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Veröffentlicht am 06.05.2021

Tiefer Sumpf

Verhängnisvolles Lavandou (Ein-Leon-Ritter-Krimi 7)
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Die Schilderung eines grauenvollen Missbrauchs bildet den Auftakt zum neuen Fall in Leon Ritters Wahlheimat Le Lavandou. 25 Jahre nach diesen Ereignissen taucht plötzlich eine Kinderleiche am Strand auf, ...

Die Schilderung eines grauenvollen Missbrauchs bildet den Auftakt zum neuen Fall in Leon Ritters Wahlheimat Le Lavandou. 25 Jahre nach diesen Ereignissen taucht plötzlich eine Kinderleiche am Strand auf, und der Rechtsmediziner ist sich sicher, der Mörder ist kein Spontantäter, hat nicht zum ersten Mal ein Verbrechen begangen. Er folgt dem kleinen Wasserlauf und einem Schildkrötenei in ein Sumpfgebiet und fördert – mal in Zusammenarbeit mit der Polizei, mal im Alleingang einiges zu Tage. Als plötzlich mehrere gutsituierte Herren ebenfalls tot aufgefunden werden, ist ein Zusammenhang lange Zeit nicht klar ersichtlich, aber Ritter spürt, dass mehr hinter allem stecken muss. Mehr hinter den Mimosen im Mund der Opfer, mehr hinter einem kleinen gepflegten Grab eines Jungen, mehr hinter den Vorgängen in einem ehemaligen Kinderheim der katholischen Kirche…
Bereits zum siebten Mal lässt Autor Remy Eyssen seinen Rechtsmediziner Leon Ritter den Unterschied bei den Ermittlungen der provenzalischen Kriminalpolizei ausmachen. Mit seinem Gespür für Details und seiner Akribie, manchmal auch mit seiner Neigung sich über Hierarchien und Anweisungen hinweg zu setzen, gibt er auch im aktuellen Band der Reihe wieder entscheidende Hinweise zum Fall und erzwingt durch seine eigenständigen Aktionen ein Ergebnis herbei. Ob das nun sehr realistisch ist, oder nicht eigentlich ein wenig beleidigend für die Kriminalkommissare, deren eigentlicher Job das wäre – es ist in jedem Fall für den Leser angemessen spannend und unterhaltsam.
Ich finde, oft muss es doch gar nicht mehr sein: verlässliche Unterhaltung mit einem Krimi, einer Krimireihe, die einem über die Jahre ans Herz gewachsen ist, die gleichbleibende Qualität liefert. Stimmt die nicht, ist es natürlich müßig, aber dieses Gefühl habe ich bei der Lavandou-Reihe nicht. Weder habe ich das Gefühl zum wiederholten Male dasselbe Buch gelesen zu haben, noch sind die Fälle zu schematisch oder zu einfach. Ein bisschen Schauder ist schon auch immer dabei und am Ende löst sich natürlich alles eindeutig auf. Auf der anderen Seite reibe ich mich aber auch nicht an den Figuren oder erlebe ein Lesehighlight sondergleichen – ich lese einfach einen recht guten Krimi. Für mich passt das soweit.

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Veröffentlicht am 21.04.2021

Von Fasanen, Kühen und Wilddieben

Laudatio auf eine kaukasische Kuh
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Olgas Familie stammt aus Georgien, jedoch sind sie Pontos-Griechen. Seit vielen Jahren leben sie nun in München und leben je nach Generation ein mehr oder minder integriertes Leben. Geht es nach der Vorstellung ...

