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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.02.2021

Reden ohne Hände - ein kurzweiliges Lesevergnügen

Ben & Charlie - Ein Dialog ohne Hände
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Inhalt:
„Der Roman umzeichnet eine amüsante und berührende Konversation zwischen zwei Fremden, die zu Freunden werden und einer Romanze, die entgegen aller Erwartungen entsteht. Alexandra B. Schopnie schafft ...

Inhalt:
„Der Roman umzeichnet eine amüsante und berührende Konversation zwischen zwei Fremden, die zu Freunden werden und einer Romanze, die entgegen aller Erwartungen entsteht. Alexandra B. Schopnie schafft es, den Leser in den Dialog zu betten und schenkt Einblick in eine moderne Liebe zwischen den Zeilen.“


Schreibstil/Art:
Auf insgesamt 160 Seiten verfolgt man spannend und fiebernd das Kennlernen und Näherkommen von Ben und Charlie (Charlotte). Selbst wenn deren Konversation ausschließlich über Email erfolgt, erhält man als Leser trotzdem gute Einblicke in deren Privatleben.

Bildhafte Beschreibungen rundum die beiden Protagonisten sowie deren Ängste bzgl. des erstens „richtigen“ und realen Dates, sind sehr gut umschrieben. Wer solch eine (ähnliche) Situation mal erlebt hat, weiß wie sich die beiden fühlen und durchmachen.


Fazit:
Hach, Charlie und Ben habe ich gerne begleitet. Ihren Austausch empfand ich authentisch, voller Emotionen und spannend bis zum Schluss.

Interessant ist der Stil, der auch die Geschichte ausmacht und es schafft durch nur einen Emailaustausch eine ganze Geschichte zu erschaffen. Gut gefallen hat mir außerdem der frische Ton zwischen den beiden. Zuerst noch förmlich dann ohne viel Tamtam zu "DU" rübergeswitcht und anschließend sehr intensive Gedanken ausgetauscht. 
Der Aufbau war sehr angenehm, einfach und total verständlich.



Ich hatte zwar ein kurzes dafür aber ein sehr süßes Lesevergnügen.

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Veröffentlicht am 02.02.2021

Ein Buch unserer Generation

Gespenster
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Inhalt:
„Die erfolgreiche Kochbuchautorin Nina George trägt ihren zweiten Vornamen, weil ein Hit von Wham! an ihrem Geburtstag vor 32 Jahren auf Platz 1 der Charts stand. Das beeindruckt Max, den sie von ...

Inhalt:
„Die erfolgreiche Kochbuchautorin Nina George trägt ihren zweiten Vornamen, weil ein Hit von Wham! an ihrem Geburtstag vor 32 Jahren auf Platz 1 der Charts stand. Das beeindruckt Max, den sie von einer Dating-App kennt, und er erobert blitzschnell auf fast gefährlich-romantische Weise Ninas Herz. Doch von einem auf den anderen Tag verschwindet nicht nur Max’ Profil in der App, sondern auch der echte Max, so schnell wie er Nina an der Nachtbushaltestelle das ewige Glück versprochen hat, wieder aus ihrem Leben. Gleichzeitig plant Ninas Ex-Freund seine Hochzeit und ihre Kindergartenfreundin erwartet ihr zweites Baby. Und dann scheint Nina endgültig alles zu entgleiten, denn ihr geliebter Vater erkrankt an Demenz.

Sie wünscht sich nichts mehr als das London ihrer Jugend- und Kindertage weiter mit ihren Liebsten teilen zu können, doch die Dinge sind nicht mehr, wie sie einmal waren.“


Schreibstil/Art:
Mein erstes Buch von Dolly Alderton hat mich völlig in seinen Bann gezogen. Die humorvolle, authentische aber auch ernste Art macht diese Story aus und hat mich stellenweise nicht aufhören lassen zu lesen. Nina, die Protagonistin steht im Vordergrund dieser Geschichte und erzählt uns von ihrem neuen Singledasein und der Suche nach Mr. Right. Die Umschreibung zu den Charakteren ist so gut, dass ich mich fast schon selbst in Max verliebt hatte. Aber auch die Freundinnen, sowie die Erkrankung des Vaters sind bildhaft erzählt. Wichtige Themen wie Demenz, Freundschaft, Ghosting und Liebe verschmelzen perfekt ineinander. Der rote Faden zieht sich wunderbar leicht durch Ninas Geschichte.


Fazit:
„Gespenster“ ist voller essenzieller Botschaften, zeitgemäß und gnadenlos ehrlich. Ein Buch unserer Generation, mit vielen Botschaften, randvollen Ideen und zahlreichen Momenten in denen man einfach laut lachen muss. Ninas Charakter macht dieses Buch aus, man möchte sie auf ihren Weg gerne mit begleiten, sich mit ihr anfreunden und in manchen Situation einfach wachrütteln. Tiefe und ehrliche Einblicke authentisieren und runden das Gesamtbild perfekt ab. Eine Fortsetzung fände ich toll, da das Ende toll weitererzählt werden kann.

