Cover-Bild Das doppelte Gesicht
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12,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Aufbau TB
  • Themenbereich: Belletristik - Kriminalromane und Mystery
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 08.12.2020
  • ISBN: 9783746637075
Heidi Rehn

Das doppelte Gesicht

Ein Fall für Emil Graf
Band 1 der Reihe "Ein Fall für Emil Graf"

München, Stunde null – ein grausames Verbrechen und eine alte Schuld. München, August 1945. Der Krieg ist zu Ende, die Stadt versinkt im Chaos. Die Reporterin Billa Löwenfeld, eine aus dem Exil zurückgekehrte Jüdin, soll den Kriegsheimkehrer Viktor von Dietlitz interviewen – und findet ihn erschossen auf. Der junge und noch unerfahrene Ermittler Emil Graf soll den vermeintlichen Routinefall aufklären. Schon bald geschehen zwei weitere Morde nach demselben Muster. Und Emil findet heraus, dass ausgerechnet Billa die gesuchte Verbindung zwischen den drei Opfern sein könnte … Ein hervorragend recherchierter Kriminalroman im München der Nachkriegszeit über die Frage, was einen Menschen zum Täter macht

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.01.2022

München zusr Stunde null

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München, 3 Monate nach Kriegsende im August 1945. Die Stadt liegt in Trümmern, die Menschen hungern und frieren. Viele haben ihre Bleibe und ihr gesamtes Hab und Gut verloren. Die amerikanischen Besatzer ...

München, 3 Monate nach Kriegsende im August 1945. Die Stadt liegt in Trümmern, die Menschen hungern und frieren. Viele haben ihre Bleibe und ihr gesamtes Hab und Gut verloren. Die amerikanischen Besatzer haben die Aufgabe für Recht und Ordnung zu sorgen.
Billa Löwenfeld, eine Jüdin, war mit ihrer Mutter vor 6 Jahren nach Amerika ausgewandert, hat dort die amerikanische Staatsbürgerschaft angenommen und kommt als Fotoreporterin in ihre Heimatstadt zurück. Durch Zufall wird sie in Mordfälle verwickelt.
Die Polizei wird gerade neu aufgebaut. Emil Graf, ein junger Kriegsheimkehrer ohne Nazivergangenheit, wird zum Ermittler berufen. Sein Vorgesetzter, der Captain, Joe Simon hat ihn in einem Gefangenenlager kennengelernt. Kaum hat er seinen Dienst angetreten wird er mit seinem ersten Mordfall konfrontiert. Noch am gleichen Tag geschahen zwei weitere Morde. Die Toten haben einige Gemeinsamkeiten. Sie sind in ihre Wohnungen zurückgekehrt und es ist nichts geplündert oder zerstört. Alle sind gut situiert, alleinstehend und im besten Mannesalter. In vorderster Front haben sie alle nicht gekämpft.
Die beiden Protagonisten Billa und Emil gefallen mir gut. Sie werden uns sicher noch durch die folgenden Bände dieser Pentalogie begleiten.
Der Erzählstil ist leicht und locker. Die Handlung sehr spannend aufgebaut.
Dieses Buch verbindet Historie und Krimi miteinander. Uns ist sehr gut recherchiert. Wir erfahren viel vom Leid der Menschen, die hart vom Krieg betroffen sind. Aber es ihnen auch klar, wenn auch oft widerwillig, dass sie den Krieg begannen.
Gern empfehle ich diesen historischen Kriminalroman weiter, der von mir 5 Sterne erhält.

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Veröffentlicht am 14.02.2021

ein wirklich packender Krimi

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München im zerstörten Nachkriegdeutschland wird zum Schauplatz verschiedener Serienmorde. Zu einem dieser Morde wird der junge Kripoanwärter Emil Graf gerufen, an er auf die Reporterin Billa trifft, die ...

