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Veröffentlicht am 19.07.2021

Eindringlicher historischer Roman zur Nachkriegszeit

Wenn die Hoffnung erwacht
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Die junge Nora erwartet von einem in Deutschland stationierten amerikanischen Soldaten kurz nach Kriegsende ein Kind, als dieser abkommandiert wird. Als die Situation in ihrem strengen Elternhaus für sie ...

Die junge Nora erwartet von einem in Deutschland stationierten amerikanischen Soldaten kurz nach Kriegsende ein Kind, als dieser abkommandiert wird. Als die Situation in ihrem strengen Elternhaus für sie immer unerträglicher wird, bricht sie alle Brücken hinter sich ab und steigt mit ihrem kleinen Sohn Willi in den nächstbesten Zug von Regensburg nach München. Dort trifft sie auf Celia, die aus einer reichen Familie stammt, und verschiedene Verwechslungen nehmen ihren Lauf…


Meine Meinung:
Ich liebe die Bücher von Lilli Beck, denn sie sind immer außerordentlich gut und gründlich recherchiert und gleichzeitig spannend und berührend erzählt. Auch dieser neue Roman hat mich von Anfang an in seinen Bann gezogen. Die verschiedenen Kapitel sind aus der Perspektive unterschiedlicher Personen geschrieben – natürlich aus Noras Perspektive, aber auch aus der Sicht von Wolf Wagner aus der reichen Münchener Familie. Dies macht das Lesen wunderbar abwechslungsreich und man bekommt als Leser / Leserin ein sehr rundes Bild vom Geschehen. Dabei haben die Kapitel genau die richtige Länge und man möchte einfach immer wissen, wie es weitergeht.
Die Geschichte von Nora, ihrem amerikanischen Verlobten und dem kleinen Sohn fand ich unglaublich berührend. Die Protagonistin ist dabei in all ihrer Zerrissenheit sehr authentisch und stimmig gezeichnet und man fühlt von Beginn an mit ihr mit. Auch die anderen Personen sind sehr gut angelegt und in ihren Handlungen und ihrer Motivation sehr gut nachvollziehbar.
Durch die Verfolgung der Schicksale dieser Personen habe ich viel über die Nachkriegszeit lernen können. Die Wohnungsnot, der Hunger, die Sorgen der Menschen, die Schicksale der Flüchtlinge und die Situation der Besatzer kommt anhand der konkreten Schicksale sehr plastisch rüber. Darüber hinaus fand ich es sehr spannend angelegt, dass Wolf Wagner die fiktive Zeitschrift „Welt im Blick“ gründet und hier z.B. Leserbriefe eine Rolle spielen. Dies gibt dem Roman noch eine weitere Dimension, da man so noch mehr über die Themen lernt, die die Menschen im Nachkriegsdeutschland bewegen (vor allem Hunger, Kälte, Mangel an allem…).


Fazit:
Das Buch hat mich sehr berührt und ich werde noch lange daran denken. Darüber hinaus hat mich die gute und detaillierte Recherche und historische Darstellung der Autorin wieder sehr beeindruckt. Eine klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 19.07.2021

Warmherziger und berührender Roman, der zum Nachdenken anregt

Das Glück am Ende der Straße
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Elli ist obdachlos und sitzt oft auf einer Parkbank nahe von Lisas Haus. Lisa ist durch Beruf und Familie mit drei Kindern im Dauerstress, so dass sie manchmal gar nicht mitbekommt, was ihre Kinder bewegt. ...

Elli ist obdachlos und sitzt oft auf einer Parkbank nahe von Lisas Haus. Lisa ist durch Beruf und Familie mit drei Kindern im Dauerstress, so dass sie manchmal gar nicht mitbekommt, was ihre Kinder bewegt. Als Elli sich mit den Kindern anfreundet und ihnen hilft, ist das der Beginn einer besonderen Beziehung. Und als sie dann einmal Hilfe braucht, ist Lisa mit ihrer Familie zur Stelle.


