Ungewöhnliche Tierfreundschaften habe ich schon miterlebt. Warum soll sie es nicht auch Identitätskrisen im Tierreich geben wie in dieser Geschichte: „Herr K macht Wiau!“ von Frank Maria Reifenberg mit Illustrationen von Sonja Kurzbach, erschienen im Südpol-Verlag.

Inhalt: Herr K, alias Kater Kafka, Buchladenkater und Verlobter von Spitzmaus Mimosa, fühlt sich eines Morgens „anders“. Äußerlich ist nichts zu erkennen. Es kommt von innen. Obwohl Herr K weder bellen noch mit dem Schwanz wedeln kann, ist er sich sicher ein Hund zu sein. Dies kann er auch gleich beim Pokalspiel der Fußballmannschaft Union Hundewiese 05 gegen den 1. FC Stubentiger unter Beweis stellen.

Fazit: Ob „Herr K macht Wiau“ nun eine Katzengeschichte oder Hundegeschichte ist, ist ganz egal, denn sie ist auf jeden Fall ein Plädoyer dafür, unsere Einzigartigkeit nach außen zu tragen. Wir HABEN einen Körper, aber wir SIND noch so viel mehr. Es kann für Erwachsene als eine Anspielung auf Kafka’s Werk „Die Verwandlung“ verstanden werden. Auch wenn Kindern diese Tragweite nicht bekannt sein dürfte, können sie sich doch in Herr K hineinversetzen. Sie finden es nicht komisch, sondern lustig, dass Katze und Maus verlobt sind und ihre Konversationen hören sich wie die eines alten Ehepaares an: „Du hast eine andere?“… „Sie haben dir gekündigt?“, fragt Mimosa ( Zitat: S. 16 ). Als Kafka endlich mit der Sprache herausrückt, ist es auch ganz praktisch in einem Buchladen zu leben und es kommt zu weiteren origenellen Ideen seitens Mimosa. Und ganz wunderbar kennt die Liebe hier keine Grenzen. Bei den bunten Illustrationen fallen besonders die Gesichtsausdrücke der Tiere auf. „Herr K macht Wiau“ ist ein tierischer Lesespaß über Katzen, Hunde und eine Spitzmaus, der schon Kinder vermittelt so richtig zu sein, wie man ist. 💕

Bücher über Bienen kann man nie genug haben. Heute stelle ich euch dieses tolle #mitmachbuch vor: „Kennst du die Natur? - Bienen - Erforschen, Experimentieren, Basteln“ von Andrea Quigley, illustriert von Pau Morgan, erschienen im Bassermann-Verlag.

Inhalt: Neben erstaunlichem Sachwissen über die Biene, ihren Lebensraum und Wichtigkeit in der Natur, könnt ihr direkt in die praktische Umsetzung gehen: bastel zum Beispiel ein Nektarcafé, wodurch du herausfindest, welche Blumenfarbe die Bienen am liebsten mögen, oder mische deine eigenen Saatbomben und pflanze sie oder tanze den Bienentanz oder oder oder…

Fazit: „Stell dir vor, du wärst eine Biene!“, so beginnt die erste Seite im Buch wunderschön einstimmend auf die Thematik mit zwei kleinen Gedichten. Es geht weiter mit dem ersten Fossilienfund einer Wespe vor 100 Millionen Jahren bis zur heutigen Zeit, wo im Südwesten Chinas die Bienen leider schon ausgestorben sind und Bauern die Bestäubung übernehmen müssen. Ist das nicht furchtbar traurig?! Das Buch sensibilisiert Kinder ohne erhobenen Zeigefinder für das Thema und enthält zahlreiche Basteltipps und Experimente bereit. Dazu gibt es auch Schablonen am Ende, und in einem Glossar findet ihr wichtige Begriffe. Außerdem erfahrt ihr in zwei kleinen Geschichten, was Bienen mit Elefanten zu tun haben. Die bunten, vereinfachten Illustrationen passen wunderbar zur Zielgruppe. Das Thema Bienen wird hier nicht nur anschaulich erklärt, sondern durch zahlreiche Basteltipps greifbar gemacht und gehört in jedes Bücherregal. 💕

Wie findet ihr Drachengeschichten? Heute stelle ich euch diese vor: „Der Drache aus dem Pflaumenbaum“ von @lysandebellis mit Illustrationen von @sabinemarieillustration , erschienen bei @novamdbuchvertrieb

Klappentext: Der kleine Drache Funkel landet, nach einem missglückten Zauberversuch, in einem Garten in der Menschenwelt. Wie soll er nur zurückkehren in den Zauberwald? Doch dann trifft er Lisa, die ebenso einfallsreich wie mutig ist. Gemeinsam begeben sie sich auf eine abenteuerliche Reise zurück in den Zauberwald. Die Beiden treffen Hexen und Trolle, suchen einen Schatz und kämpfen gegen einen Lindwurm. Doch werden die Freunde auch das Weihnachtsfest retten können?