München im zerstörten Nachkriegdeutschland wird zum Schauplatz verschiedener Serienmorde. Zu einem dieser Morde wird der junge Kripoanwärter Emil Graf gerufen, an er auf die Reporterin Billa trifft, die rein zufällig über die Leiche eines Kriegsheimkehrers gestolpert ist. Beide ahnen zu diesem Zeitpunkt nicht das eben jener Kriegsheimkehrer nur den Auftakt einer ganzen Reihe von Mordfällen bildet. Denn kurz darauf tauchen weiter zwei Ermordete auf, die auf die gleiche Art und Weise ums Leben gekommen sind. Erschwerend hinzu kommt das alle unbeschädigt aus dem Krieg heimgekehrt sind. Doch dann ergibt sich aus diesem Chaos ein Bild dem Emil nachgeht. Gerade noch rechtzeitig zieht er die richtigen Schlüsse, denn plötzlich ist Billa in Lebensgefahr. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, denn auch der Mörder hat noch eine Rechnung offen.

Die Autorin hat mit ihren Krimi, der im Nachkriegsdeutschland in München spielt, einen grandiosen und spannenden Krimi vorgelegt. Er ist nicht nur richtig gut recherchiert sondern sie hat der Story und den Protagonisten richtig Leben eingehaucht.

Die Handlung wird durch immer wieder wechselnde Erzählperspektiven dominiert, was hier aber keineswegs störend wirkt. Als Leser kommt man so wesentlich schneller in die Handlung und versteht wieso die Figuren so handeln und auch warum. Besonders schön ist das die geschichtlichen Besonderheiten sinnvoll in die Handlung integriert sind ohne das man sich als Leser dabei fühlt in einer Geschichtsstunde gelandet zu sein. So lernt man ganz nebenbei Sachen und Gegebenheiten über das Nachkriegsdeutschland, die man so noch nicht wusste. Ich habe mich jedenfalls kein einziges mal beim Lesen gelangweilt.

Durch die wechselnde Erzählperspektive kommen einen die verschiedenen Figuren unglaublich nahe. Obwohl ich hier sagen muss das der Kripoanwärter Emil Graf hier am meisten von sich preisgibt. So erfährt man nach und nach in welcher Zwickmühle er steckt. Ihm macht nicht nur die eigene Vorgeschichte zu schaffen nein auch die seines Bruders. Und dann das er immer unter den Augen der Besatzungsmächte hier der Amis ermittelt. Positiv ganz klar er lernt von seinen Vorgesetzten viel und lernt die Menschen lesen und die richtigen Fragen zu stellen. Billa bleibt bis zum Schluss nicht wirklich greifbar, immer wieder rinnt sie einen durch die Finger.

Fazit: Dieser Krimi ist für jeden Krimifan ein wahres Fest. Die Handlung spannend und packend die Figuren nicht nur gut beschrieben sondern auch gut ausgearbeitet kommt man ihnen unglaublich nahe und fiebert mit ihnen. Ich gebe für diesen wirklich gelungenen Krimi eine klare Leseempfehlung. Ein Top Krimi.

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Veröffentlicht am 10.01.2021

Intensiver Geschichtsunterricht

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München 1945. Der 2. Weltkrieg ist gerade erst vorbei. Die Stadt liegt in Schutt und Asche. Noch ist die amerikanische Besatzermacht mit dem Wiederaufbau der Kriminalpolizei beschäftigt. Gar nicht so einfach. ...

München 1945. Der 2. Weltkrieg ist gerade erst vorbei. Die Stadt liegt in Schutt und Asche. Noch ist die amerikanische Besatzermacht mit dem Wiederaufbau der Kriminalpolizei beschäftigt. Gar nicht so einfach. Denn viele der ehemaligen Polizisten waren Parteimitglieder und somit ungeeignet. So kommt es, dass der noch unerfahrene Emil Graf zu einem Mordfall gerufen wird. Am Tatort trifft er auf die Reporterin Billa. Eine Jüdin, die mit ihrer Mutter in die Vereinigten Staaten geflohen und erst seit kurzem wieder zurück ist. Was hat sie beim Opfer zu suchen? Zufall? Bald gibt es weitere Tote und Emils Recherchen sprechen immer mehr dafür, dass Billa eine wichtige Verbindung sein könnte....

