gespannt auf das Buch und die neue Trilogie von Ulrike Renk!
leider konnte es mich nicht überzeugen,die Geschichte von Ruth Meyer war bestimmt interessant,aber nicht in diesem Buch!
es wurde sehr ...

Ich war gespannt auf das Buch und die neue Trilogie von Ulrike Renk!
leider konnte es mich nicht überzeugen,die Geschichte von Ruth Meyer war bestimmt interessant,aber nicht in diesem Buch!
es wurde sehr ausführlich über das Leben der Familie erzählt,auch die Zeit der beginnenden 30iger Jahre und was für Auswirkungen die Machtergreifung von Hitler hatte,aber alles ziemlich langatmig und für mich nicht spannend!

Deshalb nur knappe 3/5 Sterne ⭐️ ⭐️⭐️

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Veröffentlicht am 05.04.2020

Auf wahrer Geschichte beruhender Roman, der vielleicht etwas zu harmonisch ist

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Jahre aus Seide beschreibt die Geschichte der jüdischen Familie Meyer in Krefeld in der Zeit vor der Reichskristallnacht. Karl und Martha Meyer führen mit ihren beiden Töchtern Ruth und Ilse, ein harmonisches ...

Jahre aus Seide beschreibt die Geschichte der jüdischen Familie Meyer in Krefeld in der Zeit vor der Reichskristallnacht. Karl und Martha Meyer führen mit ihren beiden Töchtern Ruth und Ilse, ein harmonisches und priviligiertes Leben. Die Geschichte beschreibt die Entwicklungen in den 1920er und 1930er Jahren, einschließlich der Machtergreifung Hitlers und wie die Familie darauf reagiert.

Der Roman hat mir insgesamt nur mittelmäßig gut gefallen. Die Handlung ist zu friedlich, um wirklich spannend zu sein. Die Meyers leben bis zur Reichskristallnacht in dem Glauben, dass die Nazis nur ein vorübergehendes Phänomen ist, und dass ihnen nichts geschehen kann. Für einen Roman war mir das persönlich schlicht und einfach zu wenig Handlung. Gut beschrieben sind jedoch die Diskussionen und Reaktionen verschiedener jüdischer Familien auf die politische Lage in Deutschland - und wie sich die Reaktionen im Zeitverlauf verändern.

Die Charaktere sind durchwachsen. Ruth, die im Laufe der Reihe zur Hauptfigur aufgebaut wird, ist zu Beginn einfach zu perfekt. Sie weiß alles, sie kann alles (z.B. Schnittmuster aus Modezeitschriften mit sechs Jahren nachnähen), und man kann sie nicht mal als arrogant oder verwöhnt bezeichnen, denn sie ist zudem noch ein wirklich liebes Kind. Überperfekt - ein Charakter ohne jegliche Ecken und Kanten - und damit etwas anstrengend.

Versöhnt hat mich am Ende jedoch, dass es Familie Meyer wirklich gegeben hat. Sieht man den Roman eher biographisch, so schildert er das Leben der jüdischen Familie in sehr guter Weise - und kontrastiert natürlich enorm mit den Folgebänden. Da es im wahren Leben natürlich auch nicht immer hochspannend zugeht, sondern dass es auch dort einfach friedliche und harmonische Zeiten gibt, konnte ich mich zum Schluss mit der etwas trägen Handlung doch noch anfreunden. Weil die Figuren auf realen Personen beruhen, habe ich dann auch weitergelesen.

Der Roman ist flüssig geschrieben und lässt sich leicht und schnell lesen. Die Handlung ist nicht besonders spannend - man muss den Roman jedoch als Auftakt zu einer vierteiligen Reihe und keineswegs als Einzelstück sehen. Wer das Buch liest, sollte daran denken, dass die nachfolgenden Bände weitaus spannender und interessanter werden - und dass auch die Charaktere eine faszinierende Wandlung durchleben.

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Veröffentlicht am 05.07.2019

Lange Jahre im Hause Meyer

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"Jahre aus Seide“ spielt im deutschen Krefeld in der Zeit von 1926 bis 1938. Familie Meyer lebt in wohlverdienten guten Verhältnissen, Mutter Martha kümmert sich mit Kindermädchen und Köchin um ihre beiden ...

"Jahre aus Seide“ spielt im deutschen Krefeld in der Zeit von 1926 bis 1938. Familie Meyer lebt in wohlverdienten guten Verhältnissen, Mutter Martha kümmert sich mit Kindermädchen und Köchin um ihre beiden Töchter Ruth und Ilse, während Vater Karl als Handelsreisender erfolgreich ist.
Doch die Idylle muss nach und nach weichen, das Leben für Juden in Nazizeiten wird immer schwieriger.


Die Erzählung beruht auf einer wahren Begebenheit, Ulrike Renk hat Ruth Meyers Tagebücher aufgearbeitet und sorgfältig recherchiert. So erfährt der Leser viele Details aus dem Alltagsleben der sympathischen Familie, jüdische Gewohnheiten werden erläutert, Familienfeste zelebriert. Die Meyers sehen sich in erster Linie als Deutsche und stufen ihr Judentum eher als Tradition ein, die Familie ist gerne gesehen und auch Christen zählen zum Freundeskreis. Leider wird dieser Darstellung ausschweifend und langatmig Raum geboten, wohl um die „heile Welt“ der jüdischen Gemeinde aufzuzeigen, bevor die „Braunen“ an die Macht kommen. Dabei bleiben die Figuren trotz vielfacher Wiederholung der Alltagsszenen farblos und distanziert, alles scheint zu perfekt. Erst im letzten Drittel kommt mehr Spannung auf, Ruth wird (zu) schnell erwachsen und muss Selbständigkeit und Verantwortung ihrer Familie gegenüber unter Beweis stellen.