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Veröffentlicht am 29.01.2021

Tolles und starkes Debüt

Dort, wo die Sterne im Wasser leuchten
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Inhalt:
„Was würdest du tun, wenn dein bester Freund ertrinkt und du Jahre später glaubst, ihm wiederzubegegnen?

Skyler ist noch ein Kind, als ihr bester Freund Matthew in einem See ertrinkt. Doch er ...

Inhalt:
Was würdest du tun, wenn dein bester Freund ertrinkt und du Jahre später glaubst, ihm wiederzubegegnen?

Skyler ist noch ein Kind, als ihr bester Freund Matthew in einem See ertrinkt. Doch er hört nie auf, sie weiter zu begleiten. Halluziniert sie oder fängt sie sogar an, verrückt zu werden, wie ihre Mitschüler behaupten?

Als Skyler durch eine Verkettung von Unglücksfällen ihre Heimatstadt verlässt, trifft sie auf Damian. Einen Jungen, der dem toten Matthew erschreckend ähnlich sieht und sie stark an ihren besten Freund erinnert. Mit nur zwei Unterschieden: Damian ist am Leben. Und: Er ist leider ein Idiot. Aber dennoch gibt es etwas, das die beiden zu verbinden scheint …“



Schreibstil/Art:
Die gefühlvolle, erfrischende und eindringliche Schreibweise hat mir in diesem Buch besonders gut gefallen. Skyler, aus dessen Sicht wir auch lesen, ist ein sehr emotionales Mädchen. Ihre Gefühle sowie die Trauer um ihren verlorenen besten Freund Matt hat mich ebenfalls mitgenommen. Gekonnt werden aber auch viele andere wichtige Thematiken angesprochen bspw. Mobbing, Outing, Freundschaft, …

Die Beschreibungen in diesem Buch sind so bildhaft, dass sich die ganze Geschichte wie ein Kino in meinem Kopf abgespielt hat. Jeder Charakter hat den richtigen Platz hier gefunden.



Fazit:
Das erste Werk der jungen Autorin hat mir durchweg gefallen, gut unterhalten, mich oftmals dahinschmelzen und mit Sky mitleiden lassen. Viele raffinierte und putzige Momente haben mich zum schmunzeln gebracht und mir die Lesezeit versüßt.
Auch wenn hier viele bedrückende und schwierige Themen zur Sprache kommen, wird man als Leser nicht erdrückt oder anderweitig unzufrieden. Die Leichtigkeit sowie der roten Faden ziehen sich durch das ganze Buch.

Eine klare Empfehlung meinerseits! Ich freue mich auf weitere Werke von Clara Blais.

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Veröffentlicht am 24.01.2021

Kritikloses Entertainment

Wenn Schweigen tötet
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Inhalt:
„Nina kann Maggie niemals verzeihen, was sie getan hat. Und sie kann sie niemals gehen lassen.

Jeden zweiten Abend essen Maggie und Nina zusammen. Wenn sie fertig sind, bringt Nina Maggie zurück ...

Inhalt:
„Nina kann Maggie niemals verzeihen, was sie getan hat. Und sie kann sie niemals gehen lassen.

Jeden zweiten Abend essen Maggie und Nina zusammen. Wenn sie fertig sind, bringt Nina Maggie zurück in ihr Zimmer im Dachgeschoss und legt sie in Ketten. Denn Maggie hat Dinge getan, die unverzeihlich sind, und jetzt bezahlt sie den Preis dafür.
Aber in der Vergangenheit gibt es vieles, was Nina nicht weiß, und Maggie wird dafür sorgen, dass es so bleibt – auch wenn es sie tötet. Denn in diesem Haus ist die Wahrheit gefährlicher als jede Lüge.“


Schreibstil/Art:
John Marrs Enthüllungen in diesem genialen Thriller scheinen zunächst harmlos und verständlich zu sein. Doch nach und nach kommen immer mehr Infos ans Licht, die es echt in sich haben. Die surreale und skurrile Situation erschafft erstmal ein seltsames Bild der beiden Frauen. Man fragt sich als Leser was denn so schlimmes passiert sein kann, dass eine Person in Ketten gefangen wird. 



Aufgrund der wechselnden Erzählperspektive schwankt die Sympathie von Kapitel zu Kapitel - richtig gut gemacht! Die Wut und Hassgefühle schaukeln sich hoch, man spürt die bedrohliche Atmosphäre und ist völlig gefesselt. Das Erzähltempo ist genau richtig, denn die Rückblicke in die Vergangenheit ergänzen sich perfekt mit der Gegenwart.


