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Veröffentlicht am 28.12.2020

Kinderklinik Weißensee eröffnet wieder

Kinderklinik Weißensee - Zeit der Wunder (Die Kinderärztin 1)
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Inhaltsangabe:
Schon früh verloren die Schwestern Marlene und Emma Lindow ihre Mutter und wuchsen in einem Waisenhaus auf. Nach ihrer Schulausbildung bekommen sie ihre große Chance: sie gehören zu den ...

Inhaltsangabe:
Schon früh verloren die Schwestern Marlene und Emma Lindow ihre Mutter und wuchsen in einem Waisenhaus auf. Nach ihrer Schulausbildung bekommen sie ihre große Chance: sie gehören zu den ersten Lernschwestern der neuen Kinderklinik Weißensee an. Während der Ausbildung entfernen sich die Geschwister immer mehr voneinander. Marlenes Wissens-durst im Gebiet Kinderheilkunde ist so groß, so dass sie den Wunsch verspürt, selber Kin-derärztin werden zu wollen. Emma hingegen blüht in der Kinderpflege. Aber nicht nur der berufliche Werdegang entzweit die beiden, sondern auch die Liebe.

Kinderklinik Weißensee „Zeit der Wunder“ von Antonia Blum ist der Auftaktband einer neu-en Reihe. Ich ein großer Fan von historischen Romanen und wenn diese auch noch in Berlin spielen, ist meine Liebe entfacht. Ganz schnell weckte der Klapptext mein Interesse und ich wusste, dass ich dieses Buch unbedingt lesen muss.

Von Anfang an konnte mich der flüssige und leichte Schreibstil begeistern. Nur ganz wenige Autorin verstehen ihr Handwerk und wissen, wie sie ihre Leser in ihren Bann ziehen können. Antonia Blum ist eine von ihnen. Bereits ab der ersten Seite merkte ich, dass dieses Buch ein Glücksgriff war. Voller Vorfreude tauchte ich in die Geschichte der beiden Schwestern ein und ab. Dank der ausdrucksstarken, facettenreichen und sympathischen Darstellung der Cha-raktere konnte ich mich sehr gut in die jeweilige Figur und deren Handlungen hineinverset-zen. Aber nicht nur die Charaktere haben mich überzeugt, sondern auch die brillant einge-fangene Kulisse, die wir der Autorin einem Besuch am Weißensee zu verdanken haben, die zufällig auf die Ruine der einstigen Kinderklinik gestoßen ist. Von da an ließ sie die Ge-schichte nicht mehr los. In akribischer und aufwendiger Kleinstarbeit trug Antonis Blum zahlreiche Fakten und Informationen zusammen, um die längst vergessenen Heilanstalt wie-der zum Leben zu erwecken. Das imposante Klinikgebäude, die einzelnen Stationen, der Hörsaal oder auch das große Parkgelände erstreckten sich vor meinem inneren Auge. Genau-so stellte ich mir das Klinikleben um 1911 vor.

Die Handlung ist eine bewegende Geschichte über zwei Schwestern, die in einem Waisen-haus groß werden mussten und deren berufliche Laufbahn eigentlich schon vorprogrammiert war. Das Schicksal meinte es aber besser mit ihnen und so durften sie, dank ihrer guten Schulausbildung, in die neueröffneten Kinderklinik Weißensee eine Ausbildung anfangen. Was für eine Chance, aber ihre Herkunft sorgte auch dafür, dass ihr Weg steiniger wurde. Andere Elevinnen, die aus gutem Haus stammten, Oberinnen und sogar Ärzte machten es den zwei Schwestern nicht immer leicht. Ihre Kämpfernatur und das strebsame Lernen kommen ihnen zu Hilfe. Im Vordergrund stehen aber nicht nur die Ausbildung der Lern-schwestern. So erfuhr ich eine Menge über die einstige und einmalige preußische Kinderkli-nik Weißensee und deren Klinikalltag um 1911. Sowie über die damalige Säuglingspflege, die erste und einzige Milchkuranstalt Preußens, die für die Versorgung und Behandlung der Säuglinge notwendig war oder die medizinische Versorgung. Beeindruckend wie die Autorin den Klinikalltag eingefangen und wieder gespiegelt hat. Mit jeden noch kleinsten Schicksal fieberte ich mit und freute mich, wenn die Behandlungen Erfolg zeigten und es den kleinen Patienten wieder besser ging. Hinzu kommen noch einige politische Hintergrundfakten, die die Authentizität dieser Geschichte unterstreicht. Wie in jedem guten Roman dürfen auch die privaten Schicksalsschläge und die Liebe nicht fehlen.

