Cover-Bild Es war einmal in Italien
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16,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Lübbe
  • Themenbereich: Belletristik
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 720
  • Ersterscheinung: 12.10.2020
  • ISBN: 9783404183432
  • Empfohlenes Alter: ab 16 Jahren
Luca Di Fulvio

Es war einmal in Italien

Roman
Elisa Harnischmacher (Übersetzer)

Ein Waisenjunge, der mit seiner Kamera den Blick auf die Welt verändern will. Ein Zirkusmädchen, das für die Politik brennt. Eine Gräfin, die anderen die Freiheit schenkt. Drei Menschen, die das Schicksal im Jahr 1870 nach Rom führt, das pulsierende Herzstück Italiens auf dem Weg zum Nationalstaat. Inmitten dieser Stadt der Verheißungen kreuzen sich ihre Wege, und ihre Träume scheinen wie durch ein magisches Band miteinander verwoben. Doch das schillernde Rom stellt die drei vor ungeahnte Herausforderungen. Als eines Tages ein dramatisches Ereignis die Ewige Stadt erschüttert, drohen sie alles zu verlieren, was ihnen kostbar ist ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.11.2020

Revolution und Selbstfindung in Rom 1870 - spannend und pathetisch

1

Der eigenständige historische Roman beleuchtet mehrere Monate im Jahr 1870 und spielt hauptsächlich in Rom. Man wechselt schnell den Bewusstseinshorizont zwischen diversen Figuren, wobei sich zügig Pietro ...

Der eigenständige historische Roman beleuchtet mehrere Monate im Jahr 1870 und spielt hauptsächlich in Rom. Man wechselt schnell den Bewusstseinshorizont zwischen diversen Figuren, wobei sich zügig Pietro und Marta, die auf der Schwelle zum Erwachsenwerden stehen, als Hauptfiguren herauskristallisieren.
Die Protagonisten in den Meisterwerken „Der Junge, der Träume schenkte“ und „Das Mädchen, das den Himmel berührte“ hatten mich zutiefst berührt. Diesmal mochte ich sie am ehesten am Anfang, als sie unbedarft auftraten und Mitgefühl schürten. Im weiteren Verlauf war ich zwar weiterhin emotional dabei, jedoch brachten mich Verhalten, Aussagen und Entscheidungen immer mal wieder auf Distanz. Um sich zur Gallionsfigur aufzuschwingen, benötigt es nicht nur Elan und ein auffälliges Erscheinungsbild, sondern auch fundiertes Wissen. Die Anziehungskraft wirkt zu gewollt. Es stört, dass die „Helden“ bildhübsch sind, ohne es zu wissen oder gar eitel zu sein, während die Gegenspieler fett und unansehnlich sind.
Besonders mag ich die Auftritte der Nebenfiguren inklusive Einblicke in ihr Seelenleben: Elternfiguren (Melo, Armandina, Nella), die mit Weitblick und beschützender Strenge agieren, sich kühl geben, aber leidenschaftlich werden, wenn es um ihre Ideale und vor allem ihre Pflegekinder geht. Auch den Soldaten Beras mag ich. Die Zirkus-“Familie“ weckte bei mir positive Assoziationen zum Umfeld in „Der Name des Windes“ (Patrick Rothfuss) und „Der Mitreiser und die Überfliegerin“ (Mira Valentin). Mein Favorit ist Albanese, ein Mafioso, der vielfältiger ist als vermutet.
Der Autor überrascht und verliert sich nicht in Schwarz-Weiß-Zeichnung.

Sensible Leser sollten wissen, dass Gewalt, auch an Frauen und Kindern, enthalten ist. Hier gefühlt weniger als in anderen Romanen von Luca Di Fulvio.
Treffend und eingängig sind die Bezüge zum weltberühmten Werk „Les Miserables“ von Victor Hugo.

Dank bildhafter Beschreibungen gewinnt man lebhafte Eindrücke von den Straßen Roms mit ihren Gegensätzen und vom Kampfgetümmel.
Ein kleiner Kenntniszuwachs rund um die Bildung des italienischen Staates ist eingetreten. Gern hätte ich noch etwas mehr erfahren, vielleicht auch in einem Nachwort. Aber der Fokus liegt eben auf fiktiven Figuren und Unterhaltungsaspekten.

Das Ende enthält für mich zu viel Klischee und Pathos. So ging es mir bereits bei „Als das Leben unsere Träume fand“. Realistische Ausblicke und mehr Reflektion zu fortbestehender Ungerechtigkeit hätten mir gefallen. Gut ist, dass sich der Autor ausreichend Zeit nimmt, die Geschichte ausklingen zu lassen. Fragen werden beantwortet, die Lage jeder Figur ist präsent. Bloß die mysteriösen Ursprünge elternloser Figuren, die Anlass zum tollen Spekulieren gaben, wurden nicht in jedem Fall aufgelöst, was aber völlig okay ist.

