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Veröffentlicht am 11.09.2021

Chill mal, Hoschi!

Die Schlotterbeck-Chroniken
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Julius Schlotterbeck ist als Vampirteenager mit gerade mal 165 Jahren nicht gerade der angesagteste Schüler der Gesamtschule Zitterbold, schließlich hat er nur einen Reißzahn. Und er macht genügend Stress, ...

Julius Schlotterbeck ist als Vampirteenager mit gerade mal 165 Jahren nicht gerade der angesagteste Schüler der Gesamtschule Zitterbold, schließlich hat er nur einen Reißzahn. Und er macht genügend Stress, um regelmäßig bei Schulleiter Draco auf der Matte zu stehen. Dieses Mal hat der uralte, mächtige Vampir die Schnauze voll von ihm. Er droht ihm eine Erziehungsanstalt an, es sei denn, Julius wird Legator und begibt sich auf die Suche nach drei Freunden, die er dann auf den Monsterball zur Eröffnung des neuen Schuljahres mitbringen muss. Einzahnknirschend fügt sich Julius in sein Schicksal und muss plötzlich gefährliche Situationen be- und überstehen, wobei er quasi nebenbei einen armlosen Zombiejungen trifft, eine alte Battletech-Montur aus der Versenkung holt und ein Nachtmahr-Mädchen kennenlernt. Doch er macht sich auch mächtige Feinde ...

Es gibt natürlich ein paar Fragen, die sich mir auch bei einem Kinderbuch stellen. Wenn Julius mit 165 Jahren noch ein Teenie ist und gerade mal in der Mittelstufe der Schule, also keine Ahnung, vielleicht so siebte bis neunte Klasse: Was hat er da in den ersten etwa 150 Jahren gemacht? In die Windeln? War er in einer SarKita? Wieso kann ein Schulleiter mit einer Erziehungsanstalt drohen und warum reißt ihm Julius' Mutter dafür nicht seinen dritten Fangzahn aus?

Im Großen und Ganzen war es ein nettes Abenteuer und wurde nach der Hälfte auch richtig spannend. Gestört hat mich trotzdem einiges. Zum Beispiel der erwachsene Autor, der so schlecht Jugendsprache verwendet hat, dass ich mich teilweise fremdschämen wollte. Oder dass für den Blutersatz Tierversuche und Tierleid nötig waren. Das wäre auf die normale Welt übertragen, dass man behaupte, für vegane oder vegetarische Nahrungsmittel müssten Tiere gequält werden. Außerdem hat Julius zum Schluss nicht drei Teenager als Freunde mitgebracht, wie ihm aufgetragen wurde, sondern nur einen. Einen Battle-Tech und einen mittelalten Ex-Wärter als Teenagerfreunde zu verkaufen, ist ein bisschen mau. Oder war die ursprüngliche Aufgabenstellung vergessen worden? Nun ja. Wenigstens hat der Epilog noch einen Cliffhanger in petto. Ähnliches hat man zwar schon vermuten können, aber es gibt einen Ausblick auf künftige Abenteuer.

Veröffentlicht am 08.09.2021

Der Tod ist nicht das Ende

Knochenblumen welken nicht
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Vhindona ist eine Stadt zweigeteilter Meinungen. Auf der einen Seite glänzt alles im Fortschritt der Zeit, auf der anderen Seite wird im Namen einer Göttin Krieg geführt. Gleichzeitig ist auch Magie verpönt, ...

Vhindona ist eine Stadt zweigeteilter Meinungen. Auf der einen Seite glänzt alles im Fortschritt der Zeit, auf der anderen Seite wird im Namen einer Göttin Krieg geführt. Gleichzeitig ist auch Magie verpönt, und nur mächtige Magier können sich in einem eigenen Viertel in der Stadt ausleben. Aurelia ist eine junge Frau, deren Eltern versucht haben, ihre Magie seit Jahren zu unterdrücken, indem sie sie mit starken Beruhigungsmitteln betäubt haben. Doch als sie Zeugin eines Mordes wird, erkennt der Oberspäher der Stadt nicht nur ihr Potenzial, sondern auch die Möglichkeit, mit ihrer Hilfe die Morde zu klären. Dafür gibt er sie in die Obhut von Meister Marius, der wohl der stärkste und älteste Nekromant ist, den die Welt zu bieten hat. Doch nicht alles ist, wie es scheint, und Aurelia wird dieses Mal ihre Sinne zusammenhalten müssen.

Oh, dieses Buch hatte so, so viel Potenzial. Allein der Klappentext sprüht schon vor Möglichkeiten, vor Originalität. Was bekommt man jedoch? Eine recht zähe, in die Länge gezogene Geschichte eines Mädchens, das bei einem Zauberer in die Lehre geht. Klingt nicht nur langweilig, ist es auch. Von all den angepriesenen vielschichtigen Charakteren, einer packenden Story oder gar einer Steampunk-Welt ist man hier weit entfernt. Der Schreibstil mäanderte zwischen gut und dermaßen holpernd und polternd, dass man glauben konnte, die Autorin hätte den ersten Entwurf in einem Wiener Fiaker geschrieben und es dabei belassen. Ich weiß nicht, wie oft Aurelia "macht Sinn" sagt, aber es war schon beim ersten Mal einfach nur falsch. Nichts macht einen Sinn, er ergibt sich höchstens. Die Auflösung des Falls gestaltete sich ähnlich unspektakulär wie die Geschichte selbst und man steht ein bisschen verloren da, kratzt sich am Kopf und denkt: Echt jetzt? Das war's?