Gemein ist mal wieder der fiese Cliffhanger, der dieses Buch beenden ließ. Jetzt darf jeder Leser spekulieren, wie es mit Marlene, Emma Lindow und der Kinderklinik weitergehen wird.

Selten habe ich einen historischen Roman gelesen, der mich so in seinen Bann gezogen und begeistert zurück gelesen hat. Kompliment und ich fieber jetzt schon dem zweiten Band ent-gegen.
5 von 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung obendrauf!


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Veröffentlicht am 12.12.2020

Silberstreif - der fünfte Band der erfolgreichen Saga

Gut Greifenau - Silberstreif
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Inhaltsangabe:
Herbst 1923
Deutschland befindet sich in der Hyperinflation, d.h. das Geld verliert immer mehr seinen Wert und wohin das führt kann sich jeder denken. Existenzen sind bedroht oder werden ...

Inhaltsangabe:
Herbst 1923
Deutschland befindet sich in der Hyperinflation, d.h. das Geld verliert immer mehr seinen Wert und wohin das führt kann sich jeder denken. Existenzen sind bedroht oder werden sogar vernichtet und dadurch wächst die Hoffnungslosigkeit. Auch auf Gut Greifenau macht sich die Hyperinflation bemerkbar, aber nicht nur die, denn auch die Ernteeinbußen sind enorm. Dank der Inflation kann Konstantin seine Schulden abbezahlen und das Gut retten. Aber wie wird es weitergehen?
Julius und Katharina haben ihre Ehekrise gemeistert und sie darf endlich ihr langersehntes Medizinstudium beginnen. Doch ihr Professor und ihre männlichen Kommilitonen machen ihr das Leben schwer. Wird sie das Studium durchstehen?

Mit Gut Greifenau „Silberstreif“ geht es bereits in die 5te Runde. Danke liebe Hanna Caspian, dass du uns eine weitere Verlängerung beschert hast. Am liebsten würde ich immerzu neue Geschichten um die Familie Auwitz – Aahayn lesen, aber mit dem 6ten Band (der 2021 erscheint) ist endgültig Schluss. Einerseits stimmt mich dies sehr traurig, aber anderseits kann so eine neue Tür in Form eines historischen Romans (oder Saga) geöffnet werden und darauf freue ich mich schon. Nun aber zurück zu diesem Buch…

Wer schon die ersten vier Bände von der Autorin gelesen hat, kennt den unverwechselbaren bildhaften und flüssigen Schreibstil, der mich sofort wieder in die Welt um Gut Greifenau entführt. Sorry, wenn ich mich zum fünften Mal wiederhole, aber auch diese Geschichte hat mich erneut in ihren Bann gezogen, so dass ich diese nur schwer aus der Hand legen konnte. Zu jeden Zeitpunkt musste ich wissen, wie es mit Katharina, Rebekka oder Co. weitergehen wird.
Aber nicht nur der altbewährte Schreibstil ist zurück, sondern auch die liebgewonnenen Charaktere, die ich seit knapp zwei Jahren begleiten darf. Familie Auwitz – Aarhayn und ihre Guts- und Dorfbewohner sind mir schon so sehr ans Herz gewachsen, dass ich sie am liebsten gar nicht mehr missen möchte. Hinzu kommen auch einige Neuzugänge, die sehr schnell ihren Platz in dieser Handlung finden.

In diesem Band wird die Zeit von 1923 – 1928 behandelt.
Wie schon in ihren Bänden zuvor, hat Hanna Caspian auch hier eine sehr akribische und historische Recherche durchgeführt und ich spüre immer noch, mit wieviel Liebe zum Detail sie ihre Geschichte um die Charaktere webt. Das Herzblut, dass in jedem Romanen reinsteckt, kann ich förmlich herauslesen. Bildhaft und politisch schildert sie die Ereignisse der Jahre 1923 bis 1928. Manchmal entstand das Gefühl, dass ich ein Teil dieser Handlung sei. So lebensnah hat sie die Zeit eingefangen und wiedergegeben. Wow und jedes Mal bin ich aufs Neue beeindruckt.
Aber nicht nur politisch und wirtschaftlich spielt sich eine Menge ab. Einige berufliche und private Schicksalsschläge stehen den Personen bevor. Um welche es sich hierbei handeln, wird natürlich nicht verraten. So viel kann ich dennoch verraten: es wird sehr emotional und spannend!