"Das doppelte Gesicht" bietet intensiven Geschichtsunterricht. Man erfährt viel über das München zur sogenannten Stunde Null. Die Autorin hat es geschafft, die Szenerie so bildlich darzustellen, dass bei mir das Kopfkino angesprungen ist. In dieser realen Umgebung lässt sie ihre vorwiegend fiktiven Figuren agieren. Sehr authentisch. Dabei haben sie viele unterschiedliche Charaktere. Besonders hat mir die Figur des Emil gefallen. Er ist noch sehr naiv. Man merkt, er hat noch keine Erfahrung. Doch nach und nach entwickelt er sich langsam und trägt mit seiner doch manchmal unbeholfenen Art im wesentlichem zur Klärung des Falls bei. Auch fand ich das Zusammenspiel zwischen Billa und Emil gut gelungen. Bis zum Schluss hatte ich keine Ahnung wer für die Morde verantwortlich sein könnte. Zwischendurch hatte ich zwar eine Idee, diese aber mangels Verbindung schnell wieder verworfen. Am Ende wurde jedoch alles schlüssig aufgelöst und ich konnte den historischen Krimi kaum noch aus der Hand legen.

Fazit: "Das doppelte Gesicht" bietet viel. Neben viel Informationen zum München der Nachkriegszeit, auch einen spannenden Fall. Die Figuren sind sehr gelungen und agieren authentisch in ihrer historischen und realen Umgebung. Ich hatte kurzweilige Lesestunden, bei denen ich noch viel lernen konnte. Gerne empfehle ich diesen Krimi weiter und freue mich schon auf weitere Fälle mit Emil und hoffentlich auch Billa.

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Veröffentlicht am 03.01.2021

Kuriose Mordfälle im Nachkriegsmünchen

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„ Das doppelte Gesicht“ ist der Auftakt einer historischen Kriminalreihe, die im vom Zweiten Weltkrieg gebeutelten München ihren Anfang findet. Dabei begegnet man nicht nur sympathischen Protagonisten, ...

„ Das doppelte Gesicht“ ist der Auftakt einer historischen Kriminalreihe, die im vom Zweiten Weltkrieg gebeutelten München ihren Anfang findet. Dabei begegnet man nicht nur sympathischen Protagonisten, sehr lebhaften Schilderungen der Nachkriegszustände in der ehemals schillernden bayrischen Hauptstadt sondern auch zwielichtigen Gestalten und der ein oder anderen menschlichen Tragödie... .

Emil Graf, ein junger und ehemaliger Frontsoldat wird in den Dienst der Polizei, die derzeit von amerikanischen Besatzern neu aufgebaut wird, einberufen. Kaum in der Mordkommission angekommen, soll er nun gleich die Ermittlungen um einen kuriosen Mordfall aufnehmen und sogar leiten. Ein Kriegsheimkehrer wird am helllichten Tage in seinem luxuriösen und heil gebliebenen Anwesen mit einem sauberen Herzschuss dahingestreckt. Gefunden wird dieser ausgerechnet von einer jüdischen Reporterin, die aus den USA nach München zurückgekehrt ist, um Kriegsheimkehrer zu interviewen. Der junge Polizist verliert sich zu schnell in Billa Löwenfelds Augen, als wieder ein Mord geschieht ... und wieder trifft es einen Heimkehrer aus gutem Hause in sein Herz. Schnell muss der junge Emil lernen, dass nichts so ist wie es scheint, vor allem, wenn man selbst noch eine dunkle Last mit sich trägt.

Hochspannend geschrieben und gut recherchiert - von mir eine klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 29.12.2020

Fesselnde Mörderjagd im Nachkriegs-München

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1945 München. Der Zweite Weltkrieg ist zwar beendet, doch die Stadt gleicht einem Trümmerfeld, deren Bewohner noch keinen Hoffnungsschimmer sehen, Hunger leiden und oftmals kein Dach über dem Kopf haben. ...

