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Veröffentlicht am 16.12.2020

Neuer Fall für Julia Schwarz

Artiges Mädchen: Thriller
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Auf einem Spielplatz wird die Leiche einer Frau gefunden - hergerichtet wie ein Schulmädchen. Rechtsmedizinerin Julia Schwarz und ihr Freund, Kriminalkommissar Florian Kessler ermitteln. Und schon bald ...

Auf einem Spielplatz wird die Leiche einer Frau gefunden - hergerichtet wie ein Schulmädchen. Rechtsmedizinerin Julia Schwarz und ihr Freund, Kriminalkommissar Florian Kessler ermitteln. Und schon bald taucht eine weitere Tote auf...
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"Artiges Mädchen" setzt meine Lieblingsreihe von Catherine Shepherd fort. Ich mag die gewisse Düsterheit, die den Fällen der Julia Schwarz-Reihe innewohnt sowie das Zusammenspiel von Kripo und Rechtsmedizin.
Auch Band 5 der Reihe hat mir wieder gut gefallen. Atmosphäre und Charaktere sind gewohnt toll beschrieben. Ich habe ganz automatisch Seite um Seite gelesen und mitgerätselt. Besonders gefallen haben mir die Perspektivwechsel inklusive Opfer- und Tätersicht, die für Spannung und Gänsehaut sorgen. Es gibt etliche Spuren und Verdächtige. Die Auflösung konnte mich erneut überraschen.
Das Privatleben von Julia und Florian kommt auch nicht zu kurz. Die Beziehung der beiden entwickelt sich weiter. In diesem Fall taucht eine mysteriöse Person aus der Vergangenheit auf. Ich erwarte irgendwie, dass da im nächsten Fall noch was auf Julia und Florian zukommt...
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Fazit: Fesselnder Plot. Düstere Atmosphäre. Flüssiger Schreibstil. Catherine Shepherd hat in "Artiges Mädchen" wieder solide genau das geliefert, was ich von einem Julia Schwarz-Thriller erwarte. Das Buch ist spannend, kurzweilig und unterhaltsam. Ich bin jetzt schon gespannt auf Band 6 im November 2021.

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Veröffentlicht am 16.12.2020

Spannender Cold Case um tote Studentin

Enna Andersen und die Tote im Mai
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"Enna Andersen und die Tote im Mai" ist der 2. Band aus der Cold Case-Reihe von Anna Johannsen. Vor 20 Jahren ist eine Studentin nach einer Maifeier verschwunden. Ihre Leiche wurde Monate später im Wald ...


"Enna Andersen und die Tote im Mai" ist der 2. Band aus der Cold Case-Reihe von Anna Johannsen. Vor 20 Jahren ist eine Studentin nach einer Maifeier verschwunden. Ihre Leiche wurde Monate später im Wald gefunden. Hauptkommissarin Enna Andersen und ihr Team rollen den Fall neu auf...
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Cold Cases üben auf mich immer eine seltsame Faszination aus. Lange zurückliegende Fälle, die nicht aufgeklärt werden konnten. Eintauchen in die Vergangenheit. Noch mal neu an die Sache herangehen. Neuer Blickwinkel. Neue Ermittlungsansätze.
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Enna, Jan und Pia arbeiten akribisch. Sie befragen erneut Familie, Freunde und Bekannte des Opfers. Ganz in Ruhe. Ohne Zeitdruck. Man folgt den Vernehmungen und erlebt, was nach so langer Zeit noch alles ans Licht kommt. Nach 20 Jahren entdeckt das Team noch Spuren, die vorher keiner verfolgt hat.
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Das Privatleben der Ermittler spielt auch wieder eine große Rolle. Diesmal erfährt man mehr über den Hintergrund von Jan Paulsen und lernt ihn und seine Art ein gutes Stück besser verstehen. Aber der Schwerpunkt liegt bei Enna Andersen - und irgendwie habe ich das Gefühl, dass alles darauf zusteuert, dass Enna irgendwann doch noch in ihrem ganz persönlichen Cold Case ermittelt.
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Fazit: "Enna Andersen und die Tote im Mai" ist ein ruhiger Kriminalroman, der die Menschen und die Ermittlungen in den Mittelpunkt stellt. Auf Blut, Brutalität und Action wird hier komplett verzichtet. Statt dessen gibt es viele Befragungen zu verfolgen. Zusammen mit den Ermittlern nähert man sich der Lösung des Falls langsam, Stück für Stück an. Das mag vielleicht zuweilen etwas unspektakulär sein. Aber ich persönlich mag das.

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Veröffentlicht am 16.12.2020

Regio-Krimi trifft große, weite Welt

Taubenblut
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Das war mal was ganz anderes. Ein Kriminalroman, der sich von der Masse abhebt und dadurch im Gedächtnis bleibt.
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Regio-Krimi trifft große weite Welt - so würde ich "Taubenblut" in Kurzform beschreiben. ...

Das war mal was ganz anderes. Ein Kriminalroman, der sich von der Masse abhebt und dadurch im Gedächtnis bleibt.
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Regio-Krimi trifft große weite Welt - so würde ich "Taubenblut" in Kurzform beschreiben. Es gibt viel bayerisches Lokalkolorit samt Mundart. Aber auch andere Länder und andere Sitten spielen hier eine wichtige Rolle.
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Es ist schon eine irre Story, die sich da am Chiemsee abspielt. Ein Thai-Guru und sein Gefolge aus Kathoeys/Ladyboys/Transgender fallen in die Beschaulichkeit ein. Bald werden in einem Baggersee zwei Tote mit Taubenblut-Rubinen im Ohr gefunden.
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Der Schreibstil von Lutz Kreutzer ist flüssig und anschaulich. Der Autor entwickelt interessante Charaktere und haucht ihnen Leben ein. Hinzu kommen viele tolle Schmunzel-Szenen. Mein Highlight: Zwei Kathoeys auf Standortsuche für einen Club. Zum Brüllen komisch!
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Das Buch ist zwar ein Kriminalroman - für mich lebt es aber vor allem durch seinen Humor. Und das selbst in den spannendsten Momenten. Bestes Beispiel: Eine wilde Verfolgungsjagd auf Kamelen. Darauf muss man erst mal kommen.
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Fazit: Wer Lust hat, sich auch mal auf einen eher untypischen Kriminalroman einzulassen, dem kann ich "Taubenblut" definitiv empfehlen.