Meine Meinung:
Das Buch ist wirklich etwas ganz Besonderes. Dank das flüssigen und warmherzigen Schreibstils habe ich mich von Anfang an in der Geschichte total wohlgefühlt und konnte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Die kurzen Kapitel ließen sich extrem gut lesen und viel zu schnell war der Roman ausgelesen.
Besonders gut gefallen hat mir, dass die Personen in der Geschichte sehr authentisch angelegt sind und ihre beschriebene Entwicklung sehr stimmig ist. Man konnte sehr gut nachvollziehen, wie Elli in die Obdachlosigkeit abgerutscht war, denn es werden auch Passagen aus ihrer Vergangenheit berichtet. Auch Lisa und ihre Familie werden sehr warmherzig beschrieben, aber auch Nebenfiguren sind liebevoll und detailliert angelegt.
So kann man als Leser vieles über das harte Leben Obdachloser lernen und erfährt auch gut recherchierte Fakten über die konkrete Hilfe, die es für diesen Personenkreis gibt. Ich fand es zum Beispiel sehr aufschlussreich, über ein Tageszentrum für Wohnungslose zu lesen, wo sie z.B. eine Mahlzeit bekommen, duschen oder ihre Sachen den Tag über abstellen können.
Die Geschichte an sich ist nicht nur warmherzig erzählt, sondern versprüht auch einen herrlichen Humor und hat mich nicht zuletzt emotional berührt. So habe ich am Ende die eine oder andere Träne vergossen.


Fazit:
Diesen Roman kann ich wirklich nur wärmstens empfehlen, denn er ist spannend und berührend erzählt und regt zum Nachdenken an!

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Veröffentlicht am 19.07.2021

Grandios erzählt – dicht und atmosphärisch

Die Wütenden und die Schuldigen
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Deutschland in Zeiten der Corona-Pandemie 2020: Richard, ehemaliger evangelischer Pfarrer in der Uckermark hat nicht mehr lange zu leben, er hat Krebs im Endstadium. Eigentlich soll die Familie daher zusammenkommen, ...

Deutschland in Zeiten der Corona-Pandemie 2020: Richard, ehemaliger evangelischer Pfarrer in der Uckermark hat nicht mehr lange zu leben, er hat Krebs im Endstadium. Eigentlich soll die Familie daher zusammenkommen, aber die Schwiegertochter Maria ist coronabedingt in Quarantäne, der Enkel Jakob hat Beziehungsprobleme und der Sohn ist in der Psychiatrie. So bleibt nur Enkelin Selma, die gemeinsam mit der besten Freundin der Mutter Maria, Palliativmedizinerin Kathi Kuhn zu Richard ins alte Pfarrhaus reist.


Meine Meinung:
Der neue Roman von John von Düffel hat mich direkt an das große Werk „Houwelandt“ erinnert, denn er ist auch so grandios und poetisch, gleichzeitig in einer extrem präzisen Sprache erzählt.
Das Buch hat drei große Teile, die wiederum in verschiedene Kapitel aus unterschiedlichen Perspektiven eingeteilt sind. So lesen wir die Geschichte aus Sicht von Richard, Maria, Selma und Jakob, was insgesamt zu einem sehr runden Bild führt. Die Kapitel sind dabei nicht zu kurz und nicht zu lang und insgesamt sehr gut und flüssig zu lesen.
Thematisch ist das Buch keine leichte Kost, denn es geht um die großen Fragen des Lebens, z.B. Schuld und Wut im Laufe des Lebens (wie der Titel schon sagt) und wie man damit dem Tod ins Auge sieht. Auch physische und psychische Krankheiten, Alkohol und Drogen spielen eine Rolle.
Letztlich geht es vor allem um eine Familie und die Interaktion über die drei Generationen hinweg, auch mit den „abwesenden“ Personen, d.h. Richards Frau, die bei der Geburt des Sohnes Holger starb, und Holger, der in der Psychiatrie ist. Hier lebt sich der Roman unglaublich kraftvoll aus (auch wenn mir keine der Personen sonderlich sympathisch war), so dass mich das Gelesene sehr zum Nachdenken gebracht hat und mich noch länger beschäftigen wird.


Fazit:
Das neue Buch von John von Düffel ist ohne Frage einer der großen Romane unserer Zeit – wieder meisterhaft konstruiert und fesselnd erzählt.

