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Veröffentlicht am 15.02.2021

Ein toller Reihenauftakt

Die Frauen von Gut Falkensee
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4.5 Sterne

Charlotte von Bargelow wächst auf dem Gut ihrer Eltern in Westpreußen auf. 1904 studiert Charlotte in Paris, kommt aber wegen der Hochzeitsfeier ihrer Schwester nach Gut Falkensee zurück. Dort ...

4.5 Sterne

Charlotte von Bargelow wächst auf dem Gut ihrer Eltern in Westpreußen auf. 1904 studiert Charlotte in Paris, kommt aber wegen der Hochzeitsfeier ihrer Schwester nach Gut Falkensee zurück. Dort erfährt sie vom Ernst der Lage: das Gut steht kurz vor dem Ruin. Nur eine Heirat Charlottes mit einem wohlhabenden Ehemann kann das Gut noch retten. Ausgerechnet jetzt lernt die junge Frau den Polen Karol kennen. Doch diese Liebe darf nicht sein ...

Dies ist wirklich eine wunderbare Familiensaga um die Herrschaften und Dienstboten vom Gut Falkensee! Nicht die Liebesgeschichte steht hier im Vordergrund, wie man vielleicht vermuten würde, sondern das Leben mit allen Ängsten und Sorgen auf dem Gut! Daher ist das Buch meines Erachtens auch Ideal von Fans der berühmten Fernsehserie "Downton Abbey".

Protagonistin ist die wunderbare Charlotte, die ihrer Zeit voraus ist, studiert und sich für Politik interessiert! Am liebsten würde sie das Gut nach ihrem Vater leiten, dies ist aber 1904 unmöglich für eine Frau. Charlotte ist wunderbar authentisch und liebenswert, ihre Handlungen sind meist nachvollziehbar und ich habe es genossen sie auf dem Gut zu begleiten!

Mit auf dem Gut leben auch ihre eher selbstsüchtige Schwester Alice, die gut gezeichnet war mit ihren Prinzesschen-Allüren, aber mir als Leser nicht sympatisch war. Und ihr Bruder Frederick der schwerkrank ist. Er war einer meiner Lieblingscharaktere im Buch mit seinem liebevollen Wesen. Ausserdem hat sein Handlungsstrang der Geschichte zusätzlich Spannung verliehen.

Aber auch die Dienstboten des Hauses bekommen ihren Handlungsstrang,vorallem das Kindermädchen der Familie und eine Dienerin die mit Charlotte seit der Kindheit befreundet ist. Den Strang der Dienerin hätte ich gern etwas ausführlicher gelesen.

Mit einem Charakter hatte ich leider sehr lange meine Probleme, das war Karol. Er hat so eine reizende Tante die ich sehr mochte, aber mit ihm selber wurde ich lange Zeit nicht warm. Er hatte Charlotte gegenüber oft so eine provozierende Art an sich und redete ohne zu überlegen bzw hatte teilweise seltsame Standpunkte. Das Ende des Buches las sich auch etwas konstruiert wie der Weg quasi "frei" gemacht wurde, hat mir nicht ganz so gut gefallen.

Alles in allem aber ein ganz wunderbares Buch mit einem ganz tollen Schreibstil der die Seiten nur so dahin fliegen lässt! Das Leben auf dem Gut, das eintauchen in die andere Zeit, haben mir sehr gut gefallen! Nur Karols Charakter und das Ende hätte ich mir etwas anders gewünscht.

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Veröffentlicht am 02.02.2021

Kein typisches Pferdemädchenbuch, sehr mystisch

Nordstern – Der Ruf der freien Pferde
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Die 14jährige Erla wandert 1949 mit ihrer Mutter nach Island aus. Ihr Vater starb im zweiten Weltkrieg, und in Island wollen beide nun ihr Glück versuchen. Erla hatte es nie leicht, denn sie ...

Die 14jährige Erla wandert 1949 mit ihrer Mutter nach Island aus. Ihr Vater starb im zweiten Weltkrieg, und in Island wollen beide nun ihr Glück versuchen. Erla hatte es nie leicht, denn sie sieht Wesen, die andere nicht sehen können, gleich in Island angekommen geht es auch hier wieder los und sie sieht Wesen vom andern Volk. Als wären das nicht Sorgen genug, werden ihre Mutter und sie auf Island getrennt und sie kommt bei einer mürrischen Bauernfamilie unter, die Erla unfreundlich behandeln und rund um die Uhr arbeiten lassen. Ein bisschen Freude findet das Mädchen nur in der Schimmelstute Drifa und dem geheimnisvollen Floki.