Olgas Familie stammt aus Georgien, jedoch sind sie Pontos-Griechen. Seit vielen Jahren leben sie nun in München und leben je nach Generation ein mehr oder minder integriertes Leben. Geht es nach der Vorstellung ihrer Eltern, wird auch Olga eher dem traditionellen Rollenbild entsprechen: früh heiraten, eine Familie gründen und einen Salon besitzen, der fortan als ungenutztes Wohnzimmer nicht mehr betreten wird. Den passenden Mann wird man schon für sie finden, dass auch er im besten Falle pontischer Grieche, zur Not auch Georgier sein wird, steht fest – außer für Olga. Sie wehrt alle Bestrebungen vehement ab, denn ihr Ziel ist ganz klar: Studieren und wenn sie heiratet, dann jemanden mit einem sehr sehr kurzen Nachnamen, der nicht auf -idis oder -villi endet.
Olga ist dabei aber innerlich doch furchtbar zerrissen. Einerseits, weiß sie ganz genau, was sie will: Ärztin werden und nicht den Vorstellungen ihrer Familie nach einer traditionellen griechisch oder georgischen Lebensplanung entsprechen, das Ganze aber ohne Jemanden zu enttäuschen. Ein Balanceakt zwischen zwei Welten, der nur zu Konflikten führen kann. Andererseits lässt sie sich auf Beziehungen ein, die sie doch eigentlich gar nicht will, nur um der Tendenz zur Paarbildung unter den Medizinerkollegen zu entsprechen. Dass auch das nur zu Problemen führen kann, liegt sofort auf der Hand, als dann plötzlich jemand auftaucht, der weder Arzt, noch Georgier, noch sonst irgendwie in Olgas Schema passt – und der beginnt nun zwischen ihren Welten zu wandern, mäandriert lustig und ungehemmt um Olga herum und in ihre Familie und ihr Leben hinein und hinterlässt Spuren, die irgendwann nicht mehr zu leugnen sind. Jack ist vom ersten Blick an verschossen in sie und legt eine Energie an den Tag, nun ja, Stalking ist dann vermutlich gar nicht sooo weit davon entfernt, aber seine Absichten sind ja gute, man entschuldigt es ihm. Diese Absichten führen ihn tatsächlich Olga hinterher nach Tiflis, noch tiefer in die familiären Strukturen, die georgische Landschaft und die kaukasische Rinderwelt und wie er hofft – in Olgas Herz hinein.
Die kaukasische Kuh hat wahrlich eine Laudatio verdient. Von Jack und Olga und auch von den Lesern. Im Grunde genommen ist es ein Liebesroman, der herrlich un-kitschig daherkommt, mit Humor und Herz und dabei aber auch ganz viel über Kultur und Leben in Georgien, oder spezieller der Pontos-Griechen, und sogar ein bisschen die mythologische Figur der Medea und Kuh-Anatomie vermittelt. Alle Figuren sind dabei, auch in ihren manchmal wahnwitzigen und skurrilen Charakteristiken, liebevoll und wertschätzend angelegt, amüsant – aber nicht platt, überzeichnet – aber nicht unangenehm stereotyp. Der Stil der Autorin ist flüssig und fesselnd, die wechselnden Perspektiven von Olga und Jack bringen den Plot ausgewogen und flott voran.
Fazit: eine humorvolle, leichte Geschichte, die aber doch mit einer Menge interessantem Wissen unterfüttert ist

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Veröffentlicht am 12.02.2021

Augusts Landschaftsentwicklung

Big Sky Country
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August wird in Michigan geboren, geschätzt Mitte der 1980er Jahre (das kann man aus seinem Alter zum Zeitpunkt von 9/11 herleiten, genannt wird es nicht). Seine Eltern sind sich nicht sehr ähnlich. Die ...