Fazit: Hat mich emotional weniger gefesselt als die anderen Werke von Luca Di Fulvio, was aber Jammern auf hohem Niveau ist. Nur ungern legte ich das Buch beiseite. Wissensvermittlung und lebhafte Eindrücke sind eingebettet in eine aufregende und spannende Handlung, bei der mich die Nebenfiguren mehr überzeugten als die Hauptfiguren. Beim nächsten Werk greife ich gern wieder zu.

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Veröffentlicht am 14.11.2020

Lassen Sie sich in Welt von Träumen, Sehnsucht, Liebe, Zirkus und Rebellion entführen

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Wiedereinmal hat Luca di Fulvio ein Meisterwerk geschaffen. Diesmal entführt er uns ins Jahr 1870 und in seine Heimatstadt Rom. In Zeiten der Aufruhr und Befreiung von Rom.
Die Geschichte beginnt, mit ...

Wiedereinmal hat Luca di Fulvio ein Meisterwerk geschaffen. Diesmal entführt er uns ins Jahr 1870 und in seine Heimatstadt Rom. In Zeiten der Aufruhr und Befreiung von Rom.
Die Geschichte beginnt, mit der wohlhabenden Contessa. Welche mit Ihren Mann Odin keine eigenen Kinder haben kann und sich entschieden haben ein Kind aus einem Waisenhaus zu adoptieren. Sie entscheiden sich für den aufgeweckten Pietro. Nach einem harten Schicksalsschlag müssen Pietro und die Contessa fliehen. Auf ihrer Reise nach Rom ist beiden nicht bewusst, welches Schicksal Sie erwartet. Verfolgt vom Staatsdiener Leone Pompei, versucht die neue Mutter mit Ihrem neuen Sohn ein neues Leben in Armut aufzubauen. Leider kreuzt Ihr Weg der Betrüger Albanese. Je mehr Sie versuchen nicht aufzufallen, umso mehr werden Sie eingezogen in die Spirale von Gewalt und Verbrechen.
Die zweite Geschichte handelt von dem Zirkuskind Marta. Sie wurde von Melo verwahrlost aufgefunden und aufgezogen. Sie fühlt sich leer und weiß nicht wo sie hingehört. Wo kommt sie her? Und vor allen Dingen wer ist Sie? Durch Zufall begegnet sie eine Gruppe von jungen Männern, die für die Befreiung Roms kämpfen. Zum ersten mal in ihrem Leben sieht sie einen Sinn in ihrem dasein und ist sofort Feuer und Flamme für die Sache. Kaum in Rom angekommen, erfährt sie, dass vieles nicht so ist wie es scheint. Der scheue Melo ist nicht der den sie glaubt zu kennen. Die Artisten vom Zirkus sind nicht einfach nur Artisten, sondern Sie kämpfen im Hintergrund auch für die Sache ... für die Befreiung Roms.

Dort kreuzen sich die Wege von Contessa, Pietro, Marta und Melo...

Das Drama beginnt als Pietro sich von seinem Leben abwendet und sich dem Betrüger Albanese anschließt. Pietro ist hin und her gerissen vom Leben als Gauner und von seinem alten Leben mit seiner Mutter.

Durch die Fotografie lernt er zu sehen was andere nicht sehen und will der Welt zeigen, wovor sie ihre Augen verschließen.

Vielen Dank an die Lesejury.

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Veröffentlicht am 13.11.2020

Es war einmal...

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Dieses Buch war das erste des Autors, das ich auch wirklich gelesen habe und welches nicht auf dem SuB verstaubt. Nach dieser Lektüre werde ich die weiteren Bücher, die ich von ihm besitze aber definitiv ...

Dieses Buch war das erste des Autors, das ich auch wirklich gelesen habe und welches nicht auf dem SuB verstaubt. Nach dieser Lektüre werde ich die weiteren Bücher, die ich von ihm besitze aber definitiv hervorholen und lesen.
Die Story hat mir sehr gut gefallen, der Autor hat die historischen Hintergründe (wenn auch in einigen Aspeketen ein wenig zurechtgebogen) sehr angenehm mit einer spannenden und mitreißenden Handlung verwoben. Der Schreibstil und die Sprache waren sehr angenehm und haben mein Kopfkino gleich auf der ersten Seite ins Laufen bringen können.
Die Charaktere waren authentisch und facettenreich gestaltet, ich habe einige mehr in mein Herz geschlossen als andere, mitgefiebert habe ich jedoch mit allen. Die verschiedenen Handlungsstränge des Buches treffen im Laufe der Geschichte aufeinander und ergänzen sich auf perfekte Weise.
Dieses Buch konnte in mir viele Emotionen wecken, es klingt auch nach dem Lesen einige Zeit nach.

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Veröffentlicht am 08.11.2020

Wie Rom im Jahr 1870 zur Hauptstadt Italiens wird...

2

Luca di Fulvio hat mit seinem Roman „Es war einst in Italien“ mal wieder eine Geschichte geschrieben, die mich sehr beeindruckt hat – und er hat uns ganz nebenbei in eine Zeit mitgenommen, als Rom noch ...