1945 München. Der Zweite Weltkrieg ist zwar beendet, doch die Stadt gleicht einem Trümmerfeld, deren Bewohner noch keinen Hoffnungsschimmer sehen, Hunger leiden und oftmals kein Dach über dem Kopf haben. Die jüdische Kriegsreporterin Billa Löwenfeld kommt für ein Interview mit dem Kriegsheimkehrer Viktor von Dietlitz aus ihrem New Yorker Exil zurück in ihre alte Heimat, doch erwartet sie bei dem Termin eine böse Überraschung, denn der wohlhabende von Dietlitz liegt erschossen in seiner Wohnung. Der ehemalige Frontsoldat Emil Graf, der in den Dienst der von den Amerikanern neu aufgebauten Münchner Polizei berufen wurde, wird mit den Ermittlungen dieses Mordfalls beauftragt, obwohl ihm die Erfahrung für diese Aufgabe fehlt, und trifft bei der Sichtung des Tatort auf Billa. Zu dem unerklärlichen Mordfall, der weder Raub noch Spuren zutage fördert, kommen schnell weitere dazu, alles gutsituierte Kriegsheimkehrer, deren gemeinsame Verbindung anscheinend mit Billa Löwenfeld zu tun hat...
Heidi Rehn hat sich mit bereits aufgrund akribisch recherchierter historischer Romanen und einer fesselnden Erzählweise eine große Fangemeinde erworben. Nun wagt sie sich mit „Das doppelte Gesicht“ auf das Terrain der historischen Krimiwelt, was ihr mit diesem Debüt wunderbar gelungen ist. Der flüssige, bildhafte und packende Erzählstil lässt den Leser eine Zeitreise ins München der jüngsten Nachkriegszeit antreten, um dort abwechselnd sowohl Billa als auch Emil bei den Ermittlungen zu einigen Mordfällen über die Schulter zu sehen, während man gleichzeitig durch die plastischen Beschreibungen der Autorin die Stimmung der zerbombten Stadt und seiner Bewohner aufsaugt und sich dabei als Teil der Handlung fühlt und regelrecht hautnah mit am Geschehen beteiligt ist. Nicht nur die Trümmerhaufen sowie die verzweifelten Bewohner Münchens tauchen vor dem inneren Auge des Lesers auf, auch die von der Autorin in ihrer Geschichte behandelten Themen lassen den Leser wie in einem Sog das Buch kaum aus der Hand legen. Der Spannungsbogen wurde schon zu Beginn auf ein hohes Niveau angelegt und zieht sich wie ein roter Faden durch die gesamte Geschichte, um am Schluss in einem großen Knall zu enden und den Leser dabei noch zu überraschen.
Rehns Charaktere zeichnen sich immer wieder durch eine detailreiche und vor allem menschliche Inszenierung aus, die sie glaubwürdig und authentisch wirken lassen. Auch hier ist es der Autorin wieder gelungen, Protagonisten zu erschaffen, denen sich der Leser rasch verbunden fühlt und ihnen gerne auf Schritt und Tritt folgt. Billa ist eine Kämpferin, ihr fehlt es nicht an Mut und Stärke, auch wenn sie insgeheim immer noch unter den Folgen des Naziregimes zu leiden hat. Sie ist impulsiv und wirkt manchmal fast vorlaut, doch ihre Reaktionen sind völlig normal und den Nachwirkungen des Krieges angemessen. Emil wirkt etwas linkisch und unsicher, wurde er doch geradezu in die Rolle des Ermittlers hineingeworfen. Auch er hat mit den Kriegsfolgen und einem persönlichen Schicksal zu kämpfen, dass ihn nicht loslässt. Er will seinen Captain Joe Simon nicht enttäuschen, der große Stücke auf ihn hält und der ihm ein Vorbild ist. Piotr ist ein ehemaliger Zwangsarbeiter, der nicht in seine russische Heimat zurückkehren will, weil ihn dort ein furchtbares Schicksal erwartet.
„Das doppelte Gesicht“ ist ein spannender historischer Kriminalroman, der von der ersten Seite an einen Sog entwickelt, dem sich der Leser nicht entziehen kann. Akribisch recherchiert und mit gewaltigen Bildern weiß diese Geschichte nicht nur zu fesseln, man ist während der Lektüre durchgängig hautnah dabei, um den Fall zu lösen! Absolute Leseempfehlung für einen absoluten Knaller! Auf die nächsten Fälle dieser Reihe darf man gespannt sein!