Was das Ende dieses Buches betrifft, so endet dieser auch mit einem miesen kleinen Cliffhanger. Einerseits ärgerlich, ich will doch wissen, wie es weitergeht. Anderseits wächst die Neugierde und lässt die Vorfreude stetig wachsen…

Gut Greifenau „Silberstreif“ hat erneut meine Erwartung mehr als nur erfüllt. Erneut hat es die Autorin geschafft eine brillante, packende und geschichtliche Fortsetzung um die Familie Auwitz - Aahayn schreiben, die nicht spannender hätte sein können.

5 von 5 Sternen und ein MUSS für alle Lesebegeisterten.



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Veröffentlicht am 09.11.2020

Die Erben von Seydell - spannender Auftakt

Die Erben von Seydell - Das Gestüt
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Inhaltsangabe:
London 1947
Kaum hat die junge Engländerin Elisabeth Clarkwell ihren geliebten Mann Hugh beerdigt, da steht auch schon die nächste Katastrophe ins Haus: ihr Mann hat einen großen Schuldenberg ...

Inhaltsangabe:
London 1947
Kaum hat die junge Engländerin Elisabeth Clarkwell ihren geliebten Mann Hugh beerdigt, da steht auch schon die nächste Katastrophe ins Haus: ihr Mann hat einen großen Schuldenberg hinterlassen, den sie nun bezahlen muss. Nur woher soll sie so viel Geld nehmen? Keine Bank gibt ihr einen Kredit, aber das Blatt scheint sich dennoch zu wenden. Sie ist Miterbin eines Gestüts in Deutschland, aber ohne Zustimmung des anderen Erbens darf sie dieses nicht verkaufen. So begibt sie sich auf eine lange Reise, die sie in eine geheimnisvolle Vergangenheit führt.

„Das Gestüt“ von dem Autorenduo Sophie Martaler ist der Auftaktband der Trilogie „Die Erben von Seydell“. Ich liebe historische Romane, die eine geheimnisvolle Familiengeschichte beinhalten und nachdem ich den Klapptext gelesen hatet, wusste ich, dass dieser Roman genau der richtige für mich ist.

Ab der ersten Seite hat mich der flüssige und leichte Schreibstil in seinen Bann gezogen. Seite für Seite flog ich nur so durch die Geschichte und konnte bzw. wollte dieses Buch kaum noch aus den Händen legen.
Die Kulissen (Deutschland, England und Spanien) wurden perfekt eingefangen und wiedergegeben. Hinzu kommen noch die facettenreichen Charaktere, die mir von Anfang an sehr gut gefallen haben. Jede einzelne Person bereichert die Geschichte auf ihre Art und Weise und es machte sehr viel Spaß, ihre Entwicklungen mitzuerleben.
Die Handlung ist eine historische und spannende Familiengeschichte, die mich von Anfang an begeistern konnte. Die zwei Handlungsstränge, die zum einen die Geschichte der Brüder Ludwig und Alexander von Seydell und zum anderen die von Elisabeth Clarkwell erzählen. Das Autorenduo hat beide Stränge brillant miteinander verwoben, so dass hier eine Geschichte mit vielen Wendungen entstehen konnte, die den Leser mitfiebern lassen. Während des Lesens fragt man sich des Öftern: wie wird es weitergehen bzw. was passiert als nächstes?
Auch wenn es sich hierbei um eine fiktive Familiengeschichte über Intrigen, Verrat, Liebe, Eifersucht, Verlust, Neuanfang oder Tod handelt, so werden auch historische Themen (wie z.B. die Nachkriegszeit um 1947) aufgegriffen. Das verleiht dem Roman eine gewisse Authenzität und das ohne den Leser mit geschichtlichen Hintergrundinformationen zu langweilen. Eher das Gegenteil ist hier der Fall. Ich finde es sehr informativ und interessant, so ein paar Details über die politische Lage aus dieser Zeit zu erfahren.

Zum Ende dieses Romans überschlagen sich die Ereignisse und ein Cliffhanger bleibt übrig. Am liebsten hätte ich den zweiten Teil sofort hinterher geschoben, aber leider erscheint dieser erst im Januar 2021.

Einen Minuspunkt muss ich leider vergeben, denn stellenweise waren die Zeitsprünge relativ groß. Dies ist aber eine Ansichtssache.


