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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.04.2021

Spannender und fantasievoller Auftakt der Trilogie

Goldene Flammen
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Solange Alina zurück denken kann, ist Malyen ihr bester Freund, beide sind im Waisenhaus aufgewachsen und auch gemeinsam in die erste Armee von Ravka eingetreten. Doch während Mal sich einen Namen als ...

Solange Alina zurück denken kann, ist Malyen ihr bester Freund, beide sind im Waisenhaus aufgewachsen und auch gemeinsam in die erste Armee von Ravka eingetreten. Doch während Mal sich einen Namen als erfolgreicher Fährtensucher macht, bleibt sie eine unscheinbare Kartografin. Erst als Mals Leben auf dem Spiel steht, brechen ungeahnte magische Kräfte aus Alina hervor und sie wird zur Ausbildung in den Palast der magiebegabten Grisha gebracht. Lange Zeit ahnt sie nicht, welche Pläne der Dunkle, der die Grisha anführt, verfolgt.

"Goldene Flammen" von Leigh Bardugo ist der erste Teil der Trilogie "Legenden der Grisha" und hat mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt. Die Fantasy-Welt, in der die Handlung angesiedelt ist, erinnert an das russische Zarenreich, auch viele Begriffe scheinen an der russischen Sprache angelehnt zu sein. Alina ist eine sympathische Protagonistin, die Anfangs noch sehr naiv wirkt - nicht verwunderlich, wenn ich bedenke, dass sie nur das abgeschiedene Leben im Waisenhaus und später in der Kartografeneinheit der Armee kennt. Sie und auch alle anderen Figuren sind umfassend beschrieben, so dass ich mir von allen Personen ein gutes Bild machen konnte.

Der Spannungsbogen hat sich meiner Meinung nach konsequent durch die gesamte Geschichte gezogen, den Schreibstil der Autorin habe ich als sehr mitreißend und fesselnd empfunden. Und auch wenn im Lauf der Handlung eine in Fantasy-Romanen inzwischen regelmäßig eingearbeitete emotionale Dreiecksgeschichte aufgeblitzt ist, fand ich, dass sich das Buch aus der Masse der gängigen fantastischen Literatur heraus hebt. Wie es sich für einen Reihenauftakt gehört, endet der Roman so spannend, dass ich froh war, den zweiten Band schon parat liegen zu haben. Insgesamt hat mich die Geschichte wunderbar unterhalten und ich gebe dafür sehr gern eine Leseempfehlung.

Fazit: Farbenfroh und fantasievoll beschreibt Leigh Bardugo die Welt der Grisha, das Buch hat mich sofort in seinen Bann gezogen und bis zur letzten Seite nicht mehr los gelassen, so dass ich das fantastische Leseerlebnis gern weiter empfehle.

Veröffentlicht am 08.04.2021

Sommer an der Ostsee, Wohlfühlatmosphäre und Romantik

Bernsteinsommer
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Christina betreibt eine kleines Café, doch gerade schlagen die Probleme beinahe über ihr zusammen. Ihr an Alzheimer erkrankter Vater verliert sich immer mehr, der Exmann drängt auf schnelle Abwicklung ...

Christina betreibt eine kleines Café, doch gerade schlagen die Probleme beinahe über ihr zusammen. Ihr an Alzheimer erkrankter Vater verliert sich immer mehr, der Exmann drängt auf schnelle Abwicklung der Scheidungsformalitäten und im Café gibt es einen Rohrbruch, der größere Reparaturen nach sich zieht. Ein Lichtblick ist das Wiedersehen mit Lukas, der schon seit Jahren in Christina verliebt ist. Und in den Bildermappen ihres Vaters findet Christina wunderbare Gemälde - um der begabten Malerin unter ihren Vorfahren auf die Spur zu kommen, reist Christina spontan auf die Insel Rügen.

"Bernsteinsommer" von Anne Barns ist ein Roman, der Wohlfühlatmosphäre mit bringt und mir von der ersten bis zur letzten Seite ein angenehmes Leseerlebnis geboten hat. Da ich bereits einige Romane der Autorin kenne, hatte ich es nicht anders erwartet, ihr Schreibstil ist immer wieder wunderbar zu lesen und es macht Spaß, ihre sympathische Protagonistin zu begleiten. Auch der Hintergrund ist liebevoll beschrieben, so dass mich die Geschichte direkt an die Ostsee versetzt und dabei auch in Urlaubsstimmung gebracht hat. Anne Barns gelingt es immer wieder, trotz aller Probleme, mit denen sich die Protagonistin herum schlägt, das Positive in den Vordergrund zu stellen und ihre Leser nach Beendigung der Lektüre rundum zufrieden zurück zu lassen.