Vorab, das Buch ist für für Mädchen ab 12 Jahren empfohlenen, und dies hat seinen Grund! Vom Cover könnte man auf eine "heile Mädchen und Pferde Geschichte" schließen, aber das Buch ist sehr mystisch und stellenweise auch brutal beschrieben. Deshalb bitte junge Mädchen das Buch nicht allein lesen lassen, die Altersempfehlung hat hier seinen Grund.

Das Buch ist in einem wunderschönen, märchenhaften, und oft auch mystischen Stil geschrieben, die Beschreibungen der Insel, diese Rauheit und Wildheit, kommen im Buch wunderbar rüber! Erla war mir von Anfang an sehr sympatisch, ich habe sie schnell ins Herz geschlossen, denn ihre Liebe zu den Tieren ist von Anfang an sehr authentisch beschrieben!

Erla hat es in ihrem neuen Haushalt nicht leicht, ihre Mutter auf einem anderen Hof, sie versteht die isländische Sprache nicht, die Familie ist sehr kühl zu ihr.. die Einsamkeit wird gut beschrieben, ist sehr greifbar und mitunter auch düster! Aber auch das märchenhafte und mystische des Landes kommt im Buch wunderbar zur Geltung, dies sollte man als Leser auch unbedingt mögen!

Die Handlung war spannend und unvorhersehbar, es war aber kein reines Pferdebuch, diese spielen wirklich nur eine Nebenrolle! Vielmehr geht es im Buch darum, wie sich Erla nach und nach in Island 1949 zurecht findet und um die fremden Wesen. Schade finde ich den Cliffhanger am Ende des Buches. Gerade in einem Kinder-und Jugendbuch finde ich das immer etwas unglücklich, ist aber natürlich nur meine persönliche Meinung.

Fazit: Ein tolles Buch über die bezaubernde aber auch raue Insel, das ich älteren! Kindern und Jugendlichen empfehlen kann, die sich für Island und seine Mythen interessieren.

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Veröffentlicht am 23.01.2021

Gelungener Auftakt der Krimi-Reihe!

Die siebte Zeugin
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In Berlin-Charlottenburg ereignet sich eines morgens in einer Bäckerei eine Tragödie: aus dem nichts taucht ein Mann auf und feuert mehrere Schüsse ab! Ein Mensch stirbt. Der Täter steht schnell ...

In Berlin-Charlottenburg ereignet sich eines morgens in einer Bäckerei eine Tragödie: aus dem nichts taucht ein Mann auf und feuert mehrere Schüsse ab! Ein Mensch stirbt. Der Täter steht schnell fest, es ist der Beamte Nikolas Nölting, liebender Familienvater. Was hat ihn zu dieser Tat gebracht? Der Anwalt Rocco Eberhardt übernimmt den Fall, Nikolas Nölting aber schweigt über die Tat...

Dieser Auftakt der Krimireihe rund um Rocco Eberhardt besticht vorallem, weil der Fall sehr authentisch und realistisch dargestellt wird! Man merkt dem ganzen Buch an, dass sich die beiden Autoren in der Welt des Gerichts und der Forensik bewegen, denn Florian Schwieker hat viele Jahre selbst als Strafverteidiger gearbeitet, Tsokos ist Professor der Rechtsmedizin und sollte vielen Krimilesern durch die Zusammenarbeit mit Sebastian Fitzek ein Begriff sein.

Ich habe das Buch gern gelesen und auch wenn der Täter bekannt ist, war es spannend das Motiv nach und nach herauszufinden, auch wenn ich schon relativ früh eine Grundahnung hatte. Ich fand es interessant die Zeugenaussagen anzuhören und herauszufiltern was wichtig sein könnte. Gegen Ende nimmt eine Nebenhandlung dann nochmal eine unerwartete Wendung, mit der ich nicht gerechnet habe.

Rocco Eberhardt ist ein sympatischer junger Mann, der sich sehr für seinen Mandanten einsetzt, hat aber auch privat ein paar Probleme. Diese hätte man meiner Meinung nach weglassen können, da sich dadurch kurze Längen entwickelt haben. Dr. Justus Jarmer, der Gerichtsmediziner, ist mir sehr sympatisch gewesen in seiner Denkweise, leider erfährt man von ihm in diesem Buch aber noch relativ wenig.

Einen Stern Abzug erhält das Buch von mir, da es in der Mitte des Buches die ein-oder andere Länge gab, Anfang und Ende des Buches haben mir dafür umso besser gefallen! Das Buch erhält deshalb von mir 4 Sterne und eine Leseempfehlung für Krimifans.