Fazit:
„Manchmal kennen wir die Menschen nicht, von denen wir glauben, dass wir ihnen am nächsten stehen.“


Ähm, Entschuldigung aber was ist denn das für ein geiler Thriller!?
Das Setting, die Protagonisten, der Schreibstil, die koabhängige Beziehung,… alles passt einfach gut zusammen. Wenn ich nicht lesen konnte, war ich gedanklich immer bei Nina und Maggie. Mein Kopfkino war also immer an, weil ich unbedingt wissen wollte, welche Gründe hinter alldem stecken. Jede Aufdeckung konnte ich nicht fassen und hinterließ mich schockiert und entsetzt zurück. Menschliche Abgründe enthüllen die vorgetäuschten Gefühle. Die blinde Wut brodelte und das echt heftig. Mein Verständnis und Instinkt war sehr sprunghaft und änderte sich mehrmals und genauso liebe ich es!

Ich denke es ist klar, dass ich das Buch definitiv weiterempfehlen kann.

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Veröffentlicht am 19.01.2021

Belehrend, aufschlussreich und berührend

Wenn der Sommer kommt, tanzen die Träume
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Inhalt:
„Die 18-jährige Selma ist eine lebenslustige junge Frau. Vor ihr liegt ein Sommer voller Träume, gerade hat sie Abitur gemacht und schmiedet Pläne für die Zukunft. Doch dann schlägt das Schicksal ...

Inhalt:
„Die 18-jährige Selma ist eine lebenslustige junge Frau. Vor ihr liegt ein Sommer voller Träume, gerade hat sie Abitur gemacht und schmiedet Pläne für die Zukunft. Doch dann schlägt das Schicksal erbarmungslos zu: Bei einem tragischen Verkehrsunfall verliert Selma ihr Augenlicht. Für die junge Frau bricht eine Welt zusammen. Nur schwer findet sie sich in ihrem neuen Leben als Blinde zurecht. Und immer wieder hadert Selma mit denselben Fragen: Warum ist das Leben so ungerecht? Woher nehme ich den Mut zum Leben? Und gibt es das Unsichtbare hinter den sichtbaren Dingen?

Als sie mit den Bewohnern eines nahegelegenen Seniorenheims ins Gespräch kommt, erhält Selma unverhofft Antworten. Die Alten erzählen aus ihrem Leben, berichten von Krisen und Schicksalsschlägen, aber auch von der Kraft des Neuanfangs. Tief berührt von der Weisheit ihrer Worte, fasst Selma langsam den Mut, ihr Leben wieder in die Hand zu nehmen. Und dann, genau ein Jahr nach ihrem Unfall, kehren mit dem Sommer auch Selmas Träume zurück ...

Die einfühlsame Geschichte einer jungen Frau, die sich tapfer zurück ins Leben kämpft.“


Schreibstil/Art:
Selmas Emotionen konnte ich die ganze Zeit über sehr gut nachvollziehen. Dass ihre Welt nach dem tragischen Verkehrsunfall zusammenbricht, ist dank dem bildhaften Stil und der Ich-Perspektive sofort ersichtlich. Die Suche nach den Fehlern bei sich und die Schuldzuweisungen auf die anderen, erschaffen einen authentischen Eindruck der Gesamtsituation. Ihr Leidensweg, die Verzweiflung und der Kampf aus der aussichtslosen Lage habe ich bangend mitverfolgt.

Kreativ und belehrend fand ich auch die tollen Erzählungen der Bewohner aus dem Seniorenheim. Hier konnte nicht nur Selma sinn- und wertvolle Informationen für sich gewinnen. Auch ich durfte solch eine Erfahrung mal machen und finde Lebensgeschichten aus einem anderen Zeitalter total spannend und interessant. Kann ich jedem nur empfehlen!


Fazit:
Felix Leibrock hat es geschafft mich mit seiner ruhigen Erzählstimme auf Selmas Reise mitzunehmen. Nichts wirkte aufgesetzt, die Charaktere waren alle sehr herzlich und zuvorkommend. Das Feingefühl für eine Blinde Protagonistin und ihre Gefühlswelt konnte ich die ganze Zeit über sehr gut nachempfinden. Aufklärungen zu bestimmten Hilfsmitteln oder beklemmenden Situationen sind sehr informativ gewesen.

Sätze wie: „… meine Seele ist eine düstere Zelle ohne ein Fenster zu Außenwelt.“ oder „Sehnsucht nach Liebe, nach einem Leben, dass die innere Kälte und Leere überwindet.“ sind sehr Waise und verdeutlichen nur noch mehr die Gefühle.

Eine Erzählung für Hoffende – dem stimme ich zu!

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