Auch die Personen um Christina herum sind gewohnt umfassend und liebenswert dargestellt. Besonders gefreut habe ich mich, die Figuren aus "Drei Schwestern am Meer" und "Eisblumenwinter" wieder zu treffen, denn die Cousine von Christinas Papa ist Thea, die Nachbarin von Oma Anni aus den genannten Büchern. Gekrönt wird die Erzählung durch die Beschreibung der kulinarischen Köstlichkeiten, wie immer sind im Anhang einige Rezepte beigefügt, die zum Nachmachen animieren. Damit bietet dieser Roman entspannte Unterhaltung, bei der auch die Romantik nicht zu kurz kommt und ich spreche dafür sehr gern eine Leseempfehlung aus.

Fazit: Wie ich es von Anne Barns kenne, bringt auch dieses Buch eine wundervolle Mischung aus Familiengeschichte, Romantik und süßen Leckereien mit sich, Wohlfühlatmosphäre ist garantiert, so dass ich den Roman gern weiter empfehle.

Veröffentlicht am 06.04.2021

Vom harten Leben auf einer Hallig

Die Farbe des Nordwinds
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Obwohl Ellen als Teenager nur kurz auf der Hallig gelebt hat, weiß sie, dass hier ihre Seelenheimat ist und nach zwanzig Jahren kehrt sie endlich zurück. Liske, die damals wie eine Schwester für sie war, ...

Obwohl Ellen als Teenager nur kurz auf der Hallig gelebt hat, weiß sie, dass hier ihre Seelenheimat ist und nach zwanzig Jahren kehrt sie endlich zurück. Liske, die damals wie eine Schwester für sie war, ist wenig begeistert, doch Ellen ist fest entschlossen, sich in das Halligleben zu integrieren. Zweihundert Jahre zuvor berichtet ein zunächst namenloser Erzähler vom harten Alltag der Halligbauern und von der nicht zu unterschätzenden Gefahr durch die Nordsee.

"Die Farbe des Nordwinds" von Klara Jahn hat mich trotz der ruhig gehaltenen Erzählweise von der ersten bis zur letzten Seite in seinen Bann gezogen. Die Handlung wechselt zwischen zwei Zeitebenen und am Anfang scheint es keine Verbindung von Ellen zum namenlosen Erzähler in der Vergangenheit zu geben, doch im Lauf der Geschichte sind immer mehr Parallelen erkennbar. Beide Protagonisten sind eher verschlossen und tragen ihre Kämpfe oft innerlich aus, dennoch hatte ich nie das Gefühl, keine Verbindung zu ihnen zu bekommen. Auch die Figuren in ihrem Umfeld hat die Autorin anschaulich beschrieben, so dass ich mir alle Personen gut vorstellen konnte.

Mit besonderer Liebe ist die Halligumgebung dargestellt, sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart fängt Klara Jahn die jeweilige Stimmung authentisch ein, mich in das Buch zu vertiefen hat das Gefühl eines kleinen Urlaubs an der Nordsee mitgebracht. Auch reale historische Ereignisse, wie die große Sturmflut im Jahr 1825 sind in die Erzählung eingeflossen und machen deutlich, dass Halligschutz damals wie heute ein wichtiges Thema sind, an dem sich die Geister jetzt genau so wie früher scheiden. Für mich hat die Geschichte ein wunderbares Leseerlebnis mit Nordseefeeling bedeutet, deshalb gebe ich sehr gern eine Leseempfehlung.

Fazit: Die ruhig und dabei kraftvoll erzählte Geschichte zeigt das nicht immer einfache Leben der Menschen auf einer Hallig, sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart stellt die Nordsee eine Bedrohung dar, die immer wieder unterschätzt wird. Das Leben zwischen Idylle und Naturgewalten zeigt die Autorin in bildgewaltiger Sprache, dieses beeindruckende Buch empfehle ich sehr gern weiter.

Veröffentlicht am 31.03.2021

Spannende Fortsetzung, die neugierig auf das Finale macht

Kaleidra - Wer die Seele berührt
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Emilia findet sich in der Gewalt des Quecksilberordens unter Führung des eiskalten Professor Avalanche wieder, Ben wurde ebenfalls gefangen genommen. Sie sollen mit einem Ordensmitglied der Quecks den ...

Emilia findet sich in der Gewalt des Quecksilberordens unter Führung des eiskalten Professor Avalanche wieder, Ben wurde ebenfalls gefangen genommen. Sie sollen mit einem Ordensmitglied der Quecks den Tria-Bund schließen und das Wasser des Lebens herstellen, doch das läuft nicht ganz ab, wie der Professor es geplant hatte und so zwingt er Emilia und Ben, nach Kaleidra zu reisen - eine Welt, die nur aus Elementen besteht und die für jedes lebende Wesen äußerst gefährlich ist.