August wird in Michigan geboren, geschätzt Mitte der 1980er Jahre (das kann man aus seinem Alter zum Zeitpunkt von 9/11 herleiten, genannt wird es nicht). Seine Eltern sind sich nicht sehr ähnlich. Die Mutter aus gutem Haus, Studentin, der Vater Farmer. Und das wird August auch, ein Farmkind, dann ein junger Mann, der tief mit dem Landleben verwurzelt ist. Erst in Michigan auf dem väterlichen Hof, später dann in Montana, wo er mit seiner Mutter hinzieht, nachdem die Eltern sich endgültig trennen. Nebeneinander her gelebt hatten sie schon lange zuvor. Und allen Bestrebungen seiner Mutter zum Trotz, hat August erst einmal auch keine weiter gehenden Ambitionen. Zunächst kehrt er auch in den Ferien immer zum Vater zurück, später sucht er sich Arbeit auf wechselnden Höfen in den Rocky Mountains, löst sich von seiner Heimat im mittleren Westen. August ist ein verschlossener Mensch, etwas eigenbrötlerisch, merkwürdig leidenschaftslos für sein Tun und seine Umgebung. Er hat nicht viele Freunde, und die, die er hat, vor denen möchte man ihn warnen und ihn fernhalten. Aber er ist oft viel zu unbedarft. Aktionen gehen eigentlich nie von ihm selbst aus. Er stellt fest, wenn er sich bei etwas unwohl fühlt, wenn etwas moralisch oder rechtlich falsch ist, aber er reagiert oft erst mit einer gewissen Verzögerung, bevor er eine Änderung anstrebt. Und doch entwickelt er sich irgendwie irgendwann weiter und trifft Entscheidungen über Änderungen seines Lebens. In dem Sinne ist er metaphorisch mit der im Roman wichtigen Landschaft gleichzusetzen: eine Entwicklung, eine Veränderung findet statt, stetig, langsam, oft nicht auf den ersten Blick zu erkennen.
Insgesamt habe ich mit dem Roman zwei Probleme: ich weiß einfach nicht, was August jeweils weitergebracht hat, ihn zu Entscheidungen geführt hat. Ich fand die Schilderung seines Gefühlslebens, seine Wahrnehmung, seine Kommunikation, seine Interaktionen mit anderen immer gut angelegt und nachvollziehbar. Insbesondere das Motiv der Telefongespräche mit seinen Eltern, erst einmal kurz angebunden und belanglos erscheinend, aber eigentlich sehr tiefgründig und erhellend, richtig gut. Aber irgendwie hat mir das entscheidende Moment gefehlt, seine Entwicklung zu erkennen und nachvollziehen zu können. Was mich zum zweiten Punkt führt: ich glaube, dass man das im Roman erkennen kann – beim nächsten Lesen. Aber sollte ein Buch so angelegt sein, dass ich dies für nötig halte? Ich habe dieses Buch nicht schnell gelesen, ich habe mir Zeit gelassen und trotzdem dachte ich am Ende, dass mir eben irgendwie die Erkenntnis fehlt und kam zum Schluss, hätte ich über dieses Buch immer wieder Gespräche, Analysen geführt – oder würde es mit eben diesem Wissen ein zweites Mal lesen, wäre mein Verstehen größer.
Das ist für mich ein erheblicher Knackpunkt in der Bewertung. Um mich nicht falsch zu verstehen – das Buch ist nicht kompliziert geschrieben. Die Sprache ist klar, das Erzähltempo angemessen dem Thema und beides hat mir ausnehmend gut gefallen, aber irgendwie bedarf es einer eingehenderen Beschäftigung. Das ergibt im Ergebnis bei mir eine Bewertung von 3,5, die ich in diesem Fall auf 4 aufrunde. Ich sehe das Potential darin.

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Veröffentlicht am 11.11.2020

Schatten der Vergangenheit

Frostgrab
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Milla reist mit gemischten Gefühlen in die französischen Alpen. Zehn Jahre sind vergangen seit einem denkwürdigen Winter, zehn Jahre seit sie zuletzt auf einem Snowboard stand, sich auf die britischen ...