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Veröffentlicht am 07.07.2021

Kurzweiliger und hilfreicher Ratgeber für die Schwangerschaft, mit viel Raum für eigene Erinnerungen

Ganz schön schwanger. Dein Survival-Guide für 9 aufregende Monate.
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Dieses Ratgeber-Buch zu den neun Monaten einer Schwangerschaft beinhaltet wöchentliche Updates zur Entwicklung des Babys, Checklisten mit notwendigen Anschaffungen, Erledigungen, Terminen, viele Tipps ...

Dieses Ratgeber-Buch zu den neun Monaten einer Schwangerschaft beinhaltet wöchentliche Updates zur Entwicklung des Babys, Checklisten mit notwendigen Anschaffungen, Erledigungen, Terminen, viele Tipps zur Pflege in der Schwangerschaft und ganz viele amüsante Betrachtungen zum Leben einer Schwangeren.


Meine Meinung:
Dieses liebevoll gestaltete Büchlein hat mir während meiner Schwangerschaft sehr geholfen. Es ist sehr warmherzig und vor allem humorvoll gestaltet, so dass man es gerne liest. Kurzweilig und einprägsam wird die Entwicklung des Babys in den einzelnen Wochen dargestellt.
Nicht nur diese Teile sind sehr informativ, sondern auch die vielfältigen Checklisten, die ich sehr hilfreich fand. Was packe ich in die Kliniktasche? Wie gehe ich das Thema Betreuung an? Möchte ich stillen? Was muss der werdende Papa bei der Geburt beachten? Wie pflege ich mich während der Schwangerschaft am besten?
Darüber hinaus hat das Buch Platz für eigene Gedanken, Fragen und Reflexionen und kann daher zu einem ganz persönlichen Begleiter in der Schwangerschaft werden.


Fazit:
Dieser Schwangerschaftsratgeber ist für mich wirklich extrem gelungen, denn er ist witzig, kurz, knackig und hat dabei alle wichtigen Informationen und super Tipps auf Lager! Auch super zum Verschenken.

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Veröffentlicht am 02.07.2021

Spannendes und unterhaltsames Kinderbuch mit tollen Zeichnungen

Viel Glück für Wally Wombat
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Wally Wombat ist ein großer Fan von Winnie, dem berühmten Zehnkämpfer, und möchte sich ein Tatz-o-Gramm von seinem großen Idol holen. Doch als er ihn trifft, kommt alles anders und so muss er plötzlich ...

Wally Wombat ist ein großer Fan von Winnie, dem berühmten Zehnkämpfer, und möchte sich ein Tatz-o-Gramm von seinem großen Idol holen. Doch als er ihn trifft, kommt alles anders und so muss er plötzlich Winnie selbst im Zehnkampf vertreten und um die Goldmedaille kämpfen. Da Wombats zwar schnell rennen können, aber in den anderen Disziplinen normalerweise nicht so gut sind, hilft jetzt nur noch Glück…


Meine Meinung:
Das liebevoll gestaltete Buch ist perfekt für kleine Leserinnen und Leser ab 7 Jahren, aber auch schön für Ältere. Die Geschichte rund um Wally, Winnie und die Goldmedaille ist zum einen total spannend, zum anderen humorvoll mit einem Augenzwinkern erzählt. Der tolle Humor spiegelt sich auch in den schönen warmherzigen Zeichnungen wider, die perfekt zu der Geschichte passen.
Beim Lesen wird man seht gut unterhalten, das Buch hat aber auch eine schöne Botschaft, die sportliche Fairness zeigt.
Der Stil des Buches ist sehr angenehm. Die Sprache ist gut verständlich für jüngere Leser, aber sie ist auch nicht langweilig gehalten, so dass auch ältere Leserinnen und Leser Freude an der Geschichte haben.
Für uns war ein besonderes Highlight, dass ein Wombat in der Geschichte die Hauptrolle spielt, denn wir haben einen Wombat als Patentier im Zoo.


Fazit:
Dieses liebevoll, warmherzig und humorvoll gestaltete Kinderbuch haben wir sehr gerne gelesen. Wir können es wärmstens empfehlen.

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