Was mir positiv aufgefallen ist, sind die Gendersachen, die man schön im Text eingearbeitet hat und auch die offenen sexuellen Orientierungen. Das und die Hoffnung, es möge noch etwas Spannendes passieren, hat jedenfalls dazu geführt, dass ich das Buch nicht abgebrochen habe. 2,5/5 Punkten.

Veröffentlicht am 24.08.2021

Liebe macht blind und dumm

Point Whitmark - 3-CD Hörspielbox Vol. 2
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Jay, Tom und Derek besuchen den alljährlichen Jahrmarkt von Point Whitmark. Dabei begegnen sie Victoria, dem für Derek schönsten Mädchen auf der Welt. Die muss auf ihre Babynichte aufpassen, müsste aber ...

Jay, Tom und Derek besuchen den alljährlichen Jahrmarkt von Point Whitmark. Dabei begegnen sie Victoria, dem für Derek schönsten Mädchen auf der Welt. Die muss auf ihre Babynichte aufpassen, müsste aber woandershin, um ein liegengelassenes Portemonnaie abzuholen. Natürlich ist der verliebte Derek sofort bereit, sich um das Baby zu kümmern. Da ist es nicht optimal, dass sie beobachten, wie ein Klassenkamerad von ihnen plötzlich in dem gruseligen Zelt des Puppenmachers verschwindet und nicht wieder auftaucht. Als sie nach ihm forschen, kommen sie einem sehr alten Geheimnis auf die Spur und jemandem, der dafür über Leichen gehen würde ...

Ganz ehrlich? Diese Folge hat mich nur angestrengt. Verliebte Jungs sind einfach nervig, auch und gerade wenn sie realistisch dargestellt werden. Dazu das ewig nervige Geschrei des Babys, das dafür sorgte, dass der Rest auch oft genug in Geschrei unterging. Nein, das war absolut nicht meine Lieblingsfolge und ich könnte auch zukünftig auf Victoria oder wenigstens ihre kleine Nicht verzichten.

Veröffentlicht am 30.06.2021

Unter der Erde

Oscar Wilde & Mycroft Holmes - Folge 32
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Mycroft Holmes hat sich in seinem eigenen Haus immer sicher gefühlt. Vielleicht zu sicher? Denn eines Nachts bekommt er Besuch von einer unheimlichen Person - der Unheimlichsten eines Buchklassikers. Bevor ...

Mycroft Holmes hat sich in seinem eigenen Haus immer sicher gefühlt. Vielleicht zu sicher? Denn eines Nachts bekommt er Besuch von einer unheimlichen Person - der Unheimlichsten eines Buchklassikers. Bevor er reagieren kann, verschwindet sein heimlicher Besucher wieder, doch welchen Zweck hatte es, überhaupt in Mycrofts Haus einzudringen? In der Zwischenzeit befinden sich Wilde, Wheeler und Margarita (klingt fast wie eine koranische Boyband, oder?) in der Unterwelt von Sizilien und bekommen es mit wahrhaft bösartigen Kreaturen zu tun. Und dann werden sie auch noch getrennt ...

Das ist die direkte Fortsetzung der letzten Folge und es scheint, dass der Autor gewechselt hat. Hatte Jonas Maas keine Lust mehr? Ich hoffe jedenfalls, dass sich Marc Freund nicht auch noch mal 31 Folgen Zeit nimmt, um den Kampf der ehrbaren Sonderermittler gegen den Zirkel der Sieben zu einem - hoffentlich - befriedigenden Ende bringt. Ich muss auch gestehen, dass ich rein von Handlung und Stil nicht einmal einen Wechsel der Autoren bemerkt habe. Immerhin führt er direkt weiter und auch wenn ich einige der Verluste für bedauerlich halte, hoffe ich doch darauf, dass das Tempo sich jetzt erhöht und der Spannunsbogen angezogen wird.

Veröffentlicht am 30.06.2021

Die Schlupfwinkel des Zirkels

Oscar Wilde & Mycroft Holmes - Folge 31
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In der letzten Folge fanden Wilde & Holmes heraus, wo sich die Schlupfwinkel des Zirkels der Sieben befinden und sie beschließen, diese zu erkunden. Das heißt, Holmes bleibt natürlich wie üblich in Sicherheit, ...

In der letzten Folge fanden Wilde & Holmes heraus, wo sich die Schlupfwinkel des Zirkels der Sieben befinden und sie beschließen, diese zu erkunden. Das heißt, Holmes bleibt natürlich wie üblich in Sicherheit, aber er schickt Wilde und Wheeler nach Italien, um dort den Eingang zu einem der Hauptquartiere zu finden. Doch zuerst geraten sie natürlich in eine unangenehme Lage, zu einem verrückten Comte in dessen Schloss. Und dort befinden sie sich plötzlich in höchster Lebensgefahr und müssen ungewöhnliche Wege zum Entkommen finden.

Ich weiß ja, dass die Serie zu Ende wäre, wenn die Protagonisten irgendwie logisch handeln würden. Und dass sich der Zirkel immer wieder ganz tolle TODSICHERE Dinge ausdenkt, um die Helden in die Falle zu locken, anstatt sie einfach mal zu erschießen. (Wäre wahrscheinlich furchtbar unsportlich.) Aber müssen deshalb die Mitarbeiter von Holmes wirklich grundsätzlich in lebensgefährliche Situationen gebracht werden, ohne dass es auch nur annähernd irgendwelche intelligenten Vorbereitungen gab? Nein? Okay. Kennen wir von der Serie ja inzwischen. Wäre trotzdem mal eine schöne Abwechslung. Aber wenigstens war es mal wieder spannend und auf die Sprecher kann man wie üblich nichts kommen lassen. Solide Arbeit.