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Veröffentlicht am 16.12.2020

Kleines, feines, krasses Buch

Sterbewohl
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"Sterbewohl" von Olivia Monti konfrontiert den Leser mit einem Thema, das man lieber so ganz weit von sich wegschiebt. Es geht um das eigene Altern und den eigenen Tod. Ab wann ist man alt und fällt anderen ...

"Sterbewohl" von Olivia Monti konfrontiert den Leser mit einem Thema, das man lieber so ganz weit von sich wegschiebt. Es geht um das eigene Altern und den eigenen Tod. Ab wann ist man alt und fällt anderen nur noch zur Last? Und gibt es einen besten Zeitpunkt, um diese Welt noch in Würde zu verlassen? Nur, dass einem diese Entscheidungen in "Sterbewohl" nicht selbst überlassen bleibt...
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Zur Handlung: Nadja, Anna, Max und Fred sind Ü65. Eigentlich noch zu jung für das Sterbeseminar der Regierung. Und doch halten die Freunde eines Tages die Einladung ins Luxushotel nach Fehmarn in Händen. Eine Wahl haben sie nicht. Sie müssen die Reise antreten. Man kann ja wieder zurückkehren - oder etwa nicht???
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"Sterbewohl" ist ein Krimi der mit leisen Tönen und langsam beginnt. Erst dachte ich: Hm, okay, naja ... Aber ab einem gewissen Punkt war ich dann doch gefesselt. Der Plot ist gruselig und faszinierend zugleich. Die Vorstellung, dass andere darüber entscheiden, wann man zum Wohl der Allgemeinheit das Zeitliche zu segnen hat... Besonders beklemmend war für mich, dass mir das Ganze nicht mal unrealistisch vorkam.
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Fazit: Der Anfang war etwas träge. Der Mittelteil richtig stark. Der Schluss war nochmal eine eher ruhige Nachbetrachtung der Dinge. Hier hat für meinen Geschmack ein großer Knalleffekt als eindeutiger Schlusspunkt gefehlt. Alles in allem ist "Sterbewohl" aber auf jeden Fall lesenswert.

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Veröffentlicht am 15.06.2023

Mörderischer Celebrity-Krimi

Der Club. Dabeisein ist tödlich
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Das Buch wird vom Reese Witherspoon- Bookclub empfohlen. Ich habe mittlerweile einige der dort vorgestellten Bücher auf meiner Leseliste. DER CLUB hat mein Interesse sofort geweckt. Der Krimi nimmt uns ...

Das Buch wird vom Reese Witherspoon- Bookclub empfohlen. Ich habe mittlerweile einige der dort vorgestellten Bücher auf meiner Leseliste. DER CLUB hat mein Interesse sofort geweckt. Der Krimi nimmt uns mit in die Welt der Celebrities. Stars und Sternchen sind reihenweise eingeladen, um die Eröffnung des elitären Clubs Island Home zu feiern. Ausgewählte Promis erwartet sogar eine ganz besondere Überraschung. Und nicht jeder überlebt den Abend.
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Hier haben wir eine Gesellschaftsstudie, garniert mit Spannungs- und Krimielementen. Erzählt wird aus der Perspektive verschiedener Mitarbeiter des Home-Teams. Außerdem berichtet ein fiktiver Vanity Fair-Artikel rückblickend über die Geschehnisse auf der Insel. Schnell wird bei den Ereignissen rund um die Club-Eröffnung deutlich, dass es unter der Oberfläche gehörig brodelt. Der schöne Schein bröckelt. Ein Geheimnis nach dem anderen wird im Verlauf der Handlung offengelegt. So weit so gut. Das erwartet man irgendwie. Die Erzählweise des Autorenduos hat mich fasziniert und auch schnell eine gewisse Sogwirkung entwickelt. Gleichwohl habe ich stellenweise gedacht: Ok, nothing really happens. Die Story plätschert gerade anfangs schon etwas gemütlich und scheinbar ereignislos vor sich hin. Spannung wird in dieser Phase eigentlich lediglich durch geschickt platzierte Andeutungen aufgebaut. Das konkretisiert sich dann immer mehr und ich habe festgestellt, dass hinter den Personen mehr steckt, als ursprünglich angenommen. Der Boden brennt förmlich und man spürt den großen Knall nahen.
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DER CLUB ist kein stromlinienförmiger Krimi, der dem typischen Schema folgt. Das Charakter- und Psychodrama hält der Welt den Spiegel vor. Das hatte ich so nicht unbedingt erwartet. Im Verlauf der Handlung habe ich die ganze Zeit eine leicht unterkühlte Zuschauerhaltung eingenommen. Man verharrt in einer gewissen Distanz und schaut von außen auf das Geschehen. Für mich hat das ganz gut zum Gesamtbild gepasst. Ich kann sagen, dass der Krimi mich gefesselt hat, gerade weil er anders und irgendwie schon auch speziell ist. Auf jeden Fall ist er lesenswert.

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