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Veröffentlicht am 20.01.2021

Die ganze Vielfalt der Miniaturen

Das Universum in der Westentasche – Die große Welt der kleinen Dinge
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Seit ich vor einigen Jahren von meinem Mann und seinem Sohn "genötigt" worden bin mit ins Miniaturwunderland Hamburg zu kommen, bin ich fasziniert von der Welt der kleinen Dinge. Davor dachte ich tatsächlich ...

Seit ich vor einigen Jahren von meinem Mann und seinem Sohn "genötigt" worden bin mit ins Miniaturwunderland Hamburg zu kommen, bin ich fasziniert von der Welt der kleinen Dinge. Davor dachte ich tatsächlich "Oh neee, ich muss keine kilometerlangen Eisenbahnen ansehen, die durch den Raum fahren"-aber es ist so viel mehr!! Sobald ich in den Raum gekommen war, war ich fasziniert und habe gestaunt: winzig kleine Bahnhöfe, ein Minischloss, Berge und Täler im Zwergenformat-es war einfach wundervoll, und mit jedem Blick gab es eine neue Überraschung zu finden!

Simon Garfield hat mit diesem Buch eine grosse Bandbreite an Miniaturen und Menschen vorgestellt, die an diesen kleinen Welten arbeiten! Miniaturdörfer, winzige Gemälde innerhalb vom grossen "Original", Eiffeltürme und Schlachtschiffe aus Zahnstochern und Streichhölzern, Puppenhäuser und noch vieles mehr! Mal erscheint diese kleine Welt süss und entzückend, wie das wundervolle Puppenhaus der Queen Vikoria, dann aber auch düster wenn Szenen aus Konzentrationslagern oder auch ein Mord mit winzig kleinen Figuren dargestellt werden! Es gibt im Buch sehr viel zu entdecken und zu staunen, vom Flohzirkus bishin zu Disneys Schneewittchen und den sieben Zwergen auf einer kleinen Nadel.

Auch im Weltgeschehen sind die kleinen Miniaturen nicht unwichtig, haben sie den Menschen doch in aller Deutlichkeit gezeigt, wie eng ein Sklavenschiff sein kann, oder wie die Schlacht um Waterloo wirklich ausgegangen ist!

Ich war von diesem Buch und vorallem der Vielfalt der Miniaturen sehr fasziniert und hatte meine Freude daran! Der Schreibstil war mir teilweise etwas zu trocken, da es eben einfach ein "Sachbuch" ist, und ich hätte mir noch viel mehr Fotos gewünscht-hier bleibt dem Leser dann aber die Chance, alles erwähnte im Buch zu googeln!

Fazit: Für Menschen, die von Miniaturen fasziniert sind und mehr über die ganze Bandbreite erfahren möchten, sind hier genau richtig!

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Veröffentlicht am 20.01.2021

Für Zirkus-und Freizeitparkfans

Das geheimnisvolle Verschwinden von Toni Malloni
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Im Buch findet Toni Malloni auf dem Dachboden ein paar alte Sachen seines Großvaters. Dieser war ein Zaubertrick-Künster, bis er eines Tages bei einem Trick seinen Zillinder aufsetzte und darin auf nimmerwiedersehen ...

Im Buch findet Toni Malloni auf dem Dachboden ein paar alte Sachen seines Großvaters. Dieser war ein Zaubertrick-Künster, bis er eines Tages bei einem Trick seinen Zillinder aufsetzte und darin auf nimmerwiedersehen veschwand. Toni setzt den Zillinder ebenfalls auf-und landet in Malloniland, etwas zwischen Freizeitpark und Zirkus. Dort lernt er verschiedene Zirkusleute kennen, muss über sich selbst hinaus wachsen und das verschwinden seines Großvaters aufklären.

Zuerst bin ich auf das Buch des Covers wegen aufmerksam geworden, es ist wirklich wunderschön und sehr passend zum Buch. Die Geschichte liest sich schnell und bleibt kindgerecht. Toni Malloni ist ein Kind, welches kein großes Selbstvertrauen hat. In der Geschichte und durch die Menschen im Zirkus lernt er, über sich heraus zu wachsen, mutig zu sein, und seine Fantasie zu entfalten!

Das Buch ist vorallem für Leser empfehlenswert, die gern über Zauberkünster, Zirkus und Freizeitparks lesen. Die Figuren sind schon etwas skurril, ebenso wie die ganze Geschichte. Manches liest sich ähnlich wundersam wie Alice im Wunderland. Trotzdem können Kinder in der Geschichte auch lernen, wie man zu sich selbst finden kann und mehr Selbstvertrauen bekommt.

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