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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.05.2019

Die Themen hätten mehr Emotion verdient

Auf der Insel das Meer
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Das düster gehaltene Cover sowie das aufbrausende Meer lassen einen nicht so leichten Roman erwarten. Leider gibt der Klappentext nichts her und man bekommt keine Vorstellung vom Inhalt.

Das Buch ist ...

Das düster gehaltene Cover sowie das aufbrausende Meer lassen einen nicht so leichten Roman erwarten. Leider gibt der Klappentext nichts her und man bekommt keine Vorstellung vom Inhalt.

Das Buch ist aus der Sicht des alterslosen Max, Bürgermeister einer kleinen Insel zwischen Afrika und Europa, geschrieben. Diese ist dem Zustrom von Flüchtlingen ausgesetzt, was zu diversen Problemen und inneren Konflikten bei und zwischen Einheimischen sowie Flüchtlingen sorgt.

Das Hauptthema ist sehr aktuell. Daneben werden weitere Themen wie Korruption, Mafia, Organhandel, Religionen angerissen. Vieles wird aber eben nicht weiter vertieft, sondern bleibt an der Oberfläche.
Hinzu kommt der knappe und prägnante Schreibstil, welcher es mir nicht ermöglicht, zu den Personen und ihren Gefühlen durchzudringen.

Veröffentlicht am 18.07.2022

Dieser Umweg lohnt nicht

Umwege- Plan B in Batesville
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An einer Wegkreuzung zu stehen und Entscheidungen treffen zu müssen, bietet sehr viel Potenzial für ein Buch. Leider wird es in diesem nicht genutzt. „Was sind der politische Bezug und emotionale Hauptkonflikt?“, ...

An einer Wegkreuzung zu stehen und Entscheidungen treffen zu müssen, bietet sehr viel Potenzial für ein Buch. Leider wird es in diesem nicht genutzt. „Was sind der politische Bezug und emotionale Hauptkonflikt?“, fragt ein Autorenkollege Vickys im Buch. Und genau diese Frage ließe sich auch an die Autorin dieses Werkes richten, denn aus dem Buch ergibt sich die Antwort nicht.
Sowohl Vickys als auch Brads Story ist jeweils fad und schnell erzählt. Trotz der wechselnden Sichten fehlt es an Spannung, überraschenden Wendungen und Tiefgang. Woher die Gefühle füreinander stammen, wieso sich beide in Situationen entscheiden, wie sie sich entscheiden, lässt sich oft nicht nachvollziehen. Beide bleiben farblos und bieten wenig Möglichkeit zur Identifikation. Vicky verhält sich einerseits wie ein verzogenes reiches Gör, andererseits zickt sie rum wie ein Kind. Brad, der schon etwas älter scheint und am Anfang die Dinge noch wuppt, entwickelt sich mehr und mehr zum unreifen Teenager zurück.
Neben diesen Dingen kommen (trotz erwähnten Lektorats und Korrektorats) noch Rechtschreib-, Grammatik- und Logikfehler hinzu, die es erschwerten, das Buch zu Ende zu bringen.

Veröffentlicht am 27.12.2021

lediglich das Feuer brennt

Flirting with Fire (Saving Chicago 1)
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Hässliches Entlein wird (fast) zum Schwan und kriegt dann doch noch den Prinzen. So könnte man die Story zusammenfassen.
Im Reihenauftakt der Trilogie dreht sich alles um Maddie und ihre beiden Freudinnen, ...

Hässliches Entlein wird (fast) zum Schwan und kriegt dann doch noch den Prinzen. So könnte man die Story zusammenfassen.
Im Reihenauftakt der Trilogie dreht sich alles um Maddie und ihre beiden Freudinnen, die ausgerechnet alle ein Auge auf einen der drei Bianco-Brüder geworfen haben. Maddie steht seit der Schulzeit auf Mauro, der sie damals jedoch nicht beachtete oder gar namentlich kannte. Nun, zehn Jahre später, bekommt sie doch noch die Chance, ihm näherzukommen.
Vom titelgebenden Flirten, dem möglichen Verbrennen von Fingern dabei, ist allerdings im Buch nichts zu merken. Weder knistert es, noch wollen romantische Gefühle zwischen beiden auf- und bei mir ankommen. Alles wirkt platt, konstruiert (mit einigen Ungereimtheiten) und an manchen Stellen auch überzogen (Spoiler: Verhalten von Lauren) in seiner einfachen Schreibweise, die in den Kapiteln zwischen der Ich-Sicht Maddies und Mauros wechselt.
Dass beide von Selbstzweifeln getrieben sind, ist per se nichts Ungewöhnliches und absolut menschlich. Nur haben sich beide seit der Schulzeit nicht weiterentwickelt und denken noch immer in Oberflächlichkeiten. Wie sie dann doch ad hoc zueinanderfinden können, bleibt mir bis zum Schluss ein Rätsel, genauso wie einige nicht zu Ende geführte Stränge. Kein Rätsel hingegen ist der aufziehende genretypische Konflikt zwischen beiden, denn der ist von Beginn an offensichtlich*.