Milla reist mit gemischten Gefühlen in die französischen Alpen. Zehn Jahre sind vergangen seit einem denkwürdigen Winter, zehn Jahre seit sie zuletzt auf einem Snowboard stand, sich auf die britischen Meisterschaften vorbereitete. Es war damals ein ereignisreicher Winter, und Milla trägt seitdem mindestens ein Geheimnis mit sich herum. Nun hat Curtis vorgeschlagen, dass sich die alte Clique noch einmal zusammenfindet. Kein anderer hätte es geschafft, Milla in die Vergangenheit zu locken. Doch dann stellt sich heraus, alle anderen dachten von Milla eingeladen worden zu sein. Warum ist das Panoramahaus auf dem Gletscher verlassen, wer versucht hier ein perfides Spielchen mit den Freunden von damals zu treiben? Schnell wird klar, Milla scheint nicht die einzige mit einem Geheimnis zu sein und irgendwie beschleicht die fünf bald ein ungutes Gefühl, dass nicht nur ein Schatten der Vergangenheit auf ihrem Treffen liegt, sondern eine sehr reale Bedrohung. Doch wie kann das sein? Jeglicher menschliche Verstand spricht dagegen, aber von Rationalität war auch schon damals in der Gruppe nicht viel zu spüren.
In abwechselnden Rückblenden und Kapiteln des aktuellen Geschehens führt die Autorin den Leser zurück zu den Ereignissen auf dem Gletscher in jenem schicksalhaften Winter vor zehn Jahren und in der Gegenwart. Sie entfaltet die persönlichen Beziehungen, Animositäten und Intrigen damals und heute. Gleichzeitig gibt es sehr viel Einblick in die sportliche Welt des Snowboardens, aber so, dass es auch komplett Außenstehende wie mich interessant bleibt. Was mir insbesondere gut gefallen hat, war die detaillierte Charakterzeichnung der Freunde und der Spannungsbogen vor allem im ersten Teil, der mich wirklich an das Buch fesselte. Die ersten Stunden in der Hütte, die unerklärlichen Vorkommnisse, Misstrauen und Angst, das alles war sehr gut aufgebaut. Auch der Einfallsreichtum der Autorin zu kleinen und großen, ungefährlichen und bedrohlichen Sticheleien, Intrigen und Sabotagen bis hin zu Hass fand ich beeindruckend – und hoffe für sie, dass sie da nicht aus irgendeinem Erfahrungsschatz aus ihrer eigenen Snowboard-Vergangenheit zehren konnte. Abgründe tun sich auf, menschlich und hier dann tatsächlich auch in Form von Gletscherspalten… Im weiteren Verlauf hat das Buch dann schon so einige Längen, obwohl eigentlich permanent etwas passiert, aber das Überraschungsmoment ist dann eine zeitlang einfach weg, aber nicht so, dass man die Lust an der Lektüre verlöre. Es kommt aber zum Ende hin auch durchaus zurück und die Auflösung fand ich dann wieder sehr gelungen und auch insgesamt schlüssig – und zwar sowohl die der vergangenen als auch der aktuellen Storyline.
Fazit: ein guter Thriller um eine Clique, die nur einen Winter bestand und schon damals nicht frei von Konflikten war. Doch irgendjemand möchte nach langen Jahren noch einmal zurück. Verletzte Gefühle und Rache und spielen eine große Rolle, die nicht nur kalt, sondern eiskalt serviert werden soll. Ein starker Beginn und das Ende lassen einige Längen im Mittelteil verzeihen.

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Veröffentlicht am 15.09.2020

Guter eigenständiger Roman

Das Erbe der Päpstin
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Freya wird als Sohn eines Wikingers und seiner Sklavin geboren. Bei einem Raubzug wurde ihre Mutter in das Land der Dänen verschleppt und fristet dort seit rund 15 Jahren ein trostloses Dasein, das auch ...