Neben einem recht einfachen Schreibstil mit vielen immer wiederkehrenden Sequenzen (selbst im Nachwort, das inhaltlich durchaus interessant ist) führen auch etliche Fehler zu einem stockenden Lesefluss.

Insgesamt ist die Geschichte der Familie Meyer durchaus bewegend und lesenswert, allerdings viel zu langatmig und ausschweifend geschildert. Eine deutliche Straffung könnte hier Abhilfe schaffen. Dennoch bin ich neugierig, wie es Ruth in den folgenden Jahren ergehen wird – ich kann mir trotz aller störenden Mängel vorstellen, irgendwann den zweiten Band zu lesen.

Veröffentlicht am 06.01.2019

Der Titel ist wohl anders gemeint als man zunächst annimmt

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Ich hatte mir ja unter „Jahre aus Seide – das Schicksal einer Familie“ einen Roman vorgestellt, der in der Tradition der derzeit populären Unterhaltungsliteratur von einer Fabrikantendynastie oder ähnlichem ...

Ich hatte mir ja unter „Jahre aus Seide – das Schicksal einer Familie“ einen Roman vorgestellt, der in der Tradition der derzeit populären Unterhaltungsliteratur von einer Fabrikantendynastie oder ähnlichem erzählt. Insofern hatte ich den Titel wörtlich genommen und den Klappentext so interpretiert, dass er in dieses Schema passt. Nach dem Lesen muss ich nun sagen: ich habe das alles falsch gedeutet. Die tatsächliche Seide, die im Klappentext als Ruth’s große Faszination beschrieben wird, spielt im Buch eine kaum wahrnehmbare Rolle. Die „Jahre aus Seide“ sind wohl eher metaphorisch gemeint, da das scheinbare Lebensglück von Martha, Karl und ihren Töchtern Ruth und Ilse so zart und dünn wie Seide ist und schnell Schaden nehmen kann. Denn die Familie ist jüdischer Abstammung, auch wenn das Judentum nicht in strenger Form ausgelebt wird. Und das ist im Deutschland der 1930er Jahre ein Glück, das sehr schnell zerreißen kann. Insofern finde ich den Titel gut gewählt, auch wenn ich ihn missgedeutet habe.

Ich muss sagen – ich hatte vollkommen andere Erwartungen an den Inhalt des Romans und deshalb fällt es mir schwer, die tatsächliche Geschichte zu bewerten. Das Buch ist auf jeden Fall lesenswert, da es meiner Meinung nach den Alltag jüdischstämmiger Deutscher vor dem 2. Weltkrieg gut einfängt. Allerdings fand ich die erste Hälfte sehr langwierig (dem Grunde nach wird die ganze Zeit ein gutbürgerlicher Familienalltag beschrieben), während es dann im letzten Drittel des Buches plötzlich sehr turbulent wird. Im Klappentext wird von Ruth als Hauptfigur gesprochen, dennoch hatte ich das Gefühl, dass ihre Mutter Martha genauso die Protagonistin hätte sein können. Es gibt hier kein klares Gewicht, wer Hauptperson des Buches sein soll (dies kristallisiert sich bestimmt eher im zweiten und dritten Teil der Trilogie heraus).

Einige Passagen waren mir nicht recht nachvollziehbar, z. B. am Anfang, als Karl ewig überlegte, wie er dem Mechaniker Aretz helfen könne. Ich habe nach den beschriebenen Gegebenheiten sofort gedacht „mach ihn doch einfach zu deinem neuen Chauffeur“, aber bis dieser Geistesblitz im Buch dann tatsächlich kam, dauerte es gefühlt ewig… da hab ich mich gefragt, ob man mich für dumm verkaufen will. Es war wirklich auffällig, in welche Richtung es gehen soll und dann kommt ein erfolgreicher Geschäftsmann wie Karl nicht auf diese Idee? Hm…

In der zweiten Hälfte des Buches erfährt man so nebenher, dass es Martha psychisch so schlecht ging, dass sie eine Nervenheilanstalt aufsuchen musste – ein wirklicher Einschnitt ins Familienleben. Was wirklich dazu geführt hat, erschließt sich dem Leser aber nicht, denn vorher wurde Martha immer als zupackende, starke Frau und Mutter beschrieben, die ihren Haushalt im Griff hat und ihrem Mann eine Stütze ist. Ihre Zweifel oder Ängste werden lediglich zart angedeutet – hier wäre es für mich interessant gewesen, die Entwicklung in Marthas Persönlichkeit miterleben zu können. Leider ist das auf der Strecke geblieben.

Zwar habe ich den Alltag jüdischer Familien anhand dieses Romans gut nacherleben können, aber die Ungereimtheiten und Schwächen der Geschichte konnten das nicht ganz aufwiegen. Deshalb ist es für mich ein „ja, war okay“ –Buch mit einer Bewertung von 3 Sternen. Ob ich die weiteren Teile ebenfalls lesen werde, kann ich noch nicht sagen.