Veröffentlicht am 27.10.2021

Schwer zu greifen.

Wild Card
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Das Buch dreht sich um vier Personen, die auf jeweils eigene Weise eine Verbindung zu 9/11 haben, wodurch sich auch das düstere Cover erklärt. Dass ein derartiges, einschneidendes Ereignis, eine sog. "Wild ...

Das Buch dreht sich um vier Personen, die auf jeweils eigene Weise eine Verbindung zu 9/11 haben, wodurch sich auch das düstere Cover erklärt. Dass ein derartiges, einschneidendes Ereignis, eine sog. "Wild Card", an keinem spurlos vorbeigeht und jeder anders damit umgeht, zeigt sich im Verlauf des Buches.
Allerdings ist es mir schwer gefallen, in das Buch einzutauchen und es bis zu Ende zu lesen. Das liegt einerseits an der bemüht schwermütigen Handlung, andererseits aber auch am Schreibstil, der teilweise ins Philosophische abdriftet oder bei der wörtlichen Rede die Satzzeichen einspart.
Zudem sind die Charaktere nicht greifbar, vielfach nur oberflächlich beleuchtet und schwirren nur zusammenhanglos im Buch umher. Das einzige Bindeglied scheint 9/11 zu sein.
Selbst mit viel Mühe, zwischen den Zeilen zu lesen, und die Denkanregungen zu finden, die sich um viele aktuelle Themen und das Weltgeschehen drehen (soll vielleicht Hauptzweck des Buches sein), konnte nicht klären, weshalb dann später als zweite "Wild Card" noch Corona im Buch auftauchen muss.
Mich konnte das Buch leider nicht abholen und mitnehmen. Daher nur 1,5*.

Veröffentlicht am 16.08.2021

am Thema vorbei

Beautiful Lights
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Morgenröte im Buchtitel, aber ein grünes Buchcover - ein Widerspruch.
Im Buch stellt sich heraus, dass es sich um Polarlichter handeln könnte - über Frankfurt ebenfalls ein Widerspruch.
Vermutlich auch ...

Morgenröte im Buchtitel, aber ein grünes Buchcover - ein Widerspruch.
Im Buch stellt sich heraus, dass es sich um Polarlichter handeln könnte - über Frankfurt ebenfalls ein Widerspruch.
Vermutlich auch noch in 20 Jahren, denn in dieser Zukunft ist die Handlung angesiedelt. Warum das so sein muss, erschließt sich mir nicht.
Dass es in Frankfurt in 20 Jahren noch so aussehen wird wie derzeit, z. B. Straßen noch genauso heißen werden, ist auch nicht gegeben. Lediglich wenn man Frankfurt kennt, mögen diese Stadtschilderungen ein kleines Highlight sein.

Das Buch ist aus Sicht Lars' geschrieben. Unglaubwürdig erscheint mir, dass er trotz seines jungen Alters bereits derart in der Forschung bekannt ist und internationale Erfolge feiert. Gleichzeitig wirkt er nämlich wie noch immer in den Kinderschuhen steckend. Sich gesteht er im Alleingang zu, international zu arbeiten, der Familie monatelang fernzubleiben (will dann aber noch ein Kind), sich fremd zu verlieben, ohne dass nachvollziehbar wird, woher diese Gefühle plötzlich kommen. Seiner Frau hingegen gesteht er es nicht zu, zu studieren, ihren Abschluss zu machen, ist sogar grundlos eifersüchtig.
Wenig Gleichberechtigung und antiquierte Denkmuster, auch noch in 20 Jahren. Ob diese Sicht mit dem christlichen Glauben des Autors zusammenhängt?

Erklärungen für dieses Verhalten Lars' finden sich im Buch nicht und ergeben sich auch nicht zwischen den Zeilen. Dabei ist das Buch sehr dialoglastig, ohne dass in diesen viel gesagt wird oder diese für Emotionen beim Lesenden sorgen. Die Kommunikation beider Protagonisten beschränkt sich auf Tagebucheinträge in der Cloud, welche allerdings ebenso nüchtern ausfällt. Von großer Liebe ist nichts zu spüren.

Die Kapitel sind episodenhaft kurz, wodurch sich bei mir kein Lesefluss eingestellt hat. Den Mittelteil habe ich ohnehin nur quer gelesen, denn ca. 100 Seiten behandeln nur den Forschungsalltag von Lars mit entsprechenden Fachtermini.
Das eigentliche Thema des Klappentextes, der Widmung eines Ehelebens mit Auf und Ab, von Gefühlen, die damit einhergehen, ist für mich damit verfehlt.