Freya wird als Sohn eines Wikingers und seiner Sklavin geboren. Bei einem Raubzug wurde ihre Mutter in das Land der Dänen verschleppt und fristet dort seit rund 15 Jahren ein trostloses Dasein, das auch ihre Töchter einschließt. Vor allem die jüngere Tochter Freya hat ein zu helles Köpfchen und einen zu starken Freiheitsdrang, als dass sie nicht gegen die Ungerechtigkeit ihrer Situation aufbegehren könnte, sei es durch Fallenstellen im Wald oder eben die Flucht, als sich die Gelegenheit ergibt. Ihr Ziel ist der Großvater, den sie nur aus den Erzählungen der Mutter kennt. Da das Reisen als Frau im 9. Jahrhundert – und auch zu anderen Zeiten – nicht wirklich möglich, geschweige denn sicher ist, verkleidet sie sich als Junge und macht sich auf den Weg nach Süden. Viel weiter als zunächst gedacht, denn der Großvater befindet sich nicht mehr in Dorstadt sondern in Rom, an der Seite des neuen Papstes, einem sanften, heilkundigen Mann namens Johannes Anglicus. Doch Freya bewältigt auch diese Etappe und trifft tatsächlich auf ihren Großvater. Dann jedoch überschlagen sich die Ereignisse und Freya beginnt einen neuen Lebensabschnitt und die eigentliche Handlung dieses Romans setzt ein. Als Frau, auf der Flucht, in Paris, an der Seite eines Mannes, in der ständigen Gefahr der Wikingerangriffe auf die europäischen Städte an der See und entlang der großen Flüsse.
Denn darum geht es hier, nicht um die Päpstin Johanna, es geht um Freyas Geschichte. Eine Frau im 9. Jahrhundert, die sich aus dänischer Gefangenschaft befreit, diese Bedrohung bestimmt aber ihr Leben weiterhin. Hinzu kommen die „üblichen“ Gefahren der Zeit, sowie Konflikte und Intrigen rund um die Mächtigen, die Erbfolgen und ihre Beschützer, denen sich alle ausgesetzt sehen, die im Zentrum des Geschehens sind, dadurch, dass sie irgendeine Position bekleiden. Freya meistert dieses Leben mit viel Mut, Interesse an Heilkunde und Loyalität und geht ihren Weg. Diese Charaktereigenschaft teilt sie mit der legendären (Romanfigur) Päpstin Johanna, die hier als „Vehikel“ dient, die Geschichte um Freya in Gang zu bringen.
Eine Fortsetzung zum Erfolgsroman „Die Päpstin“ ist es nicht, braucht es nicht zu sein, fraglich ob es Sinn machen würde, die Geschichte der Päpstin ist mit ihrem Tode auserzählt. Auch „das Erbe“ – naja. Wenn Freya vielleicht Bischof von Paris geworden wäre, ja sie verkleidet sich als Mann – sehr zeitlich begrenzt. Ja, sie kann lesen und interessiert sich für Heilkunde, aber bitte. So ist es einfach eine eigenständige Geschichte, und die funktioniert prima. Die Geschichte um Päpstin Johanna ist nur eine Episode im Gesamtplot, diese in das Zentrum der Aufmerksamkeit zu rücken, finde ich mittelprächtig. Die Machtverhältnisse und Erbfolgen Ende des 9. Jahrhunderts und die Bedrohung durch die Nordmänner spielen eine viel entscheidendere Rolle. Ich vermute mal, man sieht es dann mehr als Zugpferd für das Marketing, aber das ist für die Geschichte - für die Verkaufszahlen mag es anders sein -, vollkommen unnötig. Noch nicht ärgerlich, aber eben unnötig.
Fazit: für mich ein Ausflug ins Genre Historischer Roman, der sich durchaus gelohnt hat. Liest sich flüssig, spannend und interessant. Die Bezeichnung „Fortsetzung“ ist vollkommen überzogen, es wird das Motiv der Päpstin Johanna aufgegriffen, mehr nicht. Es geht um eine Frau im Mittelalter, ihr Schicksal, ihre persönliche Verwicklung in historische Ereignisse, das funktioniert und das reicht auch vollkommen aus, um eine tragfähige Geschichte zum Leser zu transportieren.

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