Vier spannende Abenteuer von Lisa und Funkel in einem Band.

Fazit: Den kleinen Drachen Funkel muss man einfach lieb haben. Alle vier Geschichte sind herzallerliebst, versprühen Fantasie und man möchte am liebsten auch gleich bei Protagonist Lisa, dem Eichhörnchen Hops und Funkel wohnen. Ich rate mit der ersten Geschichten zu beginnen, in der man erfährt, wie es zum Drachen im Pflaumenbaum kam, weil sie aufeinander aufbauen. Lisa empfängt Funkel mit offenem Herzen und gemeinsam erleben sie spannende Abenteuer. Dabei sind die Geschichte alle vier kindgerecht erzählt und haben kurze Kapitel mit fantasievollen Überschriften. Ich kann gar nicht sagen, welche Geschichte uns am besten gefallen hat. Alle beinhalten wertvolle Botschaften wie Mut, Freundschaft und Hilfsbereitschaft. Die schwarz-weiss Illustrationen sind so süß, dass man sich gar nicht daran satt sehen kann und an den Ausmalbilder von Sabine Marie Körfgen, die es bald kostenlos auf der Homepage der Autorin gibt, dürften Kindern besonderen Spaß haben. Ein wirklich wunderschön, illustrierter Sammelband zum Vor- und Selberlesen, den wir nur empfehlen können. 💕

Kommt ihr beim Anblick dieses Covers „Club der frechen Möwen“ von Usch Luhn mit Illustrationen von Daniela Kunkel und erschienen bei @edelkidsbooks nicht auch direkt in Ferienstimmung?

Inhalt: Die Geschwister Stella und Rosalie freuen sich auf die Ferien an der Nordsee, und schließen auch schnell Kontakt zum Inseljungen Enno. Doch die Unterkunft im „Haus Sturmmöwe“ trübt die Stimmung und dann verschwindet auch noch Kater Kasimir. Zusammen mit Naima und Elin gründen die drei den „Club der frechen Möwen“ und begeben sich nicht nur auf die Suche nach Kasimir, sondern ermitteln auch im Fall mehrerer verschwundenen Robbenjungen. Ob die Ferien doch noch ein Erfolg werden?

Fazit: Der Clubname kommt hier nicht von ungefähr. So unterschiedlich Enno und die vier Mädchen sind, so sind sie sich doch einig, alles im Sinne des Robbenschutzes zu tun. Zusammen sind sie ein tolles Team mit Clubordnung, einem ganz speziellen Hauptquartier und einer lustigen Parole. Spannend und lustig lesen sich die siebzehn Kapitel, bei denen die passende schwarz-weiss Illustrationen ein besonderer Augenschmaus sind. Kater Kasimir ist für mich der heimliche Star, da er das Inselleben in vollen Zügen genießt und auf seine Menschenkenntnis Verlass ist. Dieser Fall der Strandspürnasen ist zwar abgeschlossen, doch ich würde mich freuen, wenn es eine Fortsetzung gibt. „Der Club der frechen Möwen“ ist ein buntes Quintett mit dem Herz am rechten Fleck. 💕

Wo sind die Pferdefans? Heute stelle ich euch nämlich eine bezaubernde Pferdegeschichte, die mit richtigen Fotos illustriert ist, vor: „Ava & ihr Fohlen“ von Monika Lenz, erschienen im @cocavaverlag

Inhalt: Die fünfjährige Ava liebt Pferde über alles. Als Fohlen Ildstein geboren wird, verbringt Ava jede freie Minute bei ihm und die beiden werden richtig dicke Freunde. Doch eines Tages ist Ildstein verschwunden und Ava macht sich direkt auf die Suche…

Fazit: Eine warmherzige Bildergeschichte über Pferdeliebe, Freundschaft und Vertrauen. Das Highlight sind die zuckersüßen Fotos des Dreamteams und man kann dabei zusehen, wie schnell Ildstein groß wird. Doch die Geschichte zeigt auch, dass zur Tierliebe Dinge wie putzen und Pferdemist weg machen gehören. Außerdem weist die Glühbirne im Text darauf hin, dass es hier etwas zu lernen gibt, z.B. wissen wir jetzt, was ein Kardätsche ist, und mit was man Pferden eine ganz besondere Freude machen kann. Und vielleicht kennt ihr ja jemanden, den man mit diesem Buch eine ganz besondere Freude machen kann?