Dieser Auftakt war genau nach meinem Geschmack: authentische Charaktere, eine spannende und historische Geschichte, die ereignisreicher nicht sein konnte.
5 von 5 Sternen und wer historische Romane (Trilogien) liebt, der sollte diese unbedingt lesen. Absolut empfehlenswert!!!

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Veröffentlicht am 25.10.2020

Loretta Luchs und die Suche nach einem Traummann

Ringelpietz mit Abmurksen
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Über Freundschaften kann sich Loretta Luchs wahrlich nicht beklagen, aber den Mann für´s Leben hat sie dennoch nicht gefunden und deshalb haben ihre Freunde beschlossen, Loretta einen Gutschein für´s Speed- ...

Über Freundschaften kann sich Loretta Luchs wahrlich nicht beklagen, aber den Mann für´s Leben hat sie dennoch nicht gefunden und deshalb haben ihre Freunde beschlossen, Loretta einen Gutschein für´s Speed- Dating zu schenken. Ihre Freude über dieses Geschenk hält sich in Grenzen. Ihre beste Freundin setzt auch noch eins oben drauf und errichtet kurzerhand für sie ein Account bei einer Dating Plattform. Nach ein paar Tagen meldet sich tatsächlich ein sehr sympathischer Mann namens Robin Hood bei ihr. Ein paar Mails werden ausgetauscht, aber mehr nicht. Beim ersten Speed-Dating lernt Loretta Mike kennen und siehe da: es gibt sogar einige Gemeinsamkeiten! Sie und Mike verabreden sich zum nächsten Treffen, aber dieses ist nicht ohne, denn Mike bricht zusammen und stirbt. Sieht ganz nach einem Herzinfarkt aus, aber war es auch einer? Loretta wäre nicht Loretta, würde sie hier nicht einen neuen Fall wittern….

Ringelpietz mit Abmurksen von Lotta Minck ist bereits der zwölfte Fall für Loretta Luchs. Ich bin ein großer Fan dieser Ruhrpott-Krimi- Reihe und habe schon mit Spannung auf das neue Buch gewartet. Dies ist nun im Droste Verlag erschienen.

Der flüssige und leichte Schreibstil lässt den Leser sofort in den neuen Krimi ein- und abtauchen. Wer den einen oder anderen Fall schon von Loretta Luchs kennt, weiß, dass hier der Humor ganz großgeschrieben worden ist und so ist es auch diesmal. Selbst der eingestreute typische Ruhrpott - Dialekt von Erwin darf ebenfalls nicht fehlen.
Über die Charaktere brauche ich nicht mehr viel zu schreiben, denn diese sind immer noch sehr authentisch und lebensnah gezeichnet worden. Ich liebe die Stammbesetzung von Loretta und Co.
In diesem Ruhrpott-Krimi hat Lotte Minck ein sehr aktuelles Thema aufgegriffen und zwar Dating- Plattformen. Findet man dort die große Liebe oder nicht? Loretta muss sich, dank ihrer Freunde, mit dieser Frage auseinandersetzen. So, ganz traut sie diesem Angebot nicht, aber der plötzliche Todesfall lässt das Kennlerntreffen erst einmal in den Hintergrund rücken. Trotz der zahlreichen „Abmahnungen“ von Kommissarin Küppers lässt Loretta das Ermitteln natürlich nicht und steckt ihre ganze Energie wieder in den Fall. Es gibt ja einige Fragen, die beantwortet werden wollen, wie z.B. warum musste Mike sterben? War Eifersucht im Spiel oder ist er aus Versehen zum Opfer geworden? Wird Loretta inkl. ihrer Freunde diesen Fall vor der Küppers lösen können? Das werde ich natürlich nicht verraten, aber eines kann ich vorab sagen: es wird spannend und für Loretta gibt es auch noch eine sehr schöne Überraschung.

Nach jedem Ruhrpott-Krimi weiß ich, warum ich diese Bücher so sehr liebe: sie haben alles was ein guter Krimi haben sollte. Ein gutes Setting, tolle Charaktere, einen interessanten Fall, viel Humor und ein spannendes Finale.
Ich kann die Fälle von Loretta Luchs nur weiterempfehlen und auch für diesen gibt es wieder 5 von 5 Sterne!