"Kaleidra - Wer die Seele berührt" von Kira Licht ist der zweite Teil einer Trilogie, zum Verständnis ist es unabdingbar, zunächst den Vorgängerband gelesen zu haben, da die Handlung direkt darauf aufbaut. Mich hatte schon der erste Band schnell in seinen Bann gezogen und auch die Fortsetzung konnte mich wieder fesseln und begeistern. Die Protagonisten Emilia und Ben sind mir sympathisch und es hat Spaß gemacht, sie bei ihren neuen Abenteuern zu begleiten, bekannte Figuren aus ihrem Umfeld wieder zu treffen und auch neue Personen kennen zu lernen.

Kira Lichts Schreibstil kenne und liebe ich schon aus einigen anderen Büchern und erneut hat mich hier die umfassende Darstellung ihrer Figuren und auch die detaillierte Beschreibung des Hintergrunds fasziniert und bezaubert. Immer wieder bin ich begeistert über den Ideenreichtum der Autorin, die fantasievolle Handlung bringt wieder einige Überraschungen mit sich, so dass ich das Buch bis zur letzten Seite kaum aus der Hand legen mochte. Da es noch einen dritten Band geben wird, hat es mich nicht verwundert, dass der Roman mit einem Cliffhanger endet, der die Wartezeit bis zum Erscheinungstermin des Finales noch ewig lang erscheinen lässt. Für dieses fesselnde Fantasy-Erlebnis gebe ich sehr gern eine Leseempfehlung.

Fazit: Der zweite Band der Kaleidra-Trilogie ist genau so spannend und fantasievoll geschrieben, wie sein Vorgänger, das offene Ende macht neugierig auf den Abschlussband. Mich hat das Buch auf ganzer Linie überzeugt und ich empfehle es gern weiter.

Veröffentlicht am 29.03.2021

Spannender Regionalkrimi im Havelgebiet

Finstere Havel
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Melanie Berndt wird tot in ihrem Auto gefunden, das in die Havel gerollt war - KHK Toni Sanftleben muss nun herausfinden, ob ihr Tod ein Unfall, Selbstmord oder Mord war. Verdächtige gibt es genug, sei ...

Melanie Berndt wird tot in ihrem Auto gefunden, das in die Havel gerollt war - KHK Toni Sanftleben muss nun herausfinden, ob ihr Tod ein Unfall, Selbstmord oder Mord war. Verdächtige gibt es genug, sei es der Ex-Mann, der das Ende der Beziehung nicht akzeptiert, der übergriffige Chef oder der gewaltbereite Nachbar. Und auch innerhalb von Tonis Team geht es gerade drunter und drüber, sowohl Gesa als auch Phong haben mit Gefühlen zu kämpfen, die ihrer Konzentration bei der Arbeit im Weg stehen.....

"Finstere Havel" von Tim Pieper ist der fünfte Fall um Hauptkommissar Toni Sanftleben, der mich bis zum Schluss nicht mehr los gelassen hat. Der Fall ist in sich abgeschlossen, so dass das Buch auch ohne Kenntnis der Vorgängerbände gelesen werden kann. Für mich war es der erste Kontakt zu Tim Piepers Krimis, sein Ermittler war mir schnell sympathisch und neben der eigentlichen Krimihandlung erzählt der Autor genug aus Tonis Privatleben, so dass ich nun Lust bekommen habe, auch die anderen Teile der Reihe zu lesen - schon um die Vorgeschichte um Toni Sanftleben und seine Partnerin kennen zu lernen.

Besonders mag ich es, beim Lesen auch ein wenig die Region kennen zu lernen, die den Rahmen für die Handlung bildet, in diesem Fall das idyllisch anmutende Havelland. Wie es sich für einen guten Krimi gehört, hat sich die Spannung konsequent durch die Geschichte gezogen, bis zur Auflösung am Ende konnte ich mich in wilden Spekulationen ergehen, bin bereitwillig jeder vom Autor ausgelegten falschen Fährte gefolgt und wurde dann schließlich doch überrascht. Damit hat Tim Pieper einen Roman geschrieben, der ganz nach meinem Geschmack mit fesselnder Handlung, menschlichen (zum Glück nicht perfekten) Ermittlern und einer wunderbaren Landschaft im Hintergrund glänzt. Von der ersten bis zur letzten Seite wurde ich ganz wunderbar unterhalten und gebe daher gern eine Leseempfehlung.

Fazit. Tim Pieper vereint alles, was ich von einem unterhaltsamen Regionalkrimi erwarte, ich habe jede Leseminute genossen und empfehle das Buch gern weiter.