Luca di Fulvio hat mit seinem Roman „Es war einst in Italien“ mal wieder eine Geschichte geschrieben, die mich sehr beeindruckt hat – und er hat uns ganz nebenbei in eine Zeit mitgenommen, als Rom noch nicht die Hauptstadt des vereinten Italiens war.
Der Roman beginnt in zwei Handlungssträngen: zum einen ist Marta, ein Mädchen, das in einem Zirkus aufwächst und ihr väterlicher Freund Melo (und als Nebenfigur die mir sehr sympathische Armandina, die Marta die Mutter ersetzt), zum anderen die Contessa Nela (von deren Vergangenheit wir einiges erfahren) und Pietro, ihr Adoptivsohn. Wir begleiten diese Menschen einige Monate im Jahr 1870, hören den Kampfruf „Es lebe Italien! Freiheit für Rom!“, der Marta in seinen Bann zieht. Alle Personen bewegen sich auf Rom zu und wir wissen bereits aus dem Klappentext, dass sich dort ihre Wege kreuzen werden. Dort werden sie – jede /jeder auf seine eigene Weise – für die Befreiung von Rom kämpfen: Marta mit einer Waffe, Pietro mit seinen Fotos. Wir erleben, wie Marta und Pietro „erwachsen“ werden, aber auch die Hilfestellungen ihrer „elterlichen“ Bezugspersonen.
Der Autor hat seinen Protagonisten sehr viel Leben „eingehaucht“, sie wirken lebendig und auch authentisch in ihrem Handeln, wir sind nicht immer mit ihren Taten einverstanden, können sie aber meistens nachvollziehen. Die Beschreibungen lassen uns Teil der Handlung werden, die Personen sind nicht nur in „schwarz“ oder „weiß“ dargestellt, sondern wir erleben auch ihre „grauen“ Seiten mit. Es war damals eine gefährliche Zeit und ich habe mich einige Male wirklich um ihr Leben gesorgt...
Aber zwei Wermutströpfchen gibt es bei meiner Begeisterung für das Buch: an einigen Stellen fand ich es sehr grausam und: die brutalen Szenen wiederholten sich und ähnelten sich sehr, hier wäre m.E. vielleicht „weniger mehr“ gewesen... Und der Schluss hat mich leider auch nicht ganz überzeugt: ja, auch ich liebe Happy Endings – aber hier war es mir etwas zu viel an „Friede, Freude, Eierkuchen“... Ja, ich gebe zu: es ist ein „Jammern auf hohem Niveau“, aber im Rückblick hat es meinen Lesegenuss doch leider etwas gestört.
Aber abgesehen von diesen kleinen Meckereien hat mir Luca di Fulvio einen Teil der Geschichte Italiens näher gebracht, die ich überhaupt noch nicht kannte, ich mag ja historische Romane, bei denen ich etwas „lernen“ kann – und ich hatte bisher ganz einfach gedacht, Rom sei „schon immer“ die Hauptstadt Italiens gewesen! Im Anhang geht der Autor – leider etwas kurz – auch die geschilderte geschichtliche Episode ein und erklärt einige Zusammenhänge.
Trotz meiner Kritik: es ist ein Buch, um darin zu versinken, abzutauchen in eine ganz andere Welt, mit den Figuren mitzufiebern, zu bangen und zu hoffen – insofern kann, muss und will ich hier eine Leseempfehlung aussprechen!

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Veröffentlicht am 02.11.2020

Empfehlung!

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Ich mochte den Einstieg in das Buch sehr! Es war direkt sehr fesselnd und spannend. Im Laufe des Buchs fiel mir auf, dass ich es nicht mochte, dass es Kapitel gab, die das Leben von Pietro und der Contessa ...

Ich mochte den Einstieg in das Buch sehr! Es war direkt sehr fesselnd und spannend. Im Laufe des Buchs fiel mir auf, dass ich es nicht mochte, dass es Kapitel gab, die das Leben von Pietro und der Contessa beschrieben und wieder andere Kapitel, die Marthas Leben beschrieben. Mir haben die Kapitel von Pietro besser gefallen und wenn ich ein ,,Martha-Kapitel" las, wollte ich, das es so schnell wie möglich endet, damit ich Pietros Leben weiter verfolgen kann.
Als sich Marthas und Pietros Wege dann kreuzten, fiel es mir deutlich leichter und ich begann,Martha neben Pietro in mein Herz zu schließen.
Besonders fesselnd fand ich, wie stark sich Pietro im Laufe der Zeit geändert und entwickelt hat.
,,Es war einmal in Italien" brachte viele Emotionen in mir auf: Trauer, Freude, Erschrecken.
Mit einigen Textstellen hatte ich Probleme, da dort dann doch ziemlich klar wurde, in welchem Jahr die Handlung spielte und welche Rollen Frauen damals spielten..
Insgesamt hat mir das Buch aber gut gefallen. Ich mochte die Charaktere und fand es schön, dass selbst im ,,Bösewicht" ein kleines bisschen Gutes steckte.

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