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Veröffentlicht am 20.09.2020

Humorvoll und spritzig - ein Roman der einfach gute Laune macht

Ziemlich hitzige Zeiten
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Inhaltsangabe:
In Annas Leben kann es nicht turbulenter zugehen. Nach der Trennung von ihrem Ex-Mann Harald möchte sie weder eine neue Liebe, geschweige den einen neuen Mann finden. Von beidem hat sie ...

Inhaltsangabe:
In Annas Leben kann es nicht turbulenter zugehen. Nach der Trennung von ihrem Ex-Mann Harald möchte sie weder eine neue Liebe, geschweige den einen neuen Mann finden. Von beidem hat sie die Nase gestrichen voll. Seitdem lebt die Zahnarzthelferin glücklich mit ihrer jüngsten Tochter Emma unter einem Dach. Gleich nebenan wohnt Annas Mutter. Was will Frau mehr? Aber so einfach ist die Sache nicht. Seit einigen Wochen plagen Anna die berühmt-berüchtigten Hitzewellen und die kommen meistens dann, wenn der Zeitpunkt ungünstiger nicht sein kann. Hinzu kommen noch die Hochzeitsvorbereitungen ihrer ältesten Tochter Leo, die mit ihren Extrawünschen die komplette Familie ein wenig nervt. Und Emma steht kurz vor den Abiturprüfungen. So wäre eh kein Platz für ein Date bzw. eine neue Liebe. Aber das Leben hat immer die eine oder andere Überraschung parat. Auch für Anna. Die erste tritt in Form ihrer großen Jugendliebe Jo auf, denn sie nach 30 Jahren wiedersieht. Die zweite ist Paul, der Vater von Emmas neuer Mitschülerin Jana. Wird Anna ihrem Vorsatz treu bleiben oder trifft sie auf die große Liebe?

Ziemlich hitzige Zeiten ist der neue Roman von Angelika Schwarzhuber, der im Septem-ber im blanvalet Verlag erschien. Da ich ein großer Fan von der Autorin und deren Büchern bin, wusste ich, dass ich diesen Roman unbedingt lesen muss. Das lustige Cover und der dazugehörige Klapptext versprach mir eine spritzige und vor allen Dingen witzige Geschichte zu werden. So sollte es auch sein.

Der leichte und flüssige Schreibstil der Autorin ließ mich sofort in Annas Leben ein und ab-tauchen. Ab der ersten Seite konnte ich mir schon das Lachen nicht verkneifen und ab diesen Zeitpunkt lief das Kopfkino mit der herrlichen Situationskomik permanent. Brillant wie Angelika Schwarzhuber über das gemeinsame Fahren von Anna und Tochter Emma erzählt. Wer hat diese Situation nicht auch erlebt?

Ich habe mich sofort in die Charaktere verliebt. Mit all ihren Ecken und Kanten wirkten sie authentisch und lebensnah. Sofort entstand der Eindruck, dass diese mitten aus dem Leben gegriffen worden sind.

Die Handlung ist eine witzige Geschichte über den Alltag einer ganz normalen Familie. Die 49jährige Anna, die sich den Problemen des Älterwerdens auseinandersetzen muss. Tochter Leo, plant ihre Hochzeit und wer dies schon einmal durchgemacht hat, weiß, dass nicht alles planmäßig abläuft. So ist es hier auch, irgendetwas ist immer.
Tochter Emma, die langsam erwachsen wird. Führerschein, Abitur und Musik sind momentan am Wichtigsten.
Annas Mutter, die auch noch die eine oder andere Überraschung auf Lager hat. Es sind aber nicht nur die Überraschungen die Anna zusetzten, sondern auch das Zusammenleben. Nicht immer herrscht eitler Sonnenschein.
Aber auch Annas beste Freundinnen Zoe und Ilona sorgen für Turbulenzen.
Im Großen und Ganzen kann man schreiben, dass es in Annas Leben nie langweilig wird.

Mit ihrem neuen Roman hat Angelika Schwarzhuber den Nerv der Zeit getroffen. Offen und ein bisschen ironisch schreibt sie über ein Thema, dass die meisten Frauen über kurz oder lang betreffen: die Wechseljahre! Wer diesen Roman liest, wird diese Zeit vielleicht ein we-nig entspannter entgegensehen bzw. erleben.
Dieses Buch hat alles was ein guter Frauenroman braucht: sympathische Charaktere, eine sehr gute Portion Humor und eine spritzige Alltagsgeschichte. Ich kann dieses Buch wirklich nur weiterempfehlen